16 - Ballons und Regenschirme
Mit dem neuen Fellsattel war das Reiten einfach toll. Noch nie habe ich das Reiten so genossen. Täglich übten ich und Natasha gemeinsam das Reiten. Ich lernte viele neue Sachen und hatte gelernt, das Peitschen und Gerten nicht nur zum weh tun da waren, sondern gut Hilfen geben konnten.
Clint beschrieb mich als ein sehr bemühtes und arbeitstüchtiges Pferd. Oft schaute er Natasha und mir bei unserem Training zu und gab Natasha Tipps.
Tasha und ich waren zu einem richtigen Dreamteam geworden. Heute hatten Natasha und Clint etwas ganz besonderes geplant. Es sollte eine Überraschung sein, weshalb ich, seit ich wach war, in meiner Box auf und ab ging.
Napoleon hatte seinen Kopf über die Boxentrennung gestreckt und versuchte mich zu beruhigen. Ich war allerdings zu aufgeregt und der Wallach hatte keine Chance.
★★★
Mit meinen Fellsattel auf dem Rücken lief ich neben einem ebenfalls gesattelten Napoleon her. Napoleon wurde von Clint geführt und ich von Natasha. Wir liefen zum Reitplatz.
Kaum erblickte ich den Platz blieb in stehen. Bunte Ballons schmückten den Zaun und auf dem Platz waren seltsame Gerätschaften aufgebaut.
Ob das sicher war?
★★★
Auf dem Platz waren viel Stationen aufgebaut. Viele bunte Farben und seltsame Gegenstände waren zusammengesetzt worden und bildeten eine Station.
Napoleon und Clint starteten an einer und Natasha und ich an einer anderen.
Wir steuerten auf eine blaue Plane zu, die mit Stangen am Boden fixiert war.
War es nicht gefährlich da rüber zu gehen?
Vorsichtig setzte ich einen Huf drauf. Unheimlich raschelte es und schnell zog ich meinen Huf wieder zurück.
Ich senkte den Kopf und beschnupperte die Plane. Wieder setzte ich einen Huf darauf und folgte zügig Natasha, die schon auf das Ende der Plane zusteuerte.
Ich machte einen großen Schritt am Ende um schnellst möglich von dem Teil runter zu kommen. Natasha lobte mich und wiederholte den Vorgang einige Male.
Wir rückten weiter zu einer kleinen Holzbrücke. An der Holzbrücke waren links und rechts bunte Luftballons angebracht.
Dumpf war das Geräusch, als ich einen Huf drauf setzte. Die Luftballons wehten mit einer Windböe in meine Richtung. Schnell wich ich aus und drängte Natasha an das Geländer der Brücke.
Entschuldigend ging ich ein paar Schritte zurück.
Ich schaffte es nach einer Weile die Luftballons zu ignorieren und brav über die Brücke zu gehen.
Die Aufgaben kamen mir zu einfach vor, das selbe dachte wohl auch Natasha, denn sie führte mich zu einem grußeligen Flatternden Vorhang. Reflektierende Streifen eines Absperrbandes wehten im Wind.
Nervös blähte ich die Nüstern auf. Muss ich da wirklich durch?
Natasha ließ die Zügel, an denen sie mich führte ganz locker und ging unter den Vorhang. Die Flatterbänder hingen in ihrem Gesicht, doch sie verzog keine Miene und lächelte mich weiter an.
»Komm Willow, der Vorhang tut dir nichts« zur Bekräftigung ihrer Worte lief sie durch den Vorhang und wartete auf der anderen Seite auf mich.
Immer noch nervös lief ich auf den Vorhang zu. Er raschelte gruselig und ich sprang wieder ein Stück nach hinten.
Natasha kam zu mir, durch den Vorhang und streichelte meinem Nasenrücken. Sie gab mir ein Zeichen, das ich ihr folgen sollte und das tat ich auch zögerlich.
Ich presste die Augen zu, als wir dem Vorhang ganz nahe waren und drückte mein Maul sanft an Natashas Schulter.
Ich spürte wie die Plastikbänder meinen Kopf brührten und langsam zu meinen restlichen Körper glitten, als ich weiter lief.
Das Gefühl war sehr seltsam, doch nicht so schlimm wie ich es gedacht hatte.
Als ich komplett durch war, lobte mich Natasha und schob mir ein Leckerlie ins Maul. Genüsslich begann ich zu kauen.
★★★
Es waren insgesamt 6 Stationen aufgebaut. Die Plane, die Brücke, der Vorhang, einen Engpass, einige Hütchen, zum Slalom laufen und ein kleines Hindernis mit Regenschirmen und buntem Gesteckt drumherum.
Mit der Bodenarbeit hatte ich aber letzten Endes alles geschafft, doch das Hindernis und der Engpass waren mir immer noch nicht wirklich geheuer. Napoleon war gelassen wie immer durch Alles gegangen und hatte sich nicht einmal erschreckt. Zum Glück färbte seine Ruhe etwas auf mich ab und so gab er mir etwas Sicherheit, wenn er vor ging.
Natasha und Clint wollten jetzt das ganze noch reitend machen. Sie stiegen auf und Napoleon ging zu den Slalom Hütchen. Brav folgte ich ihm. Die bunten Stangen, die in die Hütchen gesteckt wurden, machten mir keine Angst und so war ich in null Komma nichts da durch.
Natasha klopfte mir den Hals und es ging weiter. Napoleon ging über die Plane. Gruselig raschelte sie. Ich beeilte mich, das ich rüber kam und wäre fast in Napoleons Hinterteil gerannt.
Amüsiert über meine Schreckhaftigkeit schaubte er und trabte über das Hindernis, als wären die Schirme, die nebendran lagen gar nicht da.
Skeptisch beäugte ich die bunten Dinger und tänzelte etwas zur Seite.
Natasha strich mir über den Hals und trieb mich an.
Kurz vor dem Hindernis flackerten die Schirme im Wind. Erschrocken machte ich eine Satz zur Seite. Weit blähte ich die Nüstern auf und schlug mit dem Schweif. Natasha streichelte mich wieder kurz und ging mit mir wieder vor das Hindernis.
Sie treib mich wieder an und ich trabte los.
Ich machte einen großen Sprung über die Stangen. Natasha krallte sich erschrocken in meine Mähne. Sie lobte mich und man konnte merken, wie stolz sie über den Fortschritt war.
Napoleon und Clint warteten schon hinter dem Engpass. Ich wurde von Natasha dorthin gelenkt. Ich atmete noch einmal tief durch, dann ging ich rein. In der Mitte hielt Natasha an. Kaum stand ich kamen auch schon Erinnerungen hoch.
Ich stand eingepfärcht in einer Startbox. Die Wände drückten gegen meine Seiten und mein Hinterteil. Ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Kamen die Wände etwa näher? Der Jockey war schon auf mir und jeder war angespannt. Es herrschte die Ruhe vor dem Sturm, der Sturm in dem jeder wusste, jetzt geht es um Leben und Tod. Jeden Moment müsste es losgehen und die Klappen würden sich öffnen. Der Geruch von Panik und Angstschweiß stieg in meine Nüstern. Ein Schauer ging durch meinen ganzen Körper. Eine Fanfare und ein *klack*. Die Box öffnete sich und ich sprang heraus.
Ein Klall ertönte in der Ferne und ich sprintete los.
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