Kapitel 54 ▬ Niall
Nabend zusammen :)
Auch die heutige Prüfung habe ich erfolgreich hinter mich gebracht, zwar "nur" mit einer 2,0... aber dafür, dass ich nur eine Woche Zeit hatte und auch noch erkältet bin, ist das doch in Ordnung :D Jetzt geht es weiter mit den Vorbereitungen für mein Englisch-Examen. Oh Mann, so langsam habe ich keine Lust mehr :D
Im heutigen Kapitel geht es schwerpunktmäßig um Niall, passend zu seinem 24. Geburtstag morgen (dabei war das zeitlich gar nicht geplant^^).
Zum Anlass habe ich ein neues Video erstellt & hochgeladen, es passt zwar nicht ganz zum Kapitel, aber ich habe es trotzdem mal oben dran geklatscht :'D Da er sich ja im Moment in Japan befindet & dort schon der 13.9. ist, passt es zeitlich auch :P Quasi...
Ich hoffe, ihr hattet einen guten Tag & jetzt viel Spaß beim Lesen ;)
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„Gesundheit", wiederholte ich es zum dritten Mal als Niall erneut niesen musste. „Werd bloß nicht krank!", schärfte Paul dem Iren ein, der es sich auf Liams Schoß bequem gemacht hatte. „Werd ich nicht", erwiderte der Blonde und gähnte herzhaft. Das Konzert war routiniert und ohne Zwischenfälle verlaufen und ich war froh, dass es bald zurück ins Hotel ging. Morgen würde eine zweite Show hier stattfinden, bevor es einige Stunden mit dem Bus zum nächsten Ort gehen würde.
„Alles einsteigen!" Liam bugsierte seinen verschlafenen Freund auf den Rücksitz, bevor ich es mir mit Harry und Louis in der mittleren Reihe gemütlich machte. „Auf welchen Ort freut ihr euch eigentlich am meisten?", erkundigte ich mich, damit ich nicht schon wieder einschlief, nur um am Hotel aufwachen zu müssen. „New York. Da ist es immer toll", antwortete Liam mir. „Tokyo", erwiderte Harry sofort. „Hm. Ich freue mich auf unser Abschlusskonzert in London. Es fühlt sich immer richtig an, wenn wir dann irgendwie wieder... Zuhause sind", lächelte er und griff nach meiner Hand. „Irland", nuschelte Niall verschlafen, bevor er sich ruckartig aufsetzte.
Da ich mit dieser Reaktion bereits Erfahrung hatte, wühlte ich in meiner Tasche hastig nach einer Plastiktüte. „Mir... mir ist..." Bevor ich die Tüte hervorziehen konnte, gab Liam ein angewidertes Geräusch von sich, was in lautem Husten von Niall unterging. „Niall!" „Scheiße", ertönte es von Paul, der im Innenspiegel beobachtete, wie Niall sich direkt auf Liams Schoß übergab. „Tut mir leid", nuschelte der Blonde sofort, während Liam krampfhaft nach vorne sah. „Schon okay", log er und nahm die Tüte von mir entgegen, als ich sie endlich in den Händen hatte. „Wenn du nochmal musst, dann... hier rein! Niall, die Tüte!" Niall griff zitternd nach dem Beutel, wobei Liam ihn sicherheitshalber festhielt und verbrachte den Rest der Fahrt damit, sich zwei weitere Male zu übergeben. „Alle raus", seufzte Paul, als wir endlich angekommen waren. Louis und Harry flüchteten förmlich, woraufhin ich die Augen verdrehte. „Wir wollen uns nicht anstecken", rechtfertigte Harry sich sofort. Ich klappte die mittleren Sitze nach vorne und streckte beide Hände aus. „Komm her, Niall." „Hm", machte der Ire erschöpft und umklammerte die Plastiktüte. Ich nahm diese zuerst aus dessen Hand und versenkte sie direkt in einem der Mülleimer, bevor ich dem Jüngeren vorsichtig aus dem Auto half. „Kannst du ihn nehmen?" „Klar." Paul schob beide Hände unter den zitternden Körper und nahm den Blonden auf die Arme.
