Havarie Costa Concordia - Titanic 2.0
Vor einigen Tagen, am 13.01. war der 10. Jahrestag des Untergangs der Costa Concordia. Ich weiß ja nicht, ob ihr die Gedenkzeremonie live verfolgt habt - ich habe es -, aber ich finde es eigentlich sehr schade, dass es keine offizielle Übertragung davon im TV gab - soweit ich das beurteilen kann. Ich hatte Glück, dass ein Zuschauer, der live vor Ort war, dieses Ereignis live aufgenommen hat für uns in Deutschland. Denn auf der Costa Concordia sind ebenfalls 12 Deutsche umgekommen. Leider musste ich auch schon die Erfahrung machen, dass viele Menschen aus meinem Umfeld noch nie etwas von der Concordia gehört haben und das möchte ich schleunigst ändern. Deshalb ziehe ich heute in diesem Kapitel einen Vergleich zwischen der Costa Concorida und der R.M.S. Titanic, dessen Schicksale sehr viele Ähnlichkeiten aufweisen.
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Die Costa Concordia war zu ihrer Zeit das größte italienische Kreuzfahrtschiff der Reederei "Costa Crociere". Genauso wie die Titanic das größte Passagierschiff ihrer Zeit war.
Die Concordia vor ihrem Unglück
Die Concorida lief am 13. Januar 2012, also 100 Jahre nach der Titanic, gegen 19.00 Uhr italienischer Zeit - was auch der deutschen Zeit entspricht - aus dem Hafen von Civitavecchia, ca. 69km nordwestlich von Rom. Ihr Ziel war Cagliari durch das westliche Mittelmeer mit einigen weiteren Städten unterwegs, die sie anlaufen wollte.
Das Schiff war mit hochwertigen Navigationssystemen ausgestattet und eigentlich hätte ein Alarm losgehen sollen, als das Schiff am späten Abend um 21.45 Uhr einen Felsen vor der Insel Giglio streifte, doch das war nicht der Fall. Das Schiff war nämlich zu dicht an die Insel herangefahren, um die Einwohner auf der Insel und die Passagiere das einzigartige Feeling zu geben. Doch das lief gewaltig schief.
Seht ihr hier Parallelen zu der Titanic? Beim Titanic-Unglück kollidierte das Schiff nicht mit einem Felsen, sondern mit einem Eisberg, nachdem der Kapitän angeblich für Schlagzeilen sorgen wollte, weil die Titanic früher in New York eingelaufen wäre, als vorher geplant. Das ging aber auch gewaltig schief und so gab es zwar Schlagzeilen über die Titanic, aber leider über das Unglück, nicht etwa um einen neu aufgestellten Rekord.
Die Titanic vor ihrem Unglück
Die 3200 Passagiere der Concordia saßen zu dem Zeitpunkt der Kollision größtenteils beim Abendessen und spürten eine heftige Erschütterung. Kurz danach fiel der komplette Strom aus. Erst um 22.30 Uhr wurde eine Evakuierung bekanntgegeben, wobei sich die Passagiere zunächst erst wieder in die Salons und Kabienen begeben sollten. Ca. 200 Passagiere sprangen sogar vom Board um eigenständig zum Festland zu schwimmen. Diese wurden glücklicherweise später von den Rettungsbooten eingesammelt.
Anders als der Kapitän der Titanic, Kapitän Edward John Smith, ging Kapitän Francesco Schettino nicht zusammen mit seinem Schiff unter, wie er es in seinem Eid geleistet hatte. Im Gegenteil; er verließ das Schiff mit eines der Rettungsboote, bevor andere Passagiere in Sicherheit waren. Er entzog sich somit seiner Verpflichtung. Man nimmt an, er hätte sich in einem Hotelzimmer auf der Insel Giglio in Sicherheit gebracht. Als er von der Küstenwache telefonisch dazu aufgefordert wurde, wieder an Board zu gehen, um den Menschen in der schwierigen Situation zu helfen, weigerte er sich. Viel mehr sagte er, er würde wieder zurück auf die Concordia gehen, doch tat es dies eben nicht. Somit war es für die Küstenwache schwierig, die Situation einzuschätzen und somit zu helfen. Das Video vom Telefonat verlinke ich unten.
Kapitän Francesco Schettino
Dementsprechend gab es auch keine genaue Anweisung zur Evakuierung vom Kapitän und diese ging maßiv schief. Wie auch auf der Titanic, wo es an Rettungsübungen vorher bereits gemangelt hatte, sowohl bei den Passagieren, als auch bei der Crew.
Bevor alle Menschen vom Schiff gelangen konnten, war es bereits zu spät; die Rettungsboote waren bereits weg, obwohl sie für alle ausgereicht hätten. Viele sagten schon, dass dies nun bereits das Ende sei. Sie suchten Schutz auf der Seite des Schiffes, das sich langsam auf die Seite legte, bis es irgendwann halb unter Wasser lag. Das schwimmende Paradies, das 450 Millionen Euro gekostet hatte, war auf einmal nur noch eine geisterhafte Stadt halb unter Wasser versenkt.
Versenkte Costa Concordia
Später wurden die restlichen Passagiere von Hubschraubern zum Land gebracht.
