Ukraine-Russland-Konflikt - Friedensbedrohung

Momentan beschäftigt sich die ganze Welt mit dem Ukraine-Russland-Konflikt, der nun zu einem Krieg in der Ukraine eskaliert ist. Wladimir Putin ist der festen Überzeugung, die Ukraine sei kein unabhängiges Land und gehöre zu Russland. Mittlerweile kämpft die russische Armee vor Kiew, der Hauptstadt der Ukraine und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis diese erobert wird. Der Präsident der Ukraine, Wolodymiyr Selenskyi fürchtet um sein Leben, der angeblich Putins Ziel Nr. 1 sein soll, seine Familie Ziel Nr. 2. Man nimmt an, Russland wolle sein Leben auslöschen, um die Ukraine wieder an Russland zu binden. Selenskyi bleibt dennoch standhaft und berichtet auf Social Media, dass er in seinem Land bleiben und kämpfen wird. Das Angebot, die USA könne ihn ausfliegen, hatte er bereits abgelehnt.

Ukrainischer Präsident Wolodymiyr Selenskyi

Wie es weitergehen wird, ist fraglich. Sicher ist, es werden noch mehr Menschen sterben als bisher. Putin wird weiterhin das Völkerrecht und die Ländergrenzen verletzen und alles dafür tun, die Ukraine zurück zuerobern und sie zu "entnazifizieren".

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,Obwohl ich normalerweise auf Wünsche meiner treuen Leser eingehe, schreibe ich heute über diesen Konflikt, weil es gerade sehr aktuell ist und Corona von diesem Krieg in Europa abgelöst wurde. Die Nachrichten drehen sich bereits seit Wochen darum.

Doch wie kam es eigentlich zu diesem Krieg und was trieb Putin dazu, einen Krieg in Europa anzuzetteln und die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen? Wie konnte es soweit kommen, dass der alte Ost-West-Konflikt wieder so aktuell wird und die NATO nun Sanktionen gegen Russland verhängt hat, die das Land stark treffen sollen?

Dafür tauchen wir in die Geschichte ein, bevor Russland und die Ukraine überhaupt entstanden sind.

Im 8. Jahrhundert kamen Händler aus Skandinavien in das heutige Gebiet der Ukraine und gründeten dort gemeinsam mit sklavischen Völkern zwischen der Ostsee und dem Schwarzem Meer einen großen sklavischen Staat, die Kiewer Russ.

Im 12. Jahrhundert wurde das Reich in viele kleine Fürstentümer aufgespalten und durch die Mongolen später wieder zerstört. Aus einem der Fürstentümer entstand Moskau, aus dem Russland wurde.

Als Gründungsvater von Russland zählt der Fürst Wladimir I., der sich hat taufen lassen, doch dieser war auch gleichzeitig Gründer der Ukraine. Dadurch ist ein jahrelanger Konflikt hervorgegangen.

Gründungsvater Wladimir I.

Die Ukraine wurde im Laufe der Zeit nie als unabhängiges Land gesehen, gehörte öfters zum Königreich Polen-Litauen, zum zarrischen Russland, zu Österreich und letztendlich auch zur Sowjetunion. Deshalb auch der übersetzte Name der Ukraine "Grenzland".

Heute streiten sich Historiker darum, wer die eigentlichen Nachfolger der Kiewer Russ sind. Es gibt die Möglichkeit, dass die Ukraine ein eigenständiger Staat ist, aber eben auch, dass die Ukraine ein Teil des großen Russlands ist.

Auch wenn Putin diesen Krieg in der Ukraine in diesem Monat angefangen hat, war es nicht seine Erfindung, dass die Ukraine zu Russland gehört.

Russischer Präsident Wladimir Putin

Nach der Auflösung des Kiewer Reichs wurde ein Großteil der heutigen Ukraine zum Königreich Polen. Gegen diese Polen kämpften die Kosaken, die als starke, heldenhafte Reiter sogar Eintritt in die ukrainische Nationhymne erlangten.

