Dass ich dich will.
Ich liege auf ihm, auf Falcon.
Mein Wolfskörper fühlt sich noch fremd für mich an, und doch kommt er mir gleichzeitig vollkommen natürlich und vertraut vor.
Ich spüre Falcons Körperwärme und kann mich einem wohligen Grollen nicht erwehren.
Als ich spüre, wie er sich unter mir windet, springe ich jedoch schnell auf die Beine, um ihm etwas Raum zu geben.
Ist er verletzt???, denke ich und beginne, mich schlecht zu fühlen.
Die spontane Verwandlung mitsamt dem gemeinsamen Zu-Boden-gehen mit Falcon hatte ich so nicht wirklich geplant.
Aber er dreht sich nur auf den Rücken, und sieht mich an.
So, als wolle er sich mein Wolfsgesicht, das nur einige Zentimeter über seinem schwebt, genau einprägen.
Sein sanfter, liebevoll-faszinierter Blick lässt mich meine Lefzen zu einem Lächeln verziehen, woraufhin auch Falcon grinsen muss.
Dann hebt er eine Hand und legt sie ganz leicht an meine Wange. Ich schmiege mich daran und schließe genießerisch die Augen, während mein Herzschlag nur so vor sich hin galoppiert und ich spüre, wie er anfängt, mich mit seiner anderen Hand am Hals zu kraulen.
"Nera?", höre ich seine leise Stimme unter mir fragen.
Ich öffne meine Augen wieder einen Spalt breit und blinzle ihn an.
"Du siehst wunderschön aus."
Ich schnaube und werfe meinen Kopf in die Höhe, woraufhin Falcon anfängt zu lachen und unter mir hervorkrabbelt.
Er sieht mich an, und sein Blick wird etwas nachdenklich.
"Meinst du wirklich, ich könnte euch verraten? Ich weiß... Die Feier."
Sein Blick wandert kurz beschämt zu Boden. "Das war nicht okay. Ich habe nicht nachgedacht. Der ganze Abend... Ich wollte Owie eins auswischen, weil mich seine Art ankotzt. Als er mit dieser Wette ankam... Ich wollte ihm zeigen, dass er bei weitem kein so ein geiler Hecht ist, wie er denkt.
Er hat mich den ganzen Abend lang schon dermaßen abgefuckt, dass ich ihm mit dem Sieg der Wette mal so richtig eine reinhauen wollte. Und wenn ich dabei noch den ein oder anderen Kuss abstaube..."
Ein verlegenes Grinsen in meine Richtung.
"Ich gebe zu, den Gedanken fand ich auch nicht übel. Sie würden ja wissen, wofür es war, und einige hätten gerne weitaus mehr mit mir geteilt als einen Kuss."
Was soll ich denn jetzt mit dieser Information anfangen?
Ein tiefes Grollen steigt in meiner Kehle hoch und Falcon spricht schnell weiter.
"Ich habe mir von allen nur einen Kuss geschnappt, der nicht länger als zwei Sekunden gedauert hat. Maximal.
Aber als ich dich geküsst habe... Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.
Als du den Kuss genauso stürmisch erwidert hast, hab ich mich noch gefragt, wie du mich so küssen konntest... Obwohl es nur eine Wette war, wir kannten uns ja noch nicht einmal. Danach habe ich es mich nur noch mehr gefragt. Als ich wusste, dass du von der Wette keinen Schimmer hattest.
Aber egal wie... Nach diesem Kuss war mir klar, dass ich dich will.
Während dem Rest der Ferien habe ich immer wieder daran zurück gedacht.
Ich war nahe daran, mich bei sämtlichen Kommilitonen der Feier nach einer gewissen Nera durchzufragen. Und dann stehe ich da, in meiner neuen Klasse, und du sitzt direkt vor mir."
Seine sanfte Stimme zieht mich vollkommen in ihren Bann. Ich lausche gebannt jedem seiner Worte und kann gar nicht glauben, was er mir da gerade beichtet.
Dass ich dich will, hallt seine Stimme in meinem Kopf wider.
Während er redet, sieht Falcon mich die ganze Zeit an. Er streichelt meinen Kopf, fährt langsam durch mein dichtes bronzefarbenes Fell und krault mich.
Er berührt mich so, wie er es bei meinem menschlichen Körper abgesehen von unserem einen Kuss nie getan hat.
Und wie oft habe ich seitdem davon geträumt.
Mein Körper sehnt sich nach ihm, danach, dass er mir ebenso, wie er meinem Wolf durch das Fell streicht, auch mit den Fingern durch meine Haare fährt.
Dass er mich berührt, streichelt, umarmt... küsst.
Ich spüre noch erschrocken, wie mir innerlich etwas entgleitet.
Und dann wird mir klar, dass mein Wolfskörper die Oberhand über mich verloren hat und ich mich gerade zurückverwandle.
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