3. Tag - Klammeräffchen?
„Guten Morgen! Aufstehen, ihr Schlafmützen."
Müde öffnete ich die Augen, um ausfindig zu machen, woher diese Stimme kam, die mir scheinbar meinen wohl verdienten Schlaf nicht gönnen wollte.
Dabei war es so gemütlich hier und so schön warm ...
Als mein Blick auf die Wärmequelle fiel, die mich noch immer fest an sich drückte, konnte ich nicht verhindern, dass mir das Blut in die Wangen schoss. Schnell versuchte ich mein Gesicht vor der dritten Person im Raum zu verstecken.
Ich hatte mittlerweile erkannt, dass es sich wohl um Deidera handelte, der Itachi und mich zum Frühstück rief, doch meine menschliche Heizung wollte mich einfach nicht loslassen, sodass es mir unmöglich war aufzustehen.
„Nur noch füünf Minuten kuuschelnn", nuschelte der Uchiha im Halbschlaf und zog mich an meiner Hüfte noch näher an sich ran.
Der blonde Nukenin kicherte vor sich hin und auch die blauhaarige Frau, die gekommen war, um zu sehen warum Deidera so lange weg blieb, musste bei unserem Anblick lachen. Ich war selbstverständlich mittlerweile feuerrot angelaufen.
Schmollend trommelte ich mit meinen Fäusten gegen Itachis Arme.
„Lass mich los du verdammter Klammer-Orang-Utan!"
„Orang-Uran?!?" fragte die Blauhaarige und hielt sich vor lachen den Bauch. Sie war beim gestrigen Training nicht dabei gewesen, da sie auf einem Einsatz war aber ich glaubte mich zu erinnern, dass sie Konan hieß.
„Ja wie soll ich den Riesen da sonst nennen? Klammeräffchen wäre ja eher unpassend" gab ich grinsend zurück.
„Huh? Warum reden wir über Affen?" kam es nun von dem völlig verschlafenen Itachi.
Er erhob sich müde blinzelnd und seine Haare waren völlig zerzaust.
Konan war mittlerweile vor lachen in die Knie gegangen weil der Anblick des sonst so kalten Killers gerade einfach zu lustig war.
Ich kicherte ebenfalls und versuchte seine Haare mit den Fingern einigermaßen zu ordnen.
Wie wir beide so dasaßen, der Schwarzhaarige hatte noch immer beide Arme um mich geschlungen und ich ‚spielte' mit Haaren, schien das wohl ein falsches Bild zu vermitteln, denn Konan und Deidera zogen sich mit vielsagenden Blicken zurück.
„Viel Spaß euch beiden noch, in 20 Minuten gibt es Frühstück. Da ihr jetzt wach seid gehen wir dann mal wieder..."
Und schon war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen.
Itachi schien nun auch bemerkt zu haben, in was für einer Situation wir uns befanden, denn er nahm seine Hände verlegen von meiner Taille.
Diese, beinahe schüchterne Variante von ihm stand wieder in so einem starken Kontrast zu dem erbarmungslosen Kämpfer vom gestrigen Training, dass ich fast ein Schleudertrauma von seinen vielen Facetten bekam.
Ich ließ auch wieder von seinen Haaren ab und für einen Moment sahen wir uns nur schweigend in die Augen, bis Itachi sich leicht räusperte.
„Uhm.. hast du gut geschlafen?"
„Naja gefroren hab ich schonmal nicht", neckte ich ihn.
Es sah fast so aus als ob er rot wurde, doch ich war mir nicht sicher, da er den Blick schnell abwendete.
„Es tut mir leid dass ich dich so als Kuscheltier missbraucht habe Naru, kommt nicht wieder v-"
wollte er sich entschuldigen doch ich unterbrach ihn sofort.
„Nein! Also, du musst dich nicht entschuldigen! Ich fand es eigentlich ganz schö- MOMENT NARU?!?" fragte ich total überrascht, weil ich jetzt erst realisierte wie er mich genannt hatte.
„Jap so nenn ich dich ab jetzt, klingt doch süß oder?"
Ich wurde knallrot, weil mir noch nie jemand einen Spitznamen gegeben hatte und nickte nur schüchtern.
𝗘𝗫𝗖𝗨𝗦𝗘 𝗠𝗘? 𝗨𝗻𝗱 𝘄𝗮𝘀 𝗶𝘀𝘁 𝗺𝗶𝘁 𝗺𝗶𝗿?
Du zählst nicht, du redest nur in meinem Kopf mit mir!
