25.Kapitel
,,Bleib sitzen", zischte Tyler, als ich mich aufrichten wollte. Ich saß am Rand der Straße und Tyler bestand darauf, dass ich Ruhe bewahren sollte und warten sollte bis meine Hände verheilten. ,,Aber das Rudel...du hast eben gesagt wir gehen sie suchen, wenn ich mich erholt habe! Ich bin top fit", sagte ich und Tyler funkelte mich wütend an. ,,Das Rudel findet uns...bleib ruhig! Das eben war um dich zu beruhigen. So wie du drauf warst, wärst du nochmal in die Halle gerannt. Man Haily! Sieh dich doch nur an...du siehst total schlimm aus", sagte er und in seiner Stimme lag etwas gequältes. ,,Danke, das hättest du mir auch wann anders sagen können, dass ich scheiße aussehe, sagte ich und Tyler versuchte sich das Lächeln zu verkneifen. ,,So war das nicht gemeint und das weißt du. Das hier ist eine ernste Angelegenheit...eine extrem ernste, meinte Tyler, wobei er vollsten Recht hatte. Die Lagerhalle brannte immer noch und Tyler stand da als würde er irgendetwas erwarten...als würde er sich auf einen Kampf bereit machen wollen. ,,Vielleicht sollte wir uns zu erkennen geben, dass uns das Rudel findet", schlug ich und Tyler schüttelte langsam mit dem Kopf. ,,Wenn wir das machen verraten wir alle...und jetzt halt bitte den Mund", sagte er und mein Blick wanderte zu meinen Händen, welche immer noch nicht verheilten...was war los?! Sein Blick war wachsam und sein ganzer Körper war angespannt. Was passierte hier gerade?
Wir warteten schweigend auf irgendetwas...auf was wussten wir wahrscheinlich beide nicht. Die Sirenen der Feuerwehr erklangen und ich richtete mich auf. ,,Wir verschwinden", meinte Tyler griff nach meinem Oberarm, zog mich auf die Beine und wir liefen die Straße entlang. ,,Was sollte das eben? Wieso wolltest du das ich ruhig bleib?", fragte ich und riss mich aus Tylers Griff, etwas zu gröber als ich das gewollt hatte. ,,Weil der Brand nicht von irgendwem gestiftet wurde...es waren Jäger!", sagte er wütend und seine Schritte wurden schneller. ,,Wieso...woher bist du dir da so sicher?", fragte ich stockend und Tyler seufzte. Wir joggten die Straße entlang. ,,Weil sie haben mit bekommen, dass die Halle für unsere Zwecke genutzt wird...sonst hätten sie nicht vorher Silber in die Luft gebracht...sie wollen unseren Tod...seh's ein, Jackson ist genauso einer von denen, wahrscheinlich hat der da auch noch mit gewirkt", meinte Tyler und ich zog scharf Luft ein...wäre Jackson echt so ein Monster? Würde er es tun..? ,,Und wieso suchst du nicht nach dem Rudel?! Was sagt dir, dass es dem Rudel gut geht?", fragte ich und Tyler blieb stehen. Er drehte sich zu mir um und griff mich an den Schultern. ,,Haily, sie wollten die Alphas töten...das Rudel hätte uns gewarnt, wenn sie es angegriffen hätten...sie wollten UNS töten...nicht das Rudel." Tylers Stimme schallte förmlich durch meinen Kopf...wir hatten zwei riesengroße Probleme. Erstens die Killerwölfe und zweitens die Jäger und beide Probleme wollten uns töten. ,,Wir sind mehr wehrt. Wenn sie uns kalt gemacht haben, haben sie leichtes Spiel mit dem Rudel. So hart es klingt, aber die Jäger, auch Jackson, sind die eigentlich Monster, meinte er und schluckte. Wahrscheinlich hatte Tyler auch noch recht.
