Kapitel 172 - Umzug Teil 2

Nabend zusammen! :)

Lange hat es gedauert, aber heute geht es endlich weiter mit der Chaostruppe! 

Nicht nur bei Val steht ein Umzug an, auch ich werde bald umziehen und bin entsprechend im Stress. Wir ziehen nur eine Nachbarschaft weiter, aber für mich und meine Fellnase gibt es dort mehr Platz und (besonders für die Fellnase wichtig) einen ebenerdigen Eingang.

So, ich wünsche euch heute viel Spaß beim Lesen :) Das nächste Kapitel sollte nicht so lange dauern, ich werde mich später an den Anfang setzen, mal sehen, ob es mir dieses mal etwas leichter fällt.


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Der Flug verlief ereignislos und Louis nutzte die kurze Zeit, um noch etwas Schlaf nachzuholen. Kurz vor Nürnberg wurde es etwas ruppig, da wir durch eine dicke Wolkenfront in den Landeanflug gingen. So wurde mir aber zumindest die Aufgabe abgenommen, Louis aus dem Tiefschlaf zu reißen.

"Sind wir da?", seufzte er verschlafen und warf einen Blick aus dem Fenster, an dem er bis vor einigen Sekunden noch gelehnt hatte. "Gleich", antwortete ich ihm, während ich die letzten Kleinigkeiten zurück in meinen Rucksack stopfte. "Sorry, dass ich alles verschlafen habe. Konntest du auch schlafen?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, aber ist auch kein Problem. Ich habe in meinem Buch gelesen und Musik gehört. Du sahst aus, als hättest du den Schlaf nötig gehabt, deswegen habe ich dich nicht geweckt." Louis nickte bestätigend und sah aus dem Fenster, wo bereits die ersten Gebäude des Flughafens zu erkennen waren.

Da wir ohne Gepäck unterwegs waren, dauerte es nicht lange, ehe wir in dem gemieteten Lieferwagen saßen, in dem die meisten meiner Sachen transportiert werden würden. Louis wurde mit jedem gefahrenen Kilometer immer angespannter, sodass ich eine Hand auf seinen verkrampften Oberschenkel legte. "Denk' daran, mir ist egal, was meine Eltern sagen. Mach dir also keinen Kopf, wenn sie blöd reagieren oder dich ignorieren. Beides würde zu ihnen passen." Louis nickte leicht, auch wenn ihm anzusehen war, dass er alles andere als glücklich war. 

"Hier in die kleine Straße?" "Genau. Und da das vorletzte Haus auf der linken Seite. Nummer 48", erklärte ich Scott, der den Lieferwagen durch die enge Anwohnerstraße lenkte und schließlich hinter meinem Mini abstellte. "So, wir gehen nur rein, holen meine Sachen und fahren wieder. Ich hatte die meisten Sachen sowieso noch verpackt, es sollte also nicht zu lange dauern." "Als wären wir auf einer militärischen Mission", grinste Louis, nachdem er sich abgeschnallt hatte. "Noch schlimmer", erwiderte Preston und lachte, als ich ihn in die Seite boxte. "Was denn? Willst du mir etwa widersprechen?" 

Ich antwortete nicht, sondern stieg hinter Louis aus dem Fahrzeug. "Schlüssel hast du?" "Klar. Ich hoffe ja, sie sind nicht Zuhause, aber ich glaube, den Gefallen tun sie uns nicht." Wie erwartet standen meine Eltern bereits im Flur, als ich die Tür aufgeschlossen hatte. "Valerie." "Hi", kommentierte ich die kühle Begrüßung knapp. "Wir holen nur kurz meine Sachen." Mein Vater räusperte sich und versperrte mit seinem Arm den Treppenaufgang. "Du kannst es dir noch anders überlegen, Valerie." "Danke, aber nein danke." Ich schob mich beherzt an ihm vorbei und hörte, wie die anderen Drei mir die Treppe nach oben folgten. Louis sah sich neugierig in meinem früheren Kinderzimmer um und auch Preston nahm eines der Fotos in der Hand, das im Rahmen auf meinem Schreibtisch stand. 

