Es grünt so grün das Monster 😱

Ich stelle gerade fest, dass die Träume, die ich hier reinschreibe meistens ziemlich abenteuerlich sind, Monster darin vorkommen und ich am Rennen bin. Traumdeuter würden möglicherweise sagen, dass ich in der Wachwelt vor etwas davonlaufe. Tun wir das nicht alle?

Ich denke, dass ich einfach eine zu blühende Fantasie habe und zu viele gruselige Filme und Serien gucke. Immerhin inspiriert mich das auch beim Schreiben. Von daher: Immer her mit den Monster-Träumen!

Diesen hier hatte ich im Sommer 2007 und er hat es in leicht abgewandelter Form in eines meiner Bücher geschafft. Vielleicht erkennt der ein oder andere ihn wieder oder findet ihn eines Tages beim Lesen.

Alles begann ziemlich harmlos. Ich machte mit jemanden einen Spaziergang. Irgendwo in der Natur. Es war friedlich und schön.

Wir befanden uns auf einem Wanderweg. Zu unserer Rechten lag ein Wohngebiet. Typische DDR-Plattenbauten tauchten mitten im Wald auf. Diese Leute lebten ja wirklich weit ab vom Schuss. Aber auch sehr idyllisch. Hier hatte man seine Ruhe. Keine Straßen ringsum. Lediglich die Schienen der Harzer Schmalspurbahn schlängelten sich auf der gegenüberliegenden Seite durch die Fichtenplantagen. Aber die wunderschönen alten Dampfrösser würden wohl eher das tägliche Highlight für die Bewohner sein, die ansonsten nichts als Nadelbäume und Wiesen zu Gesicht bekamen.

Als wir weitergingen, sahen wir einen Wäscheplatz, auf dem zahlreiche Klamotten zum Trocknen aufgehängt wurden, die im leichten Wind friedlich wehten. Die Vögel zwitscherten. Es war einfach wunderbar.

Auf einmal entdeckten wir einen seltsamen, lose in der Gegend herumstehenden Überbau. Darin befand sich ein weit geöffnetes Tor. Wir gingen hindurch und kamen auf eine kleine Lichtung. An deren Ende sahen wir eine weitere Unterführung. Vermutlich fuhren die Züge darüber hinweg. Allerdings sah die Gegend rund um und hinter dem zweiten Tunnel seltsam düster und verwildert aus. Wir waren uns einig, dass wir nicht hindurchgehen wollten, und kehrten um.

Als wir das erste Tor erreicht hatten, sahen wir, dass dort jemand war und dieses verschloss. Also entschieden wir uns, stattdessen den Weg entlang der Schienen zu nehmen. Allerdings kam in genau diesem Augenblick eine Eisenbahn und das Risiko eines Unfalls war uns dann doch zu hoch.

Schließlich entdeckten wir neben dem großen Tor noch einen kleineren Durchgang, der auf die andere Seite führte. Wir konnten gerade noch hindurchschlüpfen, bevor auch dieser Gang verschlossen wurde. Wir erkannten schließlich, dass es ein alter Mann mit Bart war, der die ganzen Tore zugemacht hatte. Er war ziemlich unfreundlich, als er uns bemerkte. Aber dabei sollte es nicht bleiben.

Direkt vor unseren Augen krümmte sich der Senior und gab schmerzerfüllte Laute von sich. Wir wollten ihm helfen, doch als er wieder aufblickte, erkannten wir, dass seine Augen grün aufleuchteten. Er begann, zu fauchen und zu kreischen, und dann nahm seine Haut einen immer grünlicheren Ton an. Seine Knochen knackten und seine Klamotten rissen entzwei. Es bildeten sich Schuppen und Warzen auf seinem Körper und sein Gesicht wandelte sich in eine groteske Fratze mit langen spitzen Zähnen und einer reptilienartigen gespaltenen Zunge. An seinen Händen und Füßen waren scharfe Krallen gewachsen und eine Schleimschicht bildete sich auf seiner Haut.

Wir standen wie gebannt vor dieser Kreatur. Als diese sich langsam in unsere Richtung bewegte, nahmen wir allerdings die Beine in die Hand und rannten um unser Leben. Meine Begleitung hatte meine Hand gepackt und zerrte mich hinter sich her. Ich drehte mich immer wieder zu unserem glitschig-grünen Verfolger um. Ich wollte wissen, was er war. Als das Viech immer näher kam, rannte auch ich wie angestochen los.

Wir düsten den ganzen Weg an dem Wohngebiet vorbei. Dann kam eine kleine Anhöhe und das Laufen wurde beschwerlicher. Doch unser Monster war uns noch immer dicht auf den Fersen. Am Gipfel des Hügels konnten wir schließlich ein Hotel sehen. Wir liefen darauf zu und ein paar Leute, die mit ihrem Hund spazieren gingen, wunderten sich, warum wir so panisch durch die Landschaft rannten.

Wir konnten das Schleimungeheuer nicht mehr sehen, als wir das Hotel erreicht hatten. Wir gingen hinein und verschanzten uns in einem der Zimmer. Dort schnauften wir erst einmal durch und überlegten, was das gewesen sein könnte. Eine perfekte Halloween-Verkleidung?

Wir schalteten das Radio ein. Es wurde berichtet, dass auf dem Brocken sonderbare Hexenwesen aufgetaucht seien. Wir dachten darüber nach, dass geisterhafte Kreaturen versuchen würden, unsere Welt zu bedrohen.

In diesem Moment hörten wir laute Stampfgeräusche und die Tür wurde gewaltsam aus ihren Angeln gerissen. Das grüne Monster stand vor uns, riss sein stinkendes Maul auf, welches immer größer wurde und sprang auf uns zu. Ich konnte ihm direkt in den Schlund blicken bevor ich ...

...aufwachte.

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