Diagnose

Harry Pov

So schnell wie ich konnte rannte ich die Flure bis zu dem Zimmer von Louis. Vor der richtigen Tür machte ich eine Vollbremsung und probierte meinen Atem zu beruhigen. Leise klopfte ich. Doch es kam keine Antwort. Leicht panisch öffnete ich die Tür und betrat langsam den Raum. Mein Blick huschte durch den Raum, bis er auf Louis Augen traf, die mich müde anblinzelten.
Hinter mir schloss ich die Tür und ging zu ihm rüber. Den Kakao stellte ich vorerst auf den Nachttisch und nahm dafür seine Hand in meine.
  >>Was machst du bloß für Sachen.<<, murmelte ich. Tränen flossen mir übers Gesicht, doch trotzdem musste ich lächeln.
  >>Hör auf zu weinen ... bitte.<< Seine Stimme klang etwas kratzig. Ich lehnte mich zu ihm runter um ihm einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Kaum hatte ich mich vorgelehnt, umschlang Louis auch schon meine Hüfte und hielt mich fest. Ich legte mich neben ihn ins Bett. So eng wie nur möglich kuschelten wir uns aneinander. Nach einem Moment der Stille, fing ich an durch sein Haar zu streichen und ergriff das Wort.
  >>Warum hast du mir nicht gesagt, dass es dir nicht gut geht?<<, fragte ich mit ruhiger Stimme. Auf keinen Fall wollte ich jetzt mit ihm Streiten. Louis kaute einige Sekunden auf seiner Unterlippe herum, bevor er mir antwortete.
  >>Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.<<, gab er kleinlaut zu.
  >>Aber das hab ich so doch auch getan.<<
  >>Es tut mir leid.<< Sein Blick senkte sich. Wahrscheinlich würde ich ihm gerade alles verzeihen, denn ich wollte nichts mehr als seine Augen wieder leuchten zu sehen. So wie vor den Tagen an denen er sich zurück gezogen hatte.
  >>Lou ...<< Sanft nahm ich sein Gesicht zwischen meine Hände und sorgte dafür, dass er mich ansah. >>Wir sind doch ein Team. Es sollte keine Geheimnisse zwischen uns geben. Kein Einziges.<<Ein zweites mal küsste ich ihn auf die Stirn. >>Okay?<<
  >>Okay.<< Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, aber ich wollte mehr. Ich wollte, dass seine Augen leuchteten, dass er strahlte und dass er lachte. Vom Nachttisch nahm ich die Beiden Tassen und reichte Louis eine von ihnen, dieser lächelte mich an. >>Ich liebe dich, Haz.<<
  >>Ich dich auch, Boobear.<< Vielleicht war es nicht die beste Idee, da Louis ja immerhin krank war, aber trotzdem raubte ich ihm einen Kuss. Einen kleinen, unschuldigen Kuss, der trotzdem voller Liebe war.
  >>Harry.<< Vorwurfsvoll sah mich mein Freund an. >>Ich will nicht, dass du auch noch krank wirst.<<
  >>Wäre es so schlimm, wenn wir beide im Bett liegen?<<
  >>Nein, aber dann hätte ich Niemanden mehr,  der mir Kakao holt.<< Ich gab ein empörtes Geräusch von mir und knuffte ihm in die Seite. Erschrocken quiekte Louis auf, was mich zum Lachen brachte. Schmollend sah mich der Ältere an, was bei ihm einfach bloß süß aussah.
  >>Awww, Lou, nicht schmollen.<< Gespielt beleidigt drehte er den Kopf weg. >>Ich hab dich doch gar nicht ausgelacht, sondern mit dir gelacht.<<
  >>Seh ich so aus als würde ich lachen?<< Ernst sah er mich an. Mit beiden Händen zog ich seine Mundwinkel nach oben.
  >>Ja.<< Louis musste lachen.
  >>Du bist ein Idiot, Styles.<<Er schlug meine Hände weg. Schnell hielt ich sein Gesicht fest und sah einfach nur in seine Augen, die endlich strahlten. Dieser Moment war viel zu wertvoll um zerstört zu werden, aber genau das passiert.
Durch ein Klopfen an der Tür wurden wir aus unserer eigenen Welt gerissen. Ein Arzt kam rein.
  >>Wie ich sehe geht es Ihnen besser, Mr. Tomlinson.<< Er hielt Louis eine Hand hin, die dieser ergriff. >>Mein Name ist Dr. Carter, ich bin Ihr behandelnder Arzt. << Ich fing wieder an Louis durch die Haare zu streichen. Dr. Carter sah mich an. >>Mr. Styles, richtig?<< Ich nickte. >>Ich würde gerne unter vier Augen mit Mr. Tomlinson reden.<< Prüfend sah ich zu Louis, der nickte.
  >>Ist schon okay.<<
  >>Na gut.<<, Seufzend stand ich auf, küsste Louis noch einmal auf die Stirn und verließ dann das Zimmer.
Nach nur wenigen Sekunden fing ich an unruhig auf und ab zu laufen. Was war so schlimm, dass der Arzt es mit Louis allein besprechen wollte oder war es normal mit dem Patienten alleine zu sprechen?
Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich endlich die Zimmertür wieder. Dr. Carter kam raus, lächelte mich kurz an und verschwand dann auch schon wieder. War das jetzt gut oder schlecht? Wenn es schlecht war, dann würde Louis mich jetzt brauchen. Ohne weitere Zeit zu vergeuden lief ich zurück ins Zimmer. Louis lächelte mich an. Das Strahlen seiner Augen war in der Zwischenzeit jedoch verschwunden.
  >>Und?<<, fragte ich, setzte mich wieder auf die Bettkante und nahm seine Hand in meine.
  >>Alles halb so wild ...<<, fing der Doncaster an zu erzählen.
  >>Halb so wild? Du bist mitten auf der Bühne zusammen gebrochen und warst bewusstlos und ...<<
  >>Harry!<<, unterbrach Louis mich. >>Ich meinte damit doch nur, dass es nichts lebensbedrohliches mehr ist.<<
  >>Nicht mehr ist?<< Meine Hand klammerte sich fester um seine. >>Was hast du überhaupt?<<
  >>Meningitis, lässt sich durch Medikamente behandeln.<<
  >>Und das ist lebensbedrohlich?<<
  >>Wenns zu spät entdeckt wird.<<
  >>Wie geht es jetzt weiter?<<
  >>Ich soll erst mal ein paar Tage hier bleiben ... zur Sicherheit.<< Beim Sprechen musterte ich Louis genau, doch er wirkte nicht so, als würde er mich anlügen. Ich nahm mein Handy und schrieb Liam eine Sms. >>Was machst du?<<
  >>Liam schreiben, dass er uns ein paar Sachen vorbei bringen soll.<<
  >>Uns?<<, harkte Louis nach.
  >>Ich werde keinen Zentimeter von deiner Seite weichen.<< Louis lächelte mich glücklich an.
  >>Du bist der beste Freund, den man sich nur wünschen kann. Ich liebe dich, Harold Edward Styles.<<

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