„Das passiert häufiger, das wird schon wieder." Ich nickte und legte Niall einen frischen Beutel auf den Bauch. „Für alle Fälle." Danach widmete ich mich Liam, der unschlüssig im Wagen saß. „Wenn ich aufstehe, verteilt sich das", überlegte er und ich konnte erkennen, dass auch der Ältere inzwischen leicht grün im Gesicht war. „Ich liebe ihn zwar, aber das ist schon etwas eklig", gestand er mir und rutschte auf den Sitzen in Richtung Tür, bevor er mit einer schnellen Bewegung aufstand, sodass er keine Spuren im Van hinterließ. „Zieh die Hose direkt hier aus." „Äh. Was?" „Du hast doch was drunter, mach schon." Liam grummelte leise, hielt sich aber an Scott fest, bevor er aus seiner Jogginghose schlüpfte. Ich schnappte mir eine der größeren Einkaufstüten, die im Kofferraum herumflogen und sammelte damit die verdreckte Hose auf. „Ich gebe sie direkt der Hotelwäscherei. Die freuen sich." Liam nickte und sah an sich herunter. „So kann ich nicht durchs Hotel!", jammerte er, woraufhin Scott die Augen verdrehte und aus dem Kofferraum eine Wolldecke holte. „Hier." „Danke", seufzte Liam und wickelte die Decke um seine Hüfte.
Nachdem ich mich um die Wäsche gekümmert hatte, fuhr ich mit Scott nach oben, wo Preston bereits auf dem Flur auf und ab lief. „Das hat uns echt noch gefehlt. Erst Harry am Anfang der Tour, jetzt Niall..." Er strich sich durch die kurzen Haare und seufzte genervt. „Kannst du nach ihm sehen?" „Klar. Wo ist Liam?" „Duschen." Ich grinste leicht und verabschiedete mich von Scott, bevor ich in Nialls und Liams Zimmer ging. „Na? Wie geht es dem kleinen Iren?" „Bin nicht klein!", ertönte es von der bleichen Person, die mit dem Hautton der weißen Hotelbettwäsche Konkurrenz machte.
„Scheint ein Infekt zu sein, so plötzlich wie das kam." Ich nickte zustimmend und stellte mich neben Paul, der einen feuchten Waschlappen auf die glühende Stirn legte. „Wenn wir Glück haben, war es das, Niall. Oder vielleicht kommt morgen früh nochmal was, aber ansonsten müsstest du es überstanden haben." „Siehst du sowas öfter?" „Recht häufig, ja. Wenn es wirklich nur ein Infekt war, geht das recht schnell und du musst danach nur wieder fit werden." „Oke", krächzte er und rieb sich müde über die Augen. „Du solltest etwas trinken. Lauwarmen Tee oder stilles Wasser." „Keinen Durst." „Ich weiß. Aber erstens brauchst du es und... falls nochmal was kommt, ist es besser, du erbrichst Tee als Magensäure, oder?" „Hmpf", machte der Ire wenig begeistert, ließ sich von Paul aber etwas Wasser einflößen.
Ich stellte den Hotelmülleimer neben das Doppelbett und seufzte leise. „Liam sollte heute Nacht eigentlich nicht hier schlafen, oder? Falls es doch ne Grippe wird?" „Nein, sollte er nicht. Aber das Hotel ist voll. Und ich will nicht, dass er im Aufenthaltsraum schlafen muss." „Er kann in meinem Zimmer schlafen. Und ich lege mich hier aufs Sofa." „Auf das kleine Ding?" „Das wird schon für eine Nacht gehen. Und ich will Niall nicht komplett alleine lassen." „Ich kann auch aufs Sofa", mischte Liam sich ein, der mit frischen Boxershorts aus dem Bad kam und sich die Haare trocken rubbelte. „Nein, du brauchst deinen Schlaf. Ich hole nur kurz meine Sachen." „Okay, dann machen wir das so. Liam, du schläfst nebenan." „Aber..." „Liam, sei bitte vernünftig." „Okay", seufzte Liam und strich seinem bereits schlafenden Freund über die verschwitzten Haare. „Schlaf gut, Nialler..." Niall seufzte im Schlaf und umarmte die unbenutzte Decke seines Freundes, als er sich auf die Seite drehte.
