1. Wo ist Terra?
Es war weder neu, noch sonderlich seltsam, dass Leute aus dem sdFFE-Team mal ins Nichts verschwanden, in ein bodenloses Loch fielen, für Wochen nicht zu sehen waren, nur um dann wieder aufzutauchen.
Allerdings waren Vani und Eis doch sehr besorgt, als sie Terra nicht finden konnten. Das ist eigentlich zu einfach gesagt, das ganze war schon komplizierter. Die Gute tauschte sozusagen manchmal den Platz, vereinfacht gesagt. Anstelle von dem Mädchen mit Katzenohren fand Vani also eines Tages einen Jungen mit blauen Haaren, schwarzem Geweih, in dem sich rote Blumen verfangen hatten, und einigen Malen an den Armen. Vani, die es inzwischen gewohnt war, Leute zu treffen, die sie nicht kannte, stellte also die obligatorische Frage:
"Huh, wer bist du denn?"
Der Junge erschrak.
"Ich... ich weiß nicht... was? Wer?"
Also versuchte Vani, soweit es ihr möglich war, unbedrohlich zu wirken. Sie lächelte etwas schief und gab ihm die Hand.
"Ich bin Vani, ich tu dir nichts. Kannst du aufstehen?"
"Ich... Ich glaube... ich heiße T... oder Gaius. Ich weiß es nicht genau.", der Junge stützte sich auf Vanis Hand, "Ich glaube schon, dass ich aufstehen kann."
Er stand etwas zittrig auf den Füßen, als sei er lange nicht mehr aufrecht gestanden, geschweigedenn, gelaufen.
"Tja,", Vani versuchte die Situation etwas aufzulockern, "Ich nehme an, du bist kein Hardcore-Katholike?"
Der Junge, Gaius, sah sehr verwirrt aus. Entweder er lebte in einem Paralleluniversum, in dem alle Menschen und Nicht-Menschen frei vom rassistischen Herumgestänkere der Hardcore-Gläubigen aller Art waren, oder er hatte Amnsie. Beides hielt Vani für durchaus möglich.
"Ich... denke nicht?"
"Na dann hast du wenigstens kein Problem mit mir."
"Warum sollte ich... ein Problem mit dir haben? Ich kenne dich doch gar nicht und böse siehst du auch nicht aus. Aber ich glaube es ist Zeit zu fragen, wo ich hier eigentlich bin..."
Warum er ein Problem mit Vani haben sollte ist aus der Sicht jedes Gläubigen sehr einfach zu beantworten. Sie ist ein Dämon. Eigentlich nicht so wirklich, aber die Diskussion 'Mein Dad war eigentlich ein Engel und ist auch theorethisch noch Einer. Er ist einfach ein bisschen gefallen und damit per Definition kein Dämon' wurde langsam alt, nervig und die Gegenseite neigte dazu, soweiso nicht zuzuhören, sobald sie Hörner und rote Augen sahen. Vani fand Selbige allerdings sehr schick und dachte im Traum nicht daran sie hinter einer Illusion zu verbergen. Zaubern konnte sie zwar nicht wirklich, kannte aber genug Leute die es konnten.
"Du bist hier im Haupquartier, kurz HQ, falls dich der Ausdruck am Klingelschild mal verwirren sollte. Andere Frage: Ich sehe nicht böse aus?"
"Du siehst vielleicht aus, wie ein Dämon, aber für micht zählen da die innern Werte und die Moral mehr."
"Ich glaube das ist ein Gespräch für einen anderen Tag..." Ihre Moraleinstellung war tatsächlich sehr einfach definiert: chaotic evil. Allerdings war das eher kontraproduktiv, wenn man ein Kind berugigen wollte. Also lächelte sie einfach weiter etwas schief.
"Du willst mich schon mal nicht töten. Du bist gut."
Gaius hatte, das fiel Vani nun auf, eine erstaunlich angenehme Welteinstellung. Das konnte man von nicht vielen sagen. Nicht mal in dieser Gegend konnte man von Vielen sagen, dass sie auf Vani positiv reagierten, nur weil diese keine Anstalten machte, sie zu töten.
"Das... sagen nicht Viele. Aber ja, ich will dich nicht töten."
"Das ist eine gute Nachricht."
Vani zog eine Augenbraue hoch. Ein sehr angenehmes Kind, das musste sie zugeben. "Oui."
Schließlich betrat auch Eis den Raum. Er hielt sich den Kopf, als hätte er Schmerzen. Er sah auch nicht besonders gut aus, als hätte er lange nicht geschlafen. "Was... ist... oh, bei Mothers Schaltkreisen, was ist passiert?"
