Gefangen in Gringotts Verliesen (Driluna)

Lily Luna POV:
Ich band meine rostroten Haare zu einem strengen Pferdeschwanz zusammen, zupfte an meinem Outfit, bis es sitze und schlüpfte in die hohen Schuhe. Heute war mein erster Ausbildungstag. Ich hatte es satt, immer NUR die Tochter von DEM großen Harry Potter zu sein und entschied mich deshalb zu einem eher außergewöhnlichen Beruf. Ich wollte hoch kommen und versprach mir in diesem Beruf genau das: Aufstiegschancen. Lily Luna Potter,  leitende Fluchbrecherin im Auftrag von Gringotts. Ein schöner Titel, wenn man mich fragte. Nach meinen UTZ's vor zwei Monaten habe ich mich direkt beworben und letzte Woche eine Zusage bekommen. Ich war schreiend zu meiner Mum gelaufen und sie hatte nur sarkastisch geantwortet. "Den Job hast du ja jetzt. Fehlt nur noch der Mann."

Ich nahm beim hinausgehen nur noch meine Tasche und apparierte dann in den tropfenden Kessel.
"Guten Morgen Miss Potter!" sagte Tom hinter dem Tresen und ich wünschte ihm ebenfalls einen guten Morgen. Ich zählte die Steine ab und trat in die Winkelgasse. Egal wie oft ich hier her kam, die Winkelgasse faszinierte mich immer wieder. Leider hatte ich keine Zeit, die Schaufenster genauer zu betrachten, da ich an meinem ersten Ausbildungstag alles andere als zu spät kommen wollte.

Ich stieß die Tür auf und betrat Gringotts. In der Menge suchte ich nach meinem Ausbilder, fand aber nur einen großen, blonden Mann mit einem schwarzen Anzug und grüner Krawatte. Draco Malfoy. Früher Feind meines Dads, heute Freund der Familie.

Lächelnd ging ich zu ihm hin.
"Hallo Draco!" sagte ich enthusiastisch.
"Ah.. Hallo Lily! Was machst du denn hier so schick gekleidet?" fragte er und musterte mein Outfit.
"Heute ist mein erster Ausbildungstag." sagte ich mit unüberhörbarem Stolz in der Stimme.
"Ach Draco, weißt du wo ich meinen Ausbilder finden kann?"
Er schmunzelte.
"Er steht direkt vor dir."
Ungläubig sah ich ihn an.
"DU bist mein Ausbilder?"
"Ja das bin ich."
"Das ist ja großartig!", sagte ich freudig.

Ich hatte mir Sorgen gemacht bezüglich meines Ausbilders. Die Ausbildung ging über 6 Monate hinweg. Wenn ich meinen Ausbilder nicht gemocht hätte, wäre es ziemlich schlecht, da ich so viel Zeit mit diesem verbringen müsste.

Draco lächelte sanft.
"Und was machen wir heute?" fragte ich während ich ihm in einen, der von den Besucher abgeschotteten Räumen folgte.
"Wir werden heute den ersten Fluchbrecher Zauberspruch lernen. Mit 'Alohomora' kommst du in den Verliesen nicht weit." sagte er und lachte. Ich stimmte mit ein.

"Okay. Können wir anfangen?" fragte ich ihn aufgeregt. Er verdrehte die Augen.
"Du bist genau so ungeduldig wie deine Mutter." sagte er. Lächelnd aufgrund meiner Vorfreude fuhr er fort.
"Setz dich bitte." sagte er und deutete auf einen Stuhl mit Tisch. Außerdem war noch ein Rednerpult in diesem Raum. Es war alles ziemlich eng. Ich tat wie mir geheißen.
"Gut." sagte er und stellte sich hinter das Pult. "Wir beginnen mit einem einfachen Fluchbrecher Zauber. Dieser lautet 'Anathema expello', was auf Latein so viel heißt wie 'Ich verbanne den Fluch'. In den ganz kleinen und einfachen Verliesen wird er genügen. Allerdings musst du ihn nonverbal beherrschen. Es soll ja nicht jeder die Verliese öffnen können." Ich nickte aufmerksam.

