2.Tag - Im Hautquartier
Sonnenstrahlen fielen auf meine Nase und ich musste niesen.
Gähnend drehte ich mich auf die andere Seite, zog die kuschelige Decke über den Kopf und wollte weiter schlafen, denn das Bett war viel zu gemütlich um schon auf zu stehen.
Moment mal...
Kuschelige Decke?
Gemütliches Bett?
Zuhause hatte ich doch nur eine verschranzte Matratze und ein altes Bettlaken als Decke, also wo zum Teufel war ich?
Verwirrt richtete ich mich auf und blickte mich im Raum um.
Er war groß und wirklich stilvoll eingerichtet.
Das Bett auf dem ich lag war riesig und es roch so angenehm und irgendwie vertraut, auch wenn ich mir sicher war, diesen Duft nicht zu kennen.
Neben dem Bett stand eine große Kommode und es gab zwei Türen.
Eine führt wahrscheinlich zum Flur und die andere zu einem Bad oder so.
Nun fiel mein Blick auf ein Portrait.
Es war in einen wunderschönen Rahmen gefasst und es schien als sei es dem Inhaber dieses Zimmers sehr wichtig.
Auf dem Foto war Sasuke abgebildet.
Allmählich kehrten meine Erinnerungen an den letzten Tag zurück:
Was Sasuke mit mir gemacht hatte,
Wie mich Kyū überredet hatte, das Dorf zu verlassen,
Auf wen ich im Wald gestoßen war...
Moment mal, hieß das etwa, dass ich gerade seelenruhig im Akatsuki Hauptquartier geschlafen hatte?
Dem Bild auf dem Nachttisch nach zu urteilen war das Itachis Zimmer, wer sonst sollte Sasukes Porträt dort stehen haben?
Das heißt ich liege gerade in 𝙸𝚝𝚊𝚌𝚑𝚒'𝚜 𝙱𝚎𝚝𝚝???
Ohne lange zu überlegen, sprang ich auf betrachtete mit geröteten Wangen das Bett.
Wenn das sein Bett war, wo hatte Itachi dann geschlafen?
Bevor ich diesen Gedanken weiter verfolgen konnte, öffnete sich die Tür und Sasukes älterer Bruder betrat den Raum.
„Auch mal wach, du Schlafmütze?" fragte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.
„J-ja also ... dann ist das dein Zimmer? Aber wenn das hier dein Bett ist, wo hast du denn geschlafen?" fragte ich ihn direkt und mit einem flauen Gefühl im Magen.
Hoffentlich war er in der vergangenen Nacht nicht heimlich zu mir unter die Bettdecke geschlüpft.
Bei dieser Frage verwandelte sich das Lächeln des älteren in ein zweideutiges Grinsen und er antwortete: „Achh, ich habe bei Deidera geschlafen. Der hat natürlich mit Freuden das Bett mit mir geteilt"
Irgendwie versetzten mir diese Worte einen kleinen Stich, doch ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären warum.
Vielleicht tat es mir einfach leid für Gaara, meinen einzigen Freund, denn seit seiner Entführung letztes Jahr schwärmte er für den Blonden.
Ich hatte absolut keine Ahnung was er (oder Itachi!!) an dieser explosiven Barbie so toll fanden.
Gaara hatte nur gemeint, dass eine Entführung ja so unglaublich romantisch sei...
Mit Sicherheit wäre mein rothaariger Freund nicht begeistert zu erfahren, dass sein Deidera sich von Itachi flachlegen ließ, zumal Itachi mit Sicherheit verdammt gut darin war...
Verwundert blickte ich auf, als Fingerknöchel gegen meine Stirn klopften. Itachi blickte immernoch belustigt, als er fragte: „Halloooo? Ist hier irgendwer zuhause?"
Sofort stieg mir die Röte in die Wangen, als ich bemerkte, dass ich ihn die letzten fünf Minuten nur gedankenverloren angestarrt hatte.
Der blasse Mann trug immer noch ein perverses Grinsen auf den Lippen, während er hinzufügte: „Lass mich raten, du hast daran gedacht, was Deidera und ich wohl so alles getrieben haben, oder?"
Ertappt schaute ich zur Seite und wenn das überhaupt möglich war, wurde ich noch eine Spur röter und man konnte mich nun wohl mit einer Tomate verwechseln.
Daraufhin musste Itachi kurz auflachen und ich musste zugeben, dass sein Lachen wunderschön war.
Es klang melodisch und so garnicht nach dem arroganten Nukenin, sondern wie das Lachen eines Engels und es ließ mein Herz einen kleinen Satz machen.
Würde es nicht zu Itachi gehören, könnte ich mich in dieses Lachen glatt verlieben.
Ich müsste wirklich versuchen, ihn öfter zum Lachen zu bringen.
Plötzlich wurde die Tür zu Itachis Zimmer erneuert aufgerissen und ein Mann mit orangen Haaren und Piercings im Gesicht kam herein.
„In 10 Minuten am oberen Trainingsplatz" rief der Fremde im Befehlston an Itachi gewandt.
Als mein Blick nun zurück auf den Uchiha fiel, fragte ich mich, ob dort wirklich noch der gleiche Mann stand.
Seine Gesichtszüge waren ernst geworden und mit monotoner Stimme antwortete er ein knappes 'Ja'. Itachi hatte nichts mehr mit dem anzüglich grinsenden Mann von eben gemein und ich beschloss, dass mir seine vorherige Version wesentlich besser gefiel.
„Wer war das?" fragte ich den schwarzhaarigen leise, als unser Besucher wieder verschwunden war.
