Kapitel 19 ▬ „Muss ich jetzt wirklich eine von Harrys Hosen anziehen?"
Nabend zusammen, wie auch gestern ist es schon sehr spät, aber ich habe auch heute ein wenig weiter getippt. Beim Lernen komme ich zwar nicht wirklich voran, aber dann wenigstens hier ;)
Im Moment ist die Story auf Position #486 bei Fan-Fiction, was mich dann doch positiv überrascht. Es freut mich, dass sie so vielen von euch zu gefallen scheint! :)
Dann wünsche ich schon mal viel Spaß mit dem heutigen Kapitel ;)
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Ich schlief überraschend gut, auch wenn ich es hasste, meine Decke mit Jemandem zu teilen. Zumindest, bis lautes Gehämmer an meiner Tür zu hören war, dicht gefolgt von panischen Stimmen: „Ich habe auch gedacht, dass es ihm nach unserem Gespräch gut ging!" „Und du hast ihn wirklich nirgends gesehen, Harry?! Hat er was gesagt?!" „Val, jetzt mach auf!" Ich seufzte leise und streckte mich, woraufhin Louis Arm von meiner Schulter rutschte. Perplex starrte ich den Älteren an, bevor ich sämtliche Gliedmaßen von mir entfernte und langsam aufstand. „Komme ja schon", motzte ich und sah auf die Uhr. Sieben Uhr. Wir hätten noch zwanzig Minuten schlafen können! „WAS?!", fauchte ich dementsprechend genervt, als ich die Tür geöffnet hatte. „Louis ist weg! Wir haben gedacht, dass es ihm nach dem Gespräch besser ging, aber er scheint abgehauen zu sein und Harry hat gesagt, er hat gar nicht in seinem Bett geschlafen, wer weiß also, wo er inzwischen ist und..." „Er ist hier." „WAS?!", ertönte nun Prestons Stimme, bevor dieser Paul zur Seite schob.
„Wir haben noch Fern gesehen und er ist eingeschlafen. Beruhig dich, Preston." Paul atmete erleichtert auf und nickte zufrieden, während Preston dem Doncaster unbarmherzig die Decke vom Körper riss. „Schlafen!", maulte dieser sofort und rollte sich in der Mitte der Matratze ein. „Bevor du ihn anschreist, Preston: Er hat seine Kleidung an, ich auch, er hat die Hälfte der Nacht sogar über der Decke gepennt, ja?" Preston sah immer noch wütend aus, auch wenn er nicht mehr ganz so rot im Gesicht war. „Er hat dich also nicht angepackt?" „Ich weiß zwar nicht, was dich das angeht... aber nein. Hat er nicht." „Gut." „Toll, dann sind wir ja alle zufrieden und können uns jetzt fertig machen, damit Louis und Niall pünktlich beim Aufnehmen sind!", mischte Paul sich ein und schob den verschlafenen Doncaster schließlich aus meinem Zimmer.
„Du hast versprochen, diesen Mist zu lassen", wandte ich mich an Preston, woraufhin auch Harry schnell zurück in sein Zimmer verschwand. „Welchen Mist?" „Den Beschützermist. Ich bin zweiundzwanzig. Und nur weil einer der Jungs mal bei mir einschläft, heißt das nicht, dass du ihnen gleich irgendwas abreißen musst. Außerdem kann ich mich selbst verteidigen, wenn ich irgendwas nicht wollen würde." „Also würdest du es bei ihm wollen, oder was?" „Was? Das... das habe ich nicht gesagt!" „Du hast es aber auch nicht abgestritten." „Weil ich darüber nicht nachgedacht habe." „Wieso muss man darüber erst nachdenken?" Nun sah Preston wirklich verzweifelt aus, woraufhin ich schief grinsen musste. „Na ja... um mal ganz ehrlich zu sein. Louis ist nett, erfolgreich und sieht super aus." Ich wog meinen Kopf einige Male hin und her, bevor ich Preston auf die Schulter schlug. „Schau nicht so, das war nur ein Witz, okay? Du brauchst dir da keine Gedanken machen, ich bin nicht auf der Suche." „Na dann..." „Ich ziehe mich schnell an, habt ihr schon gegessen?" „Ne. Ich warte vor der Tür." „Okay, bis gleich."
Ich wechselte schnell von meinen Schlafklamotten in eine kurze Hose und ein Top, ehe ich mir ebenso schnell die Zähne putzte. Meine Haare kämmte ich nur grob durch und bändigte sie in einem unordentlichen Zopf. Nur wenige Minuten später trat ich auf den Gang, wo Preston sich mit einem immer noch verschlafenen Louis ein Blickduell lieferte. „Lass den Mist!", fuhr ich meinen Patenonkel an. „Oh, schon fertig?" „Ja. Warten wir auf noch Jemanden?" „Nein. Paul ist mit den Anderen schon runter, Niall hatte Hunger." „Klar hatte er das", grinste ich und betrat mit den anderen Beiden den Fahrstuhl.