,,Oh mein Gott!, schrie Rachel und stürmte auf uns zu. ,,Wir haben uns Sorgen gemacht..., meinte sie und umarmte mich. Ich zog scharf Luft ein und Rachel ließ mich los. ,,Oh mein Gott, wiederholte sie und sah mich an. ,,Ist nur halb so schlimm, sagte ich und machte eine abwegige Handbewegung. ,,Du siehst ja nur aus, als hätte dich jemand durch den Fleischwolf gedreht, aber natürlich alles okay, meinte Dean und kam wie auch der Rest des Rudels zu uns. ,,Wo wart ihr?, fragte Tyler und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Eine Straße weiter. Wir haben Geräusche gehört...wie als würden sich Leute nähern. Wir haben euch nicht gewarnt, weil wir gedacht haben, dass es schon nichts gefährliches sein wird, meinte Mason. ,,Nächstes Mal lasst ihr das denken und warnt uns. Man wir hätten da sterben können!, sagte Tyler wütend und ich warf ihn einen warnenden Blick zu. ,,Alter wir leben noch und sie wollten mir nur helfen! Wahrscheinlich haben sie gedacht, dass es war harmloses ist und das ich die Zeit brauche, meinte ich und Mason nickte zustimmend. ,,Da hörst es, stimmte er mir zu. ,,Ach als ob du dich nen Scheiß um Haily sorgen würdest! Ich weiß, was du von ihr hälst, nämlich gar nichts!, zischte Tyler Mason an, welcher schuldbewusst zu Boden sah. Ich hatte noch so gut wie gar nichts mit Mason zu tun, aber es gab auch noch keine Gelegenheit dafür. ,,Können wir unser Kaffeekränzchen bitte wo anders fortführen?, fragte Blaze und wir verließen das Industriegebiet.
Ich hatte mich aus dem Haus geschlichen um endlich Gewissheit zu schaffen, wer meine Feinde waren und ob Jackson dazu zählte. Meine Hände verheilten nur sehr langsam, Tyler schob das auf das Silber, weshalb meine beiden Hände bandagiert waren und ich mich eigentlich ausruhen sollte, aber sah ich echt so aus, als ob ich ruhig auf der Haut lag und wartete? Wartete, dass mich noch jemand umbringen wollte? Wir mussten handeln und das so schnell wie möglich. Egal wie sehr es schmerzte, daran zu denken, dass ich Jackson in weniger als paar Minuten sehen würde, ich musste es wissen. Wie sollte ich sonst wissen wem ich vertrauen konnte? Ich stieß die Tür zum Treppenhaus auf und rannte förmlich die Treppen rauf. Erst vor Jackson Haustür machte ich halt und erst jetzt wurde mir klar in welche Gefahr ich mich begab, aber um ehrlich zu sein, war es mir gerade so scheiß egal, denn wenn ich erfuhr, dass er die Halle ebenfalls und Brand gesteckt hatte, half ihm gar nichts mehr...dann war er derjenige der Angst haben musste. Ich war vielleicht ein Monster für ihn, aber das gab ihm noch lange keinen Grund mich umzubringen! Und nebenbei erwähnt, er hatte nun eine Woche um sich klar zu werden, was er wollte und wenn er sich für das Jägerdasein entschieden hatte und gegen mich, dann würde er mir egal sein. Denn dann waren wir Feinde und egal wie weh es tun würde, ich würde ihn auch als einen Feind betrachten. Ich klopfte gegen die Tür und zischte auf, weil meine Hand dadurch brannte. Drin waren Geräusche zuhören. Aha also war er wach! Naja komm, dass war kein Beweis...vielleicht war er ja auch unschuldig?
,,Haily." Es war nicht wütend, jedoch auch nicht freundlich gemeint. ,,Was willst du hier?", fragte Jackson und musterte mich emotionslos. Anscheinend hatte er mit mir am wenigsten gerechnet. Ich sah ihn an und sofort zog sich alles in mir zusammen. Traute ich ihm echt zu, dass er die Halle in Brand gesteckt hatte..? Wollte ich das glauben? Konnte ich es überhaupt wahr haben? Sollte ich vielleicht einfach umdrehen, nur um das Bild, was ich von Jackson hatte, zu bewahren?
