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Seine Schreie waren gefüllt mit der Wut des unendlich weiten Ozeans. Nach Sekunden saß er kerzengerade und schwitzend im Bett. Jungkook atmete und atmete und atmete, aber er fühlte nicht das Luft in seine Lungen gelangte. Nicht so, dass er sich entspannen konnte. Er hievte sich träge aus dem Bett und sah zum Fenster. Der Vollmond strahlte mit einer Intensität wie er es nur von der Sonne kannte. Das ganze Zimmer wurde erleuchtet. Jimin schlief tief und fest, worüber der Schwarzhaarige froh war. Er brauchte diese Erholung nach dem gestrigen Abend. Jungkook war immer noch völlig überrascht von dem, was er ihm offenbart hatte. Es war ein Vertrauensbeweis über den der Gestaltwandler unglaublich dankbar war. Leise schlich er zur Tür. Er brauchte frische Luft. Der alltägliche Schullärm wich um dieser Uhrzeit der Stille. Eine Gänsehaut überkam ihn bei dem Gedanken, dass er allein umherlief. Als er nach draußen kam, umfing ihn die kühle Winterluft. Dem Schwarzhaarigen fiel auf, dass der erste Schnee schon wieder geschmolzen war. Sein Blick hing an den Baumkronen, an denen die Blätter fehlten. Sie wogen im Wind als würden sie zu einem Lied tanzen. Das brachte Jungkook zum Lächeln. Manchmal war das Leben zum Kaputtlachen. Alle starben um ihn herum, eine Schlacht stand bevor und er blickte zum Mond und grinste. Vielleicht aber wurde er auch nur verrückt. Seine Gedanken schwirrten um die Krone, seine Eltern, Sunmi, die Probleme von Jimin. Alles brach scheinbar über ihm zusammen. Aber wann war in den letzten zehn Jahren irgendwas heil in seinem Dasein? Er seufzte und sah angestrengt gen Himmel, als würde er auf eine Antwort warten, die nicht kommen würde.
Doch etwas war anders. Das merkte er erst jetzt. Die Sterne schienen sich zu bewegen. Sie kamen immer näher und näher. Jungkook rieb sich seine Augen. Das konnte nicht wahr sein, nicht echt. Er träumte bestimmt. Abertausende kleine funkelnde Punkte schossen auf ihn zu. Schaute man genauer hin waren sie keineswegs klein. Die Lichter sammelten sich vor ihm und ergaben den Umriss einer Person. Was war hier los? Weitere 'Sterne' nahmen die Silhouette eines Menschen? Fae? Nein, sie hatten Flügel. Dämonen? Das konnte nicht stimmen. Binnen Sekunden wurde ihm das Licht entgegen geschleudert und rieselte anschließend zu Boden. Schlussendlich gab es den Blick auf eine wunderschöne Frau mit eleganten riesigen Flügeln frei. Jungkook fand nur ein Wort für so etwas.
Seraphim.
"Das kann nicht sein", entfloh es ihm.
"Ihr seid doch verschwunden."
Die Seraphim lächelte und schüttelte den Kopf.
"Unser Versteck war scheinbar zu gut verborgen, sodass sogar unsere Freunde uns nicht finden konnten."
Jungkooks Mund schloss und öffnete sich. Jedes Mal fand er keine Worte für das, was vor ihm geschehen war.
"Ich bin übrigens Krystal. Die Anführerin der Seraphim. Es freut mich sehr dich kennen zu lernen, Jungkook."
Ihre Erscheinung, ihr Lächeln, all das verströmte Aufrichtigkeit. Anscheinend wurden einige Schüler und Fae durch das ganze Licht wach und flossen wie eine aufgeputchte Masse auf sie zu. Yugyeom erreichte ihn und sah so aufgeregt aus wie ein fünfjähriges Kind, dem ein Eis versprochen wurde.
"Hast du die Lightshow mitbekommen? Sowas ist seit Jahrzehnten nicht mehr pas-", er hielte inne und starrte, nein, glotzte Krystal mit riesigen Augen an. Sie winkte ihm. Auch er begann sein Mund zu öffnen und zu schließen, als wäre er ein Fisch, der Luft schnappte. Bevor Jungkook reagieren konnte, stand Jimin neben ihm. Die Haare völlig zerzaust, aber mit wachen, observierenden Blick. Jungkook glaubte, dass niemand diesen Auftritt verpasst hatte.
