Kapitel 60 ▬ "Das konnte doch nicht sein Ernst sein!"
Nabend :)
Heute bin ich etwas spät dran, ich habe den gesamten Laptop auf eine neue externe Festplatte gezogen, damit ich meine alten Daten auch mit dem neuen Notebook mit mir herumtragen kann :D Das hat einige Stunden gedauert, aber immerhin hat der alte Laptop durchgehalten ;)
Wer mich kennt, weiß... es war viel zu lange ruhig... :D
Seinen aktuellen Song fand ich dazu recht passend, mehr verrate ich nicht :P
Viel Spaß beim Lesen ;)
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„Heute Abend spielen wir in Frankfurt, also kommen wir auch recht früh ins Bett..." Ich verkniff mir den Kommentar, dass wir nie vor vier im Bett waren. „... du könntest also deine Eltern fragen, ob sie morgen vorbeikommen wollen? Da haben wir ja sowieso frei." Ich seufzte, als Louis mich ansah, während ich so tat, als wäre ich hundertprozentig damit beschäftigt, meine Kleidung für heute Abend herauszusuchen. „Ignorier mich nicht, du musst eh schwarz tragen!", grinste er, als er bemerkte, dass ich betont nachdenklich zwei schwarze und quasi identische Jeans in die Luft hielt.
Seufzend warf ich eine davon aufs Bett und sah meinen Freund an. „Willst du das wirklich? Sie kommen eh nicht." „Dann hast du wenigstens gefragt, Val..." „Und... wenn sie kommen und scheiße sind?" „Dann finden wir sie wenigstens beide doof." Wie konnte er das nur so locker nehmen? Ich runzelte die Stirn, bevor ich geschlagen mein Handy aus der Tasche zerrte und eine kurze WhatsApp-Nachricht an meinen Vater schickte. „So. Er weiß Bescheid. Zufrieden?" Louis nickte und lief um das Bett herum, damit er mich an sich drücken konnte. „Ich will sie wirklich gerne kennenlernen, Val." „Ja. Ich fände es auch schön, wenn ihr euch mal kennenlernen würdet." Lüge Nummer Eins. „Vielleicht haben sie ja Zeit und schauen vorbei." Lüge Nummer Zwei. Das würde niemals passieren.
„Bestimmt", lächelte Louis und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Leute? Ich hab Hunger und wollte noch was essen, bevor wir los müssen! Kommt ihr mit James und mir runter oder wollt ihr Privatsphäre?" Ich verdrehte die Augen, als Harry ins Zimmer trat, wobei er eine Hand auf seine Augen drückte und sich mit der anderen gespielt vorsichtig voran tastete.
„Scheiße, Val! Zieh dir was an!" Ich boxte Louis in die Seite, als dieser auch noch auf das Spielchen einging und Harry sofort die Hand von den Augen nahm. „Harold!" Harry grinste Louis angriffslustig an, bevor er - dicht gefolgt von dem Doncaster - aus dem Zimmer rannte. Kopfschüttelnd folgte ich den Beiden und beobachtete belustigt, wie diese zu James' Füßen auf dem Boden lagen und Louis seine Knie in Harrys Oberkörper drückte. „Ich habe dich noch nicht so ganz verstanden!" „T-tut mir leid!", lachte der Jüngere wenig überzeugend. „Val ist meine Freundin und wenn du denkst, dass sie nackt ist, hast du nicht deine Hand von den Augen zu nehmen, klar?!" Harry grinste lediglich. „Harold!" „Ja, Mann! War doch nur ein Witz, ich hab vorher schon gesehen, dass ihr beide was an habt. Aber du regst dich immer so auf, das ist lustig", gluckste er und atmete schnaufend auf, als Louis von seinem Brustkorb rutschte und ihm nun ebenfalls grinsend die Hand reichte.
„Ihr seid echt unmöglich", seufzte ich und zuckte zusammen, als Harry mir eiskalt einen Kuss auf die Wange gab. „Styles!"
Lachend rannte er aus dem Zimmer, wobei er noch auf dem Flur von Louis umgerissen wurde. „Sicher, dass du keine Verstärkung mitnehmen willst?", grinste ich James an. „Scott sollte doch sowieso mit, oder?" „Im Hotel eigentlich nicht." „Sag ihm lieber Bescheid, Val." Ich seufzte genervt, machte mich aber auf die Suche nach Scotts Zimmer, wo ich anklopfte. „Sofort!"
