Hary Pov

Louis war zwar nur eine Nacht weg gewesen, doch trotzdem vermisste ich ihn. Perrie wollte mich nicht ohne Frühstück aus dem Haus lassen, weswegen ich schnellst möglich ein Brötchen in mich hinein stopfte. Perries Handy klingelte, sofort ging sie ran.

  >>Ja? ... ja, warte mal kurz.<< Sie stand auf und verließ die Küche. Im selben Moment klingelte auch mein Handy. Ein Bild von Louis erschien auf dem Display. Eilig ging ich ran.

  >>Morgen, Lou.<<, begrüßte ich ihn.

  >>Hey.<<

  >>Warum rufst du an?<<

  >>Ich komm doch erst heute Abend hier raus.<<

  >>Warum das denn?<<, fragte ich traurig.

  >>Es soll noch ne Untersuchung gemacht werden, aber das geht erst am Nachmittag und dann dauert es noch bis das Ergebnisse da ist.<<

  >>Oh ... okay. Ich komm auch gleich.<<

  >>Ist gerade schlecht. Ich bin mit Liam unterwegs, da er aus seinem Bett raus sollte.<<

  >>Na gut. Sagst du Bescheid, wenn du wieder auf deinem Zimmer bist?<<

  >>Mach ich.<<

  >>Ist Niall gar nicht bei Liam?<<

  >>Ne, der wurde nach Hause geschickt, da Liam eigentlich zu einer Untersuchung sollte, aber die wurde kurzfristig verschoben. Eigentlich müsste der gleich bei euch auftauchen.<<

  >>Verschieben sich irgend wie alle Termine da?<<

  >>Scheint so. Wahrscheinlich ist irgend ein Arzt ausgefallen oder so was. Bis später. Liam braucht Aufmerksamkeit. Ich liebe dich.<<

  >>Ich dich auch.<< Noch immer traurig über die Nachricht, dass Louis erst am Abend nach Hause kommen würde, legte ich auf. 

  >>Was ist los?<<, fragte Zayn.

  >>Louis wird heute  Abend entlassen.<<

  >>Warum?<<

  >>Irgend welche Untersuchungen sollen noch gemacht werden.<<

  >>Fährst du gleich zu ihm?<<

  >>Ne, er ist mit Liam unterwegs. Ruft aber an, wenn ich kommen kann.<< Perrie kam mit Niall im Schlepptau zurück in die Küche.

  >>Hast du schon gefrühstückt, Niall?<<, wollte Perrie wissen. Der Angesprochene schüttelte den Kopf setzte sich und schmierte sich lustlos ein Brot, wobei sein Blick auf Liams leeren Platz lag. >>Hey, morgen ist er doch wieder hier.<<, probierte Perrie ihn aufzumuntern, doch es half nichts. Zayn küsste seine Freundin kurz und ging dann ins Wohnzimmer. >>Wie wärst, wenn wir alle zusammen kochen?<< Ich zuckte mit den Schultern, während Niall den Kopf schüttelte. >>Ach kommt schon Jungs. Etwas mehr Begeisterung wenn ich bitten darf.<<

  >>Leute, kommt mal schnell!<<, rief Zayn. Eher im langsamen Tempo liefen wir ins Wohnzimmer.

  >>Was ist los bei One Direction?<<, ertönte die Stimme der Nachrichtensprecherin. >>Vor drei Wochen verschwand Liam Payne, Sänger der Boygroup One Direction, spurlos. Nur wenige Tage später wird sein Tod bekannt gegeben, doch stellt sich dieser als Fake heraus. Was genau passiert ist, ist uns bisher noch nicht bekannt. Liam, der sich kurz vor seiner Entführung mit Niall Horan verlobt hatte, befindet sich nun im Krankenhaus. Über Twitter teilte er mit, dass es ihm gut ginge und es kein Grund zur Sorge gibt. Sorge bereitet den Fans allerdings sein Bandkollege Louis Tomlinson. Vor wenigen Wochen brach dieser während eines Konzerts zusammen und musste in ärztliche Behandlung. Gestern Abend dann der nächste Schock. Der Sänger musste schon zum zweiten mal ins Krankenhaus gebracht werden und damit nicht genug. Es entstand dieses Foto.<< Es wurde ein Bild gezeigt, auf dem zusehen war, wie ich Louis gerade ins Gebäude rein trug. >>Bei genaueren hinsehen erkennt man Narben auf seinem linken Unterarm.<< Es wurde näher an Louis Arm heran gezoomt und tatsächlich waren dort einige seiner Narben zu erkennen. >>Was ist los mit Louis? Die Frage interessiert vor allem die Fans. Selbstverständlich wünschen wir sowohl Louis wie auch Liam alles Gute und hoffen, dass es den Beiden bald besser geht.<< Damit wechselte sie zum nächsten Thema. Im Wohnzimmer herrschte Stille. Perrie tippte auf ihrem Handy herum.

  >>Das Bild ist überall auf Twitter.<<, berichtete sie uns.

  >>Hat Louis schon irgend was dazu geschrieben?<<, fragte Zayn. Seine Freundin schüttelte den Kopf.

  >>Sollte er aber schnellst möglich, sonst denken sich die Fans ihren eigenen Teil und dann wird es schwer, das wieder richtig zu stellen.<< Das Haustelefon klingelte.

  >>Ich geh.<<, murmelte ich, ging in die Küche, wo das Telefon herum lag und nahm den Anruf an. >>Styles.<<, meldete ich mich knapp.

