Kap. 14: Mark und sein Timing
Letzten Endes hatte ich mich durchgesetzt und wir sagten es erst mal niemandem. Auch nicht Sahra. Dieses Versprechen musste ich Carter geben. Immerhin wollte er es gar nicht erst geheim halten und es wäre unfair, wenn ich es dann erzählen dürfte. Immerhin konnten wir nun erst mal glücklich sein, ohne das sich Jemand und ganz besonders Mark in unsere Beziehung einmischte. Ja, Beziehung. So hatte Carter es mir eröffnet, gleich nachdem er gestanden hatte, dass diese Frau, mit der er sich getroffen hatte, nur als Ablenkung gedient hatte. Als ich ihn fragte, ob es geklappt hatte, meinte er: >Nicht mal annähernd. Man kann sich von dir einfach nicht ablenken. Du bist wie eine Zecke, dich wird man nicht los.< Damit konnte ich leben.
>>Carter, ich glaube es ist keine besonders gute Idee, wenn wir händchenhaltend nach Hause kommen.<< Er schien es einzusehen und stahl mir noch einen Kuss, bevor er sich von mir löste und einen halben Meter Abstand hielt. So kamen wir bei mir zu Hause an. Er würde jedoch erst noch zu sich gehen und duschen, bevor er sich mit meinem Bruder traf und dann zu seinem Training fuhr. Auch ich musste duschen und hoffte, mit ihm eventuell ein paar ungestörte Minuten zu finden.
Ich stand in der Küche, da klingelte es an der Tür. >>Komm rein.<< Rief ich mit der Überzeugung, dass es Carter war. Natürlich hatte ich recht. Wir schlossen unsere Tür fast nie ab und Carter durfte bei uns ein und aus gehen, wie er wollte. Warum also hatte er die Klingel benutz? Fragend sah ich ihn an. >>Was denn?<< Fragte Carter und kam herein. Er verschaffte sich einen groben Überblick. Erst als er sah, dass nur ich da war, zog er mich an sich um mich zu küssen. >>Eigentlich dachte ich, dass du mir die Tür öffnen würdest und ich dich anständig begrüßen kann, bevor deine Familie dazu kommt. Aber scheint so als wäre keiner zu Hause?<< Grinsend sah er mir dabei zu, wie ich mir ein Sandwich machte. >>Mein Bruder ist oben und meine Eltern außer Haus.<< Gerade wollte er mich wieder küssen, da kam Mark die Treppe heruntergesaust. >>Was macht ihr da?<< Carter bewegte sich weiter auf mich zu, anstatt mich jedoch zu küssen, schnappte er sich mein Sandwich und zeigte es meinem Bruder. >>Sandwichs.<< Dann bis er hinein. >>Hey, das war meins.<< Empört konnte ich nichts tun, als zuzusehen, wie Carter mein Essen verdrückte. >>Machst du mir auch so eins, Mia?<< Natürlich machte ich Mark auch ein Sandwich. Ich war schließlich eine nette Schwester. >>Bitteschön, Mark.<< Er schnappte sich das Ding und verschwand mit Carter. Na super. So viel zu ungestörten Minuten. Dann werde ich mir wohl noch ein Sandwich machen und einen Film in meinem Zimmer anschauen. Ich hatte mich für eine Serie entschieden, die ich vor einigen Wochen begonnen, aber abgebrochen hatte. Perfekt für einen Freitag Nachmittag, an dem man nichts mehr zu tun hatte.
