Kapitel 61 ▬ "Ihr seid viel schlimmer."
Nabend :)
Ich hoffe, ihr habt das gestrige Kapitel halbwegs verdauen können, heute geht es auch schon weiter mit dem lieben Chaotenhaufen ;)
Passend dazu ist heute das offizielle Musikvideo von Nialls neuem Song erschienen, vergesst nicht, es euch anzusehen^^
Viel Spaß beim Lesen! :)
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Ich atmete tief durch und ließ mich schließlich auf das kleine Sofa im Zimmer fallen. „Wieso?" „Wieso du mich anschreien sollst? Ich hab Niall geschlagen, das weißt du sicher." „Ja. Wieso hast du das gemacht, Liam? Tickst du noch ganz richtig?!" „Ah. Da kommt der Anschiss." „Sag mal, hast du was genommen?!" Beinahe desinteressiert stand Liam am Fenster und starrte auf die Straße herunter. „Nein, habe ich nicht. Aber ich weiß, dass ich es verbockt habe."
„Liam...", seufzte ich und schüttelte den Kopf. „Du hast Mist gebaut, aber das heißt nicht, dass du es mit Niall verbockt hast." „Er hat es nicht erwidert." „Ist das dein Ernst?! Du hast ihm so viel vorgeworfen und dann schreist du ihm das Liebesgeständnis förmlich ins Gesicht und du erwartest tatsächlich, dass es dann so schön romantisch erwidert?! Wie alt bist du bitte, Liam? Dreizehn?!"
„Fuck", nuschelte Liam und ich konnte deutlich hören, dass auch er wieder den Tränen nahe war. Da ich mir nicht sicher war, ob der Ältere es vor mir zeigen wollte, blieb ich ruhig auf dem Sofa sitzen, bis Liam tief durchatmete und sich umdrehte. „Ich muss mich bei ihm entschuldigen." „Er schläft im Moment." „Was, wieso?" „Weil er so sehr geheult hat, dass er vollkommen fertig eingeschlafen ist." „Scheiße. Das wollte ich nicht. Wirklich nicht! Ich war nur so aufgebracht und... ich... ich hatte einfach Angst", seufzte er. „Wovor?" „Dass er sich für die Beziehung mit mir schämt." „Ach, Liam. Wieso glaubst du denn bitte so einen Schwachsinn?"
„Keine Ahnung. Ich war noch nie in so einer Situation, okay? Ich hasse dieses Versteckspiel!" „Ich kann dir da nicht helfen, Liam. Aber wenn du Niall liebst, wirst du dich damit arrangieren müssen." Das mochte vielleicht hart klingen, aber in der momentanen Situation blieb ihm nichts anderes übrig. „Ja... du hast recht", seufzte er und zuckte zusammen, als es an der Tür klopfte.
„Machst du auf? Ich will so verheult nicht an die Tür." „Klar", antwortete ich ihm und ging zur Tür, wo ich auf Paul traf. „Was gibt's?" „Ich will mit Liam sprechen." „Gerade ist es eher schlecht..." „Das ist mir egal." „Hat Louis dir etwa erzählt, dass...?" „Ich habe den Streit gehört und habe eben nach Niall gesehen. Deswegen denke ich, dass ein Gespräch längst überfällig ist!"
„Ich habe schon mit ihm gesprochen, Paul." „Schon in Ordnung, Val", murmelte Liam und setzte sich auf sein Bett, während Paul mit verschränkten Armen ins Zimmer trat.
„Mach die Tür hinter dir zu, Val." Mit einem unguten Gefühl verließ ich Liams Zimmer und hörte bereits auf dem Flur, dass Paul einen deutlichen und lauten Ton anschlug.
In meinem Zimmer angekommen entdeckte ich Niall, der kauend zwischen Louis und Harry auf dem Sofa saß und auf den Fernseher starrte. „Hi", murmelte ich und schmunzelte, als Niall nur kurz zu mir sah, um zu winken, ehe er nach einem neuen Keks griff. „Woher sind die Kekse?" „Paul hat sie gebracht." „Habt ihr Paul alles erzählt?" „Ja", antwortete Louis mir. „Wieso?", fragte Harry, während er Niall beruhigend durch die blonden Haare strich, der die Aufmerksamkeit sichtlich genoss.
„Weil Paul ihm glaube ich gerade den Hintern versohlt. Zumindest mit Worten." „Autsch", grinste Harry. „Aber verdient", mischte Louis sich ein und drückte den Iren leicht an sich. „Er hat vollkommen überreagiert und Paul wird ihm schon den Kopf zurechtrücken."
Niall ignorierte unsere Unterhaltung weiterhin und schob sich den nächsten Schokoladenkeks in den Mund. „Niall?" „Hm?" Er sah stur auf den Fernseher, sodass ich diesen kurzerhand ausschaltete. „EY!" „Ich weiß, dass du dich ablenken willst, aber ihr solltet das vor dem Konzert heute klären." Niall seufzte leise und sah auf seine Socken. „Ich habe aber ehrlich gesagt keine Lust, jetzt nochmal zu streiten." „Er wird nicht mehr streiten. Niall... er hat auch geweint und es tut ihm wirklich leid." „Er hat mir trotzdem wehgetan." Nialls Wange war zwar nur leicht gerötet, aber man sah trotzdem, dass sie etwas angeschwollen war. Liam hatte also ziemlich kräftig zugelangt.
