Kapitel 5

Kapitel 5

Jimin


Heute war es etwas Stressig. Die erste beiden Vorlesung enthielten viel Theorie, zum mitschreiben und selbst Erarbeitung. Dazu haben wir auch noch allerhand Aufgaben für die nächste Woche aufgekommen. 

Ich will mich nicht beschweren. Ich mag Kunst, wirklich! Ab und an, male ich auch zu Hause, aber meine Passion war eher das Tanzen. Jetzt sollen wir bis Ende nächster Woche ein Bild malen, von den Menschen die wir Vermissen, wichtig sind oder noch nie gesehen haben, aber irgendwie ein Teil von uns ist. 

Das war ein Thema, das nagte wie ein Hamster an seiner Stange. Es gab so einige Menschen, die ich vermisste, das waren die, die ausgerechnet all meine Kurse mit belegten und nur weiter rechts unten von mir beisammen saßen und der Vorlesung zuhörten. 

Zu erst dachte ich die Hölle tut sich auf, als sie in den Saal eintraten und sich rechts unten hinsetzten. Jeder wirkte so ernst. Viel zu ernst für mein Geschmack. Sonst hatten sie immer ein kleines Lächeln auf den Lippen. 

Doch das schlimmste für mich, ich musste immer wieder zu ihnen sehen. Es war wie ein Zwang. Ich schüttelte den Kopf. Nur noch eine Vorlesung und dann ist es geschafft. Jetzt hatten wir kurz Pause und zum Glück mussten wir nicht in einen anderen Raum. 

"Jimin, ist alles gut? Du wirkst sehr verspannt?", fragte mich Hyunjin besorgt nach. Seungnim, der neben ihm saß sah mich ebenfalls an. Changbin, Felix und Minho, drehten sich sofort zu mir um und sahen mich an. Jeongin, Jisung und Chan's Blicke spürte ich sofort. 

"Es ist … alles gut!", sprach ich mehr oder weniger leise. 
"Das kannst du einem Pferd erzählen! Was ist los?", fragte mich Felix sofort, sein Blick ernst.
"Das ist eine lange Geschichte, ihr wisst ja nicht alles von mir, aber um es kurz zu fassen. Menschen die mich damals mit mit 16 Jahren verletzt haben, stehen nach 5 Jahren plötzlich wieder vor dir und das was du erfolgreich verschlossen hast, droht auszubrechen."
"Warte mal, meinst du etwa die Freunde aus deiner alten Schule?", fragte mich Hyunjin erstaunt nach. 

Ich blickte ihn erstaunt an. Woher?
"Kannst du dich noch vor über einem Jahr erinnern, wo wir eine Party bei uns gefeiert haben? Dort wo du dich völlig betrunken hast? Tja, dort hast du dein Herz ausgeschüttet. Wir wissen alles was vorgefallen ist und das ist echt harter Tobak. Kein Wunder das du durcheinander bist, das wäre ich auch!", sprach Felix aus und nickte. 

Ach du Scheiße! Daran kann ich mich ja gar nicht erinnern. Wahrscheinlich habe ich deshalb kein Alkohol mehr getrunken, allein an die Nachwehen danach, wollte ich erst gar nicht denken. 
"Das sind die neuen oder?", fragte mich Changbin und nickte zu ihnen, meine ehemaligen Freunde. 

Ich seufzte auf und nickte, legte jedoch mein Kopf auf den Tisch. 
"Ja, das sind sie!"
"Lass mich raten, der der mit dem Schwarzen Capi da sitzt und fast wie ein Stein wirkt, ist ER oder?", fragte Hyunjin leise.

Mein Blick musste komisch aussehen, denn er schmunzelte.
"Wir wissen auch, über deine Liebe zu ihm. Du warst noch nie so redselig, wie auf der Party!", sprach Hyunjin aus.

Verdammt! Ja nie wieder Alkohol, jedoch blickte kurz zu ihm und dann wieder zu Hyunjin und nickte wieder. 

"Das ist hart! Doch Jimin, versuche in die Zukunft zu sehen, halte nicht so sehr an die Vergangenheit. Auch wenn du nicht den Grund weist, hatten sie vielleicht einen Grund. Vielleicht braucht es Zeit, bis alles geklärt ist.", sprach Chan hinter mir. 

