Kapitel 95 ▬ Alltag in Zürich
Nabend zusammen :)
So langsam nähert sich das Wochenende und auch heute habe ich ein neues Kapitel im Gepäck ;)
Viel Spaß beim Lesen!
PS: Inzwischen hat die Story bereits 200.000 reads, vielen Dank dafür 😘
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Der Mittag verlief glücklicherweise ohne irgendwelche Zwischenfälle und auch das Konzert überstanden wir ohne Unfälle. Trotzdem atmete ich auf, als wir am frühen Morgen endlich am Hotel anhielten und aus den Vans kletterten. Dieses Mal war es Liam, der kaum noch die Augen offen halten können, wobei Niall keine sonderlich große Hilfe war. "Liam, bleib wach!" Von den Worten seines Freundes vollkommen unbeeindruckt drehte Liam sich von der geöffneten Schiebetür weg und kniff die Augen zusammen, bevor er sich unsinnigerweise seine Sonnenbrille aufsetzte.
Paul seufzte leise und zog zuerst Niall aus dem Wagen, damit er sich danach Liam greifen konnte. "Ich glaube, unser lieber Liam hat etwas zugelegt", neckte er den Sänger, als er ihn vorsichtig über die Schulter gelegt und mit einem Arm fixiert hatte. Liam gab ein leises Geräusch des Protests von sich, schlief aber direkt wieder ein als wir das warme Hotel betraten und in den Aufzug stiegen.
Auch Louis sah nicht mehr ganz so energiegeladen aus, wie noch vor zwei Stunden auf der Bühne, sodass Scott ihm sicherheitshalber einen Arm um die Schulter legte, damit der Bandälteste sich an ihm anlehnen konnte. "Morgen um zehn ist euer Interview, aber hier im Hotel. Frühstück ist um halb neun, ihr müsst euch nicht großartig zurecht machen, Styling gibt es vor dem Interview, verstanden?" Lediglich Niall und Harry nickten, sodass Pauls Blick auf mich fiel. "Ich stelle einen Wecker und achte darauf, dass alle pünktlich aufstehen", versicherte ich dem Tourmanager, der dankbar nickte.
Ich wünschte Harry eine Gute Nacht, als dieser als Erstes in einem der zwei Badezimmer und danach im Bett verschwand. Niall kümmerte sich hingebungsvoll um seinen Freund, bis er diesen fest zu deckte. "Legst du dich dann auch hin? Wir haben schon halb drei und ich habe den Wecker auf acht gestellt." "Ich hab aber irgendwie noch Hunger..." Niall, der immerhin bereits bettfertig umgezogen war, was in seinem Fall aus Boxershorts bestand, kratzte sich am Bauch und sah sich nach etwas Essbarem um. "In der Minibar sind noch Nüsse und Schokolade. Aber bestellen tust du dir jetzt nichts mehr, du solltest ins Bett, Niall." Der Ire nickte nachdenklich und kniete sich vor die Minibar, aus der er eine kleine Tüte Nüsse, sowie einen Schokoriegel zerrte. Nachdem er die Sachen in Rekordzeit verdrückt hatte, winkte er mir vergnügt. "Bis morgen, schlaf gut!"
Ich wünsche ihm ebenfalls eine Gute Nacht und ging danach in mein Schlafzimmer, wo Louis bereits tief atmend auf dem Bett lag. Scott hatte ihm lediglich die Schuhe ausgezogen, sodass ich mich um die Jogginghose und den Hoodie kümmerte, bevor ich mich schließlich neben ihn legte.
Nach gefühlten Minuten riss mein Handy mich aus dem Schlaf und auch Louis gab ein mehr als nur unzufriedenes Geräusch von sich. "Sorry, wir müssen raus. Interview, bevor es nach Bern geht", erinnerte ich ihn, als er seinen Kopf unter das Kissen schob. Nachdem ich den Wecker abgeschaltet hatte, zerrte ich ihm das Kissen unbarmherzig vom Kopf. "Na los, geh duschen, dann wachst du auf!" Verschlafen taumelte Louis vor mir her und verschwand in einem der Badezimmer. Ich beschloss, als nächstes bei Harry vorbeizuschauen und klopfte vorsichtig an die Tür des Jüngsten.
Als ich keine Antwort erhielt, öffnete ich die Tür und warf einen kurzen Blick in das Zimmer. Da der Lockenkopf immerhin ebenfalls Boxershorts trug, traute ich mich in den Raum und räusperte mich. "Harry, wir müssen aufstehen!" Harry seufzte lediglich leise, auch wenn langsam Bewegung in seinen Körper kam, der über dem gesamten Bett verteilt war. "Harold, aufstehen!" "Heiß nicht so", grummelte dieser und setzte sich nach einer gefühlten Ewigkeit verschlafen auf. "Na los, geh schnell duschen, Louis ist im Anderen. Ich geh gleich noch Liam und Niall wecken, da solltest du vorher die eine Dusche belegen."
