Und Tschüss!
"Ich werde jetzt gehen", sage ich zu Falcon, der sich seine Wange hält, auf der ich, schon direkt nachdem ich ihm eine runtergehauen habe, meinen Handabdruck erkennen konnte.
Sein fassungsloser Blick ist auf mich gerichtet.
"Ich sehe das, was du gesagt hast, als eine Entschuldigung.
Die ich annehme, aber nur, weil mich diese Ohrfeige jetzt einigermaßen befriedigt hat.
Also werde ich jetzt gehen. Aber eins will ich dir sagen... es wäre für uns beide besser, wenn du mir nicht mehr unter die Augen kommst."
Mein finsterer Blick ändert nichts an seinem perplexen Gesichtsausdruck.
Irgendwie dient das, was ich gesagt habe, auch zum Selbstschutz.
Auch wenn ich es gerne behaupten würde, zu sagen, er würde mich vollkommen kalt lassen, wäre eine glatte Lüge.
Ich beginne, Falcon zu mögen. Doch wenn es auch nur irgendwas gibt, was ich dagegen tun kann, dann werde ich es versuchen. Und mich einfach komplett von ihm fernzuhalten, ist nun mal das, was mir als beste Möglichkeit einfällt.
Ein letztes Mal sehe ich in Falcons olivgrüne Augen, doch bevor sie mich wieder in ihren Bann ziehen können, reiße ich meinen Blick los und stehe schnell auf.
Hastig schiebe ich einige Jacken zur Seite und will fluchtartig die Garderobe verlassen, doch mein Plan wird durchkreuzt.
Nachdem ich der Person vor mir, die wohl ihre Jacke aus der Garderobe holen wollte, frontal in den Rücken gekracht bin, schließe ich kurz meine Augen.
Was ist das denn bitte heute? Was soll das? Kann ich nicht einfach endlich von dieser scheiß Party verschwinden - ohne ständig von irgendwem aufgehalten zu werden und in noch dümmere Situationen zu gelangen?
Gleichzeitig schießt mir der Gedanke an Owie in den Kopf.
Ihn hatte ich für einen Moment komplett vergessen.
Verdammter Mist! Was, wenn er mich jetzt findet? Bei meinem Glück heute Abend gehört wahrscheinlich ihm der Rücken, gegen den ich gerade gelaufen bin.
Doch dann steigt mir ein bekannter Geruch in die Nase, und als sich die Person vor mir ärgerlich zu mir umdreht, erkenne ich Lias.
"Nera! Verdammt, wo warst du denn? Ich hab dich schon überall gesucht! Wir haben Julio gefunden... Ich würde euch jetzt heimfahren."
"Lias! Gott sei Dank. Bitte... Ich will einfach nur noch weg hier! Ganz egal was uns jetzt noch in den Weg kommt, bring mich bitte einfach weg von hier!"
Lias' Blick wird weicher und er legt mir einen Arm um die Schultern.
Ich bin froh, dass er keine Fragen stellt, sondern mich, ganz nach meinem Wunsch, wirklich einfach hier raus bringt.
In solchen Momenten wird mir immer klar, wie sehr ich meine Familie liebe. Dass wir uns allen einfach blind vertrauen können, dass ich weiß, dass ich auf jeden Einzelnen von ihnen zählen kann.
"Danke, Lias", flüstere ich ihm zu und bin mir noch nicht mal sicher, ob er es gehört hat.
Ich drehe mich beim Weggehen ein letztes Mal zur Garderobe um und wäre fast über meine eigenen Füße gestolpert, als ich Falcon davor stehen sehe. Mein Herz setzt einen Schlag aus.
Sein Blick ist auf mich gerichtet und ich erkenne, wie seine Lippen nach einem leichten Lächeln meinen Namen formen.
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