Kapitel 5

Taylors Sicht:

Ein paar Minuten später kamen wir an der Tierklinik an. Dieser Dr. Deaton schien wirklich auf alles eine Antwort zu wissen.Als wir herein kamen, waren Derek und Isaac bereits da. Sofort begannen Scott und Derek eine Wanne mit Eis zu füllen. Keine Ahnung, was sie vor hatten. Sie schütteten Sack um Sack an Eis in die Wanne, bis diese Rand voll war.

"Wie du siehst, wir das nicht sonderlich bequem." wandte sich Dr. Deaton an Isaac. "Aber falls wir deine Herzfrequenz genug verlangsamen können, kommst du in einen tranceähnlichen Zustand."

"Also, als wäre ich hypnotisiert?" fragte Isaac nach.

"Genau." bestätigte Dr. Deaton.

Diese Erklärung fand ich persönlcih nicht besonders toll. Aber da wusste ich ja auch noch nicht, dass die ausführliche Erklärung noch viel schlimmer klang.

"Du wirst dich zur Hälfte verwandeln. Es wird uns den Zugang zu deinem Unterbewusstsein ermöglichen." erklärte er weiter.

Isaac kniete sich neben die Wanne mit Eis und betrachtete sie kritisch.

"Wie langsam muss sein Herz genau schlagen?" fragte ich etwas besorgt.

"Sehr langsam." blieb Dr. Deaton immer noch bei der unausführlichen Erklärung.

Aber Derek wollte es genau wissen. Und Isaac interessierte es auch, worauf er sich da ein ließ.

"Okay, und wie langsam ist das nun genau?" fragte Derek.

"Fast tot." meinte Dr. Deaton in föllig unbekümmertem Ton.

Jeder von uns sah ihn geschockt an.

"Es ist trotzdem sicher, oder?" fragte Isaac besorgt nach.

"Soll ich die Frage ehrlich beantworten?" meinte Dr. Deaton.

"Nein. Nein, nicht wirklich." flüsterte Isaac besorgt vor sich hin.

In dem Moment hörten wir etwas hinter uns und sahen verwirrt zu Stiles, der sich einen bis zum Ellenbogen reichenden Handschuh übergezogen hatte. Als er unsere fragenden Blicke sah, zog er ihn sofort aus und kam zu uns. Das war wohl heute nicht sein Tag.

"Isaac, wenn dir das zu gefährlich ist, musst du das nicht tun. Wir finden einen anderen Weg um Erica und Boyd zu finden." sagte ich besorgt.

Isaac stand auf, atmete tief durch und zog sein Shirt aus.

"Nein. Nein schon gut." sagte er wenig überzeugt.

Er hatte jetzt nur noch eine Hose an und stieg in die Eiswanne. Er setzte sich langsam hin und atmete tief und schwer ein und aus. Sofort begann ich zu zittern. Ich versuchte mich allerdings so gut es ging zu beherschen. Isaac saß schließlich in dem Eiswasser. Aber ich hatte eine Ahnung, wie es sich anfühlte. So langsam begannen meine Knochen weh zu tun. Die Kälte die mich durchfuhr war fast unerträglich. Ich sah noch, wie Scott auf mich deutete und kurz darauf stand Stiles direkt neben mir, wohl bereit mich aufzufangen, wenn ich wieder einmal umkippen würde. Und das war vermutlich garnicht mal so falsch. Denn wenn Isaac gleich Schmerzen haben würde, würde ich es vermutlich wieder nicht aushalten und zusammen brechen. Als dann scheinbar alle soweit waren, krempelten Derek und Scott ihre Ärmel hoch und drückten Isaac unter Wasser. Das verdrängte Wasser platschte auf den Boden und flutete den ganzen Raum. Ein paar Sekunden später, drückte Isaac sich mit aller Kraft wieder nach oben. Und Dr. Deaton hatte recht. Isaac war halb verwandelt. Er hatte Fangzähne und glühende braune Augen, als er auftauchte. Dr. Deaton gab sofort den Befehl, ihn noch einmal unter zu tauchen, was die beiden dann auch taten. Isaac wehrte sich mit aller Kraft. Stiles versuchte so gut es ging zu helfen, doch plötzlich war Isaac ganz ruhig. Scott und Derek nahmen ihre Hände von ihm und langsam tauchte er wieder auf. Für einen Moment dachte wohl jeder von uns, er hätte zu viel Wasser geschluckt, aber dann begann er zu atmen. Dr. Deaton hielt einen Finger hoch um uns zu symbolisieren, dass wir nun ganz still sein mussten.

