private dance
Gestresst tippte ich auf meinem Handy herum, nachdem ich auf dem Parkplatz des Stripclubs eingeparkt hatte. Niall hatte irgendwelche Probleme und wollte deswegen nicht zur Arbeit kommen. Welche genau, dass wollte er mir nicht verraten, wohl nur, dass es etwas mit der Nacht von Samstag auf Sonntag zu tun hat. Mittlerweile ist es wieder Montag und er hat immer noch nicht mit mir darüber geredet und das sieht ihm eigentlich überhaupt nicht ähnlich. Sonst erzählen wir uns immer alles.
Na gut, ich habe ihm auch nichts von Louis erzählt, weder von den Sexträumen, die ich mit dem eigentlich vollkommen Fremden habe, aber seine dominante Art hat es mir nunmal angetan und ein wenig Träumen ist ja nicht verboten.
Ich schrieb Niall eine letzte Nachricht, dass ich jetzt Geld verdienen würde und wenn er nicht mit mir reden will, solle er sehen wie er alleine klarkommt. Klar, dass war ziemlich hart ausgedrückt, aber er heult mir seit gestern die Ohren damit voll, wie schlecht es ihm doch ginge wegen dieser Sache, aber erzählt mir auch nichts weiter und verlangt dann noch, dass ich ihm irgendwie helfe. Wie denn ohne Infos? Da hab ich auch ehrlich gesagt die Nase gestrichen voll momentan.
Ich schnallte mich ab, schloss mein Auto ab, was es mit einem Hupen quittierte und betrat dann durch den Hintereingang den Club. Dort trat mir direkt ein gestresster Billy entgegen. ,,Hallo Harry, gut das du endlich da bist. Du übernimmst heute Nialls Schicht für die Privattänze. Er hat mich grad angerufen und sich für heute krank gemeldet." ,,Aber was ist mit meinem Bühnenauftritt?" ,,Den übernehmen irgendwelche anderen Jungs mit einer alten Choreo, die Privatshows sind wichtiger und Geldeinbringender. Und jetzt hopp, keine Widerrede und zieh dich um." Billy scheuchte mich wie so oft in meine Umkleide und ich war ein klein wenig überfordert. Ich hatte ewig keine Privatshow mehr gegeben. Dort dürfen einen die Männer oder auch Frauen berühren, wie sie lustig sind, solange es nicht unter die Gürtelline geht.
Ich fühlte mich einfach auf der Bühne sicherer, auch wenn mich dort mehr Leute beobachteten, niemand konnte mich irgendwie anzüglich berühreren oder ähnliches. Außerdem hab ich die Zuschauer oft durch den Nebel, die grellen Schweinwerfer oder einfach durch die Musik gar nicht wahr genommen. Jetzt musste ich die Person wahrnehmen und sicherlich mit ihr interagieren. Mein nervöser Magen drehte sich immer wieder rum, blieb nie still stehen und machte es mir somit noch schwerer, mich zu beruhigen.
Ich setzte mich an meinen Schminktisch, blickte mich durch den Spiegel an und atmete tief durch. Ich schloss die Augen und fuhr mir durch die Haare, nur um sie kurz darauf wieder zu richten. Ich genehmigte mir einen Schluck Wasser aus dem Glas, was Billy mir immer hinstellte und griff dann langsam nach dem Puder und dem dazugehörigen Pinsel.
Ich trug etwas davon auf, nur um mein Gesicht nicht so glänzen zu lassen und griff danach zu dem LipGloss in einer rosanen Farbe. Auch diesen trug ich vorsichtig auf, spitzte meine Lippen dabei ein wenig und verteilte das leicht glitzernde Gemisch geschickt auf meinen Lippen.
Das war es auch schon an Make Up, denn danach wendete ich mich dem Kleiderständer zu und griff nach einem weißen Rock, weißen, ein wenig dursichtigen Strümpfen, die mir bis kurz übers Knie gingen und einem ebenso weißen Crop Top. Wie man immer so schön sagt, weiß ist die Farbe der Unschuld und darauf stehen so gut wie alle, die einen Privattanz buchen. Ich tauschte meinen großen lilanen Sweater und meine schwarze Skinny Jeans also gegen die gerade rausgesuchten Klamotten und schlüpfte dann noch in weiße High Heels, die das Gesamtoutfit schön umspielten und abrundeten.
Noch einmal betrachtete ich mich in dem großen Spiegel, der an der Tür hing, bevor diese auch schon aufging und Billy mich abholte. Er führte mich durch die Gänge des Stripclubs, richtung Hinterräume. Die Räume für die Privattänze waren so abgeschirmt, damit man zum einen nichts von dem Trubel mitbekam, der sich im restlichen Club abspielte und zum anderen, damit eben die Gäste, die einen Privattanz gebucht hatten, geschützt wurden, denn man hatte schließlich schon oft genug von Geschäftsmännern gehört, die sich somit ihre Karriere verscherzt hatten oder von eifersüchtigen Ehefrauen, die ihren Männern nachspioniert hatten.
,,So der Kunde sitzt schon drin, viel Glück." Flüsterte Billy, da uns nur noch ein weinroter Vorhang von dem Kunden trennte. ,,Du weißt, ich werde da hinten stehen und aufpassen. Wenn was ist, ruf mich einfach." Mit einem letzten Zwinkern stellte sich der in komplett schwarz gekleidete Mann an den Eingang zu all den einzelnen Privaträumen. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich den Vorhang beiseite schob und in den kleinen Raum eintrat, in welchen nur ein ebenso weinroter Sessel, wie die Farbe des Vorhangs, Platz fand. Davor war ein Stück Platz für mich zum Tanzen, aber insgesamt waren es nur vielleicht knapp 3 Meter mal 2 Meter, die diesen Raum umfassten. Als ich richtig erkannte wer in diesem Sessel saß, wäre ich am liebsten wieder umgedreht.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top