Kapitel 127 - Kurzschlussreaktion?
Nabend zusammen ;)
Heute geht es hier auch schon weiter, über das lange Wochenende werde ich zurück in die Heimat fahren, also mal sehen, wann es mit der Chaostruppe dann weiter geht 😄
Viel Spaß beim Lesen 😇
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(zurück zu Val)
"Nein, das ist nicht egal! Ich glaube, du spinnst wohl?!" Genervt sah ich von meinem Buch auf, als Pauls Stimme über den Flur dröhnte. "Ignorier ihn einfach", murmelte Louis, der bis zu diesem Moment ein Nickerchen gehalten hatte. "Am Ende hat Niall wieder etwas ausgefressen, ich sehe nur kurz nach", erwiderte ich und gab ihm einen kurzen Kuss, ehe ich vom Sofa aufstand und die Tür zum Flur öffnete. "Was hat Niall gemacht?"
"EY!" Ich sah verwundert zu Niall, der unversehrt neben Liam stand. Die Beiden schienen anscheinend gerade erst vom Pool zurückgekommen zu sein, da beide noch in ihren Badehosen steckten. "Oh. Sorry." Auf den zweiten Blick entdeckte ich Harry, der erfolglos versuchte, sich aus Pauls Griff zu befreien. "Paul, du brichst gleich seinen Arm durch. Was ist denn bitte passiert?" "Du willst wissen, was passiert ist?!" "Deswegen frage ich", erwiderte ich ruhig und sah zu Harry, der meinen Blick bockig erwiderte.
"Harry hier ist irgendwie aus dem Hotel entwischt und mit irgendeinem Typen zurückgekommen!" "Das war nicht irgendein Ty-..." "Also bist du sauer, weil er abgehauen ist?", unterbrach ich Harry. "Nicht nur das! Hast du schon mal auf dein Handy und in die sozialen Netzwerke geschaut?!" "Seitdem du hier so einen Aufstand machst? Nein." "Ach du scheiße, Leute! Habt ihr gesehen, was die Medien über Ha-... oh." Louis kam stolpernd zum Stehen, als er die Lage begriff und hielt mir kommentarlos sein Tablett unter die Nase.
"Harry Styles in festen Händen!
Schon lange kursieren Gerüchte über das Boybandmitglied Styles. Er selbst hat sich bis zum heutigen Tage stets vage ausgedrückt. Ihm sei es "nicht so wichtig", ob sein Partner eine Frau ist. Man sollte nichts beurteilen, was man "nicht selbst versucht" hätte.
Auf die Frage, ob er denn schon einmal mit einem Mann zusammen gewesen ist, reagierte er stets nur mit einem Lächeln.
Bis zu dem heutigen Tage! Harry Styles und alter Bekannter Nick Grimshaw trafen sich alleine in Vancouver. Sie wirkten sehr vertraut und bereits in der Vergangenheit wurde ihnen eine Beziehung nachgesagt (vgl. Foto 1).
(Foto 1)
Einer unser Reporter hat das Paar (!) heute getroffen und dieses Mal drückte der Sänger sich sehr deutlich aus. "Ja, wir sind ein Paar", antwortete er auf die Frage, bevor er seinen Partner in das Hotel zog, in dem Styles aktuell mit seiner Band wohnt.
Ob sein Management das plötzliche Outing abgesegnet hat? Styles setzt sich seit Jahren für Gleichberechtigung ein und äußerte sich zu seiner eigenen sexuellen Orientierung stets verdeckt. Nun scheint er aber endlich offen damit umzugehen!
Wir wünschen dem Paar Alles Gute für ihre Zukunft und Harry Styles weiterhin viel Erfolg auf seiner Tour!"
Perplex starrte ich auf das Gerät und blendete Pauls Geschimpfe vollkommen aus. "Moment, Moment! Hier steht doch, dass es sowieso klar war, dass Harry sich nicht festlegen will. Und er hat ja nicht gesagt, er sei schwul. Sondern nur, dass es aktuell eben ein Mann ist? Abgesehen davon, dass das absolut gelogen ist. Was soll das, Harry?" Harry zuckte stumm mit den Schultern und sah hinter mich, wo ich nach kurzem Umdrehen Zayn entdecken konnte, der Harry ebenfalls fassungslos anstarrte.
