Kapitel 28
Scotts Sicht:
Nachdem wir heraus gefunden hatten, dass das alles irgendetwas mit Danny zu tun hatte, hatten sich Lydia, Stiles und Cora sofort auf den Weg ins Krankenhaus gemacht um Danny zu befragen. Ich war währenddessen zu Allison gefahren, weil sie meinte, etwas gefunden zu haben. Und dass hatte sie tatsächlich. Ihr Vater hatte eine Karte von Beacon Hills, auf der einiges markiert war. Und zwar, wo die Opfer entführt wurden und wo ihre Leichen gefunden wurden. Keine Ahnung, was genau dass alles zu bedeuten hatte, aber wenn es uns helfen würde Deaton zu finden, war ich wirklich sehr froh. Ich hatte die Karte sofort kopiert und mit genommen. Es war jedoch etwas seltsam an der Karte. Denn es gab 6 Opferungen, aber die Karte von Mr. Argent hatte 12 Markierungen. Ich fragte mich wirklich, was genau er damit zu tun hatte. Allison meinte, er würde genau wissen, wo die nächsten Leichen gefunden werden würden. Aber woher? Woher sollte er das wissen, wenn er nicht selbst etwas damit zu tun hatte? War das möglich? Mr. Argent? Nein. Das war unmöglich. Es musste irgend eine andere Erklärung dafür geben.
Isaacs Sicht:
Mitlerweile stand das ganze Loft unter Wasser. Und die Kabel waren an die Steckdosen angeschlossen und lagen im Wasser. Ich konnte das leise Surren des Stromes hören. Ich konnte es wirklich kaum erwarten, dass das Alpha Pack in unsere Falle trat. Wortwörtlich. Wir saßen auf Holzpaletten, damit wir das Wasser nicht berührten und warteten ungeduldig. Auch wenn Derek es vermutlich nicht zu geben würde, ich wusste, er hatte Angst. Einem Kampf mit dem Alpha Rudel war er einfach nicht gewachsen. Und das wusste er. Aber jetzt hieß es erst ein mal abwarten.
Während wir warteten, schien die Zeit nur sehr langsam und quälend vorbei zu gehen. Doch letztlich wurde es nun langsam dunkel. Und so langsam hatte ich das warten auch wirklich satt. Ich fragte mich, was sie auf hielt. Worauf sie warteten. Aber egal wie sehr ich nach dachte, mir viel einfach nichts ein. Allerdings viel mir etwas auf.
"Sollte das Licht an diesem Kasten nicht eigentlich an sein?" fragte ich also und hoffte inständig, dass nur die Glühbirne kaputt sei.
"Ja, sollte es." meinte Derek mit einem geschockten Blick zur Alarmanlage.
Ich hatte nun eine ganz schreckliche Befürchtung. Sie hatten unseren Plan durchschaut. Aber wie war das möglich? War es das überhaupt?
"Und wieso ist es nicht an?" fragte ich und hoffte noch immer auf eine ganz simple Erklärung.
"Sie haben das Notagregat ausgeschaltet." meinte Derek grüblerisch und bestätigte so meine Befürchtung.
Verdammt! Wie konnten sie das nur wissen? Wieso sind sie uns immer einen Schritt vorraus!?
"Aber was ist mit dem Haupt...." begann Boyd, doch als plötzlich alle Lampen aus gingen, hatte sich die Frage erübrigt.
Sofort sprangen wir auf. Ich konnte es nicht glauben. Sie hatten uns wirklich überlistet. Keine Ahnung, wie sie dass geschafft hatten, aber nun gab es einen Kampf. Das war sicher.
Derek setzte nur zögernd einen Fuß ins Wasser. Doch als er bemerkte, dass wirklich kein Strom mehr floss, ging er weiter bis zu der großen Fensterfront und drehte sich mit dem Gesicht zur Tür.
"Derek? Was tun wir jetzt?" fragte ich verunsichert nach.
"Wir kämpfen!" meinte er mit viel Sicherheit in der Stimme und ließ dabei seine rot glühenden Augen aufblitzen.
Sofort stellten wir uns hinter Derek und machten uns bereit. Wir mussten auch gar nicht lange warten, bis wir das rütteln an der Stahltür hörten. Und nur eine Sekunde später flog sie auf und Kali trat ins Loft.
