Kapitel 88 ▬ Ankunft in Stuttgart
Nabend zusammen :)
Ich habe den Berg an Terminen und Unternehmungen überlebt und heute ein neues Kapitel für euch im Gepäck :D
Eigentlich sollte das ja schon gegen Mittag kommen, aber ich habe heute Morgen ein Buch angefangen und konnte es nicht weglegen, also habe ich die 420 Seiten in einer Sitzung verschlungen... Na ja, besser spät als nie geht es jetzt hier weiter 😅
Danke weiterhin für die tolle Unterstützung von euch & viel Spaß beim Lesen 😊
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"Wie lange haben wir noch bis Stuttgart?" "Wir stehen auf einem Parkplatz etwa noch eine halbe Stunde entfernt", antwortete Paul Liam, während der Rest schweigend sein Frühstück einnahm. "Und checken wir hier ein oder fahren wir direkt weiter?" "Es geht direkt weiter in Richtung Schweiz." Liam seufzte leise und biss von einem Apfel ab. "Schaut nicht so, das stand eigentlich alles in euren Tourunterlagen. In der Schweiz werden wir aber eine Nacht im Hotel verbringen, da habt ihr am nächsten Morgen noch einen Fernsehtermin." "Hm, okay."
Paul beließ es dabei und verdrehte lediglich die Augen, als Liam Niall auf seinen Schoß zog und an sich drückte. Niall aß unbeeindruckt weiter und unterhielt sich währenddessen mit Harry, der etwas fröhlicher als noch am Vorabend wirkte. Niall erzählte ihm kauend einen Witz, was ich mit einem Augenrollen quittierte. Um die Tischmanieren würde ich mich aber nun wirklich nicht auch noch kümmern.
Der Bus setzte sich in Bewegung, als wir gerade dabei waren, die übrigen Sachen zurück in die mikroskopisch kleine Küche zu stopfen, sodass die Jungs sich hastig fertig machten. "Haben wir in Stuttgart noch Termine?" "Ein Interview, aber nur für eine Zeitung. Die kommen direkt in die Halle. Aber dafür haben wir nur fünfzehn Minuten vor dem Soundcheck eingeplant", antwortete Preston mir, bevor er Harry die Chipstüte aus den Händen riss. "Du hast gerade erst gefrühstückt!" "Chips zählen nicht als Essen", widersprach dieser sofort. "Richtig. Deswegen brauchst du auch keine." "Aber..." "Kein aber. Du stopfst nachher am Buffet noch genug in dich rein." "Preston, komm schon! Ich bin traurig, ich darf essen!"
Preston schmunzelte leicht und legte Harry einen Arm um die Schulter. "Wenn du das schon so sagen kannst und versuchst, es zu deinem Vorteil auszuspielen... scheint es dir ja schon wieder besser zu gehen." Harry zog seine Stirn beleidigt in Falten, als Preston die Chipstüte in einen der Schränke stopfte. "Nimm dir ein Glas Wasser, wenn du noch was willst. Du hast erst einmal genug gegessen. Und das sage ich dir, weil du mir gesagt hast, ich soll dich stoppen, wenn du mal wieder in eine Dauer-Hunger-Phase kommst. Ich habe das schriftlich." "Na toll", motzte Harry, musste dann aber doch grinsen und boxte Preston leicht in die Seite. "Danke."
"Bekomme ich welche?" "Nein, Niall. Du hast genauso gerade eben gefrühstückt, wie Harold." "Einen Versuch war es wert", grinste der Blonde und hängte sich an eine Querstange der Bettkonstruktion, um dort einige Klimmzüge zu machen. "Wir sollten sowieso alle mal wieder ein wenig an uns arbeiten, wann wart ihr das letzte Mal trainieren?" "Weiß nicht", murmelte Louis und hängte sich kurzerhand neben Niall, um Preston von dort aus breit anzugrinsen. "Also, Niall und ich..." "Diese Art Training zählt nicht! Heute seid ihr alle aus dem Schneider, weil wir nicht viel Zeit haben, aber in der Schweiz werden wir ein Training einschieben. Die Tour ist lang und ihr solltet eure Körper nicht vernachlässigen."
