See you again (40)


Sie hatten gesiegt. Es war vorbei. Jungkook ließ Apanirun fallen. Er zitterte am ganzen Leib. Hyunas Leichnam verwandelte sich zu Asche und der Wind wehte sie davon. Weit weg, auf das sie niemals wieder kommen möge. Jimin neben ihm erwachte als erster aus seiner Starre und fiel dem Schwarzhaarigen um den Hals. Und dann hörten sie es. Die Jubelschreie. Schreie des Sieges und Schreie, dass es vorüber war, dass sie gewonnen hatten. Heiße salzige Tränen stiegen in ihm auf. Er hatte endlich seine Monster, die ihn seit einem Jahrzehnt verfolgten, besiegt. Frei. Er war frei. Das Wort wirkte so unecht in seinem Kopf und als Jimin es wiederholte erst recht.
"Es ist vorbei. Wir sind frei. Du bist frei!"
Die anderen hinter ihnen kamen dazu und dann umarmten sie alle einander. Sie stanken, waren kaputt und voller Blut, aber das störte sie nicht. Im Gegenteil.
Sie waren glücklich.
"Jungkook."
Er drehte sich um. Ihm gegenüber standen sein Vater und seine Mutter, sowie Junghyun. Sie lächelten. Er rannte zu ihnen. Nahm sie alle in den Arm.
"Du bist erwachsen geworden, mein Junge", strahlte sein Vater und klopfte ihm mit Tränen in den Augen auf die Schulter.
"Ich bin stolz auf dich."
Jungkooks Schultern begannen zu beben. Ihre Auren wurden schwächer. Sie lösten sich auf. Es war Zeit für sie wieder zu gehen.
"Wein nicht, mein kleiner Wirbelwind. Wir sind immer bei dir."
Sie zeigte auf sein Herz und er umschloß ihre Hand. Seine Mutter strahlte diese Wärme aus, die er so vermisste. Junghyun wuschelte ihm durch sein Haar. Das hatte er früher oft getan. Der Schwarzhaarige konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie flossen seine Wangen hinunter. Er hatte sie doch gerade erst wieder gefunden und jetzt würden sie gehen. Erneut.
"Es tut mir leid", schluchzte er.
"Es tut mir so unendlich leid. Hätte ich damals die Tür nicht geöffnet, wären sie nie in unser Haus gekommen. Hätte nie unser Glück zerstört."
Sein Vater schüttelte den Kopf, strich ihm über den Arm.
"Sie hätten einen anderen Weg gefunden. Früher oder später."
Er wimmerte lautstark. Jimin trat an seinen Seite und verkreuzte ihre Finger miteinander.
"Und du musst dann wohl Jimin sein", sagte seine Mutter.
Der Fae nickte und verbeugte sich vor ihr.
"Es ist mir eine Ehre sie kennenzulernen."
Die Gestaltwandlerin schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
"Ich danke euch,", sie blickte auch Namjoon, Jin, Yoongi, Hoseok und Taehyung an.
"dass ihr meinem Jungkook immer zur Seite gestanden habt. Dass ihr für ihn in der Vergangenheit da wart und auch in der Zukunft an seiner Seite bleiben werdet. Ich schätze mich unglaublich glücklich, dass ihr seine Familie seid und unsere Aufgaben übernehmt."
Stumm liefen seine Tränen immer weiter. Diese Worte waren wundervoll und trotzdem Gift für seine Seele. Sie durften nicht wieder gehen. Auch wenn er tief in seinem Inneren wusste, dass es unumgänglich war. Lichter erstrahlten hinter seiner Familie. Abertausende Gestaltwandler, die längst nicht mehr unter ihnen weilten, erschienen.
Jemand trat vor.
"Jeon Jungkook, für deine unerschrocken Taten, für das Opfer, welches du für diese Welt gebracht hast, wollen wir dich belohnen."
Fragend blickte er zu seiner Mutter.
Was hatte das zu bedeuten?
"Wir geben dir das zurück, was du geopfert hast."
Jungkooks Augen wurden riesig. Jimin drückte seine Hand zum Zeichen, dass er nicht träumte. Hinter ihm hörte Taehyung Jubeln. Er...bekam seine Fähigkeiten zurück? Das war unmöglich. Die Geister begannen zu leuchten. So hell, dass er die Augen schließen musste. Dann fühlte er, wie die altbekannte Kraft ihn durchfloss. Wie seine Magie zu rauschen begann, zu leben, zu atmen. Wie ihr Band zurückkehrte mit all der Macht, die es zuvor besaß. Bevor sein Eltern verschwanden, lächelte seine Mutter ihn an.
"Lebe, mein Wirbelwind. Und blicke niemals zurück!"