  >>Oh Gott, Harry, ich hab gerade Nachrichten gesehen, sag mir bitte, dass es meinem Jungen gut geht.<<, schluchzte Johanna, Louis Mutter, in der Hörer. Ich kam gar nicht zum Antworten. >>Ist er gerade bei dir? Was sind das für Narben und warum ist er im Krankenhaus. Ich ...<<

  >>Johanna.<<, unterbrach ich sie. >>Louis geht es gut. Die Narben sind schon älter und er ist wegen einer Lebensmittelvergiftung im Krankenhaus.<<

  >>Ist er noch immer Krankenhaus?<<

  >>Ja, kommt heute Abend aber nach Hause.<<

  >>Würde es dich oder die anderen Jungs stören, wenn ich nachher mit Dan und den Kindern vorbei komme?<<

  >>Nein, überhaupt nicht. Lou würde sich sicher freuen.<<

  >>Okay, dann probiere ich mir jetzt nicht all zu viele Sorgen zu machen und wenn wir später da sind, erzählt ihr mir erst mal alles, ja?<<

  >>Ja, okay.<<

  >>Wie geht es Liam?<<

  >>Recht gut. Er muss zwar noch mit Krücken laufen, wird aber morgen bereits entlassen.<<

  >>Das ist schön zu hören.<< Perrie, die plötzlich neben mir stand, nahm mir das Telefon aus der Hand.

  >>Hallo, hier ist Perrie. Wir haben gerade überlegt, dass wir heute Abend ein Grillfest machen könnten. Niall telefoniert schon mit Karen. Sie, Geoff, Ruth und Nicola würden auch kommen.<< Johanna sagte irgend was, was ich nicht hören konnte. >>Ja, das ist eine gute Idee. Ich telefonier gleich mal rum. Louis und Liam würden sich sicher freuen ... ist gut, bis dann.<< Mit den Worten legte Perrie auf und drückte mir das Telefon in die Hand. >>Ruf deine Mum und Gemma an und lad die Beiden heute Abend zum Grillen ein.<< Fröhlich verließ sie die Küche wieder.

Liam Pov

Das ganze was Louis Harry erzählt hatte, war eine riesige Lüge. Wir wollten ihn und die anderen überraschen. Tatsächlich hatte sich eine Untersuchung verschoben, aber meine und zwar nach vorne, so dass wenn die Ergebnisse gut waren, ich bereits heute nach Hause dürfte. Louis war schon entlassen worden, wollte aber irgend was erledigen, weswegen er mit einem Taxi in die Stadt gefahren war, während ich zu den Untersuchungen musste. Perrie sorgte dafür, dass Niall und Harry Zuhause blieben.

Pünktlich um elf trafen wir uns im Eingangsbereich wieder. Zu meinem Glück waren die Ergebnisse alle positiv ausgefallen und ich konnte nach über zwei Wochen endlich zurück nach Hause. Wir hatten Paul angerufen, der uns nach Hause fuhr. Schon die ganze Zeit lächelte er.

  >>Was gibts zu Grinsen, Pauli?<<, harkte Louis nach.

  >>Nichts, ich freu mich einfach nur, dass ihr Chaoten wieder alle unter einen Dach wohnt.<< Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. Er log, aber was verheimlichte er uns? Unser Bodyguard bemerkte meinen Blick und sah starr auf die Straße. >>Liam, hör auf mich so anzusehen.<<

  >>Dann erzähl du uns den wahren Grund.<<, forderte ich.

  >>Den erfahrt ihr später von allein.<<

  >>Louis, verrätst du mir wenigstens, was du zu erledigen hattest?<<

  >>Eleanor wollte sich mit mir treffen.<<, erzählte er mir Gedankenverloren. Da ich keine Lust hatte, weiter nach zufragen, schwieg ich einfach für den Rest der Fahrt. Genau so wie es auch die anderen Beiden taten.

  >>So wir sind da, Jungs.<<, riss Paul uns aus unseren Gedanken, als wir vor unser Haus hielten. Louis stieg sofort aus und holte unsere Taschen aus den Kofferraum.

  >>Danke fürs fahren, Paul.<<, bedankte ich mich noch und stieg dann ebenfalls aus.

  >>Nichts zu danken.<< Wir verabschiedeten uns noch, dann fuhr Paul los. Louis trug meine Tasche mit, da ich durch die Krücken keine Hand frei hatte. Aus seiner Jackentasche kramte Louis den Haustürschlüssel und schloss auf. Die Taschen warf er auf den Boden. Aus dem Wohnzimmer kam Zayn, der uns überrascht anstarrte.

  >>Was macht ihr denn hier?<<

  >>Euch überraschen.<<, antwortete Louis.

  >>Das ist euch gelungen.<< Grinsend umarmte Zayn kurz Louis und dann mich. Mich ließ er allerdings gar nicht mehr los. >>Du hast mir echt gefehlt, Liam.<<

  >>Wir haben uns gestern Abend das letzte mal gesehen.<<, lachte ich.

  >>Ich meine hier Zuhause.<< Von oben kamen Schritte die Treppe runter, stoppten dann aber. Ich sah auf. Niall starrte mich überrascht an.

  >>Liam!<<, schrie er, rannte die letzten Stufen runter und warf sich in meine Arme, die Zayn gerade noch rechtzeitig verlassen konnte. Den Arm mit dem ich nicht die Krücken hielt, schlang ich fest um meinen Verlobten und drückte ihn noch enger an mich. Neben uns ging etwas polternd zu Boden. Ich sah zu der Stelle. Louis und Harry lagen dort küssend. Perrie gesellte sich zu uns. Da sie an den Band-Ältesten nicht ran kam, umarmte sie mich und dadurch auch gleich Niall. Endlich war ich wieder Zuhause.