Kapitel 50
Ich begann, die Sachen für den Strand zusammen zu suchen, als es sich anhörte, als würde eine Herde wildgewordener Tiere durch den Flur rennen, schnell machte ich dir Tür auf und trat zur seite. Da stürmten sie auch schon rein und stolperten fast übereinander, beim versuch zu bremsen. Zum Schluss kamen Riku und Jessi rein, die sich schon den Bauch hielten, vor Lachen.
"Guten morgen, ihr Trampeltiere" rief ich den Jungs zu und lachte.
"Hey Frechdachs, nun mal nicht so gemein zu uns, auch Trampeltiere haben Gefühle" feixte sich Osmo eins und nun musste auch er lachen. Ich drehte mich zur Badtür um und da stand Samu und grinste ebenfalls.
"Morgen Jungs und Mädels, alle Abmarschbereit?" fragte er?
"Jawohl Chef" riefen sie im Chor und salutierten vor Samu.
Na das konnte ja heiter werden heute und ich freute mich auf einen ausgelassenen Tag am Strand. Sommer, Sonne, Meer, wie im Urlaub vor über einem Jahr. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Soviel war seit dem passiert. Wir schnappten alle unsere Sachen und gingen nach unten. Wir beschlossen, mit 3 Autos zu fahren, soviel Gepäck, wie wir hatten. Dabei dachte ich, wir bleiben nur bis heute abend. Die Stimmung war super, alles lachten und alberten rum, ja alle, alle bis auf einer. Samu.
Ich rutschte dichter an ihm ran und flüsterte ihm "Es ist alles gut Samu, geniess den Tag und mach dir keine Sorgen, ok? Ich liebe dich, vergiss das nie, mein kleiner blonder Engel" ins Ohr und küsste ihn. Er lächelte mich an und entspannte sich ganz langsam. Wir fuhren eine knappe Stunde und waren froh, als wir endlich aus den Autos raus konnten. Es war später Vormittag und schon viel zu heiß. Also ab zum Strand runter, alles hinschmeißen und ab ins Kühle nass. Dort tobten wir erstmal gelassen, dann ließen wir die Jungs alleine und gingen zu unseren Sachen zurück. Sammelten alles wieder ein, war kreuz und quer verstreut lag und machten es uns gemütlich. Nachdem wir uns einen trockenen Bikini angezogen, es uns auf den Handtüchern bequem gemacht hatten, genossen wir einfach nur den Anblick der Jungs. Ich freute mich, das Samu sich wirklich amüsierte. Er tobte mit den anderen wie kleine Jungs. Spritzen sich nass, tauchten sich gegenseitig unter. Nun saß Samu bei Riku und Sami bei Raul auf den Schultern und sie bekämpfen sich. Jukka und Osmo standen daneben und amüsierten sich köstlich. War das ein herrlicher Anblick. Vielleicht würde ja doch wieder alles gut werden.
"Hey Tessa aufwachen, hier wird nicht geträumt" hörte ich Jessi mit einmal sagen und zuckte zusammen.
"Sorry, was hast du gesagt?" fragte ich und schaute sie an.
"Deine Gedanken konnten ja nun schön sein, so wie du grinst" lachte sie und ich fiel in ihr herzliches Lachen mit ein.
"Worüber lacht ihr denn da so schön?" fragte Riku uns, der mit einmal neben uns stand.
"Ach über dies und jenes" neckte Jessi ihn und bekam einen Kuss.
"Tessa? Ist bei euch wirklich alles ok? Ich hab Samu gestern gehört und er klang wirklich verdammt sauer. Wollte schon schauen kommen, aber Jessi hielt mich zurück." fragte Riku mich.
Ich dankte Jessi in Gedanken. Wer weiß, was passiert wäre, wenn Riku wirklich nach uns geschaut hatte.
"Ja, es ist wirklich alles ok. Wie gesagt, ich weiß nicht mal mehr, worum es ging und wir haben uns auch gleich wieder versöhnt. Macht euch doch nicht soviele Gedanken und genießt den schönen Tag" antwortete ich und grinste ihn an. Ich hasste es zu lügen. Nun hab ich Jessi und Riku angelogen und hoffte, die anderen haben nichts von dem Streit mitbekommen. Ich habe Jessi noch nie angelogen und ich spürte sofort wieder diesen Stich im Herzen. Möge Gott mir verzeihen.
"Alles klar. Wenn irgendwas sein sollte, du weißt, wo du uns findest, ok?" Ich nickte, er nahm Jessi an die Hand und schleifte sie widerwillig mit ins Wasser. Ich blieb am Strand und beobachtete das Treiben aus sicherer Entfernung.
Am späten Nachmittag wurden die ersten Stimmen wegen Hunger laut. Natürlich von den Jungs, wie sollte es anders sein. Ich fragte Samu, ob er mit mir los fuhr um was zu essen zu besorgen, doch er hatte keine Lust. Riku bot an mitzukommen und so zogen wir uns an und fuhren zum nächsten Imbiss. Er war ziemlich ruhig während der ganzen Fahrt, doch ich sah, das er mich manchmal musterte. Ein Imbiss war schnell gefunden. Wir kauften den halben Laden leer, von Currywurst über Boulette, Bockwurst, Knacker, Kartoffelsalat, Pommes, war alles mit bei. Auf dem Rückweg schaute er mich wieder an.