"Ich sollte ehrlich sein Derek. Als Ennis starb, hatte ich mir gesagt: -Ich ziehe das jetzt durch-. Finde dich, und töte dich. Wo immer du grade bist. Doch ich erinnerte mich, wie du dich andauernd mit diesen Teenager umgibst und dich hinter ihnen versteckst. Und was könnte eine Frau tun, wenn sie dich ganz für sich allein haben will." grinste Kali und kam dabei immer weiter ins Loft.
Und dann sah sie über ihre Schulter zur Tür. Und schon im nächsten Moment tauchten de Zwillinge auf. Aber nicht nur die beiden. Sie hatten jemanden bei sich. Miss Blake. Sie hielten Miss Blake gefangen.
Moment, hieße das etwa... Derek und Miss Blake? Okay, die Tatsache, dass das wirklich seltsam war, schob ich nun erst ein mal bei Seite. Denn nun war viel wichtiger, dass die Zwillinge Miss Blake gefangen hielten, und sicher nicht zögern würden, sie um zu bringen.
"Du und ich Derek. Oder sie reißen sie auseinander. Was denkst du? Kannst du mich im Zweikampf besiegen?" forderte Kali Derek heraus.
Und natürlich nahm er die Herausforderung an. Mit einer Kopfbewegung gab er Boyd und mir zu verstehen, dass wir weg gehen sollten. Nur widerwilig gingen wir beide zur Seite. Die beiden sahen sich eine kurze Weile an und machten sich bereit.
"Ich reiß dir die Kehle heraus. Mit meinen Zähnen." meinte Derek und klang kein bisschen verunsichert.
Und dann begann der Kampf.
-/-
Taylors Sicht:
Ich war.... Ich war... Ich wusste nicht genau was ich war. Ängstlich? Wütend? Traurig? Ja vermutlich. Aber ich schätze, das Wort, dass das Chaos in meinem Kopf am besten beschreiben konnte war -verunsichert-.
Ich war verunsichert darüber, wem ich noch trauen konnte. Ich war verunsichert darüber, was Deucalion gesagt hatte. Ob er die Wahrheit gesagt hatte. Wie sollte ich es denn auch herraus finden? Er hatte mir keinen Beweis geliefert. Allerdings, wieso sollte er mir eine so verrückte Geschichte auf tischen? Nur um mich in sein Rudel zu bekommen? Da gab es sicherlich einfachere Wege. Schnaubend ließ ich mich auf die Couch fallen. Was sollte ich bloß tun? Sollte ich nun weiter auf Scott warten? Was wenn er das nur gesagt hatte, um mich in Sicherheit zu wissen? Ich hatte ja keine Ahnung, was meine Freunde gerade taten. Ob sie vielleicht in Gefahr waren. Aber ich war sicher, wenn sie sterben würden, würde ich es mit bekommen. Aber soweit wollte und konnte ich es nicht kommen lassen. Ich musste etwas tun. Ich sprang also von der Couch auf und eilte zur Tür. Aber Moment. Da war noch etwas. Mir fiel noch etwas ein. Auch wenn es in diesem Moment andere Prioritäten gab, hatte ich das Gefühl, es könnte zumindest einen kleinen Teil meiner Fragen beantworten. Also eilte ich nach oben in mein Zimmer und schnappte mir die Schachtel auf meiner Komode.
Wollte ich das? Wollte ich wirklich wissen, was darin war? Könnte es meine Fragen beantworten?
Fragen über Fragen, die meinen Kopf löcherten. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, war es wieder da. Stärker als vorher. Dieses Gefühl. Aber nun war es weniger ein Gefühl, als vielmehr eine Vorausahnung. Ich wusste was geschehen würde. Einer meiner Freunde würde heute Nacht sterben. Und ich würde nicht in der Lage sein, es zu verhindern. Ich spürte, wie die Tränen in meine Augen stiegen. Langsam konnte ich nicht mehr. Wie viel Verlust musste ich noch ertragen? Wie viele Menschen sollte ich noch verlieren? Würde es irgendwann einfacher werden? Die Trauer über den bevorstehenden Verlust begann mich zu übermannen. Die kleine Schachtel in den Händen haltend ließ ich mich auf mein Bett fallen. Die Tränen strömten bei dem Gedanken daran, dass einer meiner Freunde starb über mein Gesicht. Doch das konnte es noch nicht gewesen sein. Ich konnte doch nicht einfach nur hier sitzen und heulen, wärend meine Freunde in Gefahr waren. Ich musste etwas unternehmen. Ganz egal, wie aussichtslos meine Chancen waren, ihnen tatsächlich zu helfen. Ich musste es wenigstens versuchen. Ich wischte mir mit meinem Ärmel die Tränen weg und starrte noch eine gefühlte Ewigkeit auf die kleine Schachtel. Es war wirklich schwer, meinen Blick nochmal davon zu lösen. Doch als ich so weiter darüber nach dachte, kam mir ein Gedanke. Ich würde vermutlich noch eine halbe Ewigkeit hier sitzen und die Schachtel anstarren, wärenmd meine Freunde in lebensgefahr schwebten. Aber genau dass durfte ich nicht. Je länger ich wartete, desto kleiner war meine Chance sie zu retten. Also atmete ich einmal tief durch, packte die Schachtel in meine Jackentasche, stand auf und eilte wieder zur Haustür.