Die Nacht war mehr als unruhig und sehr kurz, da Niall bereits nach vier Stunden Schlaf eine weitere Sitzung mit dem Hotelmülleimer hatte und ich danach - im Gegensatz zu ihm - nicht mehr einschlafen konnte. Vollkommen übermüdet wischte ich dem Iren kurz den Mund ab, der im Schlaf lediglich grummelte, bevor er ruhig weiter schlief. Es war erst halb sieben, sodass ich auch nicht damit rechnen konnte, auf Jemand anderen zu treffen. Daher tauschte ich notgedrungen die Plastiktüte im Mülleimer aus, entsorgte die Alte und lüftete das Zimmer. Sorgfältig packte ich Niall in drei Decken ein, damit dieser nicht fror, während die angenehme Morgenluft in das Zimmer strömte.
Danach erkundigte ich mich bei der Rezeption nach Liams Hose, die tatsächlich bereits abholbereit war. Ich bedankte mich freundlich und fuhr alleine wieder nach oben, etwas wovon Preston nichts erfahren sollte, bevor ich auf dem Zimmer die Hose in Liams Koffer packte. „Fuck", ertönte es quasi zeitgleich von Niall. „Niall? Musst du schon wieder...?" „Nein... mir ist nicht mehr schlecht", seufzte er und sah auf seinen Körper, der in die vielen Decken gehüllt war. „Wolltest du mich mumifizieren?" Ich schloss lachend die Fenster, bevor ich Niall dabei half, sich von den Decken zu befreien.
„Ich muss pinkeln", informierte der Blonde mich und setzte sich wankend auf. „Ehh...", machte ich sehr intelligent, bevor ich Niall stützte, als dieser direkt aufstand und in Richtung Bad wankte. „Könntest du vielleicht...? Das ist echt total peinlich, aber... ich fühl mich so schwach", nuschelte der Ire, woraufhin ich nickte. „Das muss dir nicht peinlich sein", log ich, da ich an seiner Stelle wohl vor Scham gestorben wäre. Vorsichtig zog ich die Boxershorts etwas nach unten und setzte den Jüngeren auf der Toilette ab. „Ruf mich, wenn du mich brauchst." „Oke", seufzte er und lehnte seinen Kopf an die kühle Fliesenwand. „Val?", ertönte es nach nicht einmal einer Minute. „Ja?" „Kann ich duschen oder so? Ich klebe und stinke." „Geht baden auch? Ich weiß nicht, ob ich dich unter der Dusche halten kann und der Rest schläft noch." „Von mir aus", seufzte der Blonde und blieb kurzerhand wie er war auf dem Klo sitzen.