𝗚𝗲𝗺𝗲𝗶𝗻!!! 𝗔𝘂ß𝗲𝗿𝗱𝗲𝗺... 𝘀𝗲𝗶𝘁 𝘄𝗮𝗻𝗻 𝗸𝗮𝗻𝗻 𝗺𝗲𝗶𝗻 𝗻𝗲𝗿𝘃𝘁ö𝘁𝗲𝗻𝗱𝗲𝗿 𝗠𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵 𝗺𝗶𝘁 𝗱𝗲𝗿 𝗿𝗶𝗲𝘀𝗶𝗴𝗲𝗻 𝗞𝗹𝗮𝗽𝗽𝗲 𝘀𝗼 𝘀𝗰𝗵ü𝗰𝗵𝘁𝗲𝗿𝗻 𝘀𝗲𝗶𝗻?
Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt sich über mich lustig zu machen Kurama! Ich sterbe gerade innerlich vor Überforderung 🥹
𝗡𝘂𝗿 𝘄𝗲𝗶𝗹 𝙚𝙞𝙣 𝙈𝙖𝙡 𝗝𝗲𝗺𝗮𝗻𝗱 𝗻𝗲𝘁𝘁 𝘇𝘂 𝗱𝗶𝗿 𝗶𝘀𝘁? 𝗣𝗳𝗳 𝗷𝗲𝘁𝘇𝘁 𝘃𝗲𝗿𝗹𝗶𝗲𝗯 𝗱𝗶𝗰𝗵 𝗮𝗯𝗲𝗿 𝗯𝗶𝘁𝘁𝗲 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗱𝗶𝗿𝗲𝗸𝘁!
VERLIEBEN? Dein Ernst? Doch nicht in den Bruder von Sasuke!
𝗗𝗮 𝗶𝘀𝘁 𝗱𝗼𝗰𝗵 𝗱𝗲𝗿 𝗮𝗹𝘁𝗲 𝙉𝙖𝙧𝙪 𝘄𝗶𝗲𝗱𝗲𝗿 𝑔𝓇𝒾𝓃𝓈
„Mir ist ja bewusst dass ich heiß bin, aber normalerweise starren Leute mich nicht stumm 10 Minuten lang an nachdem sie mir gesagt haben dass ihnen das kuscheln mit mir gefallen hat..." riss Itachi mich aus meinem ‚inneren Dialog' und sofort war die Verlegenheit wieder zurück.
„Ich hab nicht also - ehm - ich war abgelenkt weil Kurama mit mir gesprochen hat"
Itachi stand grinsend auf und holte frische Kleidung aus den großen Wandschrank.
„Ist klar," dann mal weiterhin viel Spaß beim *nicht* starren"
Mit diesen Worten zog er sich bis auf die Boxershorts aus, sodass ich seinen durchtrainierten Körper bewundern konnte.
Der Anblick war zu viel für scheinbar wirklich homosexuellen Körper und ich flüchtete knallrot -und viel zu erregt- ins Bad.
Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, und der, von der Stripshow hervorgerufene, Ständer ebenfalls abgeklungen war, traute ich mich wieder zurück in das Zimmer, in dem mich Itachi mit unschuldigen Blick erwartete.
Er gab mir etwas zum anziehen, da ich selbst nicht genug Trainingskleidung eingepackt hatte als ich Konoha überstürzt verlassen hatte und verschwand selbst ins Bad.
Na toll, jetzt musste ich mich mitten im Zimmer umziehen..
Mein Blick fiel auf das gerahmte Portrait von Sasuke und mir lief ein unangenehmer Schauer über den Rücken, als ich an unsere letzte Begegnung zurückdachte.
So dumm es auch war aber ich ging zu dem Bild und legte es umgedreht auf dem Schränkchen ab weil ich nicht wollte dass Sasuke mir indirekt beim umziehen zusah.
Als ich fertig war fragte Itachi sogar ob er wieder reinkommen könnte, was mich positiv überraschte. Ich hätte eher erwartet, dass er einfach reinplatzt aber scheinbar besaß immerhin ein Uchiha noch ein Fünkchen Anstand.
Damit wanderten meine Gedanken schon wieder zu dem Geschehenen und es tat weh zu wissen dass meinen ersten Kuss und meine ersten derartigen Berührungen unfreiwillig an diesen Jungen verloren hatte, der mich dafür auch noch gedemütigt hat. Scheinbar sah man mir den Kummer an, denn Itachi kam zu mir und strich die Tränen beiseite, die sich unbemerkt aus meinen Augenwinkeln gelöst hatten.
