Kapitel 58 ▬ Auf deutschen Autobahnen
Nabend :D
Ich war heute endlich brav beim Arzt und was kam? "Da kann ich leider nichts machen." - Wer hat es schon vorher gewusst? Ich! Aber gut. Ich weiß immerhin, dass ich nicht sterben werde und habe neue Medikamente bekommen, damit es bis zu meiner nächsten mündlichen Prüfung hoffentlich besser wird...
So, dann lasse ich euch mal das heutige Kapitel da, bevor es für mich wieder an die Lernkarten geht. Heute bin ich noch nicht so erfolgreich gewesen :D
Viel Spaß beim Lesen! :)
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„Du musst mir in Deutschland einfach alles zeigen! Ich habe bei unseren letzten Besuchen quasi nichts gesehen!" Louis sah gebannt aus dem Fenster, wobei ich mich fragte, was er dort so Spannendes erkennen konnte. Wir standen im Stau. Quasi direkt hinter der französischen Grenze hatte der Verkehr immer stärker zugenommen und nun standen wir auf der wunderbarsten Autobahn Deutschlands, der A5, in der Sonne und langweilten uns.
Die Zeit in Frankreich war ruhig gewesen, Niall war zum Glück sehr schnell wieder auf die Beine gekommen, und ich hielt mich brav daran, mich immer mit Scott abzusprechen. Gleichzeitig war ich aber froh, dass Scott sich um mich kümmerte, da er mir immer genügend Freiraum ließ.
„Können wir aussteigen?", rutschte es mir plötzlich heraus. Wir rollten sowieso nur auf dem rechten Fahrstreifen zwischen einem LKW und unserem zweiten Bus und bewegten uns kaum vorwärts. Preston starrte mich an, als ob ich Louis gerade einen Heiratsantrag gemacht hätte, während Niall bereits aufgesprungen war. „AU JA!" „Nichts da!", unterband Paul das Vorhaben sofort und schüttelte den Kopf. „Kommt schon, wir sterben hier drinnen vor Langeweile und wenn wir jetzt ein wenig laufen, müssen wir nachher keine Pause machen." „Nein!"
„Ihr seid die Besten!", grinste ich, bevor ich in meine Schuhe schlüpfte und hinter Paul aus dem Bus stieg. „Ich fasse es nicht, dass wir eingeknickt sind", grummelte dieser und verschaffte sich schnell einen Überblick über die Lage, bevor die Anderen nach und nach ebenfalls ausstiegen. „Ich wette mit dir, die Band ist auch glei-.. da sind sie schon." Paul seufzte leise, als sich nun auch die Tür des hinteren Busses öffnete und Josh gefolgt von den anderen Musikern zu uns rannte. „Hat Niall also doch keine Scheiße geschrieben", grinste er und präsentierte einen Fußball.
„Jungs, das hier ist immer noch der Standstreifen und hier können Einsatzfahrzeuge durchmüssen und..." Preston verdrehte die Augen, als Louis sich über die Leitplanke schwang und Josh ihm den Fußball zu warf. „Dann spielen wir halt hier!", grinste er. „Wenn wir den Zirkus hier abbrechen, gehen alle sofort zurück in den Bus, klar?" „Klar", antworteten alle Paul mehr oder weniger aufmerksam, während auch ich hinter die Leitplanke kletterte, um vom Standstreifen zu kommen.
Entgegen Pauls Befürchtungen tauchten lediglich ein paar männliche Jugendliche auf, die sich dem Fußballspiel anschlossen. Wir achteten darauf, in der Nähe der Busse zu bleiben, während ich die Jungs schmunzelnd beobachtete und einige Fotos schoss. „Niall, wieso trägst du auch Flipflops?", motzte Liam seinen Freund an, als dieser mal wieder den Ball verlor und das natürlich auf sein Schuhwerk und nicht Louis' Fußballtalent schob.
„Weil sie cool sind!", erwiderte Niall lachend und versuchte mit seinen Flipflops hinter Louis her zu rennen. „Jungs, der Stau löst sich so langsam auf. Alle zurück in die Busse!" „Aber... noch nicht, Paul!" „JETZT!" „Noch ein paar Minuten", jammerte auch Niall und hechtete dem Ball erneut hinterher. Schmunzelnd beobachtete ich, wie Paul sich den Iren kurzerhand unter den Arm klemmte und Liam auffordernd ansah. „Ab in den Bus!" „Geht klar", grinste dieser, da er wohl auf eine Freifahrt verzichten wollte. Josh schnappte sich den Fußball und klatschte mit den Jungs ab, bevor sie wieder in den hinteren Bus stiegen.
„Val, kommst du?" Ich sah zu Scott, der das Ganze ruhig beaufsichtigt hatte und nun Harry beobachtete, wie dieser in den langsam rollenden Bus stieg. „Komme!", rief ich und griff nach Louis' Hand, nachdem dieser über die Leitplanke geklettert war. „Danke, dass wir das machen durften", bedankte Niall sich artig, nachdem Paul ihn auf dem Sofa abgelegt hatte und kontrollierte, dass auch sicher alle wieder an Bord waren.
„Schon okay. Die Luft hat uns allen gut getan." Ich nickte leicht und runzelte die Stirn, als mir auffiel, dass Louis diese „Pause" nicht - wie sonst so oft - für eine Zigarette genutzt hatte. Ich begegnete seinem Blick und musste automatisch lächeln. „Alles okay?", fragte er mich leise, da Harry an seiner Seite eingeschlafen war und sein Handy im Schlaf an sich presste. „Klar", lächelte ich. „Woran hast du gedacht?" „Nicht so wichtig", winkte ich ab. „Bitte erzähl es mir."
