15.Kapitel
Sonnenlicht schien durch meine Fenster und ich drehte meinen Kopf. Jackson lag neben mir und seine Arme waren um meine Hüfte geschlungen. Ich versuchte mich so zu drehen, das ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Gestern Abend waren wir beide sozusagen ins Bett gefallen, so müde waren wir gewesen. Sein Atem ging langsam und auch sein Herz schlug leise in seiner Brust, langsam und gleichmäßig. Jackson hatte gestern Abend nur noch sein T-Shirt ausgezogen und war dann wie ich eingeschlafen. Seine Oberarme zierten blasse Narben, welche auf dem Rücken weiter gingen...sie waren von einem Werwolf verursacht wurden. Das sah man, da immer drei bis fünf Kratzer zusammen gehörten, jedoch fragte ich mich wie das passieren konnte, besonders weil die Narben ziemlich alt aussahen. ,,Morgen", hauchte Jackson und öffnete mit einem Lächeln die Augen. ,,Morgen", sagte ich. Er drückte mir ein Kuss auf den Mund und richtete sich auf. ,,Du weißt nicht zufällig wie viel Uhr es ist?", fragte er und kratzte sich am Hinterkopf. Sein halber Rücken war zerkratzt und ohne es zu bemerken strich ich über seinen Rücken und fuhr die Narben nach. Jackson spannte sich an, jedoch ließ er mich machen. ,,War das ein Werwolf?", fragte ich und setzte mich neben ihn. ,,Ja, da war ich noch jünger...naja es war mein erster und letzter Werwolf, den ich bis jetzt gesehen hab", erklärte er und nahm meine Hand. ,,Ich mag es nicht, wenn mich da jemand berührt", meinte er ruhig und ich nickte.
Ich zuckte zusammen, als ich hörte wie etwas zu Bruch ging. Das Geräusch kam von Deans Zimmer und danach waren Stimmen zuhören. ,,Wart hier", murmelte ich und schlüpfte aus dem Bett. Ich ging mit paar Schritten über den Flur in Deans Zimmer. Dean saß auf dem Bett und massierte sich die Schläfen. ,,Was soll das?", zischte ich und funkelte Tyler wütend an, der mittem im Raum stand und ein Glas in der Hand hatte. ,,Kümmer dich um den Bastard in deinem Zimmer und verpiss dich", knurrte Tyler und funkelte mich wütend an. ,,Was hast du für Probleme?! Dein Bruder ist gestern ohnmächtig geworden, hat einen Kater und nun fällt dir nichts Besseres ein, als zu randalieren?!", brüllte ich und deutete auf die Glasscherben am Boden. ,,Ach wer hat denn mit einem Jäger rum gemacht? Und bringt uns somit in Lebensgefahr?! Weißt du wie leichtsinnig und dumm das ist?!", brüllte Tyler und schmiss das nächste Glas auf den Boden. ,,Bitte reißt euch zusammen", kräzte Dean und Tyler knurrte. ,,Du hälst die Klappe", knurrte er und ich ballte meine Hände zu Fäusten. ,,Hör auf deinen Bruder rum zukommantieren!", brüllte ich und Tyler fletschte die Zähne. ,,Du sprichst mit einem Alpha!", brüllte Tyler mich an und ich fletschte die Zähne ,,Glaub mir, ich bin nicht so wie Hannah! Hör auf mich zu behandeln wie einer, der tiefer steht als du. Ich zieh nicht den Schwanz vor dir ein, Tyler Clackson!", brüllte ich wütend und verließ das Zimmer. Die Tür knallte ins Schloss und ein weiteres Glas zerbrach am Boden.
,,Ich sollte gehen...", meinte Jackson, welcher komplett angezogen vor mir stand, und nur noch auf mich gewartet hatte. ,,Nehm's mir nicht übel, aber glaub du hast hier aller Hand zutun", sagte er, drückte mir einen Kuss auf die Wange und verließ das Zimmer. Ja ich hatte Einiges zutun, denn dieser arogante Alpha-Arsch, war der Meinung mich rum zu kommandieren und wahrscheinlich würde er es auch nicht sein lassen. Ich machte mein Bett und schnaubte. Wollte mich gerade eigentlich jeder verarschen?! ,,Du hast einen wunden Punkt bei Tyler getroffen, der kommt wieder zu sich", meinte Dean vorsichtig und kam in mein Zimmer.