"Die Schränke sind sowieso noch fast leer, die paar Sachen passen noch in den Koffer, der auf dem Schrank liegt. Und sonst sind es die Kisten, die vor dem Fenster auf dem Boden stehen." "Möbel keine?" "Nein, Möbel haben Louis und ich genug." Louis nickte zustimmend, während er sich bereits eine der Kisten griff. "Die Kisten am besten alle in den Lieferwagen? Den Koffer und kleinere Sachen können ja bei uns rein." "Genau. Ich wollte noch ein paar Fotos und Dekosachen mitnehmen, die packe ich noch schnell in eine Tasche." "Wir schauen schonmal nach den Kisten, pack' du ruhig fertig." Ich nickte dankbar und fing damit an, einige Bilderrahmen vorsichtig in eine kleine Reisetasche zu legen. Auch meine wenigen Stofftiere wanderten dazu. Noch brachte ich es nicht über's Herz, mich von ihnen zu trennen und ich traute meinen Eltern zu, dass sie alles wegwerfen würden, was ich hier ließ. 

"Der ist ja süß", unterbrach Louis mich und griff nach dem Nilpferd, das ich gerade einpacken wollte. "Das habe ich im Zoo gekauft, als meine Grundschulklasse dort war. Alle anderen Mädchen haben Pinguine oder Löwen und so gekauft, aber ich wollte unbedingt dieses Nilpferd." Louis grinste schief und verkniff sich offensichtlich einen Kommentar, ehe er das Nilpferd vorsichtig zu einem schwarzen Teddybären legte. 

Es dauerte nur etwa eine halbe Stunde, bis alle Kisten verladen waren. Ich entschied mich schlussendlich doch dazu, mein Kopfkissen und meine Decke mitzunehmen, da ich diese doch etwas vermisst hatte. Bis auf die Möbelstücke war mein Zimmer am Ende leer und ich schloss mit einem etwas mulmigen Gefühl die Zimmertür. 

Als ich die Treppe wieder nach unten gegangen war, sah ich mich suchend nach meinen Eltern um. "Sie sind eben mit dem Auto weggefahren", sagte Preston, nachdem er meinen Blick bemerkt hatte. Ich nickte und war einerseits froh, dass ich einer weiteren Konfrontation so aus dem Weg gehen konnte. Andererseits enttäuschte es mich etwas, dass sie sich nicht einmal von mir verabschieden wollten. Ich nutzte die Gelegenheit und kontrollierte noch schnell das Erdgeschoss, wo ich meine Inliner und einen Wintermantel von mir fand. "Die Sachen kommen auch noch mit, dann sind wir fertig", informierte ich die Drei und folgte ihnen aus dem Haus. Ich schloss hinter uns ab und steckte den Schlüssel wieder ein. Vorerst würde ich ihn behalten. 

"Können wir gleich irgendwo noch was zum Essen holen?", brach Louis das Schweigen an unseren Fahrzeugen. "Da wäre ich auch für", stimmte Scott ihm zu. "Auf dem Weg zu Autobahn kommen wir an einem Industriegebiet vorbei. Da gibt es Fastfood, ne Tankstelle und auch einen großen Bäcker. Da sollten wir also alle was finden." "Kannst du das bei mir im Navi eingeben? Dann finden wir es, auch wenn wir dich verlieren." Ich nickte und griff nach Scotts Handy, um das Ziel auf der Karte zu markieren und das Navigationssystem zu starten. 

"Wir können ja beide Fahrzeuge erst tanken und dann besprechen, wo wir uns etwas holen wollen", schlug Preston vor, woraufhin alle nickten und sich auf meinen Wagen und den Lieferwagen verteilten. 

Nach nur wenigen Minuten erreichten wir die Tankstelle, wo wir die beiden Fahrzeuge volltankten. Ich bestand darauf, auch die Tankfüllung des gemieteten Lieferwagens zu zahlen, woraufhin Scott sein Portemonnaie wieder in der Hosentasche verschwinden ließ. "Also ich hätte Lust auf einen Besuch beim deutschen Bäcker. Als wir auf Tour waren, gab es im Hotel immer so leckere Stückchen." "Von mir aus gerne." Auch ich vermisste das deutsche Backwerk. "Wir können ja die anderen fragen, aber es müssen ja auch nicht alle zum Gleichen."