"Denkt daran. Nur ich rede mit ihm. Zu viele Stimmen würden ihn verwirren und zurück holen." sagte er leise.

Ich spürte immer noch die Kälte. Und ich zitterte immer noch. Das konnte ich nicht abstellen. Kurz darauf legte Stiles einen Arm um mich, scheinbar um mich zu wärmen. Ich lächelte ihn dankbar an. Es brachte zwar nichts, weil die Kälte nicht von außen, sondern von innen kam, aber das war egal. Die Geste zählte.Wir alle standen um die Wanne herum und sahen gebannt zu Isaac. Er hatte die Augen geschlossen und auch er zitterte. Kein Wunder. Er lag schließlich in einer Wanne voll Eis. Und dann begann Dr. Deaton mit ihm zu reden.

"Isaac? Kannst du mich hören?" begann er vorsichtig.

"Ja." kam mehr oder weniger ein flüstern von ihm. "Ich kann dich hören."

"Hier ist Dr. Deaton. Ich möchte dir ein paar Fragen stellen. Ist das in Ordnung?" fragte er immer noch sehr vorsichtig.

Ich wünschte mir inständig, dass Dr. Deaton wusste, was er da tat.

"Ja." flüsterte Isaac mit zitternder Stimme. 

"Ich möchte etwas, über die Nacht in der du Erica und Boyd gefunden hast, wissen." erklärte Dr. Deaton. "Ich möchte, dass du dich dafür an jedes Detail, so lebhaft wie möglich erinnerst. Als ob du tatsächlich wieder dort wärst."

"Ich will das nicht tun." meinte Isaac föllig verängstigt. "Ich will das nicht tun."

Als er das sagte, begann über uns die Lampe an zu flackern. Draußen Regnete und Donnerte es. Also hoffte ich, dass es einfach nur Wetterbedingt war. Aber sicher war ich mir nicht. Isaac begann sich wieder zu wehren. Was auch immer geschehen war, es musste wirklich schrecklich sein. Scott und Derek hielten ihn wieder etwas fest und er sagte immer wieder, dass er das nicht tun wolle.

"Isaac, es ist okay." versuchte Dr. Deaton ihn zu beruhigen. "Entspann dich. Das sind nur Erinnerungen. Eine Erinnerung kann dich nicht verletzen."

"Ich will das nicht tun." sagte Isaac nur, und wiederholte das noch ein paar Mal, immer noch total panisch.

"Es ist okay." versuchte Dr. Deaton es weiter und schien erfolg zu haben. "Entspann dich. Entspann dich einfach."

Isaac wurde wieder ruhiger. Es war wirklich komisch. Ich hätte schwören können seinen Herzschlag zu hören. Aber vermutlich hatte ich mir das auch nur eingebildet. Es war höchst wahrscheinlich nur mein eigener gewesen.

"Okay." machte Dr. Deaton weiter. "Nun lass uns zurück zu dieser Nacht gehen. Zu dem Ort, an dem du Erica und Boyd gefunden hast. Kannst du mir sagen, was du siehst? Ist dort eine Art Gebäude? Ein Haus?"

"Nein, es.. es ist kein Haus. Es ist... Stein." begann Isaac. "Ich glaube Marmor."

"Das ist perfekt." erklärte Dr. Deaton. "Kannst du mir noch irgendetwas markantes sagen?"

"Es ist staubig. So leer." flüsterte Isaac immer noch mit zittriger Stimme.