Die Kosaken gründeten ein neues Reich, das sich aber schnell dem zarrischen Russland unterstellte. Dadurch wurden viele Freiheiten eingeschränkt, dass der Bevölkerung nicht gefiel. Die Folge; eine Nationalbewegung der Ukraine, die den russischen Zar Alexander II. dazu veranlasste, den Namen "Ukraine" nicht mehr länger zu benutzen und stattdessen dem Land den Namen "Kleinrussland" zu geben.

Die Südukraine wurde von Russland eingenommen und "Neurussland" genannt. Ausländer versuchten dort ihr Glück, unter anderem Deutsche, Russen und Rumänen.

Steinkohle- und Eisenerzindustrien siedelten sich in diesem Teil der heutigen Ukraine an und der größte Ort mit den meisten besagten Industrien heißt heute Donezk.

1917 wurde die Ukrainische Volksrepublik gegründet und im selben Jahr wurde zum ersten mal das Parlament gewählt. Aber im Osten bediente sich die rote Armee, im Westen Polen, die Tschechoslowakei und die Slowakei an dem ukrainischen Terratorium, weshalb es zu zwei bitteren Ereignissen kam. Die Sowjetunion hat sich die Ukraine unter den Nagel gerissen und ernannte das Land zur "SSR".

Zum einen entstand 1932/33 der Holodomor, eine große Hungernot. Etwa vier Millionen Menschen kamen dabei ums Leben. Es soll sogar zu Kannibalismus gekommen sein. Stalin hatte zuvor die Bauern dazu gezwungen, ihre individuellen Bauernhöfe aufzugeben und sich stattdessen großen sozialistischen Betrieben anzuschließen. Weiterhin hat er wohlhabende Bauern enteignet und viele in Arbeitslager deportieren oder ermorden lassen. Dadurch leidete die Landwirtschaft enorm und es kam zu Lebensmittelknappheit.

Zweitens - wer hätte es gedacht - war ein großes Problem der zweite Weltkrieg. Ungefähr acht Millionen ukrainische Opfer gab es, als die SS vom dritten Reich in die Ukraine einfiel. Unter den Opfern befanden sich unter anderem fünf Millionen Zivilisten und 1,6 Millionen Juden. Viele Menschen wurden auch noch zu Zwangsarbeit verdonnert oder deportiert.

Nach 1945 blieb die Ukraine ein Teil der Sowjetunion. Und jetzt das absurde, der ganzen Geschichte; zum 300-jährigem Jubiläum der russisch-ukrainischen Einheit schenkte der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow der Ukraine die Halbinsel Krim. Ihr wisst, dass die Ukraine anfangs vor einigen Tagen dachte, Russland wolle nur diese Halbinsel wiederhaben. Das heißt also, Putins Vorfahre hat der Ukraine diese Halbinsel geschenkt und Putin verlangt dieses Geschenk nun wieder zurück.

Am 24. August 1991 erklärte die Ukraine ihre Unabhängigkeit, nachdem die UdSSR zerfallen war. Viele Ukrainer, als auch Russen feierten das.

Durch die Verträge, die nach dem zweiten Weltkrieg unterschrieben wurden, erklärten sich die Siegermächte, als auch einige weitere Länder dazu bereit, die Grenzen der anderen Länder zu achten und somit den Frieden in Europa zu sichern. Dieser Grenzvertrag wurde nun von Putin gebrochen.

Neben dem Unschwung von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft, kämpfte die Ukraine auch mit der eigenen Identität. Während die Menschen im Westen sich ukrainisch fühlen und sich eher Richtung Europa orientieren, gibt es eine Mehrzahl an Personen im Osten und auf der Krim, die eine Verbundenheit zu Russland nicht ausschließen können. Deshalb sind auch die Meinungen der Ukrainer heute so geteilt. Die einen wollen, dass die Ukrainer und die Russen zu einem großen Teil werden, die anderen wollen unabhängig bleiben.