Liam runzelte die Stirn und zog kurzerhand sein Oberteil ein Stück nach oben, sodass man dessen Sixpack sehen konnte. "Ich denke, dass das schon in Ordnung ist?" "So war das nicht gemeint und das weißt du genau", widersprach Preston ihm kopfschüttelnd. "Und jetzt zieh das wieder runter, sonst segelt Niall gleich von der Stange und landet auf Harry." Liam grinste zufrieden und ließ den Stoff wieder los, bevor er seinem Freund einen Kuss auf die Lippen drückte und sich danach neben Harry quetschte.
"Zeigt euch heute bitte von eurer besten Seite, wir brauchen endlich mal wieder ein normales Interview, die Chefetage macht schon Ärger", wandte Paul sich an die Vier. "Und das kommt nicht von mir. Ich weiß, dass es im Moment alles andere als einfach ist, aber... versucht es einfach. Bitte." "Geht klar, keine Dramen, sondern die netten und höflichen Antworten", versicherte Liam ihm und schlang einen Arm um Harry. "Bekommen wir hin, oder?" Der Bandjüngste nickte stumm und seufzte leise. "Ich bin so froh, wenn wir endlich im Flieger nach Amerika hocken, uns tut ein Kontinentwechsel mehr als nur gut", brummte Paul und schüttelte den Kopf.
Ich gesellte mich zu Preston, der an einem der beiden Tische hockte und dort einige Unterlagen durchsah. "Denkst du, dieser Nico reist uns hinterher?" "Ich weiß es nicht. Ich kann es mir vorstellen, aber nach dem letzten Aufeinandertreffen sollte er eigentlich einsehen, dass er keine Chance mehr bei Harry hat. Ich hoffe für ihn, dass er zu seinem Lover zurück kriecht und so eine Scheiße nicht noch einmal abzieht." Ich nickte zustimmend und sah möglichst unauffällig in Harrys Richtung, der irgendeiner Erzählung lauschte, die Niall zum Besten gab.
"Wir kriegen das schon hin, das ist nicht das erste Mal, dass die Jungs durch so etwas durch müssen. Er wirkte heute morgen schon deutlich fitter, als gestern. Als ich aufgestanden bin, habe ich ihn schon frisch geduscht vorm Fernseher wieder gefunden, wie er über eine Orange geflucht hat, von der er die Schale einfach nicht abbekommen hat." "Klingt nach Harry", schmunzelte ich und streckte mich noch etwas verschlafen.
"Du hast heute übrigens frei." Verwundert sah ich Paul an, als dieser diese Information beinahe nebensächlich erwähnte. "Heute?" "Ja. Habe ich dir das nicht gesagt?" "Ehm... Nein?" "Oh. Dann ist das wohl unter gegangen. Auf jeden Fall kannst du heute machen, was du willst. Scott weiß Bescheid und wartet schon am Stadion, bei dem wir gleich halten werden." "Eine Vorwarnung wäre wirklich nett gewesen", seufzte ich. Ein freier Tag in Deutschland an sich war super, aber meine wenigen Freunde, dich ich noch aus Schul- und Studiumszeiten hatte, wohnten nicht einmal in der Nähe von Stuttgart. Kurzerhand zog ich mein Handy hervor und meldete mich - das erste mal seit über zwei Wochen - in unserer WhatsApp-Gruppe. Vielleicht war ja doch Jemand in der Nähe, ansonsten würde ich ein wenig durch die Stadt ziehen. Oder vielleicht mal wieder ins Kino gehen? Irgendetwas, das normale Menschen ständig taten, würde ich auf jeden Fall tun. Zwar mit Scott im Nacken, aber hoffentlich würde ich nicht all zu sehr auffallen
Überpünktlich rollte der Bus auf das weitgehende Stadiongelände, wo Preston als Erster unser fahrendes Hotel verließ und tief einatmete. "Ich liebe euch ja wirklich Leute, aber auf die Dauer ist das Teil scheiße eng", motzte er und breitete die Arme aus, um sich strecken zu können. Niall grinste lediglich und schlang beide Arme um Liam, der Harry bei irgendetwas zuhörte.
