Kapitel 124 - Auf zur Westküste

Nabend zusammen :)

Heute geht es auch schon weiter mit der Chaostruppe auf Tour ;)

Das nächste Kapitel kommt voraussichtlich Mitte/Ende nächster Woche, meine Schwester besucht mich ab Morgen für ein paar Tage, außerdem muss ich parallel ja auch noch arbeiten 🙄😂 

Wünsche euch noch einen schönen Abend & viel Spaß beim Lesen! :)


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"Passagiere gebucht auf Air Canada Flug 8937 nach Vancouver werden zum Flugsteig..."  "Können wir alle mal ETWAS schneller laufen?!", motzte Paul genervt, der einen verschlafenen Niall am Handgelenk mit sich schleppte. Nach erfolgreichen Konzerten in Montréal und Québec stand uns nun ein Flug an die Westküste Kanadas bevor, wo nach einem freien Abend morgen das nächste Konzert in Vancouver geplant war.

"Kann ich mir noch was zum Lesen holen?", unterbrach Harry unbeeindruckt Pauls Gemecker, da das Boarding bereits vor zwanzig Minuten begonnen hatte und die Türen sich offiziell in fünf Minuten schließen würden. Ich war zwar der Meinung, dass die Fluggesellschaft für One Direction mit Sicherheit eine Ausnahme machen würde, trotzdem verkniff ich mir jeglichen Ton, während wir als große Gruppe durch den Flughafen hetzten.

"NEIN, kannst du nicht! Du bekommst im Flugzeug doch sowieso was zum Lesen!", erwiderte Preston, der etwa die gleiche Stimmungslage aufzuweisen hatte wie unser Tourmanager. "Okay, maul mich doch nicht gleich so an", grummelte der Bandjüngste und eilte James hinterher. Louis schaffte es irgendwie mit seiner freien Hand auf seinem Handy herumzutippen, während die andere Hand im eisernen Griff meines Patenonkels steckte. Mittlerweile irritierten mich Szenen wie diese allerdings nicht mehr, sodass ich halbwegs entspannt zwischen Scott und Zayn unserer Gruppe folgte.

Das frühere Bandmitglied hatte sich - größtenteils von Niall, zumindest war dies Harrys Aussage - überreden lassen, die Gruppe noch für ein paar weitere Konzerte zu begleiten. "Und, wie läuft es bei Harry und dir?" "Was soll da laufen?", antwortete Zayn beinahe missmutig. "Nichts, so war das auch nicht gemeint. Ich meinte eher, ob er wieder normal mit dir redet?" "Ja... geht so." "Nur nicht zu viel Info", erwiderte ich sarkastisch und grinste schief. "Sorry... Aber ich hatte mir irgendwie mehr erhofft." "Und zwar...?" "Ich hatte gehofft, dass er... na ja... mir einfach vergibt und es wieder so wird wie früher."

Ich musste nichts sagen, da mein Blick anscheinend ausreichte, um Zayn aufseufzen zu lassen. "Ich weiß. Das ist Wunschdenken und war ziemlich bescheuert von mir. Aber immerhin liebt er mich noch und wir haben uns im Hotel ja auch das Bett geteilt und..." "Er hat dich also doch nicht auf die Couch geschickt?" Harry hatte sowohl in Montréal als auch in Québec lautstark verkündet, dass sein ehemaliger Bandkollege nur das Sofa bekommen würde. "Na ja... in der ersten Nacht schon. Aber ich habe etwas übertrieben, was meine Rückenschmerzen anging." "Du hast ihm also ein schlechtes Gewissen gemacht, damit er dich ins Bett lässt?" "Ja?", antwortete Zayn und besaß zumindest genug Anstand, um mich schuldbewusst anzusehen. "Clever", erwiderte ich und grinste, als der Ältere erleichtert aufatmete. "Was? Hast du gedacht, ich mache dir jetzt eine Szene? Louis ist doch genauso." 

"Was ist mit mir?", erkundigte der Doncaster sich sofort und versuchte - erfolglos -, sich während des Laufens zu uns umzudrehen. "Schau nach vorne!", mischte Preston sich ein und bugsierte Louis durch eine viel zu schmale Tür, die unser Tempo deutlich verringerte. Wenn Paul es gekonnt hätte, wäre der Türrahmen unter seinem Blick womöglich explodiert. "Nichts", antwortete ich daher lediglich und schob mich ebenfalls hindurch. 