>>Mia.<< Ich musste eingeschlafen sein, denn Carter stand plötzlich neben meinem Bett und weckte mich. >>Wo ist Mark?<< Als ich etwas zur Seite rückte, machte es sich Carter neben mir bequem. >>Er glaubt, dass ich auf Toilette bin.<< Lachend wackelte ich mit meinem Finger vor seiner Nase. >>Das ist aber nicht nett.<< Mit einem Ruck hatte er mich auf sich gezogen. >>Dafür haben wir ein paar ungestörte Sekunden.<< Und diese genoss ich ganz besonders. Es klopfte an meiner Tür. >>Mia?<< Fragte mein Bruder. >>Mist. Du musst dich verstecken, Carter.<< Augenverdrehend stand er auf und ging doch tatsächlich auf die Tür zu. Was bitte hatte er vor? Wollte er meinem Bruder erzählen, dass wir es miteinander versuchten?! Ich hielt den Atem an. >>Hey Mark. Deine Schwester hat mir meine Kopfhörer geklaut. Hab sie mir wiedergeholt.<< Grinsend hielt er doch tatsächlich meine Kopfhörer in der Hand. Wie konnte er so dreist Lügen und dann viel ihm auch noch so schnell eine Entschuldigung ein. Er war gut, das musste man ihm lassen. >>Na los, ich pack meine Sachen und dann können wir los zum Training. >>Alles klar.<< Die beiden verließen mein Zimmer und ich konnte noch sehen, wie Carter die Treppe nach unten nahm und Mark in seinem Zimmer verschwand. Also folgte ich Carter. Ich beobachtete ihn, wie er sich auf unsere Couch fallen ließ, den Kopf in den Nacken legte und die Augen schloss. Wie kann ein Mensch so gut aussehen. Sein riesiger Körper schien ihn keinesfalls daran zu hindern, es sich auch in den engsten Räumen bequem zu machen oder sich einfach elegant zu bewegen. Das war einfach nur unfair. Leise schlich ich auf ihn zu, um dann schnell auf seinen Schoß zu klettern und ihn zu küssen. >>Hmhm... Babe, ich finde das gerade wirklich toll, aber dein Bruder kann jeden Moment runter kommen. Und sollten deine Eltern genau jetzt nach Hause kommen, dann weiß ich nicht ob sie den Anblick verkraften. Und um so länger du hier sitzen bleibst, um so schlimmer wird es. Das verspreche ich dir.<< Mein Schlag gegen seine Schulter schien ihm wenig auszumachen. >>Du bist so ein Idiot.<< Er nickte nur, packte mich und trug mich mit sich, als er Richtung Gästebadezimmer schritt. >>Dann kann ich ja auch das hier tun.<< Seid wann bitte, ist Carter so verspielt?! Carter klappte kurzerhand den Klodeckel hinunter und setzte sich mit mir auf dem Schoß, dort hinauf. >>Und jetzt?<< Fragte ich ihn lachend, aber leise. Immerhin wollte ich nicht, dass uns Jemand hörte. >>Jetzt knutschen wir natürlich rum.<< Natürlich, wie konnte ich das nicht wissen. Gesagt getan. Carter konnte echt verdammt gut küssen. Wir waren völlig mit uns beschäftigt und so erschraken wir beide ziemlich, als wir einen genervten Mark an dem Gästebadezimmer vorbeilaufen hörten. >>Wo steckt der Junge jetzt schon wieder?<< Ich ließ meinen Kopf an Carters Brust ruhen und versuchte mich wieder zusammenzureißen. Würde ich so hinaus gehen, wäre Mark alles klar und wir könnten ihm direkt alles erzählen. >>Dein Bruder hat aber auch ein Timing.<< Stöhnte Carter. >>Ich glaube, ich muss dann mal los.<< Wir beide hatten nicht wirklich Lust, den jeweils anderen gehen zu lassen. >>Magst du mit zum Training kommen?<< Hoffnungsvoll blickte er mir in die Augen. >>Meinst du, dass das so eine gute Idee wäre?<< Er stand auf und hob mich von sich herunter. >>Wahrscheinlich nicht. Wir sehen uns dann später.<< Mit einem Kuss auf meine Nase verschwand er. Also würde er später noch mal hierher kommen? Wir werden sehen. Ich habe jetzt erst ein Mal das Haus für mich alleine und werde mir ein Bad gönnen.
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