Ich war nicht ganz sicher, wohin ich sollte, also ließ ich mich einfach vvon meinem Gefühl leiten. Ich setzte mich also in mein Auto und fuhr einfach los. Es fühlte sich an, wie eine Ewigkeit, bis ich endlich zu stehen kam. In Gedanken öffnete ich immer und immer wieder die kleine Schachtel in meiner Jackentasche und fand stetig etwas neues darin. Einmal war es ein Medaillon mit einem Babybild von mir drin. Ein anderes Mal war es eine Haarsträhne von mir als Kind. Doch all das schien mir sehr weit her geholt. Schließlich hatte Coraline mir das Schächtelchen übergeben und sie hatte nichts von meiner Kindheit mitbekommen.
Ich versuchte nicht weiter darüber nach zu denken und stieg nun endlich aus. Erst jetzt begriff ich wirklich wo ich überhaupt war. Ich war vor dem Gebäude, in dem Derek wohnte.
Ein unbehargliches Gefühl machte sich in mir breit. Etwas stimmte nicht. Es war etwas faul. Ich war nur nicht sicher was es war. Dass der Himmel sich nun weiter schwarz färbte und ein lauter Donner zu hören war, machte mein Gefühl auch nicht besser. Ich stand wie gelähmt an meinem Auto. Ich bwusste nicht, was ich tun sollte. Es fühlte sich nicht richtig an, hier zu sein. Selbst der langsam auftretende Regen ließ mich keinen zentimeter weichen. ich blieb einfach weiter wie angewurzeltstehen und starrte hinauf. Dorthin, wo etwa Dereks Loft lag. Ich hatte keine Ahnung, was ich nun tun sollte.
Scotts Sicht:
Inzwischen waren Cora, Lydia, Stiles und ich in der Tierklinik angekommen, wo wir uns so schnell es ging berieten. Und scheinbar hatte Stiles auch tatsächlich etwas herausgefunden. Er begann ein paar Schulhefte auf einen der Metalltische zu legen und ordnete sie dann.
"Okay, was haben seine Hausaufgaben mit dem finden von Deaton zu tun?" fragte Cora skeptisch und sichtlich nervös.
Kein Wunder, dass sie Nervös und auch etwas gereizt war. Sie wusste, dass in diesem Moment ihr Bruder in Gefahr war. Und sie konnte nichts tun, um ihm zu helfen. Auch wenn Boyd einen Plan hatte, wir redeten hier schließlich über das Alpha Rudel. Die waren uns so gut wie immer einen Schritt vorraus.
Aber zurück zum Thema.
"Weil es nicht nur Hausaufgaben sind, Ok?" begann Stiles uns nun aufzuklären. "Es ist ein Projekt über Geomagnetische Felder. Sie fließen durch die Erde. Sie werden sogar von Mondfasen beeinflusst. Alles klar? Jetzt seht euch das hier an. Eine Notiz von Harris, auf Dannys Entwurf."
Wir alle sahen gespannt auf die mit rotem Stift geschriebene Notiz.
"Ich rate dir dringend ein anderes Thema zu wählen. Die Ideen, die zwar innovativ durchdacht sind, grenzen an Pseudowissenschaft und sind nicht für den Unterricht geeignet." begann Lydia vor zu lesen.
"Harris war also nicht nur Opfer, sondern er wusste auch etwas." folgerte ich und sah, wie auch bei meinen Freunden der Blitz der Erleuchtung eintraf.
