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Daheim wartet schon meine wütende Mutter. Heute ist wohl einer ihrer seltenen guten Tage an denen sie die Super-Mom gibt.
"Hier. Fünf Nachrichten auf der Mailbox von deiner Lehrerin in denen sie fragt wo du bist", anmassend hält sie mir das Festnetztelefon vor die Nase. Tief ein und ausatmend zähle ich von zehn runter. Genau wissen das es nichts bringen wir versuche ich erst gar nicht mich zu rechtfertigen. Zu erst muss ich dann schon fragen:" Wieso Hast du denn nicht abgehoben? Warst du etwa schon wieder bei einem deiner "Dates"?"
Sie beginnt mir einen Vortrag darüber zu halten wie ich mich benehmen solle und wie nicht. Was ich in meinem Leben schon alles Falsch gemacht habe. Ich höre nicht zu und lasse alles an mir vorbeirauschen. Plötzlich blicke ich jedoch auf. Meine Mum Hat gesagt sie sei Arbeiten gewesen? Ich pruste los und will etwas abschätzend wissen:" Weisst du überhaupt wie arbeiten geht?"
Natürlich weiss sie das. Ich atme erleichtert auf als mein schwarzes IPhone 4 klingelt wende ich mich ab und nehme den Anruf entgegen.
"Hallo. Daniel?", einerseits bin ich besorgt und hoffe das nichts passiert ist andererseits freue ich mich seine Stimme zu hören. Selbst in dieser kurzen Zeit in der wir uns kennen hab ich ihn ins Herz geschlossen.
"Hey Africa, ja ich bins... Daniel", nach einem Atemzug redet er weiter," aalso... ich wollte fragen ob du Lust hättest mit mir ein Eis essen zu gehen?" Ich kann förmlich hören wie er errötet. Das ist schon irgendwie süss wie schüchtern er jetzt ist. Trotzdem überlege ich. Wenn ich jetzt direkt zusage kann ich meine Regeln gleich wegwerfen. Denn die Wahrscheinlichkeit ist gross, das ich ihn dann noch mehr mag wie jetzt. Letztendlich sage ich ab mit der Begründung, dass ich ihn erst noch besser kennen lernen will.
Das Handy betont langsam wieder in die Hosentasche schiebend schaue ich meine Mutter fragend an. "Ist noch etwas oder darf ich dann in mein Zimmer?", ohne auf eine Antwort zu warten will ich gehen doch meine Mum hält mich zurück. "Nichts da junge Dame. Ich habe eingekauft und du zeigst mir wie man kocht." Bei jeder anderen Person hätte ich sofort zugesagt doch bei ihr bleibe ich skeptisch.
Ich setztendlich muss ich fast ja sagen weil sie sonst eine Riesen Szene gemacht hätte. Deshalb stehe ich jetzt hier in der Küche und zeige Mom wie man Empanadas macht.
Wir sind sonst in allem unterschiedlicher Meinung. Aber das Empanadas einfach geil sind das ist für uns beide keine Frage.
Diese kleinen Teigtäschchen sind einfach so lecker!
Das war auch mit ein Grund das ich helfe. Mich erstaunt es, dass Mom an alles gedacht hat. Ich hätte erwartet das ich noch so gut wie alles kaufen müsste aber sie hat nicht mal mein Gemüse vergessen. Fleisch aknn ich nmicht essen. Ich bekomme dann immer unglaubliche Bauchschmerzen.
Ich stelle das Radio ein und bestreiche den, wie immer nicht selbst-gemachten Teig mit einer von mir kreierten Käsemischung und Fülle das Gemüse hinein.
Mom hat alles klein geschnitten und jetzt kann sie nicht mehr viel machen und schaut nur zu.
Komischerweise hat sie auch für sich ohne Fleisch eingerechnet obwohl sie sonst immer Fleisch isst.
Ich schiebe das Blech in den Ofen und sie legt sich auf unser rotes, leicht zerfledertes Sofa. Für unsere Verhältnisse ist dieses olle Ding noch relativ intakt.
Ein blaues Kissen unter den Beinen und die Wolldecke die sie mal selbstgemacht hat über sich schläft sie ein.
Von der Decke weht ein säuerlicher Geruch her und ich muss fast kotzen.
Oft frage ich mich wieso sie für die Decke genau braun gewählt hat aber bei Mom ist sowieso nichts logisch.
Während ich sie so beobachte und ihrem friedlichen Atem zuhöre merke ich das irgendwo tief in mir wie ein kleines Gewitter ohne Blitz etwas grummelt. Wie eine angenehme Vibration die man tief in der Brust spürt fühlt es sich an. Bis ich merke, das ich seit langem wieder so etwas wie liebe für sie empfinde dauert es eine Weile.
Ich denke, wenn sie immer so wäre hätten wir es echt toll miteinander aber man kann bekanntlich nicht alles haben.
Ich drehe das alte Kastenradio von meinem Grossvater leiser und schleiche durch unser Wohnzimmer.
Auf der Treppe hoch im ein Zimmer vergesse ich fast die zweit oberste Stufe auszulassen.
Wenn man dort drauf tritt klingt es, als hätte jemand gefurzt und Mom wacht dann bestimmt auf.
Während ich die knarzende Zimmertür aufstosse und den rauen Boden unter meinen Füssen fühle stosse ich ein seufzen aus weil ich Hausaufgaben machen muss.
Auf meinem Schreibtisch der direkt neben dem grossen Fenster steht muss ich zuerst aufräumen um ihn überhaupt benutzen zu können.
Das Fenster ist dem geräumigen Innenhof zugerichtet.
Nach ein paar Minuten Hausaufgaben blicke ich aus dem Fenster und kann erkennen, dass dort ein Umzugswagen steht.
Mir fällt wieder ein das in den untersten zwei Wohnungen ein Tierheim einzieht.
Ich nehme mir vor ihnen Hilfe anzubieten.
Der Timer läutet und ich rieche schon den Duft der warmen Empanadas.
Leider bin ich mit den Mathe und Französisch Hausaufgaben nicht wirklich weiter gekommen und werde mich um ca. 21.00 Uhr nochmal hinsetzen müssen.
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