Kapitel 160 - Tag II in Dubai
Nabend zusammen :)
Seit meinem letzten Update ist einiges passiert ;)
Mittlerweile bin ich stolze Besitzerin des 2. Staatsexamens und habe gleichzeitig auch eine Planstelle an einer neuen Schule bekommen. Morgen geht es zum Amtsarzt und obwohl ich dieses Jahr 19,5kg verloren habe, habe ich neben meinem Gewicht noch andere Baustellen, die mir eine Verbeamtung verbauen könnten... Mal sehen, was der Arzt morgen denkt :/ Außerdem bin ich endlich in einer neuen Wohnung und weg von meinem Vermieter. Dem muss ich nur noch 1x gegenüber treten, um die Schlüssel zu übergeben. Dabei werde ich aber nicht alleine sein, damit er mich nicht wieder verbal angreift.
Das heutige Kapitel ist länger als sonst, eine kleine Entschädigung, dass es so lange gedauert hat :)
Viel Spaß mit unserer Chaostruppe!
(PS: Korrekturlesen war zeitlich nicht drinnen, dementsprechend könnt ihr euch über gefundene Fehler freuen und sie behalten :P)
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Am Tag nach Harrys Feier präsentierte Niall einen Stadtplan, auf dem verschiedene Busrouten eingezeichnet waren. Sein angeschlagenes Knie spürte der Ire seit Peking in unregelmäßigen Abständen und heute war dem Blonden offensichtlich nicht nach Laufen.
"Wir haben doch heute noch frei, oder nicht? Ich wollte schon immer mal diese Touristenbusse ausprobieren!", präsentierte er den Plan in mehrfacher Ausführung beim gemeinsamen Frühstück. "Niall, das hatten wir doch in Sidney bereits." "Aber hier in Dubai war es doch bisher nicht so, dass wir kaum vor die Tür konnten. Bitte! Sonst müssen wir so viel laufen und mein Knie tut heute ein bisschen weh." "Dann solltest du am besten im Hotel bleiben", mischte Preston sich ein. "So sehr tut es aber auch nicht weh!", erwiderte Niall sofort. "Komm schon! Wir können uns doch auch verkleiden!" "Wieso können wir nicht mal einen ruhigen Tag haben?", seufzte Paul kopfschüttelnd.
"Also dürfen wir?" "Wir probieren es, Niall. Aber wenn wir merken, dass es nicht klappt, dann gehen wir zurück ins Hotel. Muss ich überhaupt fragen, ob Jemand nicht mit will? Wie viel Personal müssen wir dann mitnehmen? Anderthalb pro Person plus Scott?" Preston nickte zustimmend. "Sieben Mann sollten reichen. Der Rest kann einen freien Tag gebrauchen." "Ich kann auch hier bleiben, dann kann Scott mal frei haben", warf ich ein. Sonderlich fit fühlte ich mich sowieso nicht, auch wenn ich sehr gerne mehr von der Stadt sehen würde.
"Quatsch, du musst mit!", unterbrach Louis meinen Vorschlag sofort. "Und wir sind ja nicht den ganzen Tag weg. Wir können ja jetzt am Vormittag die Stadt und so anschauen und am Nachmittag machen wir nur im Hotel was, dann haben alle mal eine längere Pause?" Dass Louis ein paar Stunden als "längere Pause" betitelte, sagte einiges über den zeitlichen Ablauf der Tour aus.
"Welche Route wollt ihr denn fahren?", erkundigte Paul sich etwas besser gelaunt, als wir wenig später auf ein knallbuntes Kiosk zu gingen, an dem man offensichtlich die Fahrkarten erwerben konnte. "Na, alle!", grinste Niall, woraufhin ich schnell einen Blick auf den Plan warf. "Die Grüne könnten wir aber auslassen, die überschneidet sich ja quasi mit der Roten", mischte ich mich ein. "Na gut, aber nur die Grüne", willigte Niall ein. "Wir fragen am Besten mal nach, wie lange die einzelnen Routen sind. Wenn ihr wirklich irgendwo noch aussteigen wollt, könnte das zeitlich wirklich eng werden."
"Oh mein Gott, schaut mal da!" Paul kniff seufzend die Augen zusammen, während ich Nialls Fingerzeig folgte und auf ein Angebot sah. "Skipass UND Bus! Das wäre doch richtig cool! Eine Indoor-Skihalle!" "Niall, muss ich dich an dein Knie erinnern?", sprach ich das aus, was wohl alle Anwesenden dachten. "Außerdem wollten wir die Stadt sehen, wir brauchen jetzt keinen Schnee, den gibt es in Europa." "Aber das ist in einer Halle! Oder das Kombiticket mit dem Wasserpark? Oder dem Speedboat?!" "Niall, wir machen das mit dem Bus, okay? Mehr geht heute nicht." Auch Harry verzog das Gesicht, als Preston Nialls Vorschläge abwimmelte und ich nahm mir vor, die beiden besonders im Auge zu behalten. "Und keiner steigt irgendwo alleine aus, klar?", sprach Paul meinen Gedanken in dem Moment aus. "Sonst war das der letzte Ausflug dieser Art!" "Klar", stimmten die Vier leise zu.