Nach einigen Sekunden öffnete der Personenschützer die Tür. „Hi, Val. Was gibt's?" „Ich geh mit James, Louis und Harry zum Essen. James meinte, ich sollte dir Bescheid geben, aber ich bleibe ja im Hotel, also musst du nicht..." „Ich wollte sowieso gleich runter, also kann ich auch jetzt mit." Er schob sich Funkgerät und Handy in die Hosentaschen und schloss seine Zimmertür hinter sich. „Und bei dem Anblick kann James Verstärkung sicher brauchen."
Sein Kollege hatte inzwischen Louis im Schwitzkasten, während Harold lachend auf dem Boden hockte. „Louis, es reicht!" „Er hat meine Freundin geküsst!", knurrte Louis wütend und zappelte erfolglos unter dem Griff. „Auf die Wange, reg dich doch nicht so auf!", kicherte der Bandjüngste und schnappte nach Luft, als Scott ihn mit einer schnellen Bewegung auf die Beine zog. Als Harry erkannte, wer die Person war, grinste er erleichtert. „Okay okay. Sorry, Louis. Ich wollte dich nur ein wenig ärgern. Dafür hast du mir dein Knie in die Eier gerammt, ja? Wir sind quitt." „Das werden wir noch sehen!", schnaubte Louis und griff nach meiner Hand, nachdem James ihn aus seinem Griff entlassen hatte.
„Kein Prügeln beim Essen, klar?" Scott sah die Beiden ernst an, woraufhin Louis mich fest an seine Seite zog und mir einen Kuss auf die Haare gab. „Ich plane meine Rache, glaub mir", brummte er leise, woraufhin ich ruhig über seinen angespannten Unterarm strich. „Beruhig dich, es war nur ein Kuss auf die Wange und er hat ihn nicht ernst gemeint, ja? Du regst dich viel zu schnell auf, dann ist es doch klar, dass sowas verlockend ist." „Nimm ihn nicht auch noch in Schutz", maulte er, auch wenn ich sah, dass er nicht mehr wirklich sauer auf seinen Bandkollegen war.
„Wo sind eigentlich die anderen Beiden?" „Weihen sicher ihr Zimmer ein", lachte Harry und auch Louis grinste anzüglich. Ich verkniff es mir, ihnen davon zu erzählen, dass Niall und Liam sich im Bus etwas in die Haare bekommen hatten, sondern nickte lediglich. „Was ist? Stimmt was nicht?" Louis sah mich sofort an und runzelte die Stirn. „Hm? Nein, alles gut." Wenig überzeugt nickte Louis und sah mich noch für einen Moment an, bevor er auf einen Witz einging, den Harry gerade Scott und James erzählte.
Spätestens, als Niall mit verquollenen Augen in unseren Bereich des Restaurants stolperte, wusste aber auch Louis, dass etwas nicht stimmte. „Val, hast du kurz Zeit?" Ich ließ mein Brötchen sofort auf meinem Teller zurück und stand auf. „Natürlich", antwortete ich und sah zu Scott, der ebenfalls aufstand. „Wir fahren nach oben und gehen zu mir. Iss ruhig fertig." „Sicher?" „Ja, wir gehen direkt nach oben. Versprochen." „Okay, gut." Er verkniff es sich, Niall zusammenzustauchen, da dieser ohne Begleitung nach unten gekommen war und nickte lediglich.
„Komm mit", seufzte ich und schob Niall, der schniefend auf seiner Unterlippe kaute, vor mir aus dem Raum. Der Fahrstuhl war zum Glück verlassen und ich bekam kein Wort aus dem Iren, bis ich die Zimmertür hinter mir schloss und er in Tränen ausbrach. „Er hat Schluss gemacht!"
„Was?!" Das konnte doch nicht sein Ernst sein! „Was ist passiert, Niall? Ganz langsam und von vorne." „Er... wir haben geredet", schniefte er und ließ sich von mir zum Sofa führen, wo er sich wie ein Häufchen Elend nieder ließ. „Ja? Worüber?" „Darüber, unsere Eltern einzuweihen. Ein eventuelles Outing. Und einfach... den nächsten Schritt zu machen." „Okay... und dann?" „Ich habe ihm gesagt, dass ich noch nicht soweit bin und ich nicht weiß, ob ich mich überhaupt outen will und dann ist er irgendwie sauer geworden. Und hat mich angemeckert, dass ich auch mal an ihn denken sollte und..." Ich würde Liam umbringen. „und, dass er mich liebt und sich nicht verstecken will." Hundert Punkte an Liam Payne. Nahm das erste Mal die drei Worte in den Mund, während er sich mit seinem Freund stritt. Super. Ich seufzte leise und legte einen Arm um Nialls Schulter, woraufhin sich dieser an mich lehnte.
