Kapitel 130 - Liams Eltern II

Nabend zusammen :)

Wie heute morgen versprochen, kommt hier der zweite Teil^^

Viel Spaß beim Lesen


_____________


weiterhin Niall POV



"Jetzt erzählt doch mal. Wie geht es euch? Habt ihr auch genug Ruhe? Niall, isst du genug? Du hast doch sicher schon wieder an Gewicht verloren, oder? Dafür hast du dich etwas gehen lassen, Schatz. Gehst du denn auch noch jeden Tag trainieren?" Ich sah unbehaglich auf meine Servierte und nickte leicht. "Klar esse ich genug." "Na gut, du hattest schon immer einen guten Stoffwechsel, oder Niall?" Ich nickte, als Liams Mutter nun wieder ihren Sohn in die Mangel nahm. "Aber zu dir! Du hast doch locker fünf Kilo mehr, als zu Anfang der Tour, oder? Das war zuletzt als du... Ohh! Hast du Jemanden kennen gelernt?" 

Ich krallte eine Hand in mein linkes Hosenbein und sah zwischen den Beiden hin und her. Wir hatten Liam natürlich immer damit aufgezogen, dass er sich ein wenig gehen ließ, sobald er verliebt war. Aber ich hatte die Befürchtung, dass Liam... "Ja, habe ich." ... diese Steilvorlage nutzen würde. Eigentlich hatte er versprochen, bis nach dem Essen zu warten, aber anscheinend änderte er seine Taktik.

"Und bisher ist das nicht in den Medien? Und deiner Mutter sagst du auch nichts? Geoff, unser Sohn ist verliebt und sagt mir das nicht einmal mehr!" Ich schmunzelte leicht, als Karen ihren Mann bestürzt ansah, bis dessen Blick auf mich fiel. "Frauen", schnaubte er grinsend, wofür er von seiner Ehefrau mit einer Servierte abgeworfen wurde. "Ja...", lachte ich gehemmt und sah Liam flehend an. Wir hatten nicht einmal bestellt und ich war mir mittlerweile alles andere als sicher.

"Ihr kennt die Person schon." LIAM! Ich schloss seufzend die Augen, als Liam meine stummen Gebete natürlich nicht erhörte. "Tun wir das? Wer ist sie denn, Liam? Jetzt sag schon!" "Es ist..." Liam schloss den Mund, als ein Kellner des Hotels neben ihm auftauchte und übertrieben höflich unsere Bestellungen aufnahmen. "Ich bin gleich zurück mit Ihren Getränken." Liam nickte lediglich. 

"Du hättest ruhig weiter reden können, Liam. Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!", maulte seine Mutter, sobald wir wieder unter uns waren. "Ich muss euch etwas fragen", sagte Liam plötzlich, woraufhin ich ihn verwundert ansah. Anscheinend änderte er ein weiteres Mal seine Taktik. "Du kannst uns alles fragen, das weißt du doch", mischte sich Geoff schließlich doch ein. "Wäre es... wäre es für euch schlimm, wenn..." Ich machte mich darauf gefasst, aus dem Raum zu fliehen, während Liam ein dritten Mal ansetzte: "Wäre es schlimm für euch, wenn ich mit einem Mann zusammen bin?" 

Ich wusste nicht, wie lange es still zwischen uns blieb, während Liam angestrengt seine Servierte knetete. Der Kellner, der viel zu früh mit unseren Getränken zurück kam, bemerkte die angespannte Stimmung sofort, da er keinen Ton sagte und schnell wieder aus dem Raum verschwand. 

"Das... kommt zwar jetzt etwas überraschend, aber für mich wäre das nicht schlimm, Liam. Das ändert nichts daran, dass du mein Sohn bist und ich dich über alles liebe." Ich atmete leise auf, als Karen schließlich antwortete. Anscheinend allerdings nicht leise genug, da Geoff Liam nicht antwortete, sondern sich plötzlich zu mir umdrehte. Sofort wich ich ein Stück zurück und überlegte, ob ich mein Wasserglas oder den Serviertenring als Verteidigungswerkzeug nutzen sollte.