"Ja, seht mal hier." wies Stiles uns an, woraufhin wir unsere Blicke wieder auf den Tisch richteten. "Nicht nur Allisons Dad hatte so einen Plan. Danny hatte auch einen."
Jetzt war ich aber wirklich gespannt. Und auch etwas erleichtert. Denn was Stiles uns nun erklärte, bedeutete nämlich, dass Mr. Argent nichts mit den Opferungen zu tun hatte.
Stiles breitete also die Karte auf dem Tisch aus und begann zu erklären.
"Er markierte all die Thenorischen Strömungen. Das seltsame an Beacon Hills ist, dass wir wahrscheinlich eine Art Signalstation sind." erklärte Stiles eifrig. "Ihr glaubt nicht wie viel Energie allein in dieser Stadt durch die Erde fließt."
Als ich mir die Karte genauer ansah, traf mich fast der Schlag. Nicht nur, dass sich die Karten von Danny und Mr. Argent ähnelten. Nein, sie waren identisch. Und dass hieße, Mr. Argent hatte nichts damit zu tun. Zumindest nicht primär.
"Stiles, sieh nur. Das passt alles." begann ich zu erklären und breitete die Kopie von Argents Karte ebenfalls aus. "Es gibt drei Orte, richtig? Wo sie entführt wurden, und wo ihre Leichen gefunden werden."
"Genau auf der Thenorischen Strömung." erkannte auch Lydia, während ich die Stellen mit einem Stift markierte.
"Also vielleicht wird er ja irgendwo dazwischen geopfert?" begann ich aufgeregt zu folgern und suchte so schnell ich konnte die Karte nach einem brauchbaren Hinweis ab.
"Zeig mal." meinte nun Stiles und nahm mir den Stift ab. "Es werden also noch 6 weitere Leichen gefunden. Deaton ist eine von ihnen. Also muss es irgendwo dazwischen sein."
"Warte!" mischte sich nun Cora ein.
Sie sah leichenblass aus. Scheinbar war sie schneller gewesen und hatte nun eine Idee wo deaton sein konnte. Sie griff Stiles Hand und führte sie zu einem Punkt auf der Karte. Als ich sah, worauf sie hinaus wollte, verstand ich, warum sie so geschockt reagiert hatte.
"Er ist in dem Tresor." sagte sie mit etwas zittriger Stimme. "In dem den wir schon kennen."
Ich war nicht sicher, woher dieses Gefühl nun kam, aber ich war mir sicher, dass sie Recht hatte. Deaton war in diesem Tresor. So musste es sein. Das war alles was wir hatten. Es war das einzige, woran ich mich festhalten konnte. Und das würde ich auch. Bis zum Schluss.
Mit einem Blick zu meinen Freunden packten wir schnell alle Unterlagen zusammen und stürmten Richtung Ausgang.
"Hey wartet mal." ertönte plötzlich Lydias Stimme.
"Lydia, wir haben keine Zeit." mahnte ich sie und blieb widerwillig stehen.
"Das ist Boyd." richtete sich nun mein Blick zu Cora die wie gebannt auf ihr Handy starrte. "Der Plan scheitert. Die haben ihnen den Strom abgestellt."
Verdammt! Verdammt! Verdammt!
"Genau wie er sagte." war alles was ich herraus brachte, auch wenn meine Freunde es nicht wirklich verstanden.
Jemand würde heute Nacht sterben. Und ich sollte nun der jenige sein, der entschied wer es war. derek oder Deaton. Wie sollte ich bitte so eine Entscheidung treffen!? Ich wollte keinen der beiden sterben lassen. Ich musste mir schnell etwas einfallen lassen. Doch alles was mir einfiel, war, dass wir uns trennen mussten.
"Geht. Ich kann Deaton schon selbst retten." erklärte ich also und wollte gerade schon los stürmen.
"Warte, Scott, was ist mit uns?" hielt Stiles mich auf.
"Cora kommt ohne euch nicht schnell genug dort hin." erklärte ich eilig. "Geht, wir können alle beide retten."
Und schon im nächsten Moment war ich nach draußen verschwunden. Ich trieb mein Motrorad so schnell ich konnte durch die einbrechende Nacht. Mit der stetigen Angst im Nacken, nicht schnell genug da sein zu können, pumpte mein Herz das Blut und Adrenalin durch meine Venen und brachte meine Finger dazu, das Motorrad noch schneller fahren zu lassen.