„Naruto? Was ist denn los?"
Doch ich war in der Erinnerung gefangen und die Worte drangen nur aus weiter Ferne zu mir.
Als ich nach einigen weiteren Versuchen noch immer nicht reagierte, hob Itachi mein Kinn an und zwang mich so, in seine Augen zu blicken.
Bevor ich realisierte, was geschehen war, befand ich mich in seinem Genjutsu und er brachte mich dazu, das Geschehene mit ihm zusammen erneut zu durchleben.
Itachi sog scharf die Luft ein und ich konnte spüren, wie erschrocken der Nukenin über das war, was sein kleiner Bruder mir angetan hatte und fühlte ehrliches Bedauern und Sorge von ihm ausgehen.
Nachdem die Erinnerung endete, zogen etliche weitere an uns vorbei, allesamt handelten von den Schikanen des jüngsten Uchiha Sprosses und der anderen Dorfbewohner.
Auch die Erwachsenen schauten nur tatenlos zu oder warfen mir selbst Beleidigungen an den Kopf.
Als er das Genjutsu löste, zog Itachi mich tröstend in die Arme und streichelte über meinen Rücken.
„So etwas musst du jetzt nie wieder erleben kleiner, bei uns bist du sicher."
Ich schluchzte noch einmal auf und versteckte mein Gesicht an seiner Brust während sich meine Hände in den weichen Stoff seiner Kleidung krallten.
Der Duft nach Wald, Seife und einfach Itachi, der mir an der Kleidung die er mir gegeben hat schon angenehm aufgefallen war erfüllte nun meine Sinne und half ungemein dabei mich zu beruhigen. Ich atmete tiefer ein und erwische mich dabei wie ich mich noch näher in die Umarmung schmiegte, als die Tür erneut aufgerissen wurde.
Kisame stand im Türrahmen und wedelte bedrohlich mit seinem riesigen Schwert.
„Wenn ihr nicht gleich kommt, jagt Deidera euch in die Luft - oh, ist alles okay Naruto?"
Hastig wischte ich mir die restlichen Tränen vom Gesicht und zog Itachi mit mir zur Tür.
„Alles gut, es geht schon wieder" lächelte ich und in diesem Moment knurrte mein Magen laut.
Itachi musste lachen: „Dann beeilen wir uns lieber mal, bevor du uns noch verhungerst"
Wenige Minuten später saßen wir alle zusammen am Esstisch und unterhielten uns über alles mögliche. Die Stimmung war ungezwungen und es wurde viel gescherzt und gelacht.
Auch Pains schlechte Laune hatte sich etwas gelegt, nachdem ich mich beim gestrigen Training scheinbar nicht als komplett hoffnungsloser Fall entpuppt hatte.
Vor ein paar Tagen hätte ich mir nie denken können, dass ich mich bei diesen Nukenins, der Elite unter den Schwerverbrechern jemals so wohl fühlen würde. Sie alle hatten Blut an ihren Händen kleben aber wie könnte ich sie dafür verurteilen wenn sie die einzigen sind, die mich nicht für meine Natur als Bijū verurteilen?
Konan hatte mir meine Gedanken wohl angesehen, denn sie wandte sich milde lächelnd an mich: „Wenn man uns Chaoten so erlebt kann man kaum glauben, dass wir alle skrupellose Killer sind, nicht wahr?"
Mein Blick wanderte zu Tobi, der den Honig, der seine Finger verklebte anklagend ansah und ich musste kichern.
Hidan lächelte geheimnisvoll.
„Sobald du bei deiner ersten Mission von uns dabei warst und bewiesen hast, dass wir dir vertrauen können, erfährt du unsere jeweiligen Beweggründe und tragischen Vorgeschichten, da kannst du dich schon mal drauf freuen. Außerdem hilft dir das vielleicht bei deiner Entscheidung ob du uns endgültig betreten möchtest."
Ach stimmt ja.. sie hatten mir eine Woche Bedenkzeit gegeben. Ich hatte zwar noch etwas Zeit, immerhin war ich vorgestern erst von der Truppe ‚entführt' worden, aber ich war mir in meinem Entschluss schon ziemlich sicher.
Wenn die Nukenins in gerade mal 36 Stunden schon mehr wie eine Famile für mich geworden sind, als irgendwer je zuvor, wollte ich die nächsten Jahre auf keinen Fall ohne sie an meiner Seite verbringen.
Ich würde also ganz offiziell ein Mitglied von Akatsuki werden.
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