"Wie ein leerstehendes Gebäude?" fragte Dr. Deaton nach, doch Isaac antwortete nicht. "Isaac?"

Plötzlich begann wieder das Licht zu flackern. Ich konnte ein kleines Knacken, wie bei einer Fehlzündung hören. Gleich würde vermutlich das Licht ausgehen. Ich hoffte so sehr, dass das nur an dem Wetter lag.

"Isaac?" fragte Dr. Deaton wieder.

"Jemand ist hier." sagte Isaac aufgeregt und griff nach Scotts Hand. "Jemand ist hier."

"Entspann dich Isaac." versuchte Dr. Deaton ihn dieses Mal jedoch erfolglos zu beruhigen.

"Nein, nein, nien, nein, nein. Sie sehen mich." sagte er föllig panisch und versuchte scheinbar weg zu laufen.

Er schrie einmal kurz und Dr. Deaton sagte wieder, dass es nur Erinnerungen waren. Auch Dr. Deaton sah zu der Lampe. Also war es wirklich nicht das Wetter. Scott und Derek hielten ihn fest und versuchten ihn mit aller Kraft in der Wanne zu halten, und Dr. Deaton versuchte ihn zu beruhigen. Es war wie ein Reflex, aber ich ging auf ihn zu und griff nach seiner Hand. Ich schloss die Augen und spürte plötzlich so ein kribbeln. Aber es war nicht dieser kleine Stromschlag, den ich sonst immer bekam, wenn wir uns berührten. Nein, das war anders. Für einen Moment fühlte es sich so an, als wäre niemand sonst mehr auf dieser Welt. Nur er und ich. Ich spürte deutlich, wie sich mein Puls verlangsamte und unsere Herzen scheinbar gleich schlugen. Es war fast so, als wäre die Kälte von jetzt auf gleich verschwunden. Als ich meine Augen wieder aufschlug war Isaac ganz ruhig. Es fühlte sich komisch an. Meine Augen. Irgendetwas war damit. Aber hier war nirgends ein Spiegel. Den anderen viel es wohl auch sofort auf, denn sie starrten mich plötzlich an. Doch bevor ich nachfragen konnte, machte Dr. Deaton weiter.

"Nun erzähl uns, was du siehst." bat Dr. Deaton. "Erzähl uns alles."

Ich konnte sehen, wie sich seine Augen unter den geschlossenen Liedern bewegten. Und dann öffnete er seine blauen Augen.

"Ich höre ihn." begann er zu erzählen. "Er redet über den Vollmond. Darüber, außer kontrolle zu sein, wenn er aufgeht."

"Redet er mit Erica?" fragte Dr. Deaton nach.

"Ich denke schon aber... Ich kann... Ich kann sie nicht sehen. Ich kann... keinen von beiden sehen." erklärte er.

"Kannst du irgendetwas anderes hören?" wollte Dr. Deaton nun wissen.

"Sie sind besorgt." meinte Isaac. "Sie sind besorgt darüber, was sie wärend des Vollondes tun werden. Sie... sie sorgen sich darum, dass sie sich gegenseitig verletzen werden."

"Wenn sie bei Vollmond zusammen eingesperrt sind, werden sie sich gegenseitig zerreißen." flüsterte Derek, und bekamm zustimmende Blicke von uns allen.

"Isaac, wir müssen sie finden. Jetzt sofort." erklärte Dr. Deaton vorsichtig, aber dennoch eindringlich. "Kannst du sie sehen?"

"Nein." entgegnete er.

"Weißt du, was für eine Art Raum das ist? Ist dort irgendein Kennzeichen? Eine Nummer auf einer Tür? Ein Zeichen?" fragte Dr. Deaton nach.

Doch bevor er antworten konnte schreckte Isaac hoch. Ich hielt immer noch seine Hand fest. Ich spürte seinen Herzschlag. Er war noch nicht wieder wach. Sofort legten Scott und Derek ihm die Hände auf die Schultern, um ihn zu bändigen.

"Sie sind hier." flüsterte Isaac erschrocken.

Das Licht flackerte immer noch und wir alle sahen uns fragend an.