"Das Management hat aber ständig Druck gemacht und es hat einfach genervt, okay? Ich habe Nick gefragt, ob er zum Spaß mitspielt und er hat ja gesagt." "Du weißt schon, dass das Management das wahrscheinlich alles als Witz abstempelt? Weil ihr offensichtlich nicht zusammen seid?" "Ich werde die Aussage nicht zurückziehen. Wenn ich das nächste Mal gefragt werde, werde ich es erklären. Nick ist ein guter Freund, aber ich wollte die Frage einfach provozieren, um es los zu werden." "Und ich darf jetzt deine Scheiße wieder gerade biegen!", brüllte Paul, ehe er in sein Zimmer verschwand und die Tür dermaßen fest ins Schloss warf, dass es wahrscheinlich bis Texas zu hören war. Ich rechnete es ihm hoch an, dass er Harry keine verpasst hatte, obwohl Zayn aussah, als könnte er diese Aufgabe übernehmen.
"Du bist unfassbar", sprach der Dunkelhaarige schließlich. Auch Liam schüttelte fassungslos den Kopf. "Kann ich bitte einen Moment alleine mit dir sprechen, Harry?", unterbrach ich die Jungs, da auch Niall bereits zum Sprechen ansetzte. "Habe ich denn eine Wahl?" "Nein", antwortete ich und nickte in Richtung Louis' Zimmer.
Dort angekommen seufzte ich und sah den Bandjüngsten an. "Wieso hast du das gemacht?" "Ist doch egal, es wussten doch sowieso quasi alle." "Du hast es aber nie bestätigt. Und ich denke, dass genau das ein Problem sein wird, oder?" Harry zuckte mutlos mit den Schultern. "Harry, du bist doch sonst nicht so. Wieso hast du das gemacht?" "Das war einfach eine Kurzschlussreaktion von mir." "Eine ziemlich blöde, oder?" "Ja... Mir ist das einfach alles zu viel geworden. Ich wollte Zayn..." Er brach und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß gar nicht so genau, was ich eigentlich wollte." "Ihm irgendetwas beweisen?" "Ja. So in etwa."
"Harry... meiner Meinung nach sollte man daraus nicht so ein Drama machen, aber du wusstest, dass du das eigentlich nicht darfst, oder?" "Klar, ich bin ja nicht dumm." Ich hob lediglich eine Augenbraue an, woraufhin er die Augen verdrehte. "Ich mache manchmal dumme Entscheidungen, aber das ist doch jetzt auch kein Weltuntergang." Ich musterte den Bandjüngsten nachdenklich. "Gibt es sonst noch einen Grund, wieso du das gemacht hast?" "Woher...? Was meinst du? Nein. Es ging nur um die Sache mit Zayn und mir."
"Und jetzt nochmal die Wahrheit?" "Das glaubst du mir sowieso nicht." "Du wirst es nicht wissen, wenn du es nicht versuchst?" "Es war wegen Niall." "Was hat denn Niall jetzt bitte damit zu tun?", fragte ich verwirrt. "Er hat mir erzählt, dass Liam in San Francisco mit seinen Eltern reden will und ihnen Niall offiziell vorstellt. Und er weiß auch, dass Liam es gerne öffentlich machen will. Aber er hat große Angst davor, was die Öffentlichkeit dazu sagen wird. Und das Management ist ja auch ein Problem." "Und da dachtest du, du testest das mal, oder was?" Verlegen kratzte Harry sich am Hinterkopf und nickte. "Ich dachte mir, wenn bei einem erst einmal raus ist, dass er was mit einem Mann hat, dann können sie bei den Anderen auch nichts mehr sagen."