Es dauerte fünf Tage, dass Schlachtfeld zu räumen und einen weiteren Monat die größeren Schäden an der Schule zu dezimieren.
Gerade standen sie auf einer Wiese. Frühblüher streckten ihre winzigen bunten Köpfe gen Himmel empor und bedeuteten den Einzug des Frühlings. Neben und hinter Jungkook befanden sich Fae, Seraphim und Dämonen. Sie alle hatten sich hier zusammengefunden, um Abschied zu nehmen von all jenen, die es nicht geschafft hatten, die für ihre Freunde und Familie gefallen waren. Für eine bessere Welt.
Jungkook trat in die Mitte, sah die vielen Reihen der neu aufgeschütteten Gräber. Wortlos ließ er seinen Blick über die Ebene schweifen. Er hatte nicht alle gekannt, aber er dankte jedem Einzelnen von ihnen. Er versprach ihnen mit jedem Atemzug an sie zu denken, und wenn er es einmal vergaß, hoffte er, dass sie ihm verzeihen würden. Taehyung zu seiner Rechten ließ Blumen mit seiner Magie wachsen. Sie erstrahlten in den wunderschönsten Farben. Der Gestaltwandler räusperte sich, als er Luft holte um die Worte zu sprechen, die auch schon all seine Vorfahren vor ihm gesprochen hatten.
"Die Dunkelheit versteht euch, das Licht leitet euch. Geht euren Weg in die nie endenden Lande der Fruchtbarkeit. Tretet über und kehret Heim."
Es war, als würden die Sterne am hellichten Tag zu ihnen heruntersteigen, denn über den Gräber glühten tausende kleine Lichter. Glühwürmchen. So konnte man es am Besten beschreiben. Jungkook atmete tief ein und blickte zum Himmel. Er wusste, dass seine Eltern über ihn wachten, genau wie Sunmi und Junghyun.
Er wünschte sich, sie wären hier.
Erst als Jimin an seinem Arm zog, bemerkte er, dass die anderen schon zurückgegangen waren. Gemeinsam durchstriffen sie das neu begrünte Gelände. Viele der zerstörten Bäume wurden, dank Taehyung und Yoongi, wieder auf Vordermann gebracht. Auch die Klassenzimmer, welche durch die Angriffe gelitten hatten, waren wieder vollständig repariert wurden.
Es war alles wieder wie vorher.
Nun gut, nicht ganz.
"Ihr wollt schon gehen?", fragte Jungkook. Jonghyun, der mit einigen Dämonen bereit zur Abfahrt am Schultor stand, winkte ab.
"Fürs Erste ja, aber keine Sorge. Wir werden uns wiedersehen", grinste der Blonde.
Bevor Jungkook sein Unverständnis ausdrücken konnte, fiel ihm Key ins Wort.
"Wir werden wieder kommen und uns hier ansiedeln!!!!! Ist das nicht aufregend?"
Dem Gestaltwandler fiel die Kinnlade zum Boden. Auch Jimin schien überrascht.
"Es ist alles mit deiner Mutter, also der Rektorin, abgesprochen", ertönte eine Stimme hinter ihnen. Krystal stand mit Amber und den Seraphim bereit zur Abreise. Jungkook verstand so langsam gar nichts mehr.
"Wir haben während der Schlacht und auch schon davor besprochen, wie es wäre endlich wieder ein richtiges Zuhause zu haben. Einen Ort, wo man mehr Freunde findet, als nur die gleiche Art."
Sie nickten verständnisvoll. Augenblicklich begannen die Augen des Schwarzhaarigen zu leuchten. Krystal musste bei dem Anblick kichern.
"Das ist eine großartige Idee. Es würde mich freuen, wenn ihr euch hier in der Nähe ein Zuhause errichtet."
Jonghyun grinste bis über beide Ohren, während er zum Gruß die Hand hob. Dann waren sie so lautlos verschwunden wie sie vor ein paar Wochen gekommen waren. Auch Krystal und ihre Seraphim Brüder und Schwestern winkten.
Es war kein Abschied, sondern ein Bis bald. Bald würden sie sich hier ein Paradies freier Völker errichten. Ein jeder würde Willkommen sein. Jungkook musste daran denken, wie sich seine Eltern und die Seraphim sowie die Dämonen vor hunderten Jahren zusammengefunden hatten, um zu kämpfen und nun hatte es sich wiederholt.
Eine Schlacht schweißte zusammen.
Und das waren sie nun: Ein Volk.
Als Jungkook zum Schulgebäude blickte, sah er schon von Weitem Namjoon und Jin, Hoseok, Yoongi und Taehyung, wie sie sich fröhlich und lautstark unterhielten.
Das war seine Familie.
Dann drehte er sich zu Jimin, seinem Manacara, seinem Seelenverwandten und besten Freund und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Als er die Worte aussprach, fühlte er sich frei von all der Last, die er die letzten zehn Jahre auf seinen Schultern trug.
"Zum ersten Mal seit einer langen Zeit habe ich keinen Weg, dem ich folgen muss. Kein Grund irgendwas zu sein oder zu tun, der oder das ich nicht sein möchte. Wenn ich herausgefunden habe, was ich als nächstes tun werde, hoffe ich, du bist ein Teil davon."

_____________________________________________

The End.
Jikooks Story ist vorbei. Ich möchte weinen und mich bedanken. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie ich mich gerade fühle.
Danke, für die vielen Votes und Kommentare. Danke, für die Unterstützung und für die Liebe, die ihr mir habt zu kommen lassen.
Es bedeutet mir so viel! Es ist jedes Mal unglaublich schwierig ein Ende zu finden. Man hängt an seinem Baby, in das man so viel Arbeit und fieberhafte Momente hineingesteckt hat! Aber es ist ebenfalls ein wundervolles Gefühl ein Happy End zu erreichen!

Besonderem Dank gilt:

axchimchim

lin_krrs

TinaBaar

Helloismailzbthzmh

Und zwar für die lieben und unterstützenden Kommentare, sowie den Votes und dafür, dass ihr immer dabei seid und wart.
Ihr seid großartige Menschen.
Vielen lieben Dank!!

Feel free to comment!

Erin🌸

PS: Ich arbeite gerade an einer neuen Story. Diesmal ein anderes Fandom.
Ich hoffe, ihr seid trotzdem dabei.
Sie heißt Coffee Love und handelt von Changbin und Felix aus Stray Kids.
Das erste Kapitel ist schon online!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top