Kapitel 1. [No Roots~Alice Merton]

Sie schaute aus dem Fenster. Die Gitter versperrten ihre Sicht etwas, so oft hatte sie sich gewünscht das sie nicht mehr dort wären. Doch es ging nun einmal nicht anders, die Sicherheit ging vor. Wie so oft fühlte sie sich eingesperrt, denn klar die Hohe Mauer und die Gitter vor den Fenstern sollten vor Eindringlingen von außen schützen, doch es gab einem auch das Gefühl eigesperrt zu sein. Wahrscheinlich hatte Sina sich deshalb über die Nachricht gefreut, das sie wieder Nach Deutschland ziehen würden. Wie gerne würde sie mal ihre Fenster öffnen können, nicht in auf einem Grundstück leben das von einer Mauer umgeben ist oder sich gar frei bewegen. Sina wünschte sich so gerne etwas Freiheit und Unabhängigkeit zu haben, war es da nicht verständlich das sie sich darüber freute umzuziehen? Zusätzlich würde sie von Sahra wegkommen. So oft hatte sie sich schon einen Neustart gewünscht. Sina war felsenfest davon überzeugt, das ihr ein Neustart helfen würde. Sie brauchte einen Neunanfang, wollte sich selbst neu schreiben, von Sahra weg und den Spitznamen "Kussmaschine" loswerden. Wie sehr sie diesen Namen hasste, er sagte nichts über das was sie wirklich ausmachte aus.

Doch vor allem wünschte Sina sich Freiheit. Die Möglichkeit durch die Stadt zu laufen, mal spontan ein Eis zu essen, mal mit dem Fahrrad zu fahren und nicht immer Abhängig zu sein. Mit einem grinsen ging sie die Treppe hinunter, warf einen Blick in das Schlaf, sowie das Arbeitszimmer ihrer Eltern um festzustellen, das diese nicht dort waren. Sina ging weiter die Treppen hinunter, an der dicken Kugelsicheren Tür, welche die Schlafbereiche Nachts von den andern Räumen trennte vorbei. Nachdem dem ihr Vermieter in seinem Baugleichen Haus, bei einem Einbruch von einer Kugel am Ohr verletzt wurde, hatten sie die vorher normale Tür gesichert. Zumal die Schlafzimmer von den Kindern und den Eltern auf getrennten Stockwerken lagen und man sonst nicht von einem zu anderen, ohne möglicherweise in Gefahr zu geraten kam. Doch Besonders kamen Sinas Eltern sonst nicht nach oben, in das Zimmer von Sinas Geschwistern, welches den Zugang zu ihrem Safe Room bildete. Sina hatte natürlich gemerkt, das ihre Eltern in der letzten Zeit sich immer mehr darum kümmerten, das man es dort eine Weile aufhalten kann. Doch wirklich etwas dabei dachte sie sich nicht.

 Im Spielzimmer angekommen fand sie ihre Mutter, Birthe mit ihrer Schwester Luise spielend. "Darf ich zu Emma gehen?", fragte Sina ihre Mutter. Diese schaute auf und nickte. Sina ging wieder aus dem Zimmer und öffnete die Tür zum Garten. Mit zügigen Schritten ging sie die Auffahrt entlang, bis sie zu dem Tor kam. George, ihr Tageswächter, winkte ihr zu und öffnete das Tor für Sina. Sie lächelte ihm zu, als er mit wachsamen Augen beobachtete wie sie beim Benachbarten Haus klingelte und hineingelassen wurde. Sina war froh wenigstens das machen zu können, und beinahe alleine zum Nachbar haus zu gehen. Lachend lief sie Emma in die arme. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top