Kapitel 29

Jimin

"Jimin komm jetzt Essen!", sprach Jin aus. Ich blickte von meinem Buch auf. Die anderen hatten sich schon am großen Tisch platziert. Ich streckte kurz meine Beine.

Nachdem wir in der Uni mit allem fertig waren sind wir nach Hause und gleich direkt mit ihnen in ihre Wohnung. 

Sofort hatte ich mich auf ihrer Couch platziert und mein Lernstoff heraus gekramt und bearbeitete ihn stets durch. Die anderen machten auch ein wenig, jedoch hatten sie nicht so viel zu tun wie ich. 

Während ich dies alles durch arbeitete, bemerkte ich ihre Blicke immer wieder auf mir. Ich glaube sie dachten an früher. Früher saßen wir ebenfalls zusammen und hatten gelernt, da ich immer gut mit ihnen mithalten konnte. 

Doch ich versuchte mir nicht allzu viel anmerken zu lassen. Auch wenn eine gewisse Last abgefallen ist und wir uns normal unterhalten, so war da immer noch eine gewisse Spannung. Es war ein Gefühl wie fremd sein, obwohl wir nicht fremd waren. Ich hoffte nur, das sich dies irgendwann einmal legte. 

Nachdem die anderen mit allem soweit fertig waren, fing Jin an mit Kochen. Namjoon saß auf der Couch und las ein Buch. Er bot Jin zwar an ihm zu helfen, doch der entsetzt Blick von Jin, brachte mich zum lachen. 

"Mach das bloß nicht!", sprach ich aus und lachte nur noch mehr. Allein wegen der Erinnerung die ich mit Namjoon gemacht hatte. 

Nachdem ich mein Lachanfall gebändigt hatte, bemerkte ich weiterhin die Blicke, alle hatten ein Lächeln auf den Lippen, das schon fast creepy wirkte. 

Nachdem Jin sich weiter dem Kochen widmete und Namjoon sein Buch. Machte Hobi eine kleine Skincare routine. Er saß gemütlich auf der Couch und pflegte sein Gesicht. Er sah einfach zu göttlich aus. Er könnte glatt als Verbrecher durchgehen, mit der schwarzen Maske. 

Tae und Kookie zockten auf dem Fernseher, Hobi sah den beiden zu und gab immer wieder Tipps oder warf etwas ein. 

Yoongi saß ebenfalls auf der Couch. Fast hinter mir, da ich auf den Boden saß und meine Unterlagen auf dem Tisch. Nachdem ich völlig vertieft alles erarbeite, bemerkte ich nicht einmal wie die Zeit schnell voran Schritt und erst als Jin mich rief, blickte ich nach oben. 

Nachdem ich meine Beine gestreckt hatte stand ich auf und nahm Platz. Das sah alles so unsagbar lecker aus. 
"Boah Jin! Du hast dich selbst übertroffen!", rief ich aus. 
"Danke Jimin! Lass es dir schmecken!"

Das tat ich wirklich. Jin konnte einfach so perfekt kochen und ich hatte es wirklich vermisst. Seine Handschrift beim Kochen war anders. Er tat immer eine gewisse Zutat mit hinein. 

"Mhmm!", kam es aus meinem vollen Mund. Die anderen lachten leicht auf. 
"Iss langsam!", kam es von Yoongi.
"Trink etwas!", fügte er hinzu und das war fast wie früher. Das hatte er auch immer wieder gesagt. Doch die Erinnerung tat nicht weh. Ich war im hier und jetzt. 

Minuten später waren wir fertig und ich half Jin beim abräumen. Jedenfalls hatte ich im Heim und bei meinen Großeltern eine gute Erziehung genossen und wusste wie es sich zu benehmen galt. Ich half auch schon damals immer beim abräumen oder aufräumen. Daher war es für mich selbstverständlich dies zu tun. 