Ich zögerte kurz, da Louis bei diesem Thema auch weiterhin sehr sensibel war. „Mir ist nur aufgefallen, dass du dich nicht zu den anderen Rauchern gestellt hast", antwortete ich trotzdem. „Was okay gewesen wäre. Aber... ist mir eben aufgefallen", fügte ich hastig hinzu. Louis schmunzelte und griff mit seiner Hand, die nicht durch den Bandjüngsten eingeklemmt war, nach meiner, um sie leicht zu drücken. „Ich wollte lieber Fußball spielen. Und... ich habe es irgendwie auch nicht gebraucht", erklärte er mir. „Das ist gut", lächelte ich und sah Louis an. „Ich will dich nicht verändern, Louis. Aber... ich mache mir einfach Sorgen um deine Gesundheit. Und deine Stimme wird es dir auch danken..." „Ja. Das stimmt. Und das ist schon okay. Das wäre ja eine positive Veränderung, oder?" „Oh ja." „Liam will auch zurückschrauben. Niall steckt seine Zunge auch nicht so gerne in einen Aschenbecher."
Angesprochener zog sich sofort von seinem Freund zurück und lief dunkelrot an. „Das war keine Aufforderung, Nialler. Untersuche ruhig weiter Liams Mandeln", grinste Louis frech, woraufhin Liam die Augen verdrehte und eine leere Plastikflasche nach dem Doncaster warf. „Komm her", flüsterte er danach an Niall gewandt und zog seinen Freund wieder auf seinen Schoß, um den Kuss wieder aufzunehmen.
Louis öffnete bereits grinsend den Mund, sodass ich ihn warnend ansah. „Lass die beiden. Sie müssen sich so schon verstecken, also sollen sie wenigstens hier knutschen können!" „Stimmt. Ich kann wenigstens überall knutschen", grinste er. „Wie rücksichtsvoll." „Sorry. Das... war echt doof. Ich wünschte, sie könnten es auch öffentlich und na ja..." „Schon okay", beruhigte ich ihn. „Die Beiden sind sowieso abgelenkt", fügte ich schmunzelnd hinzu und nickte in die Richtung der Beiden, wo Liam den Kuss notgedrungen löste, um Niall Luft holen zu lassen.
„Wenn ihr beiden jetzt auch noch anfangt, lege ich mich ins Bett und heule", ertönte Harrys müde Stimme, als Louis sich gerade vorbeugte, um mich zu küssen. Seufzend lehnte ich mich zurück und auch Louis entfernte sich. „Wieso klappt es denn bei dir nicht, hm Hazz?" „Sagt der Richtige. Du hast auch ewig gebraucht, überleg mal, wie alt du bist", grummelte der Bandjüngste. „Ich bin nicht alt", erwiderte Louis sofort und ich verkniff es mir zu sagen, dass er genau diese Bedenken vor einiger Zeit noch bei mir geäußert hatte.
„Doch, bist du. Und keine Ahnung. Ich habe keinen Bock mehr auf die ständig wechselnden Bekanntschaften", seufzte er. „Hast du denn Jemanden im Blick?" „Hm. Weiß nicht." Er verneinte nicht, also gab es da mit Sicherheit eine Person. „Tendierst du fürs feste Binden denn eher zu einer Frau oder einem Mann?" „Ich..." Harry brach ab und sah mich unruhig an. „Mir ist das eigentlich egal. Aber eine Frau wäre wohl einfacher." „Harry. Darum geht es nicht. Es geht darum, wie du glücklich werden kannst. Wenn dich ein Mann glücklich macht, solltest du in der Richtung suchen. Und wenn es eine Frau ist, ist es eine Frau." „Ja..." „Gibt es da Jemanden?" „Vielleicht. Bin mir nicht so sicher", nuschelte er und gähnte herzhaft. „Ich hau mich ne Runde hin." „Aber nicht zum heulen, oder?", mischte Louis sich wieder ein und erntete dafür einen Ellenbogenhieb meinerseits. „Autsch, Val!" „Der war verdient. Und nein, nicht zum heulen." Harry schüttelte den Kopf und kniff Louis in die Wange, bevor er in Richtung Schlafbereich verschwand.
Liam schien seine Finger überhaupt nicht mehr von Niall lassen zu können und zuckte erst zurück, als Louis die Plastikflasche zurück an den Anfangspunkt warf. Dabei traf er leider Niall am Hinterkopf, der Liam wohl ziemlich fest in die Unterlippe biss. „Fuck, sorry!" Liam presste eine Hand auf die blutende Lippe und funkelte Louis genervt an. „Musste das sein?" „Ja. Hab keinen Bock, euch beim Trockensex anzuschauen." „Neidisch, Tomlinson?" „Nein", erwiderte dieser und zog mich fest an sich. „Rutsch mal kurz runter, Schatz. Ich hol mir einen Eisbeutel, damit die nicht anschwillt." Niall nickte und rutschte zur Seite, woraufhin Louis noch breiter grinsen musste. „Ich glaube, das ist nicht das einzige, was hier angeschwollen ist."
„Louis!", empörte ich mich, da Niall nach diesem Kommentar noch dunkler anlief und ein Kissen auf seinen Schoß legte. „Wie alt bist du bitte, fünf?!" „Mindestens sieben", ging der Doncaster auf meine Frage ein und lachte zufrieden, als Niall ihn eingeschnappt ansah. „Du bist echt doof, Louis!" „Ich weiß", zuckte Louis mit den Schultern und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen, als auch Liam mit einer ausgebeulten Hose aufstand und schnell nach vorne verschwand, um nach einem Eisbeutel zu fragen.
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