Hachiko - Treuer Freund auf vier Pfoten
Wie lange würdet ihr auf euren Lieblingsmenschen warten, bis ihr ihn loslasst, weil er nie mehr zurück kommen wird?
Ein Jahr, fünf Jahre oder doch zwanzig Jahre?
Heute möchte ich euch von einem treuen und loyalen Hund namens Hachiko erzählen, der auch heute noch die Treue in Ödate und auf der ganzen Welt prägt. Vielen Dank einmal wieder an Meliric, die sich dieses Kapitel gewünscht hat und danke für deine Treue und Loyalität!
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Hachiko wurde am 10. November 1923 in Odate, Japan geboren und war ein japanischer Atika-Hund. Er besaß dichtes cremefarbenes Fell, einen Ringelschwanz und hochstehende Ohren. Seine Größe betrug 60cm und er war 40kg schwer.
Hachiko zu Lebzeiten
1924 wurde er von einem Mann namens Hidesaburo Ueno, ein Professor an der Kaiserlichen Universität Tokio, aufgenommen und nach Shibuya, Tokio transportiert. Die beiden hatten ein schönes Leben und ihre Bindung war sehr stark. Dieses Traumpaar passte perfekt zueinander, denn während Hachiko viel Zuneigung für sich beanspruchte, wollte Ueno keine Kinder in die Welt setzen in der misslichen damaligen Zeit.
Ihr Alltag gestaltete sich wie folgt; Ueno fuhr jeden Tag mit dem Zug zu seiner Universität in Tokio, wo er unterrichtete. Und jeden Abend, wenn er mit dem Zug nach Hause fuhr, wartete sein treuer Hund auf ihn am Bahnsteig von Shibuya auf ihn. Haschiko hatte wirklich nie die Ankunftszeit seines Besitzers verpasst. Seine innere Uhr funktionierte einwandfrei.
Er kam an, sein Hund begrüßte ihn freudig und zusammen gingen sie nach Hause.
Doch eines Tages kam Haschiko wieder ganz pünktlich am Bahnsteig an und wartete auf sein Herrchen. Was er nicht ahnen konnte; sein Herrchen war an diesem Tag in der Uni an Blutungen im Gehirn während einer Vorlesung verstorben und würde nie mehr zurückkehren.
Grabstätte von Hachikos Besitzer
Haschiko wurde von einem Verwandten in der Stadt des Professoren adoptiert, doch er dachte nicht ans Aufgeben. Er riss aus und ging jeden Abend um dieselbe Zeit zum Bahnsteig, setzte sich hin und wartete und wartete in der Hoffnung, sein Besitzer würde wieder zurück zu ihm finden.
Mittlerweile hatte der Gärtner des Professoren, Kikuzaburo Kobayashi, die Pflege des Hundes übernommen.
Doch auch jetzt dachte Hachiko nicht ans Aufgeben. Am Bahnsteig wurde Hachiko nur still von Passagieren akzeptiert, doch im Laufe der Zeit wurden einige Menschen auf ihn aufmerksam. 1928 richtete der Bahnhofsvorsteher eine kleine Ruhemöglichkeit für ihn ein. Einige Jahre später erkannte ein ehemaliger Student des Professoren den Hund zufällig wieder und schrieb einige Artikel über ihn und seine Geschichte.
Bahnhof Shibuya damals
Wie der Zufall es so wollte, gelangte einer dieser Artikel 1932 groß in die Tokioter Zeitung, was Hachiko berühmt machte. 1934 wurde sogar eine Bronzestatue an der Westseite des Bahnhofs für ihn aufgestellt. Von diesem Tag an war Hachiko bereits ein Inbegriff der Treue.
Und er wartete täglich weiter. Menschen besuchten ihn täglich, gaben ihm Leckerlis, brachten Blumen mit, während er dort wartete und wartete und wartete. Tierärzte untersuchten ihn kostenlos und Schulkinder streichelten den treuen Hund.
Was denkt ihr, wie lange er das durchzog? Einige Monate, einige Jahre?
Nein, Hatschiko wartete tatsächlich sein ganzes Leben lang. Fast zehn ganze Jahre lang!
Bis der Tag kam, an dem er tot auf der Straße auf dem Weg zum Bahnsteig gefunden wurde. Laut Untersuchungen im Jahr 2011 ergab sich, dass Hachiko an Lungen-, Herzkrebs oder starker Filariose, eine Wurmkrankheit gestorben war. Dies geschah am 8. März 1935. Doch er wartete sein ganzes Leben lang. Er besaß so viel Treue und Loyalität in seinem Herzen und bewies jeden Abend, wie sehr er sein Herrchen liebte.