"So, es gibt ungefähr zwanzigtausend verschiedene Ticketmöglichkeiten und wir nehmen das einfachste Ticket, okay? Da ist die rote, die blaue und die gelbe Route mit drinnen. So kommen wir auch auf die Halbinsel. Da können wir aussteigen und uns ein wenig umsehen. Ansonsten steigen wir nur aus, wenn wir umsteigen wollen. Uns wurde empfohlen, die rote Tour zuerst zu machen, sie dauert etwa anderthalb Stunden", erläuterte Paul wenige Minuten später und führte uns zu einem Bus, vor dem ein Mann mit einem roten Schild stand, auf dem man die Nummer 2 erkennen konnte.
"Ich will nach oben!", verkündete Louis sofort. "Die ersten vier Reihen oben sind mit Dach und Klimaanlage, die sollten wir auf jeden Fall belegen, damit sich jeder Mal in den Schatten setzen kann", warf ich ein. "Woher weißt du das?" "Steht da", antwortete ich Louis schmunzelnd, während dieser hinter Liam den Bus eroberte und hastig die Treppen nach oben rannte. "Hier ist ja noch keiner!" "Der Bus fährt auch erst in zehn Minuten los, aber so habt ihr wenigstens freie Platzwahl." Ich legte meine Tasche auf einem der vier Sitze in der ersten Reihe ab, bevor ich wieder nach draußen in die Hitze trat. "Reicht uns nicht das Sonnendach hier?" "Im Moment könnt ihr ja auch ständig die Plätze wechseln, aber bei der Wärme schadet es vielleicht nicht, wenn wir eine klimatisierte Alternative haben", erklärte ich Harry, der sich begeistert in der letzten Reihe ausbreitete.
Außer uns kamen nur fünf weitere Personen an Board, die den Jungs nur einen kurzen Blick schenkten, ehe sie sich in die Mitte der oberen Etage setzten. Paul entspannte sich sichtlich, als der Bus sich langsam in Bewegung setzte, wobei ich mir sicher war, dass er bei jedem der 41 Haltepunkte in Verteidigungsstellung gehen würde.
Nach beinahe zwei Stunden stiegen wir in den nächsten Bus um, der um einiges voller war. Genervt versuchte Paul, uns alle zusammen in eine Ecke zu schieben. "Wenn es zu heikel wird, steigen wir aus", erinnerte der Tourmanager uns, als Liam bereits zum dritten Mal um ein Foto gebeten wurde. "Mhm", antwortete ich und lehnte mich müde an Louis, der begeistert aus dem Fenster sah. "Alles okay?", erkundigte er sich allerdings, als ihm auffiel, dass ich meinen Blick nicht auf die Sehenswürdigkeiten gerichtet hatte. "Ich bin nur etwas müde. Alles gut", erwiderte ich und richtete mich etwas auf, um aus dem Fenster zu sehen.
"Willst du ins Hotel zurück?" Ich schüttelte sofort den Kopf, auch wenn ich mich liebend gerne irgendwo hingelegt hätte. Nur würde ich den Ausflug nicht für die gesamte Truppe versauen. "Du siehst echt nicht gut aus", stellte Louis taktlos fest. "Mach doch einfach noch ein paar Fotos, hm?" Louis nickte wenig überzeugt und beugte sich nach vorne, um ein Foto der Skyline zu schießen.
Als wir nach einiger Zeit endlich die Halbinsel erreicht hatten, verließen wir erleichtert den Bus und versuchten, einen ruhigen Platz zu finden. "Schick ist es ja", stellte Preston fest, während Paul uns einen Fahrservice für die Rückfahrt zum Hotel organisierte, der uns in einer halben Stunde abholen sollte.
"Aber ziemlich überlaufen, finde ich", erwiderte Scott und schob sich die Sonnenbrille auf die Nase. Harry balancierte auf einer schmalen Mauer und schoss von dort einige Fotos, während Liam und Niall sich von Louis fotografieren ließ. Anschließend zerrte Louis mich vor die Kamera, wo ich halbherzig lächelte und mich an den Doncaster lehnte.