"So ich hab hier einen kleinen Tresor, der mit den gleichen Zaubern, wie die einfachen Verliesen verzaubert ist." Der besagte Tresor war kaum größer als meine Handfläche, weshalb er diesen auch in seiner Blazertasche mit sich trug.
"Schau mir genau zu und merk dir alles."
Draco bewegte seinen Zauberstab, wie ein geschwungenes Z und sagte
"Anathema expello." Der kleine Tresor sprang auf und in ihm war eine Galleone.
Fasziniert von der Leichtigkeit die Draco an den Tag legte sah ich ihn an.
Er lächelte sanft.
"Du bist an der Reihe."
Den ganzen restlichen Tag übten wir den Spruch, doch erste einige Tage später gelang es.

Die folgenden zwei Monate lernte ich viele weitere Sprüche, Techniken und auch viel über die Geschichte von Gringotts. Jeden Morgen unter der Woche bin ich hingegangen und Abends erschöpft, aber immer ein Stück weiter nach Hause gekommen. Draco war sehr geduldig mit mir und er war ein hervorragender Lehrer.

Nach drei Monaten hatte ich gemerkt das ich etwas für ihn empfand. Das war natürlich schlichtweg unmöglich. Er könnte mein Vater sein! Aber leider gingen die Gefühle auch in der folgenden Zeit einfach nicht weg.

Das wäre vermutlich auch nicht das Problem gewesen. Aber mein Bruder hatte zwei Wochen vor meinem Abschluss der Ausbildung von meiner Liebe erfahren. James Sirius Potter hatte tatsächlich mein Tagebuch gelesen!

Leider hatte ich ihn nicht vom Gegenteil beweisen können, da dieser Eintrag wirklich sehr eindrücklich gewesen war. Erst hatte ich Angst, dass er sich darüber lustig machen würde, aber es kam noch viel schlimmer: Er hatte es sich zum Auftrag gemacht, mich davon zu überzeugen, Draco meine Liebe zu gestehen. Also hatte er mir gedroht, falls ich es nicht bis zum letzten Tag meiner Ausbildung sagen würde, würde er es tun. Und das wollte ich unter gar keinen Umständen.

Ich hatte es lange vor mich hin geschoben, denn am Morgen meines letzten Tages, hatte ich immer noch nichts gesagt. An meinem letzten Tag gab es eine Überraschung hatte er gemeint. Ich solle mich praktisch anziehen hatte Draco ebenfalls erwähnt.

Am Morgen war ich extra früh aufgestanden, um mich schick zu machen. Heute würde ich mich trauen. Heute würde ich es ihm sagen. Ich wusch meine rostroten Haare und Band diese zu einer halb offenen Frisur zusammen. Ich schlüpfte in eine Leggins mit Lederoptik und in ein dunkelblaues Oberteil. Dazu zog ich bequeme Sneaker an.

Gespannt ging ich aus der Haustür raus, doch nicht bevor mir James noch einen letzten mahnenden Blick gegeben hatte. Er war extra von seiner Wohnung nach Hause gekommen, um das zu tun, dachte ich und schüttelte den Kopf. Ich apparierte also wieder in den tropfenden Kessel und ging schnurstracks in die Zaubererbank.


"Hallo Draco!" sagte ich, als ich wieder an unserem Lehrraum angekommen war.
"Guten Morgen Lily! Bereit für den letzten Tag?" fragte er mich, während er seine Tasche packte und mir bedeutete ihm zu folgen.
"Ja. Bin gespannt, was die Überraschung ist." sagte ich.
Er lächelte verschwörerisch.
"Das werden wir ja noch sehen."

Vor dem Tor zu den Verliesen und der Schienenbahn blieben wir stehen.
"Heute werden wir in die hintersten Verliese fahren, um alles, was du gelernt hast zu testen." sagte Draco.
Ich schluckte. Das war tatsächlich eine Überraschung.
"Ich hatte zwar eher mit einem Picknick oder so gerechnet, aber wir können mich auch gerne in Lebensgefahr bringen." Meinte ich trocken. Er lachte.
"Tja das ist eben Gringotts." Meinte Draco noch, bevor er mir half, in den Wagen zu steigen.