"Sie sind hier." wiederholte Isaac nochmal und schien sich verstecken zu wollen. "Sie sind hier."

"Es ist in ordnung." versuchte Dr. Deaton ihn wieder zu beruhigen. "Erzähl uns einfach..."

"Nein. Sie sind hier. Sie sehen mich. Sie haben mich gefunden." sagte er verängstigt. "Sie sind hier!"

"Das funktioniert nicht!" brüllte Derek nun, während Isaac begann sich heftig zu wehren. "Isaac, wo bist du?"

"Ich kann sie nicht sehen. Es ist  zu dunkel." sagte er panisch.

"Sag mir nur wo du bist!" befahl Derek.

"Ich kann es nicht sehen." erwiderte Isaac verängstigt.

Während Dr. Deaton scheinbar versuchte, Isaac nun wieder zurück zu holen, drängte Derek darauf, zu erfahren, wo Isaac sich befand. Währenddessen erhöhte sich sein und dadurch auch mein Puls immer weiter. Er hatte richtig Angst. Was war da nur passiert?

"Seine Herzfrequenz. Er könnte einen Schock bekommen!" wandte sich Dr. Deaton warnend an Derek.

"Derek hör auf!" befahl Scott und sah dann zu Stiles, der mich von Isaac wegriss.

Sofort spürte ich, wie mein Herz wieder seine eigenen Rythmus fand. Allerdings wäre es mir lieber gewesen, seinen Herzrythmus zu spüren. Denn dann wüsste ich, dass er nicht in Gefahr war.  Doch Derek fragte immer weiter. Ich wusste ja, dass er Erica und Boyd unbedingt finden wollte, aber dabei sollte er gefälligst nicht Isaacs Leben riskieren. Aber Derek drängte imer weiter.

"Es ist ein Tresor. Es ist ein Banktresor." schire Isaac schließlich

Und plötzlich ging alles ganz schnell. Ich hörte zwar, was Isaac sagte, aber es drang irgendwie doch nicht ganz zu mir durch. Mit einem Blick in die Gesichter meiner Freunde konnte ich sehen, das es ihnen genauso ging.Und dann schreckte Isaac schließlich aus dem Wasser auf.

"Ich hab ihn gesehen. Ich hab den Namen gesehen." sagte er nun scheinbar wieder föllig klar.

Sofort stand er auf und stieg aus der Wanne. Scott reichte ihm eine Decke, in die er sich sofort einwickelte. Er atmete schwer und zitterte.

"Es war, die Beacon Hills First Nationalbank. Es ist eine leerstehende Bank und sie halten sie im Tresor gefangen." erklärte Isaac, scheinbar ohne zu wissen, was er noch vor wenigen Sekunden gesagt hatte.Deshalb sah er uns auch fragend an: "Was? Was ist los?"

"Du erinnerst dich nicht daran, was du gesagt hast, kurz bevor du rausgekommen bist, richtig?" fragte ich vorsichtig, woraufhin er nur den Kopf schüttelte."Du sagtest, als sie dich gefangen genommen haben, haben sie dich in einen Raum geschleppt und..."

Dann brach meine Stimme ab. Ich konnte nicht weiter reden. Zu schrecklich war die Vorstellung daran.

"Und dort war eine Leiche drin." beendete Stiles meinen Satz. "Du sagtest es sei Erica."

Isaac sah uns geschockt an. Verständlich. Sie war seine beste Freundin gewesen. Während die anderen nach vorne gingen, blieb ich mit Isaac noch eine Weile dort. Der Schock saß ihm tief in den Knochen. Das konnte ich deutlich sehen.

"Sie kann nicht tot sein." begann er irgendwann. "Sie... kann einfach nicht tot sein."

Es lag so viel Trauer in seiner Stimme, das es mir fast das Herz zeriss.

"Es tut mir so leid." war alles was ich sagen konnte.

"Ja klar. Du mochtest sie doch nicht einmal." sagte er etwas anklagend.