"Was ist los Riku? Klebt mir irgendwas im Gesicht?" fragte ich schon leicht genervt?
"Nein Nein, sorry, wollte dich nicht so anstarren" murmelte er.
"Gut, dann kannste dich ja wieder auf die Strasse konzentrieren und gas geben, bevor sie noch verhungern" grinste ich nun wieder.
Er fuhr schweigend bis zum Strand zurück. Warum sind hier neuerdings alle so komisch? Hab ich was falsch gemacht? Verheimlichen sie mir was?
Mitlerweile waren alle am Strand versammelt, nur Samu saß etwas abseits auf einem abgeknickten dicken Ast vom Baum. Ich schnappte mir etwas von dem Essen und ging rüber zu ihm. Dort angekommen, setzte ich mich neben ihn und gab ihm sein essen.
"Lass es dir schmecken" sagte ich und langte ordentlich zu, denn in der zwischen zeit hatte auch ich Hunger bekommen.
"Kein Hunger mehr, aber lass dir deinen nicht vergehen, Ausflüge können anstrengend werden" erwiderte er schroff und ließ mich sitzen.
Ich starrte ihn lange hinter her. Überlegte, was das nun schon wieder sollte. Er wollte doch nicht mitkommen? War er sauer, weil ich ihn hier alleine gelassen hab? Hätte ich jemand anderes fahren lassen sollen? Ich verstand es nicht. Auch mein Hunger war mir nun vergangen und ich schmiss die Currywurst so wie sie war, in den Mülleimer. Danach zog ich mir meinen Bikini wieder an und ging ins Wasser eine Runde schwimmen. Ich schwamm solange, bis mein Kopf wieder halbwegs frei war, dreht mich um Richtung Strand und stellte fest, das ich ganz schön weit geschwommen war. Meine Arme und Beine schmerzten und ich machte mich langsam an den Rückweg. Er zog sich ziemlich lang hin und als ich endlich wieder am Strand war, war ich einfach nur noch müde. Ich hatte eigentlich keine Lust mehr, hier zu bleiben, doch keine Lust, den anderen irgendwas erklären zu müssen, daher macht ich gute Miene zum bösen Spiel und tat auf gute Laune. Ich suchte immer wieder Samu's Blick, doch er wich mir aus. Ich tat so, als ob ich lese, doch konzentrieren konnte ich mich nicht. Irgendwann sah ich aus den Augenwinkeln, das Samu und Sami sich unterhielten. Worüber sie wohl sprachen? Da kam er auch schon auf mich zu, grinste, hob mich mit einem ruck hoch und rannte Richtung Wasser.
"Samu nein, lass mich runter" schrie ich, doch er hielt mich erbarmungslos fest. Mit einmal tauchte er unter und ich schluckte jede Menge Wasser und versuchte, wieder nach oben zu kommen. Er merkte wohl meine Panik und kam wieder an die Wasseroberfläche, wo ich mich heftig verschluckte und hustete.
"Sorry, das wollte ich nicht. Ich wollte dich eigentlich nur bisschen aufheitern und dachte, das ist witzig" meinte er.
"Ist es normalerweise auch, aber nicht, wenn man ohne Vorwarnung tauchen soll" zwinkterte ich ihm zu.
"Dann bist du mir nicht böse?" fragte er zerknirscht. Ihm böse sein? Dem treuen Dackelblick? Wohl kaum.
"Nein, war nur etwas überrumpelt" meinte ich. "Was war vorhin los mit dir?"
"Nichts, hatte irgendwie Stimmungsschwankungen und mit einmal miese Laune" erwiderte er.
"Hmm, ok." Ich tat so, als wenn ich ihm das glaube, doch ich sah in seinen Augen, dass das gelogen war. Was war nur mit ihm los? Wird er depressiv? Sind das Anzeichen dafür?
Wir tobten und planschten noch eine Weile im Wasser rum, dann gingen wir an den Strand zurück und kuschelten uns aneinander, als wir auf der Decke lagen.
"Ist gleich 6 Uhr, sollen wir schon mal das Lagerfeuer vorbereiten, oder noch etwas warten?" fragte Raul.
"Wir können ja schon mal bisschen Holz suchen" sagte Jukka und rannte schon Richtung Wald davon. Raul hatte seine liebe mühe, da hinter her zukommen und auch Osmo sprintete hinter her.
"Ach, sollen sie mal schön alleine arbeiten, ich entspanne lieber noch ein wenig" lachte Sami und blieb liegen.
"Genau, könnte ja deinem kleinen Bäuchlein schaden, wenn du dich zu viel bewegst" neckte Jessi ihn und lachte.
"Pff, der ist hart antrainiert" lachte Sami und streichelte seinen Bauch. Nun musste wir alle lachen. Auch Samu hatte sich wieder entspannt. Schon komisch, wie er manchmal reagierte. Wenn er eine Frau wäre, würde ich sagen, er ist schwanger, von den Stimmungsschwankungen her, aber so? Ich hatte überhaupt keine Idee, was mit ihm los war und hoffte, es würde bald besser werden.
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