"Na endlich!", grummelte Paul, als nach gefühlten drei Kilometern Fußmarsch - was mich bei einem Flughafen nicht einmal überraschen würde - endlich das Gate D174 in Sicht kam. Paul hatte glücklicherweise wieder daran gedacht, bereits im Hotel alle Ausweise einzusammeln, die er der Dame, die noch ein kurzes "Sie sind hier" in ein Funkgerät abgab, direkt in die Hand drückte. "Na los, rein!" Ich war froh darüber, dass es dieses Mal Paul und Scott waren, die darauf achten mussten, dass keiner zurück blieb. So reihte ich mich lediglich hinter den Jungs ein, die förmlich im Dauerlauf die Gangway entlang rannten, um mit Preston mithalten zu können. 

"Jetzt beruhigt euch doch mal, der Flieger hebt sowieso nicht ohne euch ab!", konnte ich es mir schließlich doch nicht verkneifen, als wir unsere Plätze im vorderen Teil des Flugzeuges einnahmen. "Das nicht. Aber es sieht Jeder, wer hier als Letztes einsteigt und ich will nicht schon wieder Schlagzeilen haben, dass wir ständig zu spät sind." "Tja, sind wir nicht. Wir sollten sowieso erst in zehn Minuten starten." "Und du denkst, das reicht zeitlich noch?" "Nö", antwortete ich grinsend und hockte mich netterweise neben Harry und Louis an den Gang, um sie vor möglichen Fans abzuschirmen. 

Für diese Handlung bekam ich von Zayn allerdings einen mehr als deutlichen Blick zugeworfen. "Reg dich ab", motzte ich leise in seine Richtung, ehe er sich notgedrungen neben Niall und Liam hockte. "Wer soll sich abregen?", fragte Louis verwirrt. "Preston", antwortete ich, da Louis bei dieser Standardantwort gar nicht mehr nach einer Erklärung fragte. "Ich habe doch gar nichts gemacht!", ertönte Prestons Stimme empört aus der Reihe vor uns. Nun sah Louis mich doch neugierig an, woraufhin ich die Augen verdrehte und kurz zu Harry sah, der allerdings bereits seine Kopfhörer aufgesetzt hatte und aus dem Fenster sah. 

"Zayn wollte sich wohl neben Harry hocken und ich habe ihm den Platz weggenommen", sagte ich leise. "Der soll froh sein, dass Harry ihm überhaupt erlaubt hat, im Bett zu pennen", erwiderte Louis ebenso leise, damit der Bandjüngste nicht auf uns aufmerksam wurde. "Harry hat mit dir darüber gesprochen?" "Klar. Er hat sich gestern ein wenig ausheulen müssen." "Wieso?" Louis zögerte, woraufhin ich sofort zurückruderte: "Du musst es mir nicht sagen, ich will nicht, dass Harry am Ende sauer auf dich ist." "Okay, danke... Er hat mir nur gesagt, dass Zayn es ihm mehr als schwer macht, auf Abstand zu bleiben." "Und das gefällt ihm nicht?" "Das ist genau das Problem. Er will ihn nicht wegstoßen, aber er will eigentlich auch mehr Abstand." "Denkst du, ich sollte Zayn mal darauf ansprechen, dass er Harry mehr Zeit und auch Raum lassen soll?" "Auf keinen Fall hinter Harrys Rücken." "Stimmt auch wieder...", antwortete ich und schnallte mich an, als das Flugzeug bereits auf die Startbahn rollte.

Entgegen Pauls Bedenken starteten wir nur fünf Minuten zu spät, die der Pilot mit Sicherheit aufholen würde, da er die Flugzeit mit lediglich fünfeinhalb Stunden benannte anstatt der eingeplanten sechs. Kurz nach dem Start wurden wir mit Snacks und Getränken versorgt und das eine oder andere Crewmitglied nutzte die Zeit, um ein wenig Schlaf nachzuholen.

"Wow, schaut mal aus dem Fenster!" Louis und ich zuckten gleichzeitig zusammen, als Harry sich urplötzlich meldete und seine Kopfhörer abnahm. Mein Blick aus dem Fenster bestand allerdings nur aus einem Ausblick auf Louis' Hinterkopf, sodass ich meinen Freund beherzt zur Seite schob, um etwas sehen zu können. 

