Kapitel 32 ▬ Viel besser als ein Fünf-Sterne-Schuppen!
Schönen Sonntag wünsche ich! :)
Da ich gerade mal wieder eine Pause von meinen eintönigen Karteikarten brauche, kommt hier das heutige Kapitel.
Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen, ich werde nachher auch noch schauen, dass ich zum Antworten komme!
Und jetzt viel Spaß beim Lesen :)
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Wir erreichten Louis nach etwa fünf Minuten, woraufhin Niall mir viel Spaß wünschte und direkt wieder umdrehte. Louis stand sofort auf und kam mir lächelnd entgegen. „Ist zwar kein Fünf-Sterne-Schuppen, aber die Küche hat sich Mühe gegeben." „Das ist viel besser als ein Fünf-Sterne-Schuppen!", erwiderte ich begeistert, als ich die Häppchen auf der Picknickdecke sah. „Woher hast du die Decke?" „Betriebsgeheimnis", erwiderte Louis, woraufhin ich grinsend mit den Schultern zuckte und mich im Schneidersitz auf den weichen Stoff fallen ließ. „Hat Preston dich gefragt, was du heute machst?" „Ja, ich habe gesagt, ich will mich ausruhen." „Oh. Also hast du gelogen?" „Hätte ich ihm die Wahrheit sagen sollen?" „Ne. Lieber nicht." „Außerdem spielt er mit Liam Billard. Also ist er beschäftigt", fügte ich hinzu und nahm dankend ein Glas entgegen. „Ist nur Limo, ich muss nachher ja noch auftreten..." „Limo ist okay", beruhigte ich Louis, da dieser ungewöhnlich angespannt wirkte. „Alles okay?" „Hm? Klar. Ich... hab das nur schon länger nicht mehr gemacht." „Was genau?" „Ein Date mit einer Frau gehabt, die mir nicht schon total verfallen ist."
Ich verdrehte die Augen, auch wenn ich ein leichtes Lachen nicht verhindern konnte. „Ach, bin ich das nicht?" „Bist du?" „Verfallen würde ich es jetzt nicht nennen", ruderte ich sofort zurück. „Siehst du?" „Also bist du es nicht gewöhnt, dich mal anstrengen zu müssen?" „Nicht so", gestand er mir unsicher und strich sich durch die gestylten Haare. „Bisher schlägst du dich dafür aber gut", scherzte ich, woraufhin er frustriert die angehaltene Luft ausstieß. „Sehr freundlich." „Ich weiß", lachte ich und griff nach einem der Käsespieße, die sich auf einem Tablett befanden.
„Also... fühlst du dich inzwischen wohler bei uns?" Auch Louis bediente sich an dem Essen und sah mich dabei neugierig an. „Ja, ich bin überrascht, wie einfach ihr es mir macht", schmunzelte ich. „Aber ich habe euch alle schon in mein Herz geschlossen. Auch wenn Preston manchmal wirklich anstrengend ist", seufzte ich. „Ja, das glaube ich dir", grinste er. „Und wir sind auch ein ziemlich anstrengender Haufen, oder?" „Das stimmt", gab ich ihm Recht und grinste ebenfalls.
Es breitete sich eine angespannte Stille zwischen uns aus, sodass ich mir eines der Sandwiches griff und davon abbiss. „Ich verbocke das gerade etwas, oder?" Kauend sah ich zu ihm auf und schmunzelte, als Louis unruhig hin und her wippte. „Nein, tust du nicht. Wieso?" „Weil du nichts sagst." „Ich esse", erwiderte ich. „Entspann dich, wir essen doch auch sonst zusammen. Und in meinem Bett geschlafen hast du auch schon. Also musst du dir da echt keine Gedanken machen."
„Ja. Aber es ist so angespannt." „Stimmt." Louis verzog traurig das Gesicht, woraufhin ich leise seufzte. „Aber nicht wegen dir, sondern weil wir hier quasi versteckt sitzen müssen. Ich finde es bescheuert. Ich bin zweiundzwanzig. Nur, weil mein Patenonkel meint, sich als Ersatzpapa aufspielen zu müssen, solltest du keine Angst davor haben, mich nach einer Verabredung zu fragen. Abgesehen davon finde ich es hier eigentlich ganz cool", beruhigte ich ihn, woraufhin er erleichtert lächelte.
