Kuss-Bezahlung
Louis Pov
Da es nicht weit bis in die Innenstadt war und wir alle Zeit der Welt hatten, entschlossen Lottie und ich zu Fuß zu gehen. Aus meiner Hosentasche fischte ich mein Handy und wählte die Nummer meiner Mom. Es klingelte nur ein einziges mal, da ging sie auch schon ran.
>>Ja?!<<, rief sie. Ihrer Stimme war voller Sorge.
>>Hey Mom.<<, begrüßte ich sie. Von der Seite sah Charlotte mich an.
>>Louis.<<, stellte sie fest. Ich konnte mich irren, aber sie klang fast schon enttäuscht. >>Charlotte ist abgehauen. Ihre Lehrerin hat mich vor einer Stunde angerufen, dass sie seit der ersten Stunde nicht mehr auf dem Schulgelände ist. Ich hab schon alle möglichen Leute durch telefoniert, aber keiner hat sie gesehen. Dan sucht sie und ich muss hier drinnen herum sitzen und kann nichts tun. Was ist wenn ihr etwas passiert ist?<< Am Ende hin fing sie an zu schluchzen.
>>Mom, es ist alles okay, Lottie ist bei mir.<<
>>Sie ist in London?!<<
>>Ja, sie stand vor etwas einer halben Stunde bei uns in der Villa.<<
>>Aber warum?<<
>>Ich glaub, dass kann sie dir lieber selbst erzählen.<<
>>Okay.<<, stimmte sie widerwillig zu. >>Pass bitte auf meine Kleine auf.<<
>>Mach ich, keine Sorge. Ich bring sie heute Abend wieder nach Doncaster.<<
>>Bleibst du auch hier?<<, fragte sie hoffnungsvoll. Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe herum.
>>Weiß ich noch nicht. Ich muss gucken, ob wir morgen früh irgendwelche Termine haben.<<
>>Ich würde mich freuen und wenn du komme solltest, bring Harry ruhig mit.<<
>>Ist gut.<<
>>Wie ist Lottie überhaupt nach London gekommen?<< In Laufe des Gespräch hatte sich meine Mutter wieder einigermaßen beruhigt. Sie wusste, dass ich nicht zulassen würde, dass einem meiner Geschwister etwas passieren würde.
>>Ich hab keine Ahnung, aber ich frag sie gleich mal.<<
>>Wann kommt ihr nach Hause?<<
>>Könnte etwas später werden, aber keine Angst, wenn du morgen früh aufwachst ist Lottie auf jeden Fall wieder da.<<
>>Na gut, grüß die anderen Jungs und Perrie von mir.<<
>>Mach ich.<<
>>Bis heute Abend.<<
>>Bis dann.<< Wir legten beide auf. Neugierig sah Lottie mich an.
>>Ist Mom sauer?<<
>>Nein, aber sie hat sich extrem sorgen gemacht. Lottie ...<< Ich blieb stehen und drehte mich zu ihr um.
>>Du musst jetzt nicht den Moralapostel spielen, ich kann mir nachher von Mom und Dan schon genug anhören.<<, meinte sie und wollte weiter gehen. Doch hielt ich sie an der Hand fest und zog sie zurück zu mir, so dass wir uns ins Gesicht sahen.
>>Ich freu mich wirklich immer, wenn du hier bist, aber du kannst nicht einfach abhauen ohne Mom zu sagen, wo du bist.<<
>>Sie hätte mich doch niemals gehen lassen.<<
>>Kann schon sein, aber du hättest ihr zumindest eine Nachricht da lassen können. Sie will dir doch nichts böses, sondern nur dein bestes.<<
>>Ich weiß.<<, kam es gemurmelt zurück.
>>Du kannst hier gerne wann immer du möchtest vorbei kommen, aber sag Mom Bescheid. Einverstanden?<<
>>Ja.<<
>>Gut, dann können wir ja jetzt das Thema wechseln.<< Wir setzten uns wieder in Bewegung.
>>Mom hat wirklich erlaubt, dass ich bis heute Abend hier bleibe?<<, versicherte sich meine Schwester.
>>Ja, hat sie. Heute Abend ist eine Gala zu der wir eingeladen wurden, Lust mitzukommen?<<
>>Was?! Meinst du das ernst?!<<, fragte Charlotte total aufgeregt. Mit großen Augen sah sie mich an.
>>Natürlich mein ich das ernst.<<
>>Würde das denn gehen?<<
>>Dafür sorge ich schon.<<
>>Oh Gott, danke!<< Strahlend fiel sie mir um den Hals. Lachend schlang ich meine Arme um ihren Körper. >>Ich hab nichts zum Anziehen.<<, stellte sie plötzlich fest.
>>Dann sind wir ja genau am richtigen Ort um das zu ändern.<<, grinste ich. Inzwischen hatten wir die Stadt erreicht. Charlotte musterte kurz die Läden um uns herum, ehe sie mich auch schon in das erste Geschäft reinzog.
Liams Pov
Leise sang ich vor mich her, während ich Mittag kochte. Es war überraschend ruhig im Haus, was eigentlich noch nie ein gutes Zeichen gewesen war. Gerade als ich das Fleisch in der Pfanne wendete öffnete sich die Küchentür und Niall kam herein. Über seiner Schulter hing ein T-Shirt und seine Jeans war noch offen. Das Band der Armschlinge war völlig verdreht. In Nialls Augen schimmerten Tränen.