Vor dem jetztigen Konflikt hat sich die Ukraine außenpoltisch immer nach Osten und Westen ausgerichtet und verfolgte eine sogenannte "Multivektorale Politik".

2004 musste ein neuer Präsident gewählt werden. Zwei Kanidaten mit unterschiedlicher Meinung, in welche Richtung sich das Land orientieren solle, traten gegeneinander an und schlussendlich gewann der Mann, der sich nach Osten orientieren wollte. Das Ergebnis der Wahl war sehr umstritten, dass es zu langen Protesten auf den Straßen Kiews kam. Diese forderten Neuwahlen in organger Kleidung.

Einige Jahre später wurde dann der Mann gewählt, der für die Westorientierung einstand. Die EU versuchte verbittert, ein Abkommen zwischen Ost und West zu einer engeren Zusammenarbeit aufzustellen, doch 2014 scheiterte dieses Abkommen.

Es kam zu großen Protesten in Kiew, die brutal erschlagen wurden. Es brachte das Fass zum Überlaufen. Es kam zum Euromaidan, eine große Massenbewegung, die zum Großteil friedlich war. Trotzdem kam es zu Ermordungen und Kämpfen, ähnlich wie heute. Russische Soldaten maschierten auf die Krim ein, was auch der Fall vor einigen Tagen war. Im Osten kam es zu großen Kämpfen zwischen Ukrainer und Russen.

Der Konflikt spitzte sich seitdem zu und nun kennen wir ja das Endergebnis. Russland fühle sich angeblich vom Westen bedroht, will auch nicht in die NATO eintreten.

Karte von Russland und Ukraine

Vor kurzem hatte Olaf Scholz gesagt, Putin wolle sein Imperium vergrößern. Was denkt ihr dazu? Was könnten seine Beweggründe zu diesem Krieg sein? Wie findet ihr es, dass Deutschland nun doch Waffen an die Ukraine Grenze bringen möchte?

Kann man Putin noch Glauben schenken, nachdem er Macron und Scholz direkt ins Gesicht gelogen hat, als er sagte, er würde seine Truppen von der ukrainischen Grenze abrücken, nachdem sich Deutschland und Frankreich für Russland eingesetzt haben, dass Russland mehr in Europa einbezogen werden soll?

Lasst mich eure Meinung gerne wissen und was euch noch so zu diesem Thema bewegt. Habt ihr vielleicht Angst davor, dass Russland auch in unser Land einfallen könnte, nachdem er behauptet hatte, wer sich einmische, bekäme auch etwas ab? Zumal muss man sagen, dass wir nun offiziell zu Russlands Feinden zählen und Putins Vorfahren, die wie er Juden waren, von SS-Leuten, vielleicht sogar unseren Vorfahren, ermordet wurden.

Ich denke, der Krieg wird sich noch länger hinziehen und Europa ist nun ebenfalls daran beteiligt. Ich mache mir ernsthafte Sorgen darüber, dass dies der Anfang des 3. Weltkriegs ist...hoffen wir, dass es nicht dazu kommen wird...

Aktueller Schauplatz Kiew

Quellen:

Sehr gute Darstellung von 'Wissen to go':

Ukrainischer Präsident Wolodymiyr Selenskyi: https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/kriegsangst-ukraine-selenskyj-irritiert-westen-aussagen-36563818

Gründungsvater Wladimir I.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_I.

Russischer Präsident Wladimir Putin: https://www.merkur.de/politik/wladimir-putin-frau-familie-kinder-vermoegen-herkunft-karriere-praesident-russland-zr-91375027.html

Karte von Russland und Ukraine: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-russland-ukraine-krise-donnerstag-101.html

Aktueller Schauplatz Kiew: https://www.tagesspiegel.de/themen/ukraine/

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