„Wir können nach dem Essen ja ein wenig spazieren gehen? Ich habe gelesen, dass es hier irgendwo einen kleinen Teich geben soll." „Klar, können wir gerne machen." „Erzähl mir doch mal was über dich... Eigentlich weiß ich bisher nur deinen Namen und dein Alter. Hast du Geschwister?" „Nein, keine Geschwister und ich glaube, geplant war ich auch nicht", antwortete ich ihm und zog eine Grimasse. Meine Eltern hatten kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich sie in ihrer Karriereplanung gestört hatte. Vielleicht waren sie ja deswegen so sauer auf Preston? Weil er sie nicht ausreichend „entlastet" hatte?
„Das tut mir leid", ertönte Louis' Stimme und riss mich aus meinen Gedanken. „Und du? Ich habe gehört, du hast einige Geschwister?" „Sieben", grinste er, woraufhin ich den Kopf schüttelte. „Wie kannst du dir da alle Geburtstage merken?" „Sind zweimal Zwillinge dabei", grinste er. „Und die Namen?" „Lottie, Fizzy, Daisy, Phoebe, Georgia, Doris und Ernest." „Und jetzt noch mal langsam?", lachte ich, da ich fünf der sieben Namen bereits wieder vergessen hatte. „Ach, die stellen sich dann einfach vor, wenn du sie kennen lernst und dann kannst du dir sie auch sicher merken." „Wäre ich mir nicht so sicher. Ich nenne sie einfach Klein-Louis eins bis sieben." „Das machst du nur einmal und Lottie wirft dich aus dem Fenster", lachte der Ältere, woraufhin ich grinsend mit den Schultern zuckte. „Das Risiko gehe ich ein."
„Und was ist deine Lieblingsfarbe?" „Blau und deine?" „Meine Augen sind blau!", stellte er begeistert fest, woraufhin ich die Augen verdrehte. Er grinste breit und goss den Rest der Limo in unsere Gläser. „Meine ist rot." „Hätte ich jetzt nicht gedacht." „Wieso?" „Keine Ahnung. Ich habe an etwas... dunkleres gedacht." „Wieso?", hakte er sofort nach. „Keine Ahnung. Hatte da einfach so ein Gefühl." „Na ja. So Unrecht hast du gar nicht. Ich finde dunkelrot am besten." „Ha!", grinste ich triumphierend.
Erleichtert stellte ich fest, dass Louis inzwischen wieder ganz der Alte war und sich entspannte. Wir aßen so viel, bis wir auf der Picknickdecke lagen und die Bäume anstarrten. „Ich stehe nie wieder auf", ächzte ich und hielt mir den Bauch. „Ich finde es cool, wenn Frauen viel essen können", erwiderte er, woraufhin ich ihn empört in die Seite stieg. „Soll das heißen, ich bin ein Vielfraß?!" „Ein süßer Vielfraß." „Vielen Dank", grummelte ich, auch wenn ich bei dem „Kompliment" leicht schmunzeln musste. „Aber du kannst es dir leisten." „Ja. Manchmal. Und ohne Sport könnte ich das auch nicht." „Ja. Das kenne ich", seufzte er. „Ach komm. An deinem Körper ist kein Gramm Fett!" „Noch nicht. Wenn wir so weiter fressen, kommt das ganz schnell!", erwiderte er überzeugt, während ich mich langsam aufsetzte.
„Dann lass uns jetzt mal nach dem Teich suchen. Sonst falle ich wirklich noch in ein Essenskoma oder sowas." „Dafür muss ich aber aufstehen." „Korrekt." „Schlechte Idee", seufzte er und streckte sich genüsslich. Ich starrte den freigelegten Streifen am unteren Bund seines Shirts an, woraufhin er triumphierend grinste. „Lach nicht so und beweg deinen Hintern!", motzte ich ihn halbherzig an und stand ebenfalls auf, als Louis sich langsam in Bewegung setzte.