>>Hey, was ist los?<<, fragte ich sofort besorgt, schob die Pfanne vom Herd und ging zu ihm rüber.
>>Ich krieg meine Hose mit links nicht zu und die Armschlinge nicht ab ohne das es wehtut und so kann ich mein T-Shirt nicht anziehen.<< Bevor ich irgendwas anderes tat, hauchte ich ihm einen Kuss auf die Lippen. Ich schloss seine Jeans und anschließend seinen Gürtel. Ganz vorsichtig machte ich die Armschlinge ab, half Niall sein T-Shirt anzuziehen und legte die Schlinge wieder an. Die ganze Zeit sah Niall mir in die Augen. >>Ich liebe dich, Li.<<, flüsterte er, als ich fertig. Lächelnd blickte ich in seine blauen Augen.
>>Ich liebe dich auch, Niall.<< Zärtlich küssten wir uns. Nur widerwillig löste ich mich von meinem Iren, doch musste ich das Mittagessen fertig bekommen, ehe Zayn hier auftauchte und sich beschwerte, weil Niall mich ein weiteres mal vom Kochen abgelenkt hatte. Ich nahm seine linke Hand in meine und zog ihn sanft mit mir zurück zum Herd, wo ich die Pfanne wieder auf den Herd stellte. Während ich mich um Niall gekümmert hatte, hatten die Kartoffeln, die Soße und das Gemüse weiter vor sich her gekocht.
>>Gibt es Nachttisch?<<, fragte Niall, der sich mit dem Rücken an meine Brust schmiegte.
>>Eis.<< Einen kleinen Kuss hauchte ich in seinen Nacken. >>Weiß du, was die anderen drei treiben?<<, erkundigte ich mich.
>>Weiß nicht. Es ist oben komplett ruhig.<<
>>Na ja, sie werden wohl zum Essen runter kommen.<<
>>Kann ich irgendwas helfen?<<
>>Du könnest den Tisch schon mal decken.<<, schlug ich vor.
>>Okay, aber ich will dafür bezahlt werden.<<
>>Du willst bezahlt werden?<<, fragte ich nach.
>>Ja, für jeden Gegenstand, den ich auf den Tisch stell, möchte ich einen Kuss haben.<<
>>Ich glaub, das lässt sich einrichten.<<, grinste.
>>Wehe wenn nicht. Für jeden Kuss der noch fehlt gibt es Zinsen.<<
>>Und wie sehen die aus?<<
>>Jede Minute die ich warten muss bis du deine Schulden bezahlst, kommen drei Küssen dazu.<< Lachend strich ich ihm durchs Haar.
>>Dann beeil dich mal lieber, sonst kommt Zayn rein und ich komm nicht mehr dazu dich zu bezahlen.<< Nach einem Kuss, löste Niall sich von mir und begann den Tisch zu decken, während ich weiter kochte.
Keine fünf Minuten später, stand mein Verlobter wieder neben mir.
>>Je fünf Teller, Gabeln, Messer, Löffel und Gläser. Macht zusammen fünfundzwanzig Küsse.<<
>>Bekommst du. Gib mir noch zwei Minuten um das Essen einzufüllen.<<
>>Okay, aber dann kommen noch sechs Küsse dazu.<<, grinste er zufrieden. Ebenfalls grinsend füllte ich das Essen ein und stellte es auf den Tisch. Kaum hatte ich die letzte Schüssel auf den Tisch gestellt, drehte ich mich zu Niall um, packte ihn an der Hüfte, hob ihn auf die Küchenanrichte und küsste ihn. Den gesunden Arm schlang Niall um meinen Hals. Mit der Zunge strich ich über seine Lippen und bat somit um Einlass, welcher mir gewährt wurde.
Erst durch ein trauriges Seufzen wurden wir gestört. Verwunderte löste ich mich von Niall um mich umzudrehen. Im Türrahmen stand Harry in dem Superman-T-Shirt von Louis. In der Hand hielt er sein Handy auf das er immer wieder rauf sah, als hätte er Angst einen Anruf zu verpassen.
>>Wo ist Louis?<<, fragte Niall.
>>Mit Lottie in der Stadt.<<
>>Lottie ist hier?<<, stellte ich überrascht fest.
>>Ja, seit heute morgen und jetzt sind die Beiden wahrscheinlich den ganzen Tag über unterwegs und ich vermisse Lou schon jetzt.<<
>>Dann ruf ihn doch einfach an.<<
>>Ich will aber nicht nerven.<<
>>Harry, du nervst ihn doch nicht.<<
>>Bist du dir sicher?<<
>>Ja, absolut sicher.<<
>>Okay, dann ruf ich ihn mal an.<< Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen verließ Harry die Küche wieder. Ich wand mich Niall zu.
>>Noch dreißig Küsse, allerdings hast du mich gerade schon wieder drei Minuten warten lassen, also kommen neun Küsse dazu.<<, erklärte mir dieser grinsend. Statt irgendwas zu antworten, küsste ich ihn einfach wieder.
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