Ich sah zu ihm und nickte. 
"Ich weiß! Ihr wisst schon, dass sie neben meiner Wohnung gezogen sind, oder?", fragte ich sie. 
Sofort bekamen sie großen Augen und das sah so lustig aus, das ich lachen musste. 

Herrlich wie Blicke einem zum Lachen bringen konnten. Natürlich sahen einige zu uns und leider auch SIE. Ich spürte ihre Blicke. Kurz sah ich zu ihnen als ich mich beruhigt hatte. 

Ich sah sie an und sie mich und ich tat das einfachste, ich nickte ihnen zu und lächelte leicht. Dann wandte ich mich ab und wieder zu Hyunjin. 
Dieser und die anderen hatten mich beobachtet.

"Dafür, dass du verspannt bist, gehst du mit der Situation doch recht gut um. Jedenfalls bist du keine Dramaqueen!", sprach Jisung aus. 
Ich kicherte. 
"Was bringt es Theater zu machen, nichts! Außerdem, wenn man ihnen in die Augen schaut, scheinen sie es zu bereuen. Immerhin vermissen sie mich!", sagte ich und sah das der Professor rein kam. 

Sie sahen mich fragend an. 
"Ich habe sie belauscht als sie auf ihren Balkon saßen."
Sie zogen alle die Stirn in falten! In ihren Köpfen rauchte es, das sah man ihnen deutlich an. Ich kicherte, doch weiter konnten wir nicht reden. Die letzte Vorlesung begann. 

Nach der Vorlesung wollte Halmoeni mich abholen, sie wollte mit mir einen Anzug kaufen für die Gala. 
Zum Glück war dieser Professor recht entspannt. Auch wenn wir alle Kultur Richtungen lernten, so gab es noch zusätzliche Vorlesungen die wir besuchen mussten. Wie rechtliche Dinge geregelt werden, Verträge und so weiter. Das war notwendig. Es war okay, so konnte ich ab und an Halaboeji helfen. 

Nach langen 90 Minuten war die Vorlesung endlich vorbei. Mein Handy vibrierte. Ich nahm es aus meiner Hosentasche. Halmoeni hatte geschrieben. Sie war schon da und wartete direkt vor dem Ausgang. Scheiße! Das wollte ich nicht, nicht jeder wusste das ich der Enkel bin, das sollte auch so bleiben. 

Ich schreckte auf, schmiss alles schnell in die Tasche.
"Oh je! Sie steht am Ausgang oder?", fragte Felix nach. Ich nickte nur und verabschiedete mich von allen. 
"Bis später, Jungs!", rief ich und rannte die Treppe runter. An IHNEN vorbei und ihre Blicke brannten sich in meinen Rücken. 

Doch darauf konnte ich mir keine Gedanken machen. Ich rannte raus und sah das Auto, es waren zum Glück wenige Studenten draußen. Der Fahrer stand draußen, als er mich sah, öffnete er sofort die Tür und ich stürzte ins Auto. 

"Jimin Spätzchen, wieso so stürmisch? Ist die Mafia hinter dir her?", lachte sie. 
Ich lachte selber auf. 
"Nein Halmoeni! Nur hast du vergessen, was ich gesagt habe? Nicht vor den Ausgängen der Uni! Nicht jeder weiß das ich euer Enkel bin und euer Auto mit dem kleinen Banner, kennt jeder!", sprach ich aus. 

Halmoeni riss Schuldbewusst die Augen auf. 
"Ach mein Spatz! Das habe ich glatt vergessen!"
"Nicht so schlimm. Ging gerade noch gut.", grinste ich. 
"Wäre es denn so schlimm, wenn sie es alle wüssten?"
"Nein! Aber so lebe ich ruhiger!", lächelte ich sie an. 

Sie lachte leicht auf. Der Fahrer fuhr los und wir fuhren ein wenig, da sah ich 6 Personen langsam den Weg entlang laufen, jeder mit ernsten Gesicht, Richtung Wohnkomplex. 

Und wieder fragte ich mich, wo war ihr strahlen hin? 


Copper-Curly 

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