Tsunami 2004 - Unfröhliche Weihnachten
Erst einmal einen großen Dank wieder an Meliric. Dank dir bin ich auf die Idee gekommen, dieses Kapitel heute zu schreiben.
Der Grund, wieso ich mich für dieses Thema für dieses Kapitel entschieden habe ist, weil das Unglück genau heute vor 17 Jahren passiert ist. Viele Menschen waren an diesem zweiten Weihachtstag, der übrigens auch ein Sonntag war, in den Weihachtsferien in dem gefährlichen Gebiet.
Eigentlich ist der Tsunami nicht nur in Thailand angelangt. Noch weitere 49 Staaten waren davon betroffen.
Alles hat mit einem Erdbeben im Indischen Ozean angefangen.
Erdbeben entstehen, wenn zwei tektonische Platten kollidieren. Wie man auf dem Bild unten erkennen kann, befinden sich in dem entsprechenden Gebiet viele dieser Platten.
Diese Kollision fand auch 2004 statt mit einer Erschütterungstärke von 9,1. Daraus resultierten acht große Wellen und die Tsunamis waren geboren. Sie entstanden 85km vor der Nordwestküste der Insel Sumatra um 01.58 Uhr deutscher Zeit.
Tektonische Platten auf der Welt
Vor Ort war es gerade früher Morgen, 07.58 Uhr. Keiner ahnte zu dieser Zeit, dass viele Tsunamis auf dem Weg waren und viele Urlauber, die sich am Strand sonnten, mit in den Tod reißen würden.
20 Minuten nach dem Beben traffen die ersten Wellen an den Stränden von Indonesien, auf den Andamanen und Nikobaren ein. Viele der Strandbesucher versuchten sich in Sicherheit zu bringen, für viele war es jedoch zu spät. Zwei Stunden später merkten dann auch die Bewohner und Gäste von Thailand und Sri Lanka etwas davon, als bei ihnen die Welle ankam. Schließlich, nach zwei bis sechs Stunden nach dem Beben, erreichte sie dann auch Indien, Myanmar und Bangladesch. Zum Schluss sechs Stunden nach der Katastrophe traf die Welle dann auch in Somalia und Südafrika ein.
Das Wasser drang kilometerweit ins Landesinnere ein und zerstörte dabei viele Häuser, Straßen und Autos, riss viele Menschen und Schiffe mit sich und zerstörte die ganze Infrastruktur. Auf der Karte unten erkennt man, welche Länder ganz besonders von der Welle betroffen waren. Je nach dem, wie schlimm es die Orte getroffen hat, wird die Karte rot bis blau markiert.
Betroffene Orte
Der Sachschaden wird auf ca. zwei Milliarden Euro geschätzt. Sogenannte Tsunami-Frühwarnsysteme sollen zukünftig früher vor Tsunamis warnen. Messgeräte würden Daten vom Meeresgrund sammeln und eine Warnung innerhalb von 20-30 Minuten geben. Die Kosten für diese Systeme würden 10 Millionen Euro betragen, etwa ein tausendstel von den Kosten des Schadens, der 2004 entstanden ist. Weil es 2004 noch keine Frühwarnsysteme in den betroffenen Regionen gab, wurden die Menschen zu spät bis gar nicht vor dem Tsunami gewarnt. Die Regierung der Länder ohne diese Systeme handelten sich ordentlich Kritik und Beschwerden ein.
Schaden nach der Katastrophe
In den nächsten Tagen nach der Naturkatastrophe folgten täglich etwa 25 Erdbeben mit Stärken um 5,5. Bei den Nikobaren ereignete sich drei Stunden nach dem Hauptbeben ein Nachbeben der Stärke 7,1. Ein großes Nachbeben in der Region passierte drei Monate später am 28. März 2005 mit einer Stärke von 8,7 auf Sumatra, wenig später dann auch auf Nias.
Neben minimalen Verschiebungen durch die tektonischen Platten und der Zerstörung von vielen Korallenriffen gab es auch andere bemerkenswerte Veränderungen in unserer Welt; zum einen wird vermutet, dass durch die Verlagerung der tektonischen Platten die Erdrotation beschleunigt wurde. Deshalb könnte es sein, dass die Länge eines Tages um 2,68 Mikrosekunden verkürzt wurde. Die Erdachse hat sich wahrscheinlich auch wegen der geänderten Masseverteilung um rund zweieinhalb Zentimeter verlagert.