Ich hoffte, dass ich nicht zu spät kommen würde.
Dr. Deaton:
Angst. Das war es, was meine Gedanken infizierte und was meinen Körper zu lähmen schien. Ich war nicht sicher, wie lange ich nun schon hier war, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Ich wurde in dem alten Tresor der Beacon Hills National Bank festgehalten. Ich wusste nicht von wem oder was, aber ich wusste, wenn mich nicht bald jemand finden würde, würde ich sterben.
Ich war mit den Händen an der Decke gefesselt. Immer wieder versuchte ich mich hoch zu ziehen um wieder für ein paar Sekunden atmen zu können. Doch lange würde ich das nicht mehr aushalten. Ich betete, dass Scott gleich herein gestürmt kam, und mich rettete. Naja. Eigentlich wünschte ich mir mehr, dass jemand anderes kam. Das klang nun vielleicht so, als würde ich an Scott zweifeln, doch das tat ich nicht. Nicht im geringsten. Doch ich war mir sicher, dass wenn er alleine hier erscheinen würde, er mich nicht retten konnte. Denn ich hing hier nicht einfach nur gefesselt an der Decke. Nein. Auf dem Boden war zudem eine Linie aus Eberesche um meinen baumelnden Körper gezeichnet. Ich wusste nicht, wer oder was mich gefangen hielt, aber derjenige war schlau und kannte sich aus. Ich zählte die Sekunden in denen ich Luft bekam. Anfangs waren es noch 30 Sekunden. Doch mittlerweile fehlte mir einfach die Kraft und es waren kaum mehr als 3 Sekunden die ich meinen Körper hochziehen konnte.
Als ich wieder einmal nach unten sackte und wieder versuchte mich hoch zu ziehen, war es allerdings nun aus. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Nach einigen wenigen Sekunden begannen meine Augenlieder schwer zu werden. Ich bekamm keine Luft mehr. Ich spürte, wie ich langsam ohnmächtig wurde.
Ich war mir unsicher, wie viel Zeit vergangen war, doch plötzlich hörte ich ein lautes Geräusch. Es hörte sich so an, als würde etwas an einer Wand abprallen. Mit letzter Kraft versuchtte ich meine Augfen zu öffnmen und erkannte Scott, wie er sich aufrappelte und mit aller Kraft gegen die für ihn undurchdringliche Wand aus Eberesche drückte. Ich hatte nicht mehr genug Kraft um mich umzusehen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er niemanden mit gebracht hatte. Aber wie hätte er auch mit der Eberesche rechnen können. Ich war schon froh, dass er sich überhaupt die Mühe gemacht hatte und nach mir gesucht hatte. In all den Jahren war Scott für mich wie ein Sohn geworden. Ich war wirklich stolz auf ihn. Er hatte so viel leiden müssen und hatte doch nie aufgegeben. Und heute Abend sollte ich noch um einiges stolzer auf ihn werden. Mit letzter Kraft hiel ich meine Augen offen und sah zu Scott, der angestrengt gegen die Mauer drückte. Und was ich dann sah, ließ mich meine Zweifel vergessen und brachte mir stattdessen Hoffnung. Ich sah, wie seine Augen von dem gewöhnlichen Werwolf braun-gelb, zu einem leuchtenden Alpha rot wechselten. Das war der Moment, in dem ich erkannte, dass Scott nicht einfach nur ein einfacher Werwolf war. Er war noch nie einfach nur gewöhnlich gewesen. Doch nun wusste ich, dass er zu einem wahren Alpha werden würde.
Ich versuchte meine Augen offen zu halten, doch der Sauerstoffmangel machte sich nun deutlicher bemerkbar und meine Augfen fielen zu. Ich hörte noch, wie Scott wieder zurück zu prallen schien. Danach ertönte eine Stimme. Ich meine es war die des Sherrifs, doch sicher war ich mir nicht. Die Stimme richtete sich an Scott und sagte: "Scott, lass mich das machen."
Und kurz nachdem ein Schuss ertönt war, spürte ich, wie mein Körper zu Boden fiel. Es tat nicht weh, aber ich konnte endlich wieder frei atmen. Es war so erleichternd, wie es sich anfühlte, als meine Lungen sich wieder mit Luft füllten, dass ich meinen schweren Augenliedern nachgab und einfach einschlief.
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