Diese Begründung schien Harry wohl zu reichen, um schnell aus dem Bett zu krabbeln und an mir vorbei ins Bad zu eilen. Ging doch! Das letzte Zimmer betrat ich um einiges vorsichtiger, immerhin konnte ich darauf verzichten, die Beiden am Ende nackt zu erwischen. Auch wenn ich Niall bereits so kannte, wäre es wohl für uns alle mehr als nur unangenehm gewesen. Als ich sah, dass die Beiden eng aneinander gedrängt in der Mitte des Bettes lagen, schmunzelte ich und verkniff es mir nur unter größter Anstrengung, ein Foto zu schießen. "Jungs? Ihr müsst aufstehen!" Lediglich Liam bewegte seine Beine kurz, bevor er wieder ruhiger wurde, während Niall überhaupt keine Reaktion zeigte.
Ich seufzte leise und trat neben das Bett, bevor ich den Beiden kurzerhand die Bettdecke entzog. Nun kam etwas mehr Leben in Niall, der versuchte, sich mit Liams Armen zuzudecken, wovon dieser schließlich aufwachte. "Ich bin keine Heizdecke, Nialler", brummte er verschlafen. "Wo ist die Decke hin?" Liam brauchte einen Moment, bis er mich wohl entdeckte und die Stirn runzelte. "Wo brennt's denn?" "Nirgends. Noch nicht. Aber ihr solltet aufstehen und euch fertig machen. In vierundzwanzig Minuten ist Frühstück." "Ich geh duschen!", verkündete Niall, der sich inzwischen von Liam gelöst hatte. "Im großen Bad ist Louis, im kleinen Harry. Und ich bin nach Louis im Großen dran, ihr könnt sicher gleichzeitig duschen und nach Harry rein, oder?" Niall lief rot an, als ich ihm die für mich eigentlich harmlose Frage stellte. "Klar, wir gehen einfach zusammen ins Bad, sobald Harry aus der Dusche ist. Das reicht zeitlich schon", antwortete Liam für ihn und schmunzelte leicht.
"Val? Bad ist frei!" Ich zögerte eine Sekunde zu lange, die Niall nutzte, um vor mir aus dem Schlafzimmer zu kommen. "Niall James Horan, du weißt genau, dass du mit Liam..." Meine Schimpftirade wurde von einem dumpfen Ächzen unterbrochen, dicht gefolgt von etwas lauterem Gepolter, auf das nun auch Liam aufmerksam geworden war. Schnell eilten wir um die Ecke, wo Louis grinsend auf Nialls Brustkorb trohnte. "Aua, Mann! Das hat wehgetan!", motzte der Ire beleidigt. "Danke", wandte ich mich lediglich an Louis und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Bin auch fertig!", ertönte es dieses Mal von Harry. "Tauscht ihr jetzt schon untereinander die Partner, oder was wird das hier?", fragte er verwirrt, als er neben uns stehen blieb und die Szene neugierig musterte.
Liam verzog sofort das Gesicht und zerrte Louis von seinem Freund. "Hast du dir wehgetan?" "Ja." "Stell dich nicht so an, Blondie", lachte Louis lediglich. "Das ist kein Witz. Meine Schulter tut mir wirklich weh, Louis", fauchte Niall ihn an und stapfte an mir vorbei in das große Badezimmer. Liam hob eine Augenbraue an, woraufhin ich seufzte. "Nehmt ihr das hier, da ist die Dusche sowieso größer. Und schau mal nach seiner Schulter, bitte." Er nickte leicht und folgte seinem Freund, sodass ich mich an Louis wenden konnte. Dieser hob abwehrend beide Hände an. "Ich habe ihn nur etwas unsanft von den Füßen gerissen, kann ja nicht wissen, dass der sich gleich wehtut!" "Ich weiß, dass es keine Absicht war, aber entschuldigen kannst du dich später trotzdem, oder?" "Natürlich... Ich wollte ihm wirklich nicht wehtun." Deutlich bedrückter sah er auf den Boden, woraufhin Harry einen Arm um ihn legte. "Nialler ist nicht aus Zucker, das wird schon nur ne kleine Schramme sein", erklärte er ihm. "Hoffentlich", murmelte Louis.