„Sein Name ist Pain, nimm dich vor ihm in acht, wenn du hier länger als ein paar Tage überleben willst. Gerade ist er besonders mies gelaunt, weil ich dich ohne vorher zu fragen mit ins Hauptquartier gebracht habe.", antwortete, dann drehte er sich mit einem „Folge mir, wir wollen seine Geduld nicht noch weiter strapazieren." um und verließ den Raum.
Wow, das klingt ja sympathisch, dachte ich und trottete mit einem seufzen hinter Itachi her.
In den folgenden Stunden wurde mir bewusst, warum die Akatsuki so gefürchtet waren.
Nachdem Itachi mich zum Trainingsplatz geführt hatte, war ich nach einander gegen alle Akatsuki angetreten, wenn man das überhaupt so nenne konnte.
Eigentlich war ich mir nur wie ihr Boxsack vorgekommen und hatte so gut wie keinen Treffer landen können.
Mittlerweile fiel es mir schwer, überhaupt noch auf den Beinen zu bleiben und das bemerkten auch die anderen, sodass mein Training für heute beendet wurde.
Morgen sollte es weiter gehen, allerdings würde es mir der Muskelkater, den ich zwangsläufig bekommen würde dann noch schwerer machen.
Als wir wieder das Innere des Hauptquartiers betraten, stieg mir der Geruch von Ramen in die Nase und sofort kehrten die Lebensgeister wieder ein mich zurück.
Nun, als ich Deidera mit einer Rosa farbenden Schürze in der Küche stehen sah, wurde mir auch klar, wohin der Blonde vorhin verschwunden war.
Als alle am Tisch saßen, fiel ich sofort wie ein ausgehungerter Löwe über meine riesige Schüssel Ramen her und sie konnte glatt Ichirakus Ramen Konkurrenz machen.
In diesem Moment stand ich voll und ganz hinter Gaaras Wunsch, denn bei so einer guten Nudelsuppe, konnte man auch über die Tatsache, dass der Explosionskünstler ein gefährlicher Nukenin war und mit Itachi schlief, hinweg sehen.
A propos Itachi, während dem Training war er extrem hart zu mir gewesen und ich hatte ihm ein paar ordentliche blaue Flecken zu verdanken. Einmal, nachdem ich mich besonders dumm anstellte, hatte er sogar gesagt, dass es wohl doch schlauer gewesen wäre, mir einfach das Chakra zu extrahieren.
Daraufhin hatte ich auch von Kurama ein entrüstetes Schnauben vernommen.
Mich wunderte es wirklich, dass der Biju seit ich hier war nur so selten mit mir gesprochen hat und ich hatte den Verdacht, das sie ihn irgendwie blockierten, damit ich sein Chakra nicht im inneren des Gebäudes verwenden und ihnen so zu einer Gefahr werden würde.
Schon wieder wurde ich von Itachi aus meinen Gedanken gerissen, der mich allen Ernstes fragte ob ich schwanger sei, weil ich genug esse, um damit mehrere Personen zu ernähren.
Unbewusst hatte ich schon den dritten Teller geleert.
Ich warf Itachi nur einen Blick zu, der deutlich machte, wie überaus lustig ich seine Worte fand.
Ich fragte mich wirklich, was ich am Morgen noch so toll an dem Schwarzhaarigen gefunden hatte...
Nach dem Essen legte ich mich erstmal hin, um einen kurzen Mittagsschlaf zu machen.
Mein Körper sollte sich ein wenig vom Training erholen, doch die Akatsuki ließen mich schlafen und so wachte ich erst am Abend durch ein Klopfen an der Tür wieder auf.
Verschlafen blinzelte ich und sah einen etwas verlegen wirkenden Itachi, der sich nervös am Hinterkopf kratze und fragte: „Stört es dich, wenn ich hier schlafe? Deidera tritt mich immer halb aus dem Bett, wenn er schläft."
Bei Erwähnung des blonden Akatsuki-Mitgliedes verspürte ich wieder diesen kleinen Stich in der Brust, den ich mir nicht erklären konnte.
Um dieses Gefühl zu überspielen antwortete ich ein wenig patzig: „Solange du mir nicht auf die Pelle rückst soll es mir recht sein, ist ja sowieso dein Bett."
Itachi wirkte beinahe erleichtert, als ich nun ein Stück zur Seite rückte um ihn Platz zu machen, aber ich könnte es mir auch nur eingebildet haben.
Der Nukenin kuschelte sich in die Decke ein, drehte sich zur Seite und als sich seine Atmung verlangsamte, beschloss auch ich, wieder schlafen zu gehen.
Mitten in der Nacht wurde ich, warum auch immer wach.
Es lag wohl daran, dass Vollmond war und ich ein sehr empfindlicher Schläfer.
Ich wollte mich strecken, doch ich konnte meine Arme nicht bewegen und erst da bemerkte ich, in was für einer Situation ich mich befand.
Itachi hielt mich eng umschlungen und wie ein Kuscheltier an seine Brust gedrückt.
Erst wollte ich mich befreien, doch dann bemerkte ich, wie angenehm diese Wärme eigentlich war.
Dies war wohl das erste mal in meinem Leben, dass jemand mir körperlich nah war, ohne dabei böse Absichten zu verfolgen und ich musste zugeben, dass es ein wirklich schönes Gefühl war.
Ich betrachtete nun Itachis Gesicht genauer und musste zugeben, dass er wirklich attraktiv war.
Wenn er so friedlich schlief und dieses süße Lächeln seine Lippen zierte, sah er aus, als könne er keiner Fliege etwas zu leide tun.
Meine eigenen Mundwinkel hoben sich ebenfalls und ich kuschelte mich noch näher an Itachis Brust, ohne groß über mein Handeln nachzudenken, ehe ich erneuert in den Schlaf abdriftete.
Vielleicht würde es hier ja doch nicht so schlimm werden...
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