"Ach, Harry... das ist ja nett gemeint, aber wieso sprichst du sowas nicht mit Paul ab? Kannst du nicht verstehen, dass er das jetzt alles ausbaden muss?" "Das wollte ich nicht. Ich habe das irgendwie nicht so wirklich durchdacht." "Das merkt man", erwiderte ich und seufzte, als Harry schuldbewusst auf den Boden sah. "Aber deine Absichten waren ehrenhaft. Ich würde das Paul einfach erklären, er ist kein Unmensch und versteht das sicher." "Ja... aber er wirkte eben so sauer." "Wärst du das an seiner Stelle nicht auch?" "Doch... denke schon", antwortete er. "Dann gehe ich mal zu ihm." "Mach das. Ach... und noch etwas, Harry..." "Ja?" "Du entschuldigst dich bei Zayn." "Was?! Nein!" "Du weißt genau, wie sehr ihn deine Aktion verletzt hat."
"Also gut! Ich rede mit ihm. Aber ich weiß nicht, ob daraus eine Entschuldigung wird." "Streng dich besser an. Noch einen Streit können wir wirklich nicht gebrauchen." "Ich verspreche nichts." Ich sah ein, dass ich mit Harry nicht weiter diskutieren brauchte und nickte leicht.
Auf dem Flur stellte ich mich dicht neben Louis und lächelte, als dieser beide Arme um mich schlang. "Alles gut?" "Ja, Harry biegt das schon wieder gerade." "Jaja", maulte der Jüngere, ehe er sich wie ein geprügelter Hund auf den Weg zu Paul machte. Kurz vor der Tür drehte er sich allerdings um und eilte auf Niall zu, den er fest in die Arme nahm. Liam runzelte lediglich die Stirn, wahrscheinlich zu verwirrt von der Gesamtsituation, um eifersüchtig zu werden. "Danke", murmelte Niall und lächelte leicht, als Harry stumm nickte und sich ein weiteres Mal auf den Weg zu Paul machte.
"Fliegst du über Weihnachten eigentlich heim?", durchbrach ich die unangenehme Stille, die sich danach auf dem Gang ausbreitete. "Das weiß ich noch nicht. Am 23. haben wir ja das Konzert in Rio. Das ist das Letzte in Amerika, ich glaube, wir haben frei, bevor es in Asien weiter geht, oder?" "Ja, wir haben vom 24. Dezember bis zum 1. Januar frei. An dem Tag treffen wir uns aber schon am Abend am Flughafen." Louis nickte leicht. "Ich wollte dich eigentlich fragen, was du über Weihnachten vor hast. Ich hätte dich gerne bei mir, aber ich kann verstehen, wenn du lieber nach Hause willst, anstatt mit zu mir." "Ist das eine ernst gemeinte Frage? Du hast meine Eltern kennengelernt. Denkst du wirklich, ich bin lieber bei denen, als bei deiner Familie?" "Also... würdest du mitkommen? Auch wenn es vielleicht etwas chaotisch ist, mit der Verletzung meiner Mum?" "Klar. Und du wolltest dich noch um eine Haushaltshilfe für sie kümmern, vergiss das nicht." "Stimmt."
"Moment! Verletzung? Was hat deine Mutter denn?", mischte Liam sich verwirrt ein, der mittlerweile beide Arme um seinen Freund geschlungen hatte. Nick hatte sich leise verabschiedet, sodass Zayn etwas verloren zwischen den beiden Paaren stand. "Wollen wir vielleicht in irgendein Hotelzimmer? Wir müssen doch nicht alles auf dem Flur klären", mischte ich mich ein. "Lasst uns in den Aufenthaltsraum gehen! Scott hat gesagt, dort wurde ein Buffet aufgebaut!", stimmte Niall mir zu, woraufhin Liam ihn sanft anlächelte. "Dann gehen wir dort mal hin. Aber warst du deswegen so... scheiße drauf?", wandte er sich wieder an Louis. "Ja, ich habe etwas überreagiert, sorry." Liam zuckte mit den Schultern und klopfte Louis auf den Rücken.
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