"Ich glaube, du legst dich im Hotel gleich mal ne Weile hin", riss Preston mich wenig später aus meinen Gedanken. "Wir haben erst kurz nach halb drei, Preston." "Richtig, aber du siehst - sorry - richtig scheiße aus." "Aha, sehr freundlich." "Fühlst du dich okay?" "Ich bin nur etwas müde." "Müde ist hier ein Dauerzustand. Hast du Fieber?" "Keine Ahnung", erwiderte ich. "Mach dir keine Sorgen, ist sicher nur ne Erkältung." "Das sagen die Jungs auch immer, du weißt, wie bescheuert sich das anhört, wenn man dabei knallrot ist." "Ich lege mich im Hotel kurz hin, zufrieden?" "Du misst vor allen Dingen Fieber. Morgen fliegen wir nach Spanien, wenn du wirklich krank bist, kannst du nicht fliegen." "Quatsch, so schlimm ist es nicht."
Preston nickte wenig überzeugt und lief zu Niall, der unbedingt auf einen Betonklotz klettern wollte, um von dort ein Foto zu schießen. "So, da vorne kommen unsere Mitfahrgelegenheiten, also ein letztes Foto und dann Abmarsch!", unterbrach Paul unsere Gruppe wenig später und deutete auf zwei Vans, die in unserem Blickfeld auftauchten.
Zurück im Hotel wich Louis mir nicht von der Seite und es hätte nur noch gefehlt, dass der Ältere ein Thermometer aus irgendeiner Tasche hervorziehen würde. "Louis, mir geht es gut, mach nicht so ein Drama daraus, dass ich mal nicht so fit bin." "Du ist aber immer fit und gerade siehst du echt scheiße aus." "Habe ich vorhin schon mal gehört, danke." "Sorry, aber es ist so", murmelte Louis bedrückt, woraufhin ich besänftigend lächelte. "Keine Panik, ich kann mir vorstellen, wie scheiße ich aussehe." Louis nickte leicht und griff nach meiner Hand, bevor wir den Aufzug betraten.
"Für heute bleiben wir auf unserem Stockwerk, bitte haltet euch daran. Ihr könnt euch hier frei bewegen, Essen bestellen oder den Aufenthaltsraum auf den Kopf stellen. Vielleicht fangt ihr auch schon mal damit an, eure Sachen zu packen, die Zimmer sahen ja teilweise chaotisch aus", verabschiedete Paul sich von uns, bevor er in seinem Zimmer verschwand. Die Jungs nickten zustimmend, während ich bereits Louis' und mein Schlafzimmer ansteuerte, wo ich lediglich die Schuhe auszog und mich unter der Decke verkroch.
"Willst du einen Tee oder so?" "Nein danke, könntest du mir nur die Jeans ausziehen? Dann schlafe ich einen Moment." Louis unterdrückte offensichtlich einen Kommentar, ehe er die Decke zur Seite schob und mir aus der engen Hose half. "Hier, check bitte kurz, ob du Fieber hast." Preston reichte mir ein Fieberthermometer und blieb danach abwartend neben Louis stehen. Ich unterdrückte den Drang, die Augen zu verdrehen und schob mir das weiße Teil in den Mund. Die Sekunden, die ich abwarten musste, zogen sich wie eine Ewigkeit, in der ich es vermied, einen der beiden Männer anzusehen.
"39,1. Das ist Fieber", stellte Preston fest, der das Thermometer nach dem ersten Geräusch sofort an sich genommen hatte. "Ist morgen wieder weg", erwiderte ich und rollte mich auf die Seite. "Louis sollte heute woanders schlafen, vielleicht bei Harry", fügte ich hinzu. "Was? Ich lasse dich nicht alleine! Du hast auch bei mir geschlafen, als ich krank war!" "Ja, aber bei mir ist es nicht schlimm, wenn ich mich anstecke. Du musst bald wieder auf die Bühne." Louis grummelte leise und sah auffordernd zu meinem Patenonkel. "Du weißt, dass sie recht hat, Louis. Du kannst dich um sie kümmern, bis ihr schlafen geht. Aber du legst dich bitte nicht zu ihr." Notgedrungen stimmte Louis zu, damit Preston sich endlich verabschiedete. "Ich setze mich einfach hier hin und spiele was auf dem Handy, dann weiß ich sofort, ob du was brauchst." "Louis, du kannst auch mit den Jungs irgendwas machen, ich komme klar." "Nichts da, du hast dich immer um uns gekümmert, ich bleibe hier." Ich schmunzelte leicht, als Louis sich nicht von seiner Entscheidung abbringen ließ und nickte. "Also gut." Bevor ich einschlief, bemerkte ich noch, wie Harry sich zu Louis gesellte und die Beiden schließlich ein Kartenspiel spielten.
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