,,Willst du mir nun auch sagen, was ich zutun und zu lassen habe?", zischte ich wütend und schoss meine Schuhe in den Kleiderschrank, welcher immer noch mit allen Farben vollgestellt war. ,,Nein will ich nicht...aber es ist verdammt gefährlich", sagte Dean zögernd und ich seufzte. ,,Ich weiß...aber ich bekomm das irgendwie hin...irgendwie", sagte ich und ließ mich aufs Bett fallen. Dean setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Schultern. ,,Halt Jackson von Tyler fern...wegen Hannah und Tyler ist einfach...einfach unkontrollierbar...du hast ihn an Vollmond erlebt. Pass auf dich auf." Dean versuchte wenigstens mir zu helfen und brüllte mich nicht an, wie so manch anderer in der Familie. ,,Bitte ich will nicht, dass noch mehr zu Bruch geht", meinte Dean und ich schnaubte. ,,Also ich habe keine Gläser zertrümmert", sagte ich und Dean seufzte. ,,Ich weiß, aber Tyler hat eben ein naja großes Temperament", meinte Dean. ,,Ja und ein viel zu großes Ego", schnaubte ich und lehnte meinen Kopf an Deans Schulter.
Am Abend nahm mich Dean mit zu den Betriebshallen meines Vaters. Er hielt es für eine gute Idee, dass wir einfach in Sicherheit abschalten konnten, ohne Drogen, Alkohol und ohne einen Jäger. Jedoch hatte er mir verschwiegen, dass der Rest des Rudels auch da war, wieso hätte ich damit rechnen können? Tyler sah mehr als nur wütend aus, als wir durch die Tür traten. Er lag als schwarzer Wolf auf der Couch und davor lagen Blaze, ebenfalls schwarzer Wolf und Jacob, der dunkelgraue Wolf. Er hob nur leicht den Kopf und musterte mich emotionslos, ihm war es anscheinend egal ob ich da war oder nicht. Nicky lag mit Rachel, Mason und Luca im hinterem Teil der Lagerhalle. ,,Was sucht die hier?", fragte Tyler und richtete sich auf. Bessere Laune als heute früh hatte er also nicht, gut zu wissen. ,,Sie ist zwar keine vom Rudel, jedoch hat sie trotzdem ein Recht hier zu sein", meinte Dean und nun wurden auch Rachel und hellhörig. ,,Ach bist du dir so sicher?", fragte Tyler und sprang von der Couch. Er bewegte sich langsam in einem großen Kreis um mich und Dean. ,,Sie ist eine Verräterin...das weißt du, Dean...willst du eine Verräterin in Schutz nehmen?", fragte Tyler und Dean zog den Kopf ein. ,,Ich bin eine Verräterin? Wer hat denn an Vollmond sich völlig daneben benommen?", fragte ich und verwandelte mich in einen Wolf, denn ich wollte mit Tyler auf Augenhöhe sein, nur um ihn gewaltig ins Gesicht spucken zukönnen, wenn ich dazu kam. Dean verwandelte sich ebenfalls und kam näher zu mir. ,,Du hättest dein Rudel an die Jäger verraten, hätt ich dich nicht, davon abgehalten", bellte ich und Tyler schnaubte. Ich ahmte jede seiner Bewegungen nach, weil ich das Gefühl hatte, dass Tyler was vor hatte. Dean stand dicht an mir, was ich nicht so gut fand, denn ich wollte nicht riskieren, dass Tyler auf dumme Gedanken kommt und seine Wut wieder an Dean ab zu lassen.
,,Ja an deinen Lover hätt ich uns verraten. Vielleicht hätte er dich dann umgebracht, aber natürlich ist er harmlos und toll." Ich merkte wie ein Raunen durchs Rudel ging...Tyler wollte mich verstoßen, so dass er wieder über jedes Mitglied seines Rudels alleiniger Befehlshaber war...ich stand ihm im Weg. ,,Ich hätte Jackson nie kennengelernt, wenn du mich damals mit nachhause genommen hättest, aber nein der feine Herr musste ja sein Ego durch setzen", bellte ich sarkastisch.