Als er sich selbst gesetzt hatte, fuhr es los. Den ersten Teil der Unterwelt von der Zaubererbank hatte ich bereits oft gesehen, doch es dauerte nicht lange, bis wir in noch nie gesehenes Terrain gekommen waren. Mit jeder Sekunde wurde es dunkler und bedrückender
"So wir sind jetzt in dem Bereich der hoch geschützten Verliese." sagte Draco und ich nickte.

Plötzlich blieben wir stehen. Mittendrin zwischen zwei Haltestellen.
"Ähm... Du hast mir nie davon erzählt, dass so etwas passieren kann." Meinte ich schon leicht panisch.
"Das ist tatsächlich noch nie passiert... Aber ich bin mir sicher, dass es gleich weiter geht." sagte Draco, allerdings bildete sich eine Sorgenfalte auf seiner Stirn. Wir schwiegen eine Weile, aber der Wagon bewegte sich nicht.

"Okay... Kennst du vielleicht einen Zauber, der uns wieder zurück bringt?", ergriff ich das Wort.
"Hier unten funktioniert Magie dieser Art nicht, das weißt du doch." sagte er.

Ich musste ihm sagen, was ich fühlte, erinnerte ich mich. War jetzt nicht der passende Zeitpunkt? Andererseits wusste ich nicht, wie lange ich hier unten noch mit ihm alleine eingesperrt war. Draco empfand garantiert nichts für mich. Es wäre unangenehm für ihn solange mit mir hier unten zu sein. Aber so eine Gelegenheit würde ich nie wieder bekommen. Zögerlich begann ich zu sprechen.

"Ähm Draco... Ich... Ich glaub ich muss dir was sagen..."
Er sah mich fragend an.
"Was denn? Du weißt, du kannst mir alles erzählen."
Ich nickte. Sollte ich es ihm wirklich sagen?
"Nunja... Ich empfinde etwas für... Für..." stotterte ich gerade noch zusammen. Ich nahm einen verstohlenden, enttäuschten Blick von ihm war. Was hatte das denn zu bedeuten? Warum war er enttäuscht?
Das ganze gab mir den Hieb dazu, es doch zu sagen.

"Ach was solls. Ab morgen bist du sowieso auf Reisen." Das hatte ich über die letzten Wochen hinweg verdrängt. Ab morgen würde er auf der ganzen Welt sein, um Leute wie mich im Auftrag von Gringotts auszubilden.

"Ich liebe dich." platzte es aus ihm heraus.
Ich sah ihn geschockt an. Ich hatte das nicht geträumt, das war wirklich passiert.
"Ich weiß, dass du mich nicht liebst. Du bist 17 ich bin 44 und..".

Weiter kam Draco nicht, denn ich hatte mein Herz in die Hand genommen und hatte ihn geküsst. Überrumpelt von dieser Aktion dauerte es kurz, aber dann erwiderte er den Kuss.
Ich löste mich von ihm.
"Ich liebe dich auch! Ich hatte so Angst gehabt du würdest mich abweisen. Bitte geh nicht weg. Bleib bei mir." Er sah mich mit großen Augen an.
"Ich werde gehen" sagte er. Gerade als ich ihm widersprechen wollte fügte er hinzu.
"Aber du kommst mit."
Ich überlegte nicht lange bis ich zustimmte.

Aus dem Nichts kam eine Stimme aus dem hinteren Teil des Waggons.
"Ich werde dich schon vermissen Schwesterherz."ertönte die Stimme von James. Auf einmal tauchte ein Kopf auf. Der Tarnumhang.
"Übrigens Gern Geschehen. "
Normalerweise wäre ich stocksauer gewesen, doch jetzt machte es mir seltsamer Weise nichts aus. Nein ich war ihm sogar dankbar.
Denn nur ihm hatte ich es zu verdanken, dass ich die Liebe meines Lebens gefunden hatte.

[1614 Wörter]

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