"Ich mochte sie vielleicht nicht sonderlich. Aber ich wünsche ihr auch nicht den Tod." erklärte ich.

"Nach allem was gewesen ist?" fragte er etwas ungläubig.

"Sie ist deine beste Freundin. Ihr Tod, macht dich traurig. Glaubst du wirklich, das würde ich wollen?" fragte ich.

Er zitterte immer noch und seine Lippen waren ganz blau. Automatisch nahm ich Isaacs Hand.

"Ich hab es gefühlt." sagte er, sah mich dabei jedoch nicht an. "Du hast meine Hand genommen und... ich wusste, dass mir nichts passieren kann."

Bei diesen Worten begann mein Herz gleich schneller zu schlagen. Was war es nur, dass mich in seiner Nähe so schwach werden ließ? Ich war schonmal verliebt gewesen, aber es hatte sich nicht im geringsten so angefühlt.Jetzt kamen die anderen wieder zu uns. Sie hatten sich scheinbar schon ausgiebig darüber unterhalten, aber sie wollten nun nochmal Isaacs Meinung.

"Isaac, sag mir, das Erica nicht tot ist." bat Derek schon fast flehend.

"Derek. Er sagte: -Da ist eine Leiche. Es ist Erica- Das lässt uns nicht viel Raum für Interpretationen." beharrte Stiles.

"Wer war dann mit Boyd im Tresor?" wandte sich Derek immer noch an Isaac.

"Offenbar jemand anderes." stellte Stiles fest.

"Vielleicht war es das Mädchen auf dem Motorrad." meinte Scott. "Die die dich gerettet hat."

"Nein, sie war nicht wie wir." meine Isaac. "Und wer auch immer mit Boyd im Tresor war, war es."

"Was ist wenn Erica so gestorben ist: Sie lassen sie bei Vollmond gegeneinander antreten und schauen, wer gewinnt." meinte Stiles nachdenklich. "Es ist wie Werwolf-Thunderdome."

"Dann holen wir sie heute Nacht da raus." befahl Derek.

"Seien sie klug Derek." mischte sie Dr. Deaton wieder ein. "Sie können dort nicht einfach einstürmen."

"Wenn Isaac es konnte, dann wir auch." meinte Derek.

"Aber er ist nicht durch die Tresortür gegangen, richtig?" gab Dr. Deaton zu bedenken.

"Wir brauchen einen Plan." meinte Scott.

"Wie sollen wir innerhalb von 24 Stunden einen Plan entwerfen, wie wir in einen Banktresor einbrechen können?" fragte Derek rhetorisch.

"Ich denke, das hat bereits jemand." meldete sich Stiles zu Wort, der etwas auf seinem Handy vorlas. "Beacon Hills First Nationalbank schloss seine Türen, drei Monate nach Bankraub. Hier steht nicht, wie sie ausgeraubt wurde, aber das dürfte nicht lange dauern, das heraus zu finden."

"Wie lange?" wollte Derek wissen.

"Es ist das Internet, Derek. Okay. Minuten." erwiederte Stiles. "Und mit unserem kleinen Computer-Genie, sollte es auch kein Problem sein, an Blaupausen zu kommen, nicht wahr?"

Alle sahen mich fragend an.

"Wenn sie in irgendeiner Datenbank noch vorhanden sind, werd ich sie schon finden. Aber das kann ein bisschen dauern." gab ich zu.

-/-

Taylors Sicht:

Eine halbe Stunde später waren Stiles, Scott und ich bei Stiles und begannen alles mögliche über diesen Bankraub rauszufinden.
Allerdings waren wir leider irgendwann so müde, das jeder von uns eingeschlafen war.

"Leute." holte mich langsam eine Stimme aus meinem Traum. "Leute, aufwachen. LEUTE!"

Wir alle schreckten hoch. Sheriff Stilinski stand im Zimmer und betrachtete das Chaos verwundert. Er ging jedoch nicht weiter darauf ein, weil er sich vermutlich dachte, dass er nichts darüber wissen wollte. Wenn er nur wüsste, wie recht er damit hatte.