"Wolltest du deswegen unbedingt, dass Niall dabei ist und wir in einem Raum komplett alleine sind?" Ich sah hilfesuchend zu Liam, der ebenfalls aussah, als würde er jeden Moment aufspringen und sich vor mich werfen. "Papa, lass ihn da raus, es geht hier gerade um mich." "Ist das so?" Ich stieß die angehaltene Luft aus, als Geoff sich auf seinem Stuhl wieder so umdrehte, dass er Liam ansah. "Du bringst Niall mit zum Essen und fragst dann, ob es okay sei, dass du mit einem Mann zusammen bist. Und da soll Niall nichts damit zu tun haben?"

Ich konnte absolut nicht einschätzen, ob Geoff lediglich wollte, dass Liam mit der Sprache heraus rückte, oder ob er wütend war. Die Anspannung führte dazu, dass mir unfreiwillig Tränen in die Augen schossen, die ungehindert über meine Wangen liefen. "Niall!", rief Liam sofort, als ich versuchte, meine Wange unauffällig mit dem Ärmel meines Hemdes abzuwischen. "Ich... muss kurz aufs Klo", murmelte ich leise und schob meinen Stuhl zurück.

Auf halber Strecke zu meinem rettenden Ausgang hielt mich allerdings eine Hand zurück und ich stellte mit Schrecken fest, dass sie männlich war und definitiv nicht zu Liam gehörte. "Dad, wenn du auf Jemanden sauer bist, dann lass es an mir aus und nicht an..." Als ich Liams Worte hörte, rechnete ich bereits damit, von Geoff geschüttelt oder angebrüllt zu werden. Kurz spielte ich sogar mit dem Gedanken, panisch nach Paul zu schreien, wobei der mittlerweile bestimmt mit den Anderen unterwegs war. Ich wusste nicht einmal, wen er für uns in der Lobby postiert hatte, da ich ihm vorhin nicht zugehört hatte!

Bevor ich mich entscheiden konnte, wie ich meine Flucht anstellen konnte, zog mich der Arm allerdings ruckartig nach hinten, sodass ich überrascht einige Schritte von der Tür weg stolperte. Perplex fand ich mich in einer warmen Umarmung wieder, sodass ich mein mit Sicherheit rotes Gesicht darin verbergen konnte. Als Geoff die Umarmung wieder löste, wischte ich mir schnell ein weiteres Mal über das Gesicht, woraufhin er mich mitleidig anlächelte. "Ich wollte dir damit keine Angst einjagen, ich wollte eigentlich nur, das Liam endlich das bestätigt, was ich schon seit Wochen vermute." 

"Was?!", mischte Liam sich sofort ein und sprang auf, sodass er nach wenigen Sekunden neben mir stand. Er schlang einen Arm um meine Seite und drückte mich fest an sich, während ich erfolglos versuchte, die Tränenspuren unauffällig zu beseitigen. "Hier." Verwirrt sah ich auf ein Tuch, das in meinem Sichtfeld auftauchte. Ich enttarnte es als ein Kosmetiktuch, das Karen mir entgegen streckte und nahm es dankend an, um mein Gesicht damit abzuwischen. 

"Wie meinst du das? Du... du hast es gewusst?!" "Deine Mutter hatte die Theorie, dass du wieder vergeben bist und nun... mir fallen eben andere Dinge auf, als ihr. Aber ich behalte solche Sachen für mich." Karen murmelte etwas Unverständliches und lächelte entschuldigend. "Ich freue mich wirklich für euch beide, aber es kommt doch etwas überraschend..." "Hat Harrys Outing etwas mit euch zu tun?" Geschockt starrte ich Liams Vater an, an dem eindeutig ein Ermittler verloren gegangen war. 