Ich kümmerte mich um das Badewasser, nachdem ich Niall sein Handy gebracht hatte und er sich damit von der komischen Situation ablenken konnte. „Danke, dass du das machst...", unterbrach er die Stille, nachdem ich das Wasser getestet hatte und einige Handtücher bereit legte. „Das ist selbstverständlich, Niall. Immerhin arbeite ich hier, um euch zu unterstützen." „Ja. Aber ... ich komme mir vor wie ein Baby", seufzte er leise. „Dir geht es nicht gut, da ist das eben so." „Okay... also... du kannst auch rausgehen." Alleine der Anblick, wie Niall versuchte, alleine aufzustehen reichte mir, um den Kopf zu schütteln. „Sicherlich nicht!", erwiderte ich entschlossen und griff nach dem Oberarm des Iren, um ihm zu helfen. „So peinlich", schluchzte Niall plötzlich, woraufhin ich ihn beinahe losgelassen hätte. „Niall. Das ist jetzt eben erstmal so. Nachher, wenn die anderen wach sind, helfen sie dir sicher... dann ist dir das nicht so peinlich, hm? Wenn es ein Mann ist?" „Bei Paul oder so ist mir das genauso peinlich", schmollte er und klammerte sich schließlich doch an mich. „Kannst du aus deinen Shorts treten?" „Ich will nach Hause", erwiderte er vollkommen ohne Zusammenhang. „Niall..." „Ja, schon gut", nuschelte er und ich sah, dass immer noch Tränen über seine Wangen liefen.
Wenn es dem Iren nicht so schlecht gegangen wäre, hätte ich mich sicherlich darüber lustig gemacht, dass Männer immer zu Babys mutierten, wenn sie krank waren. Aber ich konnte ihn verstehen. Auch ich sehnte mich immer nach Geborgenheit, wenn ich krank war. Nur nicht unbedingt nach meinen Eltern. „So, vorsichtig ein Bein hoch." Ich sah ihm absichtlich ins Gesicht, woraufhin er schwach lächelte, um es nicht noch unangenehmer zu machen. Als er sicher im Badewasser saß, entspannte er sich etwas und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Danke", seufzte er und lächelte matt. Ich war gerade dabei, ihm beim Waschen - soweit er es eben zu ließ - zu helfen, als sein Handy klingelte. „Um die Uhrzeit?" „Ich... hab meiner Mum geschrieben", nuschelte er mit roten Wangen. Ich nahm den Anruf kurzerhand entgegen. „Hallo?" „Hallo? Wer ist denn da bitte?" „Val. Ich arbeite für Paul." „Ah. Prestons Patenkind?" „Genau." „Wo ist denn mein Sohn?" „Der hockt in der Badewanne. Ich kann aber auf Lautsprecher machen." „Okay."
Ich betätigte den richtigen Knopf und legte das Handy sicher auf das Regal. „Hi, Mum." „Niall, Schatz. Geht es dir so schlecht?" Ich schluckte, als alleine der sanfte Tonfall seiner Mutter den Iren erneut zum Schniefen brachte. „Ja", nuschelte er und erinnerte mich durch seine Körperhaltung inzwischen wirklich an ein Baby in der Badewanne. „Ich wünschte, ich könnte dir helfen, Schatz... aber du hast doch Menschen um sich, die sich kümmern, oder?" „Ja, schon..." „Du weißt, dass du mich immer anrufen kannst, Niall. Aber ich kann dir im Moment nicht helfen, oder?" „Nicht wirklich. Ich... wollte dich nur mal hören", nuschelte der Blonde und seufzte herzzerreißend. „Ach, Schatz... Du hast dich doch so darauf gefreut, wieder zurückzugehen, hm?" „Ja. Aber da war ich nicht krank!", schmollte er, woraufhin ich ein leises Lachen nicht unterdrücken konnte.
„Niall James Horan. Ich liebe dich von ganzem Herzen, das weißt du. Aber du musst jetzt einfach mal erwachsen sein. Jeder ist mal krank. Und du hast das Glück, so viele Menschen um dich zu haben, die sich um dich kümmern. Du schaffst das schon." „Okay..." „Ich will dich nicht abwürgen, aber ich würde gerne noch eine Stunde oder so schlafen..." „Ja... danke, dass du angerufen hast, Mama." „Ich liebe dich, Schatz." „Ich dich auch, Mama." Er verzog leicht das Gesicht, als seine Mutter auflegte und sah mich leidend an. „Du schaffst das schon, Niall James Horan", wiederholte ich die Worte seiner Mum, woraufhin er mir beleidigt die Zunge herausstreckte, bevor er lachte.
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