Prolog
Ich hatte nie wirklich darüber nachgedacht,
wofür es sich lohnte zu sterben.
Wozu auch?
Aber nun, wo die Sehnsucht mein Herz
mit ihren kalten, festen Fingern
in unbezwingbarem Griff hielt,
so, dass es mir die Luft raubte und meinen
Verstand vernebelte, meine Sinne trübte
und mein aufwallendes Widerstreben längst
bezwungen hatte,
nun wollte ich es. Mit jeder Faser meines
Seins sehnte ich mich danach,
und jede Sekunde, in der
ich nicht bekam wonach es mir verlangte,
wurde zur unerträglichen Qual.
Tosendes Feuer verbrannte mich,
um kurz danach einem Gefühl
der alles umschließenden Leere zu weichen.
Wie ein Ertrinkender suchte ich nach Halt,
dem Halt, der mir nur gegeben werden würde,
wenn ich tat, was getan werden musste.
Um Meinetwillen zweifelte ich nicht.
Aber konnte ich ihnen wehtun,
nur, um das zu bekommen, in dessen Gedenken
ich hier am Leben blieb, und alles mit mir in den Tod reißen,
was ihnen jemals etwas bedeutet hatte?
Es blieb mir die Wahl, ein Leben unendlicher Verzerrung
oder das Leiden, welches ich auslösen würde,
wenn ich ginge.
Und meine Entscheidung
war doch längst gefallen, unwiderruflich. Was ließ mich noch
zweifeln, welche Fesseln waren es, die es vermochten, mich noch zu halten,
hier, wo ich langsam verdurstete wie ein Einsamer in der Wüste,
nur dass mein Wasser kein Wasser war, und meine Hölle nicht
das Meer aus Sand?
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