"Wir sind hier, weil wir gerufen wurden. Ich denke, dass warst du", grinste nun eine andere Seraphim mit Kurzhaarschnitt.
"Amber! Natürlich. Riechst du das nicht? Er ist der einzige Gestaltwandler hier.", mischte sich nun eine Braunhaarige mit ein.
"So ganz verstehe ich die ganze Situation nicht. Wo wart ihr die ganze Zeit? All die Jahre?", entgegnete Yoongi, der neben Jungkook auftauchte. Bitterkeit schwang in seiner Stimme.
"Dafür müssen wir weit in die Geschichte zurück. Vor einem Jahrhundert herrschte Krieg zwischen Mensch und Seraphim, sowie den Dämonen. Fae stellten kein Problem für die Menschen dar, da sie 'normaler' aussahen als wir. Die Gestaltwandler eben so wenig. Also schlossen die Anführer der Seraphim, ich, und der Anführer der Dämonen-", sie wurden von Jonghyun unterbrochen, welcher urplötzlich aufgetaucht war.
"Ich!"
Krystal sah ihn erstaunt an.
"Ihr seid schon hier?", fragte sie.
Der Blonde nickte und schloss sie in die Arme. Nachdem sie sich von einander getrennt hatten, überlegte die Seraphim, wo sie stehen geblieben war.
"Sowie die Oberhäupter der Gestaltwandler, darunter deine Eltern, einen Pakt. Die Gestaltwandler halfen den Dämonen und Seraphim sich zu verstecken und ein friedvolles Leben zu führen, während wir im Gegenzug den Gestaltwandler irgendwann helfen, sollten sie jemals in Schwierigkeiten stecken. Jetzt sind wir hier."
Jungkook ging ein Licht auf. Diese Legende war demzufolge der Schlüssel und nur ein Gestaltwandler konnte diese umsetzen.
Yoongi nickte zufrieden. Das erklärte so einiges.
"Aber wie habt ihr das mit diesen Lichtern gemacht?", wollte Taehyung neugierig wissen.
"Das kann ich erklären!", grinste Jonghyun und trat vor sie.
"Wir Dämonen fanden Platz zwischen den Gewässern und Meeren. Unsere Flügel waren perfekt dafür geeignet. Die Seraphim erbauten sich ein, nennen wir es ein Königreich im Himmel, denn dafür waren sie geschaffen wurden. Für diese unendlichen Weiten."
Krystal funkte dazwischen und auch der Rest wirkte eher mäßig überzeugt von den Worten des Blonden.
"Im Groben stimmt das, aber um auf dieses Licht zurückzukommen. Es ist meine Fähigkeit. Die Gabe, die mir die Götter geschenkt hatten. Mit ihr kann ich meine Mitmenschen schützen. Dieses Licht ermöglicht uns eine Art Teleportation."
Viele der Umstehenden nickten verständnisvoll.
Taehyung schien überzeugt.
"Wir sollte hier nicht länger rumstehen. Es ist kalt und ihr seid bestimmt erschöpft", richtete die Rektorin des Internats ihre Worte an die Neuankömmlinge. Krystal und ihre Mitstreiter schienen dankbar für diese Aussage. Jungkook nickte, doch er machte sich Gedanken. Wo sollten sie alle unterbringen? Das würde unglaublich schwierig werden. Wahrscheinlich musste man die Turnhalle umfunktionieren. Jimin an seiner Seite ergriff seine Hand. Die Wärme des Orangehaarigen übertrug sich auf ihn und ließ ihn aufatmen. Die Sonne ging langsam am Horizont auf. Für diesen klitzekleinen Moment, voller Sonne und Wärme wurde Jungkook sich etwas bewusst. Er starrte direkt in die Augen des Faes.
"Ich-", er unterbrach seinen Satz und räusperte sich. Jetzt war nicht der passende Moment für diese bestimmten Worte. Stattdessen sagte er:
"Ich danke dir. Für all die Dinge, die du für mich tust und getan hast."
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More & More xD
Es werden immer mehr. Aber das bringt die Story erst so richtig ins Rollen.
Und wisst ihr, ich vergöttere Amber. Ich weiß nicht so genau warum, aber es ist so. Ihre Art ist einfach wundervoll.
Habt Ihr eine Idee, was Jungkook Jimin wohl sagen wollte?
Feel free to comment!
Erin🌸
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