Louis entfernte sich möglichst unauffällig von uns, wobei mir die Zigarette in seiner Hand natürlich auffiel. Ich seufzte lediglich, kommentierte das Ganze aber nicht. Immerhin konnte ich mir nicht vorstellen, wie schwer es für ihn sein musste, seinen Konsum überhaupt so herunterzuschrauben, wie er es bisher getan hatte. Paul leistete dem Bandältesten Gesellschaft, während ich die eingegangenen Antworten durchlas. Wie bereits erwartet beschwerten die meisten meiner "Freunde" sich nur, dass ich mich doch sowieso kaum meldete und nur, wenn es mir passte. Seufzend scrollte ich durch die Nachrichten und bereute es bereits, als eine neue Nachricht eintrudelte.
Thomas, der einige Uni-Kurse mit mir besucht hatte, ignorierte das Gemecker des Gruppenchats und hatte sich wohl für eine private Nachricht entschieden. Er absolvierte momentan wohl ein Praktikum im Großraum Stuttgart und könnte sich am Nachmittag mit mir treffen. Ich warf einen Blick auf meine Uhr und tippte schnell eine Antwort. Kurze Zeit später schickte er mir die Adresse zu einem Café, das auch recht gut mit dem Auto zu erreichen war. Das wäre Scott mit Sicherheit lieber, als mit mir in irgendwelchen S-Bahnen durch die Gegend fahren zu müssen.
"Ich habe gehört, du hast heute frei?" Louis tauchte nach einigen Minuten hinter mir auf und ich lehnte mich an seinen Oberkörper. Er roch nach Deo, Pfefferminzkaugummi und seinem Shampoo, trotzdem konnte er den Zigarettengeruch nicht vollkommen überdecken. "Ja, ich werde den Freigang nutzen und mal ein wenig in die Stadt fahren, denke ich..." "Schade", seufzte der Ältere und drückte mich beinahe besitzergreifend an sich. "Louis, etwas Abstand tut uns sicher mal gut, oder?" "Bitte?" Ich verdrehte die Augen, als der Wuschelkopf die Aussage natürlich sofort in den falschen Hals bekam. "Führ dich jetzt nicht auf, wie eine kleine Diva. So war das nicht gemeint und das weißt du. Ich will nur nicht, dass wir uns irgendwann an die Gurgel gehen, wenn wir rund um die Uhr aufeinander hocken. Ich bin doch in ein paar Stunden wieder da. Spätestens nach dem Konzert. Und du konzentrierst dich einfach auf deinen Job, dann bin ich sowieso noch schneller wieder da." Louis seufzte leise und legte sein Kinn auf meiner Schulter ab.
"Ja, du hast wahrscheinlich recht", murmelte er. "Aber du nimmst Scott mit, oder?" "Natürlich. Als ob ich ohne den irgendwo hingehen dürfte", antwortete ich ihm und nickte eben Genannten kurz zum als dieser aus der großen Halle kam und einige Worte mit Preston wechselte. "Startklar? Oder willst du noch nicht direkt los?" "Doch, wir können ruhig los. Ich hab meine Tasche auch schon dabei." "Wir nehmen das Auto, oder?" "Hast du Lust auf die Bahn?", antwortete ich mit einer Gegenfrage, woraufhin Scott das Gesicht verzog. "Wenn es nicht unbedingt sein muss, Nein." "Dachte ich mir. Klar nehmen wir das Auto", grinste ich und drehte mich in Louis' Armen um. "Kauf nicht zu viel", meinte dieser ernst, bevor er lachen musste und mir einen Kuss gab. "Ich liebe dich. Und pass bitte auf dich auf. Und ruf sofort an, wenn irgendwas ist, ja? Bis nachher." "Ich dich auch, Louis. Und mache ich. Und du benimmst dich und machst das, was Paul dir sagt, ja?" "Mach ich doch immer", grinste Louis frech und zwinkerte Paul zu, der neben uns aufgetaucht war und nun hektisch auf seine Armbanduhr tippte. "Du musst endlich rein, Tomlinson!" "Alles klar, ich gehe schon. Dann hält dich zumindest eine Sache weniger auf", unterbrach ich die Beiden und drückte Louis noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich hinter Scott zu dem großen Fahrzeug ging.
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