"Du willst das doch nicht öffentlich machen, oder Liam?!" Unsicher sah ich zu Karen, die ihren Sohn scharf ansah. "Eigentlich hatte ich das vor, Mum." "Du weißt, was in euren Verträgen steht, das gibt nur Ärger!" "Mum, das ist absolut meine Sache!" "Ist es nicht, wenn auch wir dann in die Medien geraten." "Das ist nicht fair und das weißt du! Ich habe immer versucht, euch zu schützen! Und ihr habt nichts mit meinem Beziehungsleben zu tun!" "Liam... ich habe kein Problem mit der Sache und du weißt, dass Niall sowieso schon wie ein weiteres Kind für mich ist... aber sieh doch ein, dass es nicht schlau ist, das jetzt öffentlich zu machen." "Es spricht ja keiner davon, dass wir das gleich morgen machen. Aber irgendwann vielleicht." 

Karen nickte leicht. "Wir setzen uns am Besten wieder hin und reden noch einmal in Ruhe." Ich schluckte, als alle Blicke auf mich fielen. "Alles okay, Niall? Geht es dir nicht gut?" Ich zuckte stumm mit den Schultern und ließ mich von Liam zurück auf meinen Stuhl führen. "Trink mal einen Schluck." Seine Stimme hörte sich seltsam an und ich bemerkte kaum, wie er sein Glas Cola an meine Lippen hielt. "Ich glaube, er hat eine Panikattacke", hörte ich Geoff sagen.

Ich schüttelte stumm den Kopf, um zu widersprechen. "Seine Panikattacken sind anders, glaub mir. Das würden wir merken." Ich schüttelte mich, als ich mich an den letzten Abend erinnerte, an dem ich mich auf der Bustoilette eingeschlossen hatte. Es hatte eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis ich meine Atmung mithilfe von Übungen wieder unter Kontrolle bekommen hatte. 

"Niall, bist du noch bei uns?" Ich nickte leicht und schloss für einige Sekunden die Augen, bevor ich selber nach Liams Glas griff und dieses zur Hälfte leerte. "Gott sei Dank, jage mir nie wieder so einen Schrecken ein!", motzte mein Freund sofort und stellte das Glas zurück auf den Tisch. "Tut mir leid, das war mir eben einfach ein bisschen zu viel." Liam nickte verständnisvoll und gab mir einen Kuss auf die Wange, bevor er sich wieder auf seinen Stuhl setzte. 

"Niall, versteh das bitte nicht falsch, ja? Ich mache mir nur Sorgen. Um euch beide." "Klar", murmelte ich und griff nach meinem Wasserglas. Geoff seufzte und setzte sich ebenfalls wieder. "Niall ist sowieso schon Teil der Familie, vor uns musst du also wirklich keine Angst haben. Aber bitte... outet euch nicht unüberlegt. Das kann wirklich schief gehen. Sprecht vorher zumindest mit Paul darüber. Vielleicht kann er das Management ja doch irgendwie umstimmen. Harrys Ausbruch... hatte der Folgen für ihn?" "Na ja, Paul war total sauer, aber Harry hat sich dann entschuldigt und alles, deswegen ... ich glaube nicht", antwortete Liam und verstummte, als der Kellner mit unseren bestellten Gerichten kam.

Appetitlos sah ich auf meinen Burger, auf dem gut riechendes Hähnchenfleisch lag. Auch die Süßkartoffelpommes sahen super aus, aber nach dem Schreck war mir der Hunger gehörig vergangen. "Niall, isst du bitte?" Ich verdrehte die Augen, als Liam mir nicht einmal fünf Sekunden gab. "Also isst er doch nicht genug? Niall, das ist wichtig!", mischte sich auch Karen ein. Ich schmunzelte leicht und griff nach einer der orangefarbenen Pommes. "Ich esse genug", erwiderte ich. "Aber es ist ja wohl logisch, dass mir gerade nicht danach ist." 

"Lasst den Jungen doch mal ein paar Minuten in Ruhe, damit er den Schreck verdauen kann", steuerte Geoff der Unterhaltung bei, woraufhin ich ihn dankbar ansah. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top