"Also ich geh jetzt zur Arbeit. Und ihr geht jetzt zur Schule." ermahnte er uns.

"Dad? Heather?" fragte Stiles eilig, ohne sich mit Sätzen aufzuhalten.

"Bis jetzt noch nichts." antwortete er traurig und verließ dann wieder das Zimmer.

"Zehn Stunden, und wir haben garnichts." fasste ich wenig optimistisch unsere Situation zusammen.

"Wir werden etwas finden." verischerte mir Scott, der sich erst einmal streckte.

Er hatte die letzte Nacht in dem Schreibtischstuh verbracht. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, das ihm jeder Knochen weh tat. Aber so wie es aussah, war Stiles meiner Meinung.

"Etwas finden, macht Erica nicht weniger tot, und Boyd nicht weniger fast tot." meinte er mit wenig Motivation.

"Wir haben immer noch Zeit." versuchte Scott unsere Stimmung aufzubessern.

"Ist dieses ganze -bleib optimistisch- trotz dieser kompletten und fölligen Katastrophe, ein Teil deines -werd ein besserer Scott McCall- Programms?" fragte Stiles sarkastisch.

"Nicht, wenn es nicht funktioniert." entgegnete Scott.

"Nein, es funktioniert." gestand ich.

Er hatte Recht. Wir hatten noch Zeit. Und selbst wenn Erica wirklich tot war, hätten wir immer noch eine Chance Boyd und wer auch immer noch bei ihm im Tresor war zu retten. Stiles hob einige Blätter vom Boden auf, die die ganze Nacht durch den Drucker gelaufen sind und ließ die meisten plötzlich wieder fallen. Sofort schrie er nach seinem Vater, drückte Scott ein Blatt in die Hand und rannte aus dem Zimmer.Ich stand von dem Bett auf und ging zu Sott. Es war ein Ausschnitt aus der Zeitung. Es ging um den Bankraub der First Nationalbank. Und wer war auf dem Titelbild? Natürlich Sheriff Stilinski, wie er einen der Räuber festnahm. Es war wirklich praktisch, dass Stiles der Sohn von Sheriff war.           

-/-

Nach Schulschluss, welcher bei mir heute 2 Stunden früher war, als bei Scott und Stiles, machte ich mich sofort auf den Weg zu Derek. Meinen Laptop hatte ich heute Morgen auf dem Weg zur Schule  geholt. Bei Derek angekommen, sah er mich kritisch an.

"Und du kannst das wirklich?" fragte er ungläubig.

"Ich hab damals das Bestiarium entschlüsselt, schon vergessen?" erinnerte ich ihn.

Allerdings war ich selbst auch nicht mehr ganz so sicher. Ich hatte sowas schon lange nicht mehr gemacht. Also setzte ich mich sofort dan den Tisch vor der riesigen Fensterfront und schaltete meinen Laptop ein.

"Wie lange brauchst du dazu?" wollte Derek ungeduldig wissen.

"Naja. Ich muss jede Datenbank dieser Stadt durchsuchen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass die Daten einer bereits ausgeraubten und nun geschlossenen Bank so gut verwarrt werden, aber man weiß ja nie." erklärte ich ihm.

"Also wie lange?" drängte Derek ungeduldig.

"Bis, Scott und Stiles hier sind, sollte ich fertig sein." gab ich als Zeitraum an.

Und dann begann ich auch schon mich in verschiedene Server zu hacken. Den des Rathauses und in den des Bauunternehmens, dass das Gebäude entworfen und gebaut hat.

"Bist du so eine Art Geek?" fragte plötzlich Peter, woraufhin ich ihn am liebsten erschlagen hätte.

Ich hasste dieses Wort. Dann kam ich mir immer wie ein Freak vor. Nur weil ich mich gut mit Computern auskannte.

"Nein, bin ich nicht." sagte ich und versuchte ihn nicht gleich unzubringen.

"Und wieso kannst du dann sowas?" fragte er weiter, scheinbar ohne meine ihm immer feindseliger werdende Haltung gegenüber zu beachten.