Nach dem Frühstück begleitete Preston Louis und Niall zum Aufnehmen, während ich unschlüssig am Tisch sitzen blieb. „Heute Abend ist ein Konzert, richtig?" „Genau. Wir laden nachher den Bus wieder voll, Abfahrt ist direkt nach Konzertende. Aber morgen haben wir einen Tag vor Ort frei, auch keinerlei Termine, das nächste Konzert ist dann erst übermorgen." „Oh, cool. Wir sind da in Bristol, richtig?" „Wo?" Liam sah von seinem Kaffee auf und runzelte die Stirn. „Bristol." „Ich dachte, da sind wir erst in fünf Tagen?" „Nein, Liam. Falsch gedacht", erwiderte Paul schmunzelnd. „Harold, iss auf, damit wir wieder nach oben können und pack dein Handy weg!" „Hab aber keinen Hunger." „Wirst du etwa schon wieder krank?" Ich sah ihn absichtlich besorgt an und streckte bereits meine Hand aus, um nach seiner Stirn zu fühlen. „NEIN, werde ich NICHT!", rief er sofort und verschlang seine zweite Brötchenhälfte förmlich. Zufrieden grinste ich und lehnte mich wieder zurück. „Geht doch." Liam schnappte sich noch zwei Äpfel, wovon er einen bereits im Fahrstuhl anbiss. „Wann fahren wir los in Richtung Stadion?" „Sobald Louis und Niall fertig sind und gepackt haben. Also packt ihr beiden bitte schon mal. Du auch, Val." „Geht klar", antwortete ich ihm und verabschiedete mich in Richtung Zimmer.
Als Liam mir allerdings folgte, blieb ich verwirrt stehen. „Brauchst du mich?" „Na ja... ich wollte kurz mit dir reden." „Klar, was gibt's?" „Können wir auf dein Zimmer?" Ich runzelte die Stirn, zuckte aber mit den Schultern, bevor ich aufschloss und vor Liam das Zimmer betrat. „Also, was ist los? Ist wieder was kaputt gegangen?" „Nein", winkte der Ältere schmunzelnd ab. „Ich mache mir Sorgen um Louis", kam er direkt zum Punkt. „Ah", machte ich intelligent und seufzte. „Liam..." „Er wirkt so verschlossen und in sich gekehrt. Schon bevor du zu uns gekommen bist. Und er redet nicht mit mir darüber. Normalerweise haben wir bei der einen oder anderen Kippe gequatscht, aber er starrt inzwischen nur noch auf den Boden. Und Niall hat mir erzählt, dass er gestern mit Preston gesprochen hat und als er zurück kam, war er verheult." Niall. Die alte Klatschtante! „Liam...", setzte ich erneut an. „Deswegen wollte ich fragen, ob er dir vielleicht was gesagt hast?" „Wenn du mich mal ausreden lassen würdest, wüsstest du es schon", erwiderte ich grinsend. „Oh. Sorry. Ich mache mir nur echt Sorgen..."
„Mal eine andere Frage, hast du ihn mal darauf angesprochen?" „Ich habe halt immer mal gefragt, wieso er so traurig wirkt? Er hat aber immer direkt abgewehrt. Also hat er mit dir gesprochen?" „Ja." „Und was ist sein Problem?" „Geh rüber und pack schon mal deinen Koffer, Liam. Er hat mir versprochen, dass er heute mit euch redet." „Oh. Aber wieso sagst du es mir nicht einfach?" „Weil das unfair wäre. Und Louis soll da selber mit euch drüber reden. Das hilft." „Ist es schlimm?" „Nein. Wirklich nicht. Aber sei einfach verständnisvoll und nimm ernst, was er sagt." „Kommt er sich wie das fünfte Rad am Wagen vor?" Ich schluckte, als Liam quasi ins Schwarze traf. „Scheiße. Ich hab es geahnt, aber ich dachte immer, er will diese Aufmerksamkeit nicht." „Dann sag ihm das, wenn ihr darüber redet. Aber bitte... geh jetzt rüber und fang an zu packen. Ich will nicht, dass er sich verraten fühlt und denkt, ich hätte es dir gesagt." „Klar, danke trotzdem." Ich nickte und hob meinen halbvollen Koffer aufs Bett. „Ach und Val?" „Ja?" „Du bist echt in Ordnung", grinste Liam, bevor er die Tür hinter sich schloss. „Danke", murmelte ich trotzdem und schüttelte den Kopf. Wirklich viel hatte ich bisher ja nun wirklich nicht gemacht. Ich hatte sie dazu gezwungen, sich an der Rezeption zu entschuldigen, hatte Harry pflegen müssen, versteckt, dass sie Gläser zerstört hatten und dann mit Louis gesprochen. Seufzend faltete ich eine Hose zusammen und stopfte sie in den Koffer. So übel kam mir die Truppe inzwischen gar nicht mehr vor.
