Das schönste Geschenk❤
Ein paar Minuten später stehe ich im Badezimmer und sehe ungeduldig auf den Schwangerschaftstest vor mir.
Mila steht neben mir und hält beruhigend meine Hand.
Ich glaube, dass mir im ersten Moment einfach wichtig ist, dass mir meine beste Freundin zur Seite steht. Nay hat Einsicht gezeigt und wartet draußen, doch ich weiß, dass es ihm schwer fällt, nicht einfach reinzukommen und bei mir zu sein.
Die anderen hat Mila dazu gezwungen, im Garten bei den restlichen Gästen zu bleiben und mich nicht gleich zu überfallen. Ich schreie leise auf, als der Test beginnt, die Farbe zu wechseln, und dann verschwimmt meine Sicht, weil Tränen in meine Augen treten.
Ich bin wirklich schwanger.
Milas Arme sind sofort da und halten mich, doch ich weiß nicht, was ich fühlen soll.
Es sind keine Tränen der Angst oder der Enttäuschung, aber auch nicht der Freude, vielmehr weine ich aus Überraschung.
Ich weiß nicht, was das in mir auslöst, dass ich jetzt die Gewissheit habe, dass ich schwanger bin.
Mila streicht mir über den Rücken und lässt mich erst los, als ich still in ihren Armen liege.
Irgendwie mechanisch greife ich nach dem Schwangerschaftstest und vergewissere mich ein letztes Mal, dass ich mich nicht geirrt habe, bevor ich ihn in den Mülleimer gleiten lasse.
Dann legt mir Mila die Hand auf den Rücken und schiebt mich sanft nach draußen.
Nay lehnt an der Wand und stößt sich blitzschnell ab, als er uns aus dem Bad kommen sieht.
Er mustert kurz mein Gesicht, um zu erfahren, was der Test ergeben hat, doch ich springe in seine Arme, bevor er mich weiter so ansehen kann.
"Wir bekommen ein Baby", schluchze ich.
Und diesmal sind es Freudentränen.
Wir sind nicht mehr lange auf meiner Party geblieben.
Auch wenn es ja eigentlich meine Party ist, hat Mila mir versprochen, sich als Gastgeber um die verbliebenen Gäste zu kümmern.
Ich bin jetzt froh, mit Nay allein zu sein.
Einerseits war es richtig, Mila dabeizuhaben, als ich den Test durchgeführt habe, und dass sie den anderen gleich von dem Ergebnis berichtet hat.
Anders hätte ich ihnen das alles noch erzählen müssen, und ich glaube nicht, dass ich ihre Reaktionen ausgehalten hätte.
Ich will kein "Oh nein, wie konnte das denn nur passieren" oder ähnliches.
Erstens weiß ich, wie es passiert ist und ich mache Nay und mir keinen Vorwurf deswegen.
Außerdem ist es jetzt so.
Und irgendwie freue ich mich sogar ein wenig über das Ergebnis.
Ich glaube, ich wäre ein wenig enttäuscht gewesen, hätte der Test mir keine Schwangerschaft angezeigt.
Jetzt bin ich froh, mit Nay allein zu sein. Wir sitzen in meinem Zimmer auf meinem Bett, er hat mich auf seinen Schoß gezogen und ich schmiege mich an ihn.
Wir unterhalten uns leise und ich habe mich eng an ihn gekuschelt, doch als ich sage, dass er raten soll, ob es ein Mädchen oder ein kleiner Junge wird, stutzt er, zieht sich ein Stück zurück und sieht mich verlegen, fast schon beschämt an.
"Ich... Das hätte ich dir schon früher sagen sollen. Es tut mir leid, ich dachte, du wärst dir dessen schon bewusst. Ich...
Die Chancen stehen gut, dass wir beides bekommen."
Verwirrt erwidere ich seinen eindringlichen Blick.
"Wie? Beides... Zwillinge?"
Nay lächelt leicht.
"Wölfe bekommen in der Regel vier bis sechs Welpen. Ich hatte - ich hätte vier Geschwister gehabt.
Ich gehe davon aus, dass du mehr als ein Kind unter deinem Herzen trägst."
Mein erschrocken-überraschter Blick bringt ihn zum Lachen.
"Tut mir leid, dass ich nicht daran gedacht habe, es dir früher zu sagen."
Ich gebe ihm einen sanften Schlag auf den Hinterkopf, doch meine Gedanken sind immer noch dabei, die Information zu verarbeiten.
Mehr als ein Kind...
Wie soll ich die Geburt nur schaffen?
Nay reißt mich abrupt aus meinen Überlegungen als er mich als Antwort auf meinen Klaps aufs Bett legt und sich über mir ausstreckt.
Er stützt sich mit den Armen neben meinem Kopf ab, ansonsten schmiegt sich sein Körper an meinen.
Sein Atem geht schwer und ich spüre seine Erregung bereits.
Es scheint ihn anzuturnen, dass er nun weiß, dass ich ein Kind - nein, wahrscheinlich mehrere Kinder - von ihm in mir trage.
Ich kämpfe einen Arm unter seinem Körper hervor, um Nays Kopf zu mir herunterzuziehen, dann küsse ich ihn. Nays heißer Atem trifft auf meine Haut, bevor er meine Lippen stürmisch empfängt.
Dieses Mal ist es noch intensiver zwischen uns.
Jede seiner Berührungen, seiner Küsse, jede einzelne Millisekunde dieses Mal zeugt von seiner Liebe zu mir.
Es ist das erste Mal Sex, bei dem wir wirklich wissen, dass ich schwanger von ihm bin.
Wir sparen uns das nun überflüssige Kondom und es ist unbeschreiblich, wie er sich so anfühlt.
Ich sehe auch ihm an, wie sehr er sich beherrschen muss, um nicht laut zu werden als er kommt, damit meine Eltern nicht aufwachen.
Nachdem Nay kurz darauf überprüft hat, ob meine Zimmertüre auch wirklich verschlossen ist, kommt er zurück zu mir ins Bett und ich kuschle mich noch immer nackt in seine Arme.
In diesem Moment ist die Welt in Ordnung.
Ich mache mir keine Gedanken über die Zukunft, über unsere Kinder, die in mir heranwachsen, und wenn, dann freue ich mich auf sie.
Der Gedanke daran, dass ich meinen Eltern noch von meiner Schwangerschaft erzählen muss, ist in den hintersten Winkeln meines Gehirns in eine kleine Kammer gesperrt.
Umhüllt von dem Geruch nach Sex und Nays Duft schlafe ich, vollkommen im Einklang mit mir selbst, zufrieden ein.
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