Wie sich herausstellte, hatten Louis und Preston den gleichen Gedanken und waren froh, dass wir nach dem Tanken direkt auf den Parkplatz der großen Bäckerei fuhren. Wir bestellten eine große Mischung aus belegten Brötchen und süßem Gebäck. Dazu teilten wir uns eine große Kanne Kaffee und ließen uns für die Weiterfahrt noch einige gekühlte Getränke bringen. "Das Brötchen mit Ei und Kresse ist so lecker! Haben wir davon noch eins?" Louis inspizierte das Tablett, das sich auf unserem Tisch befand, wurde aber leider nicht fündig. "Ich glaube nicht", fasste ich seine Enttäuschung zusammen.

"Sonst hol dir doch noch eins, wenn du dir das mitnehmen willst. Wir haben aber auch noch genug andere", mischte Preston sich ein. "Dann esse ich jetzt noch ein anderes, aber fürs Auto nehme ich mir auf jeden Fall noch so eins mit." Ich schmunzelte und biss von meinem Käsebrötchen ab, während Louis sich schließlich für ein Brötchen mit Schinken und Salat entschied. 

 Die restlichen Brötchen teilten wir untereinander auf, nachdem Louis sich noch eins seiner Lieblingssorte geholt hatte. Und auch drei süße Teilchen waren übrig geblieben, die wir großzügig dem Lieferwagen überließen. "Wie lange fahren wir jetzt noch nach Dünkirchen?" "Mit dem Auto sind es etwas über sieben Stunden, aber ich denke acht Stunden werden wir sicher brauchen. Plus Stau und Pausen." Scott nickte und tippte die Adresse des DFDS Fährterminals in seinem Handy ein. "Wir können zwischendurch ja schreiben, wann wir wo Pause machen", schlug Preston vor. "Klingt gut", stimmte ich ihm zu und griff nach meinem Rucksack, ehe wir zusammen zu unseren Fahrzeugen gingen.

"Wenn ich mal ein Stück fahren soll, sag Bescheid", bot Louis an. "Vielleicht, wenn wir dann auf der Autobahn sind, dann kannst du beim Abbiegen nicht aus Versehen auf der linken Spur landen", antwortete ich, woraufhin er grinste. "Stimmt auch wieder. Ich will dein Auto ja nicht schrotten." "Sehr freundlich." Louis nickte und rutschte mit den Bäckertüten und einigen Flaschen Softdrinks und Wasser auf den Beifahrersitz. "Aber nicht, dass du zu müde wirst." "Wir machen ja Pausen und ich lasse dich zwischendurch schon mal fahren, keine Sorge", erwiderte ich. 

Die Straßen waren glücklicherweise tatsächlich gut geräumt, sodass weder Scott noch ich selbst Probleme hatte, die nahegelegene Autobahn zu erreichen. Auch auf den Fahrspuren der Autobahn befand sich nur wenig Schnee und es war kein Eis auf dem Fahrbelag zu hören. "Preston schreibt, Scott verflucht euer Wetter", lachte Louis, nachdem er auf sein Handy geschaut hatte. "Wieso das denn? Die Straßen sind doch toll geräumt! Außerdem finde ich es schön, wenn es neben den Straßen weiß ist." "Sehe ich auch so, wobei ich da auch Respekt hätte. So oft haben wir in England ja keinen Schnee." "Respekt ist ja auch gut. Angst aber nicht, dann verkrampft man und macht eher Fehler. Einfach angemessen fahren und mitdenken." "Stimmt. Scott ist aber wohl trotzdem froh, dass du vorne fährst." Ich schüttelte den Kopf und wechselte die Spur, um einen LKW zu überholen. Aber nur, nachdem ich auch kontrolliert hatte, dass auch für Scott ausreichend Platz war.

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