Epilog

„Mama?" Rayna zupfte an der Bettdecke und riss Aria so aus ihren unruhigen Träumen.

„Ja, mein Schatz?", murmelte Aria, ohne ihre Augen zu öffnen. Sie wusste, auch ohne auf die Uhr zu schauen, dass es noch viel zu früh war, um aufzustehen.

„Mama, du wolltest mich doch wecken!", tadelte Rayna und zog erneut an der Decke. Aria hielt den Stoff fest und versuchte es mit einem Kompromiss. „Komm her, wir kuscheln noch eine Runde, bis Papa und Elim auch wach sind, okay?"

Aria wusste, dass dieser erkaufte Frieden nur vorübergehend sein würde, doch ihre Gedanken hingen noch in den Schatten ihrer Träume fest. Die ersten Tage mit Elsie, die Liebe, die sie endlich zu Julien gefunden hatte, und das Grauen, das immer wieder ihre fröhlichen Momente überschattete — all das ließ sie nicht los. Die Angst, nicht rechtzeitig handeln zu können, hatte sie fast gelähmt. Ein glücklicher Zufall hatte ihnen schließlich zwei weitere Wochen Zeit verschafft.

„Mama, ich hab dich lieb!" Raynas Stimme war ein zartes Flüstern, doch Aria verstand jedes Wort. Gerührt zog sie das Mädchen fest an sich und wickelte die Decke um sie beide. „Ich liebe dich auch, mein tapferes Mädchen!", hauchte sie und drückte einen warmen Kuss auf Raynas kalte Wange. „Jetzt schlaf noch ein wenig."
„Mama?" Elim stand plötzlich in der Tür und rieb sich die müden Augen. „Ich kann nicht mehr schlafen!"

Hinter Aria grummelte nun auch Julien. „Ist es schon Zeit zum Aufstehen?"

„Eigentlich nicht." Aria lachte müde, dann deutete sie Elim an, zu ihnen ins Bett zu kommen. Grinsend kletterte der Junge in die Mitte der Matratze.

„Jetzt wo Papa und Elim wach sind, erzählst du uns die Geschichte?", fragte Rayna gut gelaunt und hellwach. Aria seufzte ergeben. Sie hatte nicht  wirklich eine Wahl. Julien setzte sich auf und fuhr sich durch die Haare. "Fang schon mal an, mein Engel. Ich mache uns einen Kaffee."


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