Sein Tod wurde landesweit in den Medien bekannt gegeben. Heute findet man seinen Körper präpariert im Nationalmuseum der Naturwissenschaften im Tokioter Bezirk Ueno. Das Fell ist noch seines.
Hachiko präperiert
Was denkt ihr? Ist diese Art, Hachiko zu vergöttern, die richtige? Oder sollte er vielleicht lieber neben seinem Herrchen liegen?
Ihr erinnert euch bestimmt noch an die Statue, die zu Ehren von Hachiko am Bahnhof aufgestellt wurde. Diese wurde während des 2. Weltkrieges wegen der Kupferknappheit eingeschmolzen. Doch zum Glück entstand im August 1948, also nach dem Krieg, eine neue ähnliche Statue. Eine ebenfalls ähnliche Statue befindet sich vor dem Bahnhof Odate, was ja Hachikos Geburtsort war.
Statue am Bahnhof von Shibuya
Und auch der Bahnhof, an dem Hachiko immer gewartet hat, wurde nach ihm benannt: Hachiko Exit.
Doch damit nicht genug. 2003 wurde die Minibus-Linie Hachiko gegründet, deren Busse mit Zeichnungen von Hachiko geschmückt sind.
Ein Bus der Minibus-Linie Hachiko
Zum 80. Geburtstag von Hachiko wurde eine Bronzestatue von Hachiko und seinem Besitzer Hidesaburo vor der Universität Tokio errichtet.
Statue von Hachiko und seinem Besitzer in Tokio
Mehrere Verfilmungen bestehen heute von dem einzigartigen Hund und seiner rührenden Geschichte. Darunter "Hachiko Monogatari", übersetzt Hachikos Geschichte, der 1987 entstand und "Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft" von 2009.
Ein Manga namens "One Piece" basiert auf Hachikos Geschichte. Darin geht es um einen Hund namens Chouchou, der nach dem Tod seines Besitzers vor deren Geschäft wartet und es weiterhin bewacht.
Ähnlich auch in der 4. Staffel der Science-Fiction-Serie "Futurama" und im 2007 veröffentlichten Action-Rollenspiel "The World Ends with you" für die Nintendo-DS-Konsole.
Am Bekanntesten ist wohl das Beispiel aus der 5. Staffel der Animeserie Pokemon. Dort wartet das Feuer-Pokemon Vulnona 200 Jahre lang auf die Rückkehr seines Besitzers.
Hachiko fand sogar Einzug in viele Schulbücher.
Fast 1935 Millionen Menschen zu Trauer gerührt, wird dieser Hund niemals vergessen werden. Seine Treue und Loyalität zu seinem Herrchen gingen und gehen immer noch weit über die Grenzen hinaus.
Hachiko wird für immer in vielen Millionen Herzen bleiben und auch nach seinem Tod weiter verbleiben und warten.
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Quellen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Hachik%C5%8D
- Wenn ihr noch mehr über die Verehrung erfahren wollt: https://www.spiegel.de/geschichte/hachiko-der-treueste-hund-der-welt-a-1021517.html
- https://sumikai.com/japan-erleben/hachiko-ein-hund-als-sinnbild-von-treue-und-loyalitaet-in-japan-210562/
- Diese Doku hat mich echt zu Tränen gerührt (ab Minute 5:04):
- Hachiko zu Lebzeiten: https://www.tag24.de/thema/tiere/hunde/japan-vor-85-jahren-starb-hachiko-der-treueste-hund-aller-zeiten-1453528
- Grabstätte von Hachikos Besitzer: https://de.wikipedia.org/wiki/Hachik%C5%8D
- Bahnhof Shibuya damals: https://de.wikipedia.org/wiki/Hachik%C5%8D#/media/Datei:Shibuya_Station_in_Pre-war_Showa_era.JPG
- Hachiko präperiert: https://www.shiba-akita.de/interessantes/hachiko/
- Statue am Bahnhof von Shibuya: https://asienspiegel.ch/2018/08/die-geschichte-der-hachiko-statue-von-shibuya
- Ein Bus der Minibus-Linie Hachiko: https://de.wikipedia.org/wiki/Hachikō
- Statue von Hachiko und seinem Besitzer: https://asienspiegel.ch/2020/11/japan-hachiko-statue-treuer-hund-tokio
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