Den Weg zum Stadion verbrachte ich damit, Caroline auf der Suche nach Nialls Hose für die letzten Songs zu helfen. „Wo hat dieser Ire sie denn jetzt schon wieder versteckt?!", schimpfte sie, als sie einige Kartons durchwühlte. „Wieso sollte er sie verstecken?" „Er mag sie nicht. Will immer die Andere an lassen." „Denkst du wirklich, er würde sie verschwinden lassen?" Caroline sah mich stumm an, woraufhin ich grinste. „Stimmt auch wieder. Genau das würde er tun", seufzte ich. „Ich rede mal mit ihm." „Danke."
Ich fand Niall mit den Anderen im hinteren Bereich. „Stör ich?" Mein Blick ging zu Louis, der stumm den Kopf schüttelte. Also hatten sie noch nicht gesprochen. Zur Not würde ich sie nachher einfach in der Garderobe einschließen! „Niall, kann ich bitte kurz mit dir sprechen?" „Wieso?" Allein der Tonfall, in der Niall die Frage aussprach, machte ihn verdächtig. „Nur so." „Wir zocken aber gerade." „Gut, ich wollte das nicht vor den Anderen machen, weil es eigentlich echt peinlich ist, aber... wo hast du die Hose versteckt? Und frag jetzt nicht: Welche? Die dunkelblaue Jeans für die letzten paar Songs." „Weiß gar nicht, was du meinst", antwortete er viel zu schnell. „Niall!" „Ich hab sie nicht!" „Was passt dir denn bitte an der Hose nicht?" „Sie schränkt mich voll ein!" „Also ist sie zu eng?" „Neee, der Schnitt ist scheiße!" „Niall James Horan! Wo hast du die Hose versteckt?!" Caroline tauchte hinter mir auf und hielt sich am Türrahmen fest, als der Bus langsam um eine Kurve fuhr. „Wir fahren nur noch zehn Minuten, bis dahin will ich diese Hose haben!", schrie sie noch deutlich lauter. „Ich... ich hab sie aber nicht!" Niall rutschte etwas hinter Liam, welcher genervt seufzte.
„Nialler. Wo hast du sie versteckt?" „Ich hasse dieses Teil! Kann ich bitte eine andere Blaue anziehen?!" „Wir haben aber jetzt keine in deiner Größe greifbar! Fürs nächste Konzert können wir in Bristol gerne die ganzen Sachen durchsuchen und wir finden gemeinsam eine, die dir besser gefällt. Aber für heute brauchst du sie!" „Sei bitte vernünftig", mischte ich mich wieder ein. Nialls Gesichtsfarbe wurde noch heller, als sie sowieso schon war, woraufhin ich ein ungutes Gefühl bekam. „Niall, was hast du mit der Hose gemacht?" „Nichts!", presste er schnell hervor und schluckte, als Caroline sich an mir vorbei schob. „Junger Mann, du sagst mir jetzt sofort, wo diese Hose ist, ansonsten ziehst du heute die Ersatzhose von Harold an! Und in der kannst du dann keinen Schritt gehen!" „W-was?! Aber... ich hab sie nicht mehr!" „Nicht mehr?", wiederholte ich sofort.
„Was hast du überhaupt bei den Klamotten zu suchen gehabt?", meldete sich Liam zu Wort und sah Niall tadelnd an. „Ich... wollte den Schnitt ein wenig anpassen. Ich habe im Internet gelesen, wie man das alles ein wenig umändern kann, dass sie im Schritt anders sitzt und ich halt besser springen kann", gab er schließlich kleinlaut zu. „Du hast was?!", schrie Caroline. „WO IST SIE?!" „Na ja... es ist keine wirkliche Hose mehr. Ich hab mir mit der Nadel zweimal in den Finger gestochen und bin mit der Schere irgendwie abgerutscht." „Zeig sie her", seufzte ich und schüttelte den Kopf. Niall schluckte sichtbar und griff in seinen Rucksack, wo er ein dunkelblaues Knäuel hervorzog. Caroline riss die Jeans sofort an sich und entfaltete sie. „NIALL! Die können wir wegschmeißen!" Ich warf ein Kissen auf Niall, als ich dessen triumphierendes Grinsen sah. „Das tut mir leid. Wirklich", log er und sah Caroline möglichst unschuldig an. „Jaja, du bist sicher ganz aus Versehen mit der Schere abgerutscht!", motzte Caroline und versenkte den Stoff direkt im Mülleimer. „Das war aber wirklich ein Versehen! Das sah bei Youtube so leicht aus und war ... dann irgendwie doch schwer. Und ich hab schon so oft gesagt, dass ich eine Andere will, aber nie war Zeit, dass ich mir eine aussuche! Und ihr habt mich jedes Mal in das Teil gezwungen! Also wollte ich es eben selbst machen!" Caroline schüttelte den Kopf und machte eine wegwerfende Handbewegung, bevor sie wieder nach vorne ging, um die restlichen Outfits zu ordnen. „Warte!", rief Niall kleinlaut. „Muss ich jetzt wirklich eine von Harrys Hosen anziehen?"
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