Doch im Mittelpunkt stehen die Opfer:
Ca. 230000 Menschen fielen den Wellen zum Opfer, darunter 534 Deutsche, die während den Weihachtstagen Urlaub in den betroffenen Regionen machen wollten. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute ungewiss, denn viele Leichen wurden aus Angst vor Seuchen sofort in Massengräbern beerdigt ohne mitgezählt zu werden. Auch heute werden noch viele Menschen vermisst. Über 110000 Menschen wurden verletzt und 1,7 Millionen Menschen wurden auf einmal obdachlos. Im Laufe der Tage waren Lebensmittel so knapp, dass auch hier noch viele Obdachlose starben.
Überall wo man hinschaut, findet man auch heute noch die Spuren von den Flutopfern. In meinem Ort Nähe Hamburg zum Beispiel gibt es eine Grabstätte für einige der Opfer. Heute morgen erst war ich dort und habe die Opfer besucht. Ich denke mal, dass es eine Familie war, die in Thailand Urlaub gemacht hat und ums Leben kam. Kaum zu glauben, dass sie hier tatsächlich gewohnt haben. Unter den fünf Opfern sind zwei kleine Kinder, die nur 12 und 7 Jahre alt geworden sind.
(Das Bild, das ich gemacht habe vom Grab, ist nicht sehr leserlich, denn auf dem Grabstein befindet sich momentan Eis, den man nicht herunterkratzen kann. Ich werde in den nächsten Tagen noch ein neues Bild hinzufügen mit der Hoffnung, dass man die Namen besser darauf erkennen kann.)
Grabstätte auf dem Friedhof
(Oben seht ihr nun das Bild nach dem eisigen Winter. Es war leider schon etwas dunkel, aber ich hoffe, der Filter hat gute Arbeit geleistet...😅)
Der Tsunami wurde von Touristen besonders gut dokumentiert, da viele von ihnen eine Kamera dabei hatten. Ein Video von deutschen Augenzeugen verlinke ich in den Quellen. Ich verstehe zwar nicht, wieso sie so lange damit gewartet haben wegzulaufen, aber im Endeffekt haben sie überlebt.
Auch einige weitere Videos und Filme entstanden; zum Beispiel der Film "Tsunami - Die Killerwelle" und "The Impossible". Der Trailer zu den Filmen ist unten verlinkt.
Vielleicht kennt ihr den Song "Perfekte Welle" von Juli? Der Link ist ebenfalls unten verlinkt. Der Song entstand einige Wochen vor der Katastrophe. Nach dem Unglück wurden dieser und einige weitere ähnliche Songs in einigen Radioprogrammen getrichen, weil man es falsch in Verbindung mit dem Tsunami 2004 verstehen kann.
Mittlerweile kann man sich diese Songs aber wieder im Radio anhören.
Nun die Frage an euch:
Wie nah geht euch dieses Unglück, das sich am 26.12.2004 ereignet hat? Vielleicht habt ihr Verwandte, die dort vor Ort waren? Vielleicht habt ihr auch schon 2004 gelebt und könnt euch noch an den Tag erinnern? Vielleicht verfolgt ihr auch diesen Unfall aus reinem Interesse oder wollt euch nun nach diesem Kapitel mehr damit auseinandersetzen?
Was ist eure Geschichte? Schreibt es gerne in die Kommentare, stellt Fragen oder Fakten oder was euch sonst noch so durch den Kopf schwirrt, was diesen Unfall anbelangt.
Kehren wir kurz in uns und gedenken den Opfern, die an Weihnachten starben. Haben wir für sie schöne Weihnachten, weil sie es nicht mehr haben können. Und werden wir uns darüber klar, dass wir die Natur nicht bezwingen können, denn sie ist stärker und kann uns oft etwas wertvolles wegnehmen.
Quellen:
- Tektonische Platten auf der Welt: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/mediathek/infografiken/erdbebengebiete-der-erde/
- Betroffene Orte: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben_im_Indischen_Ozean_2004
- Schaden nach der Katastrophe: https://www.klett.de/alias/1012042
- Grabstätte auf dem Friedhof: Selbstaufnahme
- Augenzeugenvideo:
- "Tsunami - Die Killerwelle"-Trailer:
- "The Impossible"-Trailer:
- "Perfekte Welle":
- Infos: https://www.spiegel.de/kultur/musik/hoerfunk-radiosender-streichen-die-perfekte-welle-a-334676.html
- Infos: https://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=1530&edit=0
- Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben_im_Indischen_Ozean_2004
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