"Hast du schonmal einen Geek gesehen? Sehe ich für dich wirklich wie einer von denen aus?" fragte ich, und durchbohrte ihn förmlich mit meinen Blicken.

"Peter lass sie in Ruhe." befahl Derek, woraufhin sich Peter zu ihm auf die Couch verzog.

Ich und ein Geek. Also bitte. Nach einer Stunde hatte ich immer noch nichts gefunden. Meine Programme durchsuchten wirklich jeden Winkel der Datenbank. Es dauerte auch immer etwas, wenn ich auf verschlüsselte Stellen traf. Diese Stadt hatte scheinbar keine Ahnung, wie man wichtige Daten richtig verschlüsselt. Bei den meisten war ich innerhalb von 5 Minuten durch.                                                                                      Nach einer weiteren halben Stunde schlug ich die Fäuste auf den Tisch.

"Verdammt." fluchte ich. "Ich kann einfach nichts darüber finden."

Derek stand auf und kam zu mir.

"Haben sie die Daten über die Bank vielleicht gelöscht?" fragte er.

"Ja, das kann sein. Und von hier aus, kann ich keine gelöschten Daten wiederherstellen. Dazu müsste ich schon an den Computer im Verwaltungsgebäude." gestand ich.

Verdammt. Was sollten wir jetzt tun? Wir brauchten einen Plan von dem Gebäude. Sie konnten nicht einfach blind dort hinein gehen. Diese Alphas würden sie sofort gefangen nehmen. Moment, gefangen nehmen? Das bringt mich doch auf eine Idee.

"Ich weiß glaub ich, wo ich die Baupläne finde." sagte ich schnell und begann mich in eine weitere Datenbank zu hacken.

Dieses Mal war es die Datenbank der Polizei. Aber leider war die besser gesichert, als die anderen. Allerdings wollte ich ja auch keinen Einblick in laufende Ermittlungen, sondern in einen abgeschlossenen Fall, der schon einige Monate zurück lag. Und alles darüber würde ich in der Aserwartenkammer finden.

"Was machst du denn jetzt?" wollte Peter wissen, der nun auch auf den Bildschirm starrte.

"Die Kerle, die damals den Bankraub begangen haben, die mussten ja auch sowas wie einen Grundriss vom Gebäude haben. Und ich gehe jede Wette ein, das die Polizei diese beschlagnahmt hat." erklärte ich mein weiteres vorgehen.

Und nur ein paar Sekunden später, landete ich einen Treffer. Alle Unterlagen lagen in der Aserwartenkammer der Polizeistation.

"Also. Wer von euch bricht jetzt in die Polizeistation ein?" fragte ich mit einem Blick zu Derek.

Ich hatte keine Ahnung wie er das gemacht hatte, und ich war mir auch sicher, ich wollte es nicht wissen, aber eine halbe Stunde später war Derek wieder hier und breitete die Blaupausen auf den Tisch aus. Kurz nach ihm, kamen auch Scott und Stiles und sie beannen sofort mit ihrem Plan. Stiles hatte sich bei seinem Vater über ein paar Einzelheiten, angeblich für ein Schulprojekt, erkundigt und begann anhand des Grundriss nun zu erklären.

"Also so sind sie reingekommen." begann er und suchte den passenden Grundriss heraus. "Es ist eine Abzugsöffnung für die Klimaanlage auf dem Dach. Diese führt hinunter in die Wand des Tresors, welcher hier ist." erklärte er und kreiste mit einem roten Stift den Tresor ein. "Einer der Räuber wurde in diesen Schacht hinunter gelassen. Dort ist es so eng, er brauchte etwa 12 Stunden, um durch die Wand zu bohren, welche übrigens aus Stein ist." meinte er wenig optimistisch. "Dann haben sie den Rest der Nacht das Geld zum Dach befördert, nur durch diesen winzigen Schacht in der Wand."

"Passen wir da rein?" fragte Scott etwas ungläubig.

