14 - Sattelfutzi

Es waren mehrere Tagen vergangen in denen nicht viel passierte. Lila hatte am Anfang etwas Angst, mir zu nahe zu kommen, doch das hat sich nach einer Erklärung, warum ich so gehandelt habe und viel gutem Zureden wieder erledigt.

Natasha musste zwischenzeitlich auch noch auf eine Mission, ist nun aber wieder da.

Angebunden stand ich neben Napoleon am Putzplatz und wartete auf Natasha, die mit der blauen Box wieder hineingegangen war, aber bis jetzt nicht mehr wiedergekommen war.

Ich spitzte die Ohren, als ein mir fremdes Auto auf den Hof gefahren kam. Es stieg ein junger Mann in teurer Reitbekleidung aus und lief zügig zum Wohnhaus.

Natasha kam nun auch endlich aus dem Stall zurück. Sie hatte einen schweren Westernsattel in den Händen. Zumindest glaubte ich das, den so von der Nähe hatte ich noch nie einen gesehen. Dieser hier war braun und hatte eine Art eingestanztes Muster. Der Sattel wirkte als wäre er oft in Gebrauch und auch das Pad darunter war nicht mehr das jüngste.

Mit einem »Ale Hop« schwang Natasha den Sattel auf Napoleon's Rücken. Den ließ das plötzliche Gewicht aber völlig kalt und so stand er einfach weiter bewegungslos da.

Natasha verschwand kurz wieder und kam mit einem passenden Zaumzeug zurück. Dies streifte sie Napoleon über den Kopf und stellte noch alles richtig ein.

Brav bleib Napoleon weiter stehen, obwohl er nirgends mehr festgebunden war.

Der Mann, der aus dem Auto gekommen ist, war mit Clint wieder aus dem Wohnhaus gekommen. Sie stellten sich beide so hin, dass sie mich gut im Blick hatten. Nach einem kurzen Gespräch, was ich nicht wirklich verstand, begann der Mann meinen Rücken abzutasten.

Er lief dann zu seinem Auto und hob einem brandneuen Englischsattel aus dem Kofferraum. Er lief wieder zu uns zurück und Natasha nahm ihm, nach einer kurzen Erklärung wieso er diesen Sattel gewählt hatte, den Sattel aus der Hand.

Langsam und vorsichtig legte sie ihn mir auf den Rücken. Es war ein ungewohntes Gefühl und irgendetwas drückte auch unangenehm. Der Sattelfuzi schien auch zu bemerken, das was nicht passte und tauschte den Sattel gegen einen anderen.

Dieser war deutlich bequemer. Der Sattelfutzi schloss den Sattelgurt und zusammen gingen wir ins Round Pen. Nachdem ich unter der strengen Kontrolle von dem Sattelmann ein paar Runden in allen Gangarten gelaufen bin, schüttelte dieser den Kopf und schnallte mir einen anderen Sattel auf.

Das ganze ging so lange, bis wir einen Sattel hatten, mit dem er zufrieden war. Dann kam aber anscheinend noch ein Test, indem Natasha sich drauf setzten sollte.

Ängstlich schlug ich mit dem Schweif.
Was wenn ich wieder in Trance verfalle?
Ich versuchte allerdings mutig zu sein und stellte mich an die Aufstreighilfe. Natasha hatte sich ihren Reithelm geschnappt und setze sich vorsichtig auf meinen Rücken.

Sofort spannten sich meine Muskeln an, ließen aber auch wieder locker. Es war ungewohnt und doch unglaublich wieder einen Reiter auf meine Rücken zu tragen.
Natasha treib mich an und ich lief langsam und vorsichtig los.

Ich lief einige Runden im Schritt, der Mann schien zufrieden zu sein und schickte uns in den trab. Beim Traben war es schwierig, die Kontrolle zu behalten, weil alles in mir schrie ich sollte jetzt endlich galoppieren.

Nach ein paar Runden sollten wir galoppieren. Das müsste der mir nicht zweimal sagen. Ich schaffte es die Kontrolle zu behalten und eine Runde im Arbeitsgalopp zu reiten. Ich fiel dann aber doch in einen Renngalopp und nach kürzester Zeit hatte ich beschleunigt. Ich merke aber, das ich nicht so viel Bewegungsfreiheit hatte, wie mit einem Rennsattel.  Natasha jubelte auf meinem Rücken, als wir Runde um Runde schneller wurden. Ich bremste dann auch wieder ab und genoss das Lob von Natasha und die Anerkennung von dem Sattelmann.

Stolz wölbte ich meinen Hals und schnaubte.

Der Satteltyp hatte allerdings doch noch was am Sattel zu bemängeln und so nahm er ihn wieder mit in sein Auto. Er schlug Clint dann vor einfach einen Fellsattel zu benutzen. Natasha fand dann sogar noch einen in der wohl recht unordentlichen Sattelkammer.

Sie legte den schwarzen Fellsattel auf meinen Rücken und verschnallte alles. Er lag super weich auf meinem Rücken und war viel leichter als der Englischsattel.

Natasha befestigte noch Steigbügel an dem Sattel und stellte sie noch richtig ein. Ich stand dann wieder neben der Aufstieghilfe. Natasha setzte sich auf meinen Rücken und ich war erstaunt. Ich spürte sie viel besser und konnte so auch ihre Hilfen besser wahrnehmen.

Wir ritten wieder Probe und der Sattler meinte, das es passt und ich auch auf Dauer mit dem Fellsattel geritten werden könnte. Dafür entschieden sich Clint und Natasha letztenendes auch und der Sattelfutzi fuhr wieder vom Hof.

Clint longeriete mich noch ein paar Runden mit dem neuen Sattel und auch ein paar ohne. Natasha lief mich dann noch etwas trocken.

Am Putzplatz kratzte Natasha mir noch kurz die Hufe aus und legte mir eine Abschritzdecke über.

Den restlichen Tag durfte ich im Stall Heu knabbern. Zum Glück stand auch Napoleon drinnen und leistete mir Gesellschaft.

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