"Kein Plan, man." Vani grinste breit den weißhaarigen Mann vor ihr an. Eis schaute nur mistrauisch zu Gaius.
"Wieso... ist Gaius hier?"
"Jake?" der Blauhaarige sah sehr verwirrt aus, als sähe er einen Geist, "Warum siehst du so anders aus?"
Vani hielt die Hände hoch, wie um beide zu stoppen "Wait, wait, wait, du heißt Jake?" mit Betonung auf 'Jake'. Denn Eis alter Name war etwas, um das er schon länger ein Geheimnis machte. Und nun war Vanis Zeit gekommen, dieses eben erlangte Wissen auszunutzen und zahlreiche schlechte Witze zu machen. Oder sie wartete einfach noch ein paar Kapitel.
"Vani..." Eis sah die Braunhaarige warnend an. So warnend, dass sicherlich jeder Angst bekommen hätte, vermutlich auch Vani, würde sie seinen Blick nicht eiskalt ignorieren. (Höhö, EISkalt)
"JAKE, MY DUDE!" Vani fielen noch keine Witze ein, also fing sie schonmal damit an, überhaupt dumme Kommentare abzugeben.
"Vani!" Eis warnender Blick war nun so warnend, dass er Uther Pendragon vermutlich über alle Berge flüchten lassen würde. Vermutich würde der (tote) König von Camelot ihn aber vorher noch der Zauberei anklagen.
"Was ist passiert Jake... bitte sag mir die Wahrheit."
"Ja, JAKE, sag ihm die Wahrheit!"
"Dir bestimmt nicht." Eis hatte nun den Gipfel des für ihn möglichen Ausdrucks der emotion 'genervt' erreicht.
"Sei froh, das du kein Schmerzempfinden hast..." Das war natürlich keine wirkliche Drohung, es sind Kinder anwesend.
"Danke liebe Folterer, dass ich gefühlskalt bin." Ich sagte, es sind Kinder anwesend, Eis!
"Wo ist eigentlich Terra?" kam endlich mal, die berechtigte Frage von Vani, da ich das Kapitel ja nach der guten Terra benannt habe.
"Es ist etwas... kompliziert."
"Care to elaborate?"
"Gaius... ist das, was von Terra übrig bleibt, wenn der Fluch überhand nimmt. Gaius hat keine Erinnerungen, Terra schon. Irgendwann wird Terra zu Gaius, das weiß sie. Darum lebt sie lieber im Hier-und-jetzt." erklärte Eis kurzerhand und warf damit bei Vani zwar noch einige Fragen auf, allerdings entschied sie sich für die viel einfachere Lösung:
"Well fuck. Zeit euren Vater zu töten."
"Warte, was meinst du damit?"
Was sie damit meine war folgendes:
Der Mann, von dem hier die Rede ist, ist natürlich weder Lux' noch Eis' noch Terras richtiger Vater. Allerdings kennt wirklich niemand seinen Namen, außer, dass er sich krankerweise 'Vater' nennt. Er ist allerdings die schlechteste Vaterfigur in der Geschichte von Geschichtserzählung, es sei denn, man ist überzeugt, an seinen Kindern illegale genverändernde Experimente zu machen und sie bis zum Tod kämpfen zu lassen, wäre eine vertretbare Erziehungsmethode. Vani war also der Meinung, das Maß sei voll und es wäre Zeit für den Typen ins Gras zu beißen.
"Komm schon, ich habe weder viel Zeit, noch Bock zu laufen." Vani war auf dem Weg zu den Ställen, um Nico, ihr Pferd, zu holen, was sich weniger als Pferd, mehr als Kepie entpuppt hatte, aber das ist gerade nicht das Thema.
"Was... habt ihr vor?" Ach ja, Gaius ist noch da.
"Ein Problem lösen."
"Ich bezweifle, dass Vater den Fluch lösen kann." Eis folgte Vani, etwas weniger enthusiastisch Mord zu begehen als sie.
"Aber er muss irgendwas darüber wissen."
"Na gut... davon abhalten kann ich dich eh nicht," seuftze der Weißhaarige und nahm sich ein eigenes Reittier.
"Lasst mich hier nicht allein!"
Natürlich ließen sie Gaius nicht zurück. Vani setzte ihn hinter sich auf Nico und so ritten sie alle gemeinsam los in Richtung ihres ersten Abneteuers (für dieses Buch zumindest).
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A/N: Yee, das erste Kapitel ist fertig. Das zweite ist in Arbeit, aber ich wollte eben nicht mehr als um die 1000 Wörter pro Kapitel weil BAUM.
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