"Ja, aber nur gerade so." gab Stiles zu. "Und diese Idioten, haben die Wand wieder geschlossen, was bedeutet, dass wir einen Bohrer brauchen. Ich denke vielleicht einen Diamantbohrer..."

"Vergiss den Bohrer." unterbrach Derek ihn.

"Wie bitte?" fragte Stiles nach.

"Wenn ich zuerst reingehe, wie viel Platz habe ich da?" wollte er nun wissen.

"Was denkst du, was du tun wirst, Derek? Die Wand durchschlagen?" fragte Stiles sarkastisch.

"Ja, Stiles, ich werde die Wand durchschlagen." erklärte Derek und baute sich vor Stiles auf, der immer noch nicht überzeugt davon war.

"Okay, großer Mann. Lass es uns testen. Zeig uns, wie du dass anstellen möchtest." forderte Stiles ihn auf, ohne ihr wirklich ernst zu nehmen. "Also komm schon. Keine Angst. Zeig und was du drauf hast."

Jeder von uns sah gebannt zu Derek und Stiles. Aber nicht weil wir glaubten, Derek würde das nicht schaffen, nein, viel mehr, weil wir glaubten, Stiles würde gleich verprügelt werden.Derek hielt gelangweilt eine Faust hoch.

"Okay, böser Wolf." begann Stiles spöttisch. "Siehst du das? Schau dir das an." meinte er und hielt eine Hand knapp vor Dereks Faust."Das sind vielleicht 7 cm, die du hast, um genug Wucht aufzubringen, um die Wand..."

Weiter konnte Stiles nicht sprechen, denn da hatte Derek schon auf seine Hand eingeschlagen. Ich hätte schwören können ich hörte sie knacken. Stiles hielt sich kreischend die schmerzende Hand.

"Okay, er schafft das." gestand er. "Er packt das."

"Ich komme durch die Wand. Wer folgt mir?" richtete er sich an Scott und Peter.

"Sieh bloß nicht mich an. Ich bin noch nicht wieder fit. Und ehrlich gesagt, mit Isaac außer Betrieb, stehen die Chancen für dich wirklich sehr schlecht." meinte Peter.

"Das ist nicht wirklich hilfreich." wandte ich mich an Peter.

"Da haben wirs. Weiht doch endlich eure kleine Freundin hier ein. Dann könntet ihr...." begann er doch wurde ducr böse Blicke von Scott und Derek unterbrochen. "Dann eben nicht."

"Bevor ich mich auch zu diesem Thema äußern konnte, was ich auch wirklich gerne getan hätte, fuhren sie einfach fort.

"Ich werde sie nicht einfach sterben lassen." sagte Derek wütend.

"Einer von ihnen ist bereits tot." meinte Peter, was wieder nicht sehr hilfreich war.

"Das wissen wir nicht." protestierte Derek wütend.

"Muss ich dich daran erinnern, womit wir es hier zu tun haben?" entgegnete Peter. "Ein Alpharudel. Und jeder von ihnen ist ein Killer. Und wenn das immer noch nicht genug ist, um dir vor Angst in die Hose zu machen, versuch dich daran zu erinnern, dass zwei von ihnen ihren Körper in einen gigantischen Alpha verwandeln können. Ich bin sicher, das Erica und Boyd süße Kinder waren. Sie werden sicher vermisst."

"Könnte ihn vielleicht jemand töten. Nochmal!" bat Stiles mit bösem Blick zu Peter.

"Derek, ernsthaft. Das Risiko ist es nicht wert." meinte Peter.

"Was ist mit dir?" fragte Derek, woraufhin sich Stiles angesprochen fühlte.

"Alles klar, wenn du willst, das ich mitkomme..." stimmte er sofort zu.

"Nicht du. Scott?" wandte Derek sich nun direkt an Scott.

"Ich weiß nicht was mit Erica ist." meinte er nachdenklich. "Aber wenn Boyd noch lebt, müssen wir etwas tun. Wir müssen es versuchen."

"Aber?" schien Derek noch zu erwarten.

"Wer ist das Mädchen bei Boyd?" fügte Scott hinzu. 


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