Nachdem auch ich kurz unter die Dusche gesprungen war, zog ich mir bequeme Sachen über. Immerhin musste ich nicht vor die Kamera und nach dem Interview würden wir um die zwei Stunden im Bus sitzen. Auch dafür war eine Jogginghose und ein Pullover ausreichend. Nachdem ich auch noch schnell meinen Tasche, die ich mit den Übernachtungssachen für das Hotel gepackt hatte, in den Eingangsbereich des Zimmers geschmissen hatte, sah ich nach Niall, der deutlich länger im Bad gebraucht hatte, als ich. Er hockte zwischen Liam und Louis auf dem Sofa und genoss es sichtlich, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Obwohl er seine Schulter etwas seltsam hielt. "Was macht die Schulter?" "Tut weh", antwortete er knapp und legte seinen Kopf auf Liams Schulter ab.
"Nialler, das war echt keine Absicht..." Louis sah ihn entschuldigend an, woraufhin Niall kläglich lächelte. "Schon okay, kann ja mal passieren, ich habe einfach so ein Talent, mir immer gleich wehzutun..." "Wer hat wem wehgetan?", ertönte Pauls Stimme, da der Tourmanager anscheinend von seinem Generalschlüssel Gebrauch gemacht hatte und so unbemerkt das Zimmer betreten konnte. "Ich bin auf die Schulter gefallen, bin gestolpert... Aber ich kann sie bewegen, also gibt es sicher nur einen blauen Fleck oder so", antwortete Niall ihm. Louis sah ihn verwundert an, woraufhin Niall grinste. "Aha. Gestolpert also", brummte Paul, sagte aber sonst nichts mehr dazu, ehe er sich vor Niall stellte. "Liam, steh mal bitte auf, damit ich mir das besser ansehen kann."
Liam erhob sich seufzend, damit Paul seinen Platz einnehmen konnte, der sofort nach Nialls linkem Arm griff. "Kannst du den anheben?" "Ja, tut aber weh." "Weh, weil du gefallen bist? Oder denkst du, es ist schlimmer?" "Nein, ich hatte schon verletzte oder ausgekugelte Schultern, so fühlt sich das nicht an", winkte der Jüngere ab und verzog leicht das Gesicht, als Paul seine Schulter abtastete und den Arm erneut anhob. "Ich lasse trotzdem einen Arzt holen, der sich das nach dem Interview schnell ansieht... Und jetzt zieht euch an, soweit das noch nicht geschehen ist, damit wir zum Frühstück können. Ihr solltet vor dem Interview noch etwas essen."
Niall ließ sich kurz vor der Abfahrt nur widerwillig untersuchen, da seiner Meinung nach nichts passiert sei und sie "nicht so ein Fass aufmachen sollten". Auf Pauls Wunsch hin gesellte ich mich daher zu dem Iren, als der Arzt eintraf und Niall aufsuchte. "Einmal bitte das Oberteil ausziehen." "Ich habe schon gesagt, dass das doch nichts ist. Es ist nichts passiert", widersprach Niall sofort. "Dein Tourmanager hat mich extra herbestellt, also schaue ich mir das jetzt auch an." "Können Sie ja." "Niall, zieh doch einfach dein T-Shirt aus", seufzte ich und runzelte die Stirn. Seit wann stellte er sich denn so an?! Niall seufzte ergeben und befreite sich mit der Hilfe des Arztes aus dem Oberteil.
Der Anblick erklärte, wieso sie am Morgen etwas länger unter der Dusche gebraucht hatten, als es normalerweise der Fall war und ich versuchte erfolglos, mein Grinsen zu unterdrücken. "Guck nicht so", schmollte der Ire, während auch der Arzt leicht schmunzelte. "In eurem Alter müssen euch doch die zwei, drei Knutschflecken doch nicht peinlich sein", beruhigte er ihn und ich zuckte zusammen, als sein Blick auf mich fiel. "Uh uh! Falsche Schlüsse, ich war das sicherlich nicht!", lachte ich und hockte mich kurzerhand neben Niall, der stumm auf seine Knie sah, während der Arzt vorsichtig seinen Arm bewegte.
Das Fazit war tatsächlich nur eine leichte Prellung, die leider ziemlich schmerzhaft war. Der Arzt händigte Niall eine Salbe aus, die den Schmerz etwas lindern sollte und schärfte ihm ein, die Schulter für einige Tage ruhig zu halten. Paul ließ sich auch noch einmal auf den neuesten Stand bringen, während ich bereits mit Niall und Scott in den Bus stieg, wo Niall sich sofort zwischen Harry und Liam auf das Sofa quetschte.
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