"Preston? Haben wir in Vancouver einen freien Tag?", rief Harry über den Flugzeuglärm hinweg.  Angesprochener zuckte zusammen, ehe er sich zu uns umdrehte. "Ihr habt heute Abend frei, aber wir landen sowieso erst gegen späten Nachmittag. Morgen ist nur der Vormittag frei, dann geht es zu Soundcheck und Konzert. Übermorgen Seattle. Das sind zwar nur drei bis vier Stunden Fahrt, aber wir brechen trotzdem gegen elf auf. Also nein, nicht wirklich. Und selbst wenn... zu diesen Bergen würden wir es auch mit einem richtigen freien Tag nicht schaffen, Harry." "Das weiß ich auch", grummelte der Banjüngste und sah sehnsüchtig aus dem Fenster. 

"Können wir dann wenigstens am Vormittag mal in die Stadt? Oder haben wir da auch wieder was?" Ich hörte auch aus Louis' Stimme deutlich heraus, dass sich alle Jungs eine Pause wünschten. "In den Stunden habt ihr frei. Wie ich es eben gesagt habe, Louis." "Yes!" "Aber..." Louis verdrehte genervt die Augen und setzte sich demonstrativ Harrys Kopfhörer auf. "Louis!", wies ich ihn kopfschüttelnd zurecht und nahm ihm die Kopfhörer kurzerhand ab. "Was denn?", motzte dieser sofort. "Ich will dieses blöde Aber nicht mehr hören. Es nervt." "Ich wollte nur sagen, dass ihr euch - egal was ihr macht - bei einem von uns abmelden müsst, damit wir je nach Fall Personal mitgeben. Ihr geht nicht alleine raus." "Ach so", murmelte Louis und strich mit seiner rechten Hand über seinen Nacken. "Sorry." "Schon in Ordnung. Wir sind alle sehr angespannt. Nach Seattle haben wir eine sehr lange Fahrt nach San Francisco, dort haben wir aber zwei volle freie Tage." Sowohl Harry als auch Louis atmeten bei diesen Neuigkeiten auf und ich überreichte Harry dessen Kopfhörer, als dieser sich verwirrt nach ihnen umsah. 

"Lange fliegen wir aber zum Glück auch nicht mehr", ertönte Louis' Stimme und ich nickte zustimmend, nachdem ich einen Blick auf den kleinen Bildschirm über unseren Köpfen geworfen hatte. 

Das Unterhaltungsprogramm war kaum bis gar nicht vorhanden, da es sich nur um einen Mittelstreckenflug handelte. Nach einem kurzen Blick in die Reihe hinter uns stellte ich fest, dass Niall es sich mit seinem Oberkörper auf Liams Schoß bequem gemacht hatte und er den Flug ebenfalls für etwas Schlaf nutzte. Wie sich ein ausgewachsener Mann über eine Distanz von zwei First Class Sitzen dermaßen ausbreiten konnte, war mir ein Rätsel, allerdings schien Niall es relativ bequem zu haben.

Liam unterhielt sich mit Zayn über irgendeine Serie, die sie auf dem Tablet des Dunkelhaarigen ansahen, während Liam eine Hand schützend auf Nialls Schulter liegen hatte. "Geht Liam in seiner Rolle wieder voll auf?", kommentierte Louis meine Observierung, woraufhin ich schmunzeln musste. "Niall macht es ihm im Moment aber auch leicht." "Er genießt das. Auch wenn er es nicht zugeben will, nachdem er vor kurzem so ausgerastet ist. Und da war es auch wirklich etwas viel. Aber ich glaube, dass er diese Eigenschaft von Liam doch sehr mag. Solange sie im Rahmen bleibt." Ich warf noch einen Blick nach  hinten, wo Niall weiterhin ruhig schlief und nickte. "Ja... Ich hoffe, das bleibt auch so." "Sonst muss Nialler eben nochmal eine Predigt halten. Die hätte ich echt zu gerne gesehen!", mischte Harry sich erneut aus dem Nichts heraus ein. "Musst du mich so erschrecken?", keuchte Louis und drehte sich zu seinem Bandkollegen um. "Was denn? Mir ist langweilig." "Ich dachte, du hörst Musik?" "Nein, nicht mehr. Also... wir reden über Niall und Liam?" Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf und beschloss, die Beiden unter sich reden zu lassen, während ich damit begann, meine wenigen Sachen wieder in die Tasche zu stopfen.

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