,,Reden", sagte ich knapp und ging an ihm vorbei in seine Wohnung. Jackson zuckte leicht zusammen, als ich ihn mit meiner Schulter berührte. Ich lief durch den kleinen Flur ins Wohnzimmer gefolgt von Jackson. ,,Was denkst du dir eigentlich dabei, hier einfach aufzutauchen und hier rein zustürmen als wäre nichts?!", fragte er wütend und ich funkelte ihn wütend an. Sollte ich nur, weil der feine Herr eine komische Psyche hatte, daheim bleiben und ihn nicht stören? ,,Wenn du nicht so ein sturer und dummer Idiot wärst, dann wäre wirklich nichts!", zischte ich wütend und er spannte sich an. ,,Du weißt, dass ich solche wie deines Gleichen töten muss", sagte er wütend und seine Hand lag wieder an seinem Gürtel, wo der Dolch steckte. ,,Wieso? Weil wir Monster sind? Wenn ich ein Monster wäre, würdest du nicht mehr unter den Lebenden verweilen! Ich hätte so viele Möglichkeiten gehabt dich zu töten, und hab ich das getan?! NEIN! Man Jackson nicht jeder Werwolf ist ein Monster!", sagte ich schon fast hysterisch und Jackson zuckte wieder zusammen. Sah er nicht langsam ein, dass ich damit recht hatte? ,,Du willst mir doch jetzt echt nicht sagen, dass du keine Gefühle mehr hast! Nur weil ich ein Werwolf bin!", brüllte ich, als er nicht antwortete. ,,Ich bereue alles was ich je mit dir hatte...ich habe meinen Ruf verschmutzt, weil ich mit einer Werwolfschlampe rumgemacht habe", sagte er kalt und ich knurrte ihn an. Was dachte er sich?! Ich hatte weder eine Gehirnwäsche bekommen noch war ich irgendeine Mutation! Ich war immer noch die Selbe! ,,WERWOLFSCHLAMPE?!", schrie ich wütend, rannte durch den Raum zu ihn und griff ihn an der Kehle. Mit der rechten Hand hatte ich seine Kehle umklammert und mit der Linken die Hand, mit der er nach dem Dolch greifen wollte. ,,Komm töte mich doch! Ich seh's in deinem Augen, dass du das willst", sagte Jackson tonlos, ich fletschte die Zähne, griff nach dem Dolch und ließ ihn los. Diese Worte taten weh, als hätte er mit dem Dolch auf mich eingestochen. Wie konnte ich ihn je lieben? Seine Augen waren zu Schlitzen verengt, als würde er einen Feind sehen und nicht seine Freundin...naja seine Exfreundin.
,,Ich bin nicht so ein Monster wie du! Ich habe dich geliebt...anscheinend war deine Liebe alles nur Show. Ihr wart das mit der Lagerhalle...du warst auch dabei, richtig?!", fragte ich wütend und rümpfte die Nase. Jacksons Haare stanken nach Brennspiritus. Der Geruch brannte mir in der Nase und meine Augen füllten sich mit Tränen, Jackson wollte mich töten. Ich hatte mich so stark in ihm getäuscht...ich hatte ihm vertraut. Der Griff um den Dolch wurde stärker. Es tat zwar durch meine Hände weh, aber ich musst mich an irgendetwas klammern, um nicht völlig die Nerven zu verlieren. ,,Die Brandwunden an deinen Händen...wir wollten nur die Alphas töten...du bist einer", sagte er und atmete zischen aus. ,,Ja. Siehste du endlich ein das du hier das Monster bist! Dich hätte man die Halle stecken müssen und auf so eine billige Art beiseite schaffen müssen. Wieso sind wir so tief gesunken...dein Ruf ist jetzt ziemlich im Arsch, weil ich meine du hast auch noch mit einer Alphawerwolfschlampe geschlafen!", sagte ich und ging an ihm vorbei in den Flur. ,,Haily hätte ich das gewusst..., fing er an aber ich drehte mich nur noch kurz zu ihm um. ,,Ja dann hättest du die Halle früher gezündet. Du widerst mich an, zischte ich und schmiss ihn die Kette vor die Füße. ,,Jedes deiner Worte waren gelogen...und ich war so dumm und habe dir auch noch geglaubt, dass du mich liebst. Achso bevor ich's vergess, hier der Dolch, dass du mich beim nächsten Mal töten kannst...weil DAS WILLST DU ja", sagte ich rammte den Dolch in die Tür der Waffenkammer und verschwand aus seiner Wohnung. Jackson war nun ein Feind...nichts anderes. Ja es tat weh, aber um ehrlich zu sein. War ich eher wütend auf mich selber und bereute nichts mehr. Es war das Beste so. Jede Träne, die ich vergossen hatte, war um sonst gewesen.
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