„Was ist mit den Sachen?" „Ich schreibe Niall, dass er aufräumen soll. Der hat doch gerade eh nichts zu tun, weil Liam Billard spielt." „Sehr nett." „So bin ich", grinste er und tippte kurz auf seinem Handy, bevor er es wieder in die Hosentasche schob. „Was würdest du jetzt eigentlich sagen, wenn Preston hier auftaucht?", erkundigte ich mich neugierig, während wir nebeneinander durch den Park liefen. Louis kickte einen Stock vor sich her und seufzte, als er ihn aus Versehen in einer Hecke versenkte. „Ehm... na ja. Was willst du denn, dass ich ihm sage?" „Schieb mir das jetzt nicht zu, ich habe immerhin dich gefragt!" Er strich sich durch die gestylten Haare und sah nachdenklich auf den kleinen Teich, den wir inzwischen erreicht hatten.
„Ich würde ihm sagen, dass er gerade bei unserem Date stört." „Und dann?" „Wegrennen." Ich verdrehte die Augen, als Louis mich angrinste. „Jetzt mal ernsthaft. Du kannst mich doch nicht mit ihm zurücklassen!" „Dann dich mit zerren!" „Was würdest du ihm sagen, Louis?" „Ich.." Er stockte und zuckte mit den Schultern. „Ich würde ihm sagen, dass er stört und, dass du alt genug bist, um selber zu entscheiden, mit wem du ausgehst. Und, dass ich nicht vor habe, dich zu verletzen, wenn es das ist, wovor er so Angst hat." „Hm." „Und dann... müsste ich wahrscheinlich immer noch wegrennen", grinste er, woraufhin meine Mundwinkel ebenfalls zuckten.
„Ja. Das müsstest du wahrscheinlich", gab ich ihm recht und seufzte. „Ich weiß ja, dass er es nur gut meint, aber er übertreibt es wirklich." „Er hat quasi alles verpasst, Val. Und er weiß, dass deine Eltern nicht gerade die liebevollsten Eltern waren, die man sich wünschen könnte. Ich denke, das will er wieder gut machen." „Das verstehe ich ja auch. Aber ich bin zweiundzwanzig. Er sollte sich doch denken, dass ich auch mal mit Jemandem ausgehen will!" „Wie viele Beziehungen hattest du denn schon?", wechselte Louis so schnell das Thema, dass ich für einen Moment sprachlos war. „Äh... zwei. Und du?" „Vier. Und wie lange bist du schon single? Moment... du bist doch single, oder?" „Klar bin ich das", lachte ich. „Seit etwas über einem Jahr." „Glück gehabt", grinste er. „Niall hat aufgeräumt und Liam ist fertig mit Billard. Wir sollten also langsam zurück", fügte er hinzu, nachdem er kurz auf sein Handy gesehen hatte.
„Okay", seufzte ich leicht enttäuscht, woraufhin er lächelte. „Wir... könnten das ja mal wiederholen?" „Gerne", antwortete ich ihm und ging wieder neben ihm her, als er den Weg zum Hotel einschlug. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Louis nach dem etwas holprigen Start nach meiner Hand greifen würde, allerdings sagte ich nichts, als ich seine linke Hand plötzlich an meiner spürte. Als er allerdings erleichtert aufatmete, als ich den leichten Händedruck erwiderte, konnte ich ein Grinsen doch nicht verhindern. „Lachst du mich gerade aus?", ertönte es sofort von der Seite. „Würde ich nie tun", erwiderte ich und lachte leise. „Aber ich wusste gar nicht, dass du so süß sein kannst", fügte ich hinzu, woraufhin er beleidigt auf den Boden sah. „Ich will es eben nicht verbocken", schmollte er und sah dabei so traurig aus, dass ich ihm kurzerhand einen Kuss auf die Wange gab. „Es ist alles okay, Louis." Erleichtert strahlte er mich an, bevor wir uns wieder in Bewegung setzten.
Weit kamen wir nicht, da Louis nach zwei Schritten wie angewurzelt stehen blieb und auf einen dunklen Fleck zwischen den Bäumen starrte, der sich nun in Bewegung setzte und genau auf uns zu kam.
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