Nachdem alle erledigt war, setzte ich mich wieder an den Tisch und machte weiter, es war nicht mehr viel. 

Als ich dann endlich fertig war und alles weg räumte, hörte ich leise Gesprächsfetzen. 

"...sollen wir es ihm geben?", fragte Kookie leise. Ich sah rauf und blickte über meine Schulter zu ihnen. Sie saßen alle am großen Tisch. Kookie sah sie mit seinen Kulleraugen an. 
"Ich weiß nicht… ich habe Angst, das er wieder wütend wird.", sprach Jin ebenso leise. 
"Ich finde wir sollten es ihm geben!", sprach Hobi, der mit dem Rücken zu mir saß.

Ich krabbelte leise auf sie Couch und sah hoch und schaute über die Lehne. Man konnte fast die dunkle Wolke über ihren Köpfen schweben sehen. 
"Was wollt ihr mir geben?", sprach ich aus. 

Ich wurde neugierig!

Hobi quietschte erschreckt auf und drehte sich um. Sowie die anderen, die zum Rücken zu mir saßen. Das waren Jin und Namjoon. Die anderen drei sahen zu mir. 

"Jimin! Seit wann…", fragte Yoongi. 
"Seit dem Kookie etwas sprach von "sollen wir ihm es geben"!"
"Also, was wollt ihr mir geben?", fragte ich nach. 

Stumm blickten sie mich an bis Namjoon auf seufzte und aufstand. 
"Setzt euch zu Jimin! Ich hole es.", kam es von ihm und die anderen kamen zu mir. 

Yoongi nahm neben mir Platzt, Jin auf der anderen Seite. Tae und Kookie nahmen auf den Boden Platz. Hobi setzt sich neben Yoongi. 

Ich sah sie alle etwas verunsichert an. 
Namjoon kam mit einer Kiste. Einer großen Kiste. Diese stellte er auf dem Tisch ab. 
Dann setzt er sich. 

"Jimin! Das mag jetzt wirklich verrückt klingen oder total bescheuert sein, aber ich weiß das wir alle Zeit brauchen, bis wir wieder richtig zueinander finden. Doch wir wollen dich an unsere Seite, egal was unsere Eltern sagen oder tun werden. Wir haben Nachdem wir diese Dinge sagen, dich niemals vergessen. Daher haben wir immer zu deinem Geburtstag ein Geschenk besorgt.", sprach Namjoon ruhig und leise.

Ich blickte ihn erstaunt an. Als ich in die Kiste sah. Dort blickten mich viele kleine Pakete an. 
"Das…"
"Wir haben die letzten 5 Jahre, eigentlich 6 Jahre, deine Geschenke gesammelt. Wir haben sie gekauft, obwohl wir nie für möglich gehalten haben sie dir zu geben, wollen wir sie dir jetzt geben! Wir finden es jetzt einfach passend. Das endlich alles geklärt wird.", sprach Jin aus und sah mich verunsichert an.

"Auch wenn du einiges vielleicht gar nicht mehr brauchst, oder einiges abgelaufen ist.", kam es leicht lachend von Tae. 

Sie alle saßen bei mir und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Sie hatten mich nicht vergessen! Diese große Kiste bewies das. Jetzt plagt mich noch mehr mein schlechtes Gewissen, weil ich sie angeschrien habe.

Nein Jimin! Zurecht!

Jeder hat seinen Weg um alles zu verarbeiten. 

Natürlich rechtfertigte es nicht was sie taten, aber sagte ich nicht selbst "scheiß auf die Vergangenheit"?

Jetzt wollte ich weiter daran fest halten. Es war gut, das wir hier sitzen uns alles bereden. Doch ich würde auch gern wissen, wie Sie sich all die Jahre gefühlt haben.

Ich blickte alle nach einander an. Sanft blickten sie zu mir.

Mein Blick wanderte zur Kiste und griff hinein. Packte das erste Paket aus...

Copper-Curly