Doch wie konnte es überhaupt soweit kommen? Nun ja, nach der Kollision mit einem Riss über eine längere Distanz von 70 Metern am Bauch des Schiffes, lief so viel Wasser hinein, sodass bereits fünf Abteilungen überflutet waren. Die Stabilität des Schiffes konnte aber nur bei zwei überfluteten Abteilungen gesichert werden, weshalb das Schiff auf die Seite gedrückt wurde.
Glücklicherweise konnte eine größere Katastophe verhindert werden, nämlich der Austritt von 2200 Tonnen Schweröl und 180 Tonnen Schmierstoff ins Meer. Damit wäre der Teil vor Giglio immer noch heute verpestet.
Nach den Bergungsaktionen wurden am 15. Januar noch drei weitere Passagiere aus dem Wrack gerettet. 50 weitere wurden vermisst. 30 Menschen wurden verletzt. 32 Menschen aus verschiedensten Nationen starben.
Bergungsarbeiten-Plan
Erst im Herbst 2014, also zwei Jahre nach der Katastrophe, konnte die letzte Leiche aus dem Wrack geborgen werden, als das Schiff aufwendig abgebaut und danach verschrottet wurde.
Für seine fahrlässige Handlung gelangte der Kapitän der Concordia für 16 Jahre ins Gefängnis. Das heißt, er muss auch heute noch seine Strafe für sechs weitere Jahre absitzen. Was denkt ihr darüber? Hat er die richtige Strafe bekommen oder ist die Strafe viel zu groß? Schreibt es gerne in die Kommentare. ;)
Für die Insel Giglio mit 1500 Einwohnern war es alles andere als eine leichte Aufgabe, die mehreren tausend Personen unterzubringen. Doch die Einwohner kümmerten sich um die Menschen, brachten sie in Schulen und Turnhallen unter und teilten Materialien mit ihnen, wie Schuhe oder Lebensmittel.
Das Unglück wurde von mehreren Passagieren aufgenommen, die man heute im Internet finden kann. Mehrere Ausschnitte aus Aufnahmen verlinke ich euch unten. Sie erschüttern einen.
Meiner Meinung nach denkt man nicht im geringsten daran, dass so ein großes Schiff jemals untergehen könnte, doch genau das ist der Fehler. Das war auch schon bei der Titanic so; die Menschen verlassen sich auf diese rießigen Kollose, glauben, sie seien die einzigen Rettungsboote, die sie im Notfall brauchten. Sie könnten nicht untergehen. Doch diese Unglücke beweisen das Gegenteil!
Deshalb lasst es euch eine Lehre sein: wir können nicht immer größer und größer bauen und dabei hoffen, es wäre damit sicherer und ungefährlicher! Leider trübt dieser Gedanke.
Das soll jetzt niemanden Angst machen, auf Kreuzfahrtschiffen unterzugehen. Falls es euch beruhigt; die Wahrscheinlichkeit, ein Unglück mit dem Auto zu bauen, ist viel größer, als ein Schiffsunglück!
Also, was denkt ihr über diese Havarie? Wie hätte man diese Katastrophe verhindern können? Findet ihr es auch schade, dass in TVs kaum eine Liveübertragung von der Gedenkfeier stattgefunden hat und die wichtigste Frage; wie habt ihr vielleicht reagiert, als ihr von diesem Unglück erfahren habt, wenn ihr euch noch daran erinnern könnt?
Schreibt es auf jedenfall in die Kommentare! Ich freue mich über unsere Konversationen!
Da fällt mir noch etwas ein; glaubt ihr an das Unglück oder das Glück, dass an einem Freitag dem 13. passieren kann? Nachdem ich erfahren habe, dass die Costa Concordia an einem Freitag den 13. untergangen war, glaube ich nun doch mehr an das Unglück an diesem Tag.
Helft mit, dass man wieder mehr an die Opfer der Concordia gedenkt! Auch sie dürfen nicht in Vergessenheit geraten! Redet mit euren Mitmenschen darüber und macht darauf aufmerksam, dass menschliches Versagen so viele Menschenleben in den Tod stürzen kann!
Dieses Kapitel hier und auch das gesamte Buch sind nur ein kleiner Teil meines Vorhabens und wenn es euch auch am Herzen liegt, mehr an die Opfer zu gedenken, damit sich Katastrophen nicht wiederholen, dann teilt das hier gerne mit anderen und redet darüber. Durch mehr Aufklärung ist unsere Zukunft besser gesichert und wir halten mehr zusammen. Denn die Schulbildung aus dem Geschichtsunterricht reicht leider nicht aus!
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Quellen:
Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Costa_Concordia
Infos: https://www.sueddeutsche.de/panorama/costa-condordia-kapitaen-vor-gericht-schettino-redet-sich-raus-1.2248638
Die Concordia vor ihrem Unglück: https://de.wikipedia.org/wiki/Costa_Concordia
Die Titanic vor ihrem Unglück: https://de.wikipedia.org/wiki/RMS_Titanic
Kapitän Francesco Schettino: https://www.sueddeutsche.de/panorama/costa-condordia-kapitaen-vor-gericht-schettino-redet-sich-raus-1.2248638
Bergungsarbeiten-Plan: https://de.wikipedia.org/wiki/Costa_Concordia
Telefonat der Küstenwache und des Kapitäns:
Aufnahmen direkt vor Ort:
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