„Ich habe angefangen zu weinen und er... er war so anders. Eine Mischung aus panisch und wütend. Er hat mir Angst gemacht und dann... dann hat er mir eine gescheuert." Ich würde Preston beauftragen, Liam umzubringen. „Er hat was?!" „Er hat danach sofort gesagt, dass es ihm leid tut, aber ... er hat mich angeschrien, Val! Ich kann doch auch nichts dafür, dass ich noch Zeit brauche und und..." Den Rest des Schluchzens verstand ich nicht, sodass ich den Blonden überfordert an mich drückte, während ich überlegte, wie ich Liam die Augen auskratzen konnte. Hatte er mir vorhin überhaupt nicht zugehört?!
„Und... du bist dir sicher, dass er Schluss gemacht hat, Niall? Er liebt dich." „Er hat gesagt... er hat gesagt... ‚Dann hau doch ab!'", weinte der Ire inzwischen richtig und durchnässte mein Oberteil. „Okay, aber das war nicht ein ‚Es ist aus'. Das renkt sich wieder ein, okay? Du... liebst ihn doch auch, oder?" „Ja! Aber in dem Moment konnte ich es irgendwie nicht sagen und deswegen war er dann noch mehr sauer! Weil er denkt, ich liebe ihn nicht!" Ich seufzte leise und strich ihm durch die blonden Haare, bis er das Weinen irgendwann einstellte und nur noch in regelmäßigen Abständen die Nase hochzog.
„Komm, du legst dich jetzt eine Weile hin und ruhst dich aus und ich rede mit Liam, hm?" „Nein, bleib hier!" Ich bugsierte den Iren irgendwie in das Bett von Louis und mir, wo ich ihn zudeckte. „Ich bleibe, bis du schläfst." „Ich bin nicht müde", motzte der Blonde und wischte sich die Tränen mit Louis' Bettdecke ab. Ich erwiderte gar nichts und schmunzelte, als dem Jüngeren natürlich trotzdem nach wenigen Minuten die Augen zu fielen.
Leise schloss ich die Tür hinter mir und traf im Eingangsbereich unseres Zimmers auf Harry und Louis. „Und?" „Ich gehe zu Liam und kratze ihm jetzt erst einmal die Augen aus. Und ihr seid bitte leise und lasst Niall schlafen. Wenn ihr ihn aufweckt, müsst ihr ihn dazu bringen, mit dem Weinen aufzuhören. Also tut euch einen Gefallen... und weckt ihn nicht auf!" Harry grinste schief und nickte. „Alles klar, Boss." „Was hat Liam denn gemacht?" „Er hat Niall angeschrien, weil der noch nicht so weit ist, wie Liam und dann..." Ich sah kurz zu Harry, bevor ich leiser weiter sprach: „Er hat ihm eine gescheuert, Louis." „WAS?!" „SHHH!", stauchte ich ihn zusammen, woraufhin Louis mich auf den Flur zog. „Er hat ihn geschlagen?!" „Na ja. Eine Ohrfeige... Aber ja. Und da ist es mir egal, was Liam durchmacht... das geht gar nicht." Louis nickte leicht und seufzte. „Soll ich mitkommen?" „Bleib erstmal hier. Falls Niall aufwacht. Dann hat er Jemanden, der sich um ihn kümmern kann." „Harry ist auch da." „Ja. Aber du bist älter und ich weiß nicht, ob Harry mit einem heulenden Niall klarkommt." „Und ich schon, oder was?" „Zu zweit habt ihr mehr Chancen", schmunzelte ich.
Louis verschwand wenig begeistert wieder auf unserem Zimmer, bevor ich zu Liams Zimmertür ging und dort gegen das Holz hämmerte. Auch der Ältere hatte gerötete Augen und ließ mich wortlos in den Raum. Auch ich sagte nichts, sodass Liam eine Augenbraue anhob. „Na los. Schrei mich an."
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