,,Trenn dich von Jackson und wir verzeihen deinen Verrat", meinte Tyler und ich fletschte die Zähne. ,,Du kannst mir nicht befehlen, mit wem ich zusammen bin oder nicht!", knurrte ich und Tyler kam auf mich zu. ,,Wenn wegen dir mein Rudel zu schaden kommt, glaub mir dann bring ich dich eigenhändig um", knurrte Tyler und Dean zuckte zusammen. ,,Das glaub ich weniger", knurrte ich und sah Tyler tief in die Augen. ,,Dean. Geh zu den Anderen!", befahl Tyler, jedoch bewegte sich Dean kein Stück. ,,Wenn du mir vertrauen und dich zusammen reißen würdest, dann wird euch Jackson kein Haar krümmen", sagte ich ruhig und Tyler schnaubte. ,,Du glaubst dir doch selbst nicht, du verstehst nichts von der Welt, also lass es", knurrte Tyler wütend. ,,Vertrau mir! Ich weiß was ich tue", sagte ich und Tyler knurrte.
,,Verschwinde von hier! Du bist das naivste und dümmste Mädchen, was ich je gesehen hab!", brüllte er. ,,Und wags dir, angekrochen zukommen, wenn der Jäger dich angegriffen hat!", brüllte Tyler und plötzlich passierte etwas, womit wir beide nicht gerechnet hatten. Dean richtete sich auf und fletschte die Zähne. ,,Du hast nicht das Recht, Haily von hier zu vertreiben", knurrte er und fixierte Tyler mit seinrm Blick. ,,Genau. Ich vertrau ihr und du solltest das auch!", bellte Rachel und kam zu uns, nur um sich dann hinter mich zustellen. Sie war gebeugt, als wäre sie ebenfalls bereit für mich zu kämpfen, wenn es sein musste. ,,Sie hat uns einmal gerettet, also wird sie auch wissen was sie tut. Du bist viel gefährlicher für uns, Tyler", meinte Luca und gesellte sich ebenfalls hinter mich.
,,Sie weiß was sie tut. Ich vertrau ihr ebenfalls. Und wenn du sie weg schickst, kannst du uns alle wegschicken", bellte Nicky und kam auch auf mich zu. Hinter Tyler stellten sich Jacob, Mason und Blaze, jedoch hielten sie Distanz zu Tyler. Was ging hier vor sich? Es schien fast so, als würde sich Tylers Rudel gegen ihn erheben.
,,Haily ist eine Alphanatur...ein sehr starke Alphanatur", raunte Jacob Tyler zu, welcher mir ernste Blicke zu warf. Das Rudel würde sich spalten, wenn Tyler mich verbannen würde. Sie würden mir folgen und mich als ihren Alpha anerkennen. Tyler erkannte das ebenfalls, er würde die Hälfte seines Rudels an mich verlieren und das würde er nicht riskieren. Egal wie sehr er mich hasste, er würde nicht riskieren sein Rudel zu verlieren. ,,Haily bleibt hier, jedoch trägt sie die Verantwortung, was Jackson anstellt", bellte Tyler und verschwand, gefolgt von Jacob, Mason und Blaze, aus der Lagerhalle.
,,Was macht ihr!", wendete ich mich nun an diejenigen, die hinter mir stand. ,,Wie meinst du das denn?", fragte Rachel und legte den Kopf schief. ,,Tyler ist euer fucking Alpha! Ich bin nur eine einfache Wölfin", bellte ich. ,,Haily, siehst du nicht, was Tyler für ein schlechter Alpha ist. Man er will einfach nicht einsehen, dass du viel besser dafür geeignet wärst", meinte Luca und ich seufzte. ,,Hört auf so zu denken. Ihr braucht Tyler, als euren Alpha. Ich kann nicht die Verantwortung tragen und was ist nach fünf Monaten? Dann bin ich weg und dann steht ihr alleine da", sagte ich und senkte den Kopf. ,,Sieh mich an. Haily wir vertrauen dir. Wir folgen dir, wenn Tyler dich verstößt", meinte Rachel und Dean nickte. Ich wollte kein Alpha eines Rudels werden und wahrscheinlich war es die beste Lösung, wenn ich mit Tyler vertrug, sonst spaltet sich das Rudel, was ich nicht wollte. Ich war ein Einzelgänger und konnte nicht von heute auf morgen Verantwortung für ein Rudel tragen, welches ich in paar Monaten hier zurück lassen müsste.
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