(Anmerkung: Das Foto wurde von mir amateurhaft und innerhalb einer Minute bearbeitet - auf dem Original hat Niall keine gerötete Wange - nur, dass hier keine falschen Gerüchte aufkommen :D )
Ich setzte mich schließlich ebenfalls zu den Dreien aufs Sofa, da Niall offensichtlich nicht daran interessiert war, sich weiter darüber zu unterhalten. Stattdessen schaltete er den Fernseher wieder an und konzentrierte sich auf eine Talkshow.
Als es nach einer Weile klopfte, machte keiner der Jungs auch nur Anstalten, sich zur Tür zu bewegen. „Ja, wieso auch aufstehen, was?", motzte ich und ignorierte das mehrstimmige Lachen, als ich schließlich zur Tür ging. „Paul?" Besorgt sah ich mich nach Liam um, konnte auf dem Flur aber niemanden entdecken. Pauls Gesicht hatte noch einen ziemlichen Rotton aufzuweisen, also war er wohl mehr als deutlich zu Liam gewesen. „Ich müsste mir Niall mal kurz ausborgen." „Er will nicht mit ihm reden." „Nun. Er wird es müssen. Sie müssen heute Abend zusammen auftreten." „Aber..." „Val. Ich bin ihr Tourmanager. Nichts für ungut. Wir müssen das jetzt klären."
Ich seufzte, als ich das vertraute Klicken eines Türschlosses vernahm und Niall sich wie befürchtet aus dem Staub gemacht hatte. „Er hat sich eingeschlossen", informierte ich Paul, der daraufhin sofort auf das Bad zu ging. „Niall, mach auf." „Nein, ich will jetzt nicht mit ihm reden!" „Nialler, sei nicht kindisch und mach die Tür auf!" „NEIN!" „Du weißt, dass ich diese Tür in wenigen Minuten offen habe und dann bin ich mehr als schlecht gelaunt, weil schon wieder was auf die Rechnung muss, also mach auf!" „Hau doch einfach ab!" „Niall, bitte mach die Tür auf", mischte ich mich ein und ignorierte Pauls genervtes Schnauben. „Bitten hilft da nicht, ich trete jetzt die Tür ei-..."
Auch ich sah verwundert auf die Tür, die sich langsam öffnete, bis der Ire mit hängendem Kopf nach draußen trat. „Bitte zwing mich nicht." „Niall... wenn heute Abend kein Konzert wäre, dann würde ich dir ein wenig Zeit lassen, das weißt du. Aber es geht nicht." „Ich will aber ni- Lass mich runter!"
Ich verkniff es mir, Pauls Vorgehen zu kritisieren, als dieser den Iren kurzerhand über seine Schulter warf und zurück auf den Flur trat. „In einer Stunde ist übrigens Abfahrt! Also seid rechtzeitig fertig!", informierte er uns, bevor er die Tür zu schmiss und mit einem keifenden Niall über den Flur verschwand.
„Paul ist manchmal echt ätzend", stellte Harry sachlich fest, woraufhin ich nickte. „Ich finde es nicht in Ordnung, dass er ihn so grob dazu zwingt." „Na ja, er weiß wahrscheinlich, dass Liam ihn jetzt auf Knien um Vergebung bittet." „Ja, wahrscheinlich", stimmte ich ihm zu. „Ich bin mal telefonieren", informierte Harry uns plötzlich, nachdem er auf sein Handy gesehen hatte und sich auf den Balkon verzog. Louis stand ebenfalls auf und schlang seufzend beide Arme um mich. „Er verheimlicht und irgendwas. Oder irgendwen." „Na ja, sagen wir es so. Mit Liam oder Niall redet er jetzt schon mal nicht, also steht er immerhin auf keinen der Beiden", grinste ich. „Wieso kommst du denn ausgerechnet auf einen der beiden?" „Er war am Anfang doch etwas angefressen, als sie zusammen waren." „Ja, weil er dann nicht mehr so viel Aufmerksamkeit bekommt. Aber er steht sicher nicht auf einen der Zwei." „War eigentlich auch eher ein Witz", ruderte ich zurück, da Louis angestrengt die Stirn in Falten legte und Harry beobachtete.
„Lass ihm seine Ruhe und schau lieber, dass du alles für nachher hast." „Ich brauche nichts. Nur mein Handy, das habe ich. Und dich. Dich habe ich auch." Er zwickte mich zur Bestätigung seiner Worte leicht in die Seite. „Autsch, ich bin nicht dein Eigentum!" „Weiß ich doch", grinste er. „Aber trotzdem brauche ich nicht mehr." „Na dann. Ich muss aber noch meine Tasche fertig packen, immerhin kann man nie wissen, wer von euch Pflaster, Tüte oder Eisbeutel braucht." „Sind wir so schlimm?", maulte Louis, als ich mich aus seinem Griff befreite.
„Nein", erwiderte ich, woraufhin er zufrieden lächelte. „Ihr seid viel schlimmer."
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