Kapitel 12 ▬ „Wer hat wem was aus der Hose gezogen?"

Tach zusammen :)

Nur als kurze Vorbemerkung, im Prolog-Kapitel gibt es seit heute (endlich) auch einen (stümperhaften :D ) Trailer. Eigentlich sollte ich zwar lernen, aber was soll's, setze ich mich eben jetzt erst an die Bücher. 

Viel Spaß beim Lesen ;)


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„Er schläft schon?" Niall schien etwas außer Atem zu sein, als Lucas ihn die paar Stufen nach oben schob. Anscheinend hatte der Ire keine Lust gehabt, seine Fans alleine zu lassen und war als Letzter in den Bus gekommen. Der Bus setzte sich sofort - wenn auch nur langsam - in Bewegung. „Er liegt zumindest..." Vorsichtig zog ich den Vorhang zur Seite und schmunzelte, als Harry, mit dem von mir geworfenen Kissen fest an den Bauch gedrückt, nur leise im Schlaf seufzte und sich auf den Bauch drehte. „Er schläft", stellte ich fest und ließ den Vorhang wieder los.

„Umso besser, dann können wir zocken und er ruht sich aus, ohne von uns gezwungen zu werden!" Louis rieb sich vorfreudig die Hände, bevor Niall mich in Richtung Sofas schob. „Preston, braucht ihr noch irgendwo Hilfe?", fragte ich meinen Patenonkel beinahe hoffnungsvoll. „Ne, kümmere du dich ruhig um die Jungs und spiel FIFA mit denen", lachte dieser und zwinkerte Niall zu, der grinsend die Tür hinter uns schloss, damit Harry in Ruhe schlafen konnte.

Ich schaffte es, mich zwei volle Stunden auf das Spiel einzulassen, bis mir das Ganze zu blöd wurde. Niall hatte es zwar geschafft, mir alles zu erklären und ich schlug mich wohl gar nicht so schlecht, gegen die Jungs hatte ich aber trotzdem keine Chance. Also reichte ich den Controller irgendwann an Liam weiter und stand auf. „Ich sehe mal nach Harry." „Der pennt, du willst nur eine Ausrede!", erwiderte Louis grinsend. „Richtig", stimmte ich ihm zu und grinste ebenfalls, bevor ich mich aus dem Couch-Bereich zurückzog. Wie erwartet schlummerte der Bandjüngste immer noch seelenruhig, seine Stirn fühlte sich inzwischen auch wieder normal an.

Ich begab mich in die Mini-Küche, um eine Kanne Tee zu kochen, als Paul hinter mir auftauchte. „Preston und ich würden den kurzen Moment Ruhe gerne nutzen, um noch mal mit dir zu sprechen. Hast du gerade Zeit?" „Klar. Stimmt was nicht?" „Quatsch. Aber unser Einstellungsgespräch war ja sehr kurz und du hast sicher auch noch ein paar Fragen, oder?" „Hm. Ja, schon..." „Gut. Dann mach ruhig den Tee noch fertig und komm dann einfach nach vorne." „Okay."

Als der Tee fertig gezogen hatte, schraubte ich die Kanne zu und klebte ein pinkes Post-It an diese. „Für Harry" kritzelte ich darauf und ließ die Kanne stehen. Sollte der Jüngste aufwachen, solange wir uns noch unterhielten, würde er hoffentlich so vernünftig sein und sich am Tee bedienen.

Danach ging ich doch etwas angespannt nach vorne, wo Paul und Preston nebeneinander saßen, sodass ich mich ihnen gegenüber auf einen Sitz sinken ließ. „Was gibt es?" „Keine Probleme, also brauchst du keine Angst haben", beruhigte Paul mich sofort und grinste. „Wie gefällt es dir denn bisher?" Ich seufzte leise. Gestern hätte ich darauf noch anders geantwortet. Immerhin wollte ich nicht hier sein. Ich wollte Urlaub mit meinen Freunden, Entspannen und meine Ruhe. Also genau das Gegenteil. Andererseits... wollte ich das noch? Es gefiel mir hier eigentlich. Ich war geschockt darüber, was Preston mir erzählt hatte und er tat mir leid. Er hatte es nicht verdient, komplett alleine zu sein. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass er momentan mit seiner Ersatz-Familie durch die Gegend fuhr. Außerdem mochte ich die Jungs. Auch wenn sie mehr als nur anstrengend waren und ich mir immer noch nicht so sicher war, ob ich die Richtige für den Job war. „Hallo? Val?" Ich zuckte aus meinen Gedanken und räusperte mich. „Ehm... gut?" „Gut? Dafür hast du jetzt aber sehr lange nachgedacht... etwas präziser kannst du das also sicher formulieren, oder nicht?"

„Na ja, ich will ehrlich sein. Am Anfang fand ich es scheiße." Ich grinste entschuldigend, als Preston sich räusperte. „Ich wollte nicht hier sein, ich hatte keinen Bock zu arbeiten, dauernd Stress zu haben und von meinen Eltern gezwungen zu werden. Immerhin bin ich schon 22!" „Du bist nicht freiwillig hier?" „Wusstest du das nicht?" „Nicht direkt, du hast vorhin zwar sowas in der Art erwähnt, aber ich habe nicht gedacht, dass es so schlimm ist." Paul warf Preston einen scharfen Blick zu, woraufhin dieser leise seufzte. „Ich war mir sicher, dass sie sich zusammenreißen kann und sich schnell einlebt." „Mhm. Trotzdem. Das hättest du mir sagen müssen." „Sorry." „Du wolltest die Wahrheit hören, Paul. Aber jetzt ist es ja auch nicht mehr so..." „Haben die Jungs dich also schon innerhalb von drei Tagen bekehrt?", grinste Paul. „Na ja. Nicht komplett... Aber ich finde es nicht ganz so schlimm, wie ich gedacht habe." „Genauer?" „Es sind alle super nett, die Jungs sind bodenständig und offen mir gegenüber. Ich kann in der englischen Sprache drinnen bleiben, coole Musik hören und sehe neue Orte. Außerdem ist es gar nicht schlecht, mich bei den vier Verrückten durchzusetzen, da kann ich für später üben", erklärte ich Paul genauer, woraufhin dieser lachte. „Ja, das stimmt. Und du entlastest mich ziemlich. Besonders jetzt, wo Harold krank ist." „Das glaube ich..." „Sie sind tolle Jungs, weißt du? Sie lieben sich wie Brüder, respektieren uns und helfen, wo sie nur können. Aber es sind eben Jungs, auch wenn sie vor dem Gesetz als Erwachsene gelten. Andere Jungs in ihrem Alter betrinken sich nach der Uni und gehen feiern. Diese Jungs hier stehen ständig unter Beobachtung, sind nie alleine und arbeiten hart. Sehr hart. Ich verstehe, dass sie deswegen... ab und zu durchdrehen und ein wenig übertreiben. Da schadet es nicht, wenn noch eine Person dabei ist, die ein Auge auf sie haben kann." „Das kann ich gut nachvollziehen. Und na ja... ich war am Anfang auch echt zickig, das tut mir leid." „Schon okay. Das verstehe ich, jetzt wo ich weiß, dass du gar nicht da sein wolltest."

„Leute?", unterbrach uns eine raue Stimme, dicht gefolgt von einem Rumpeln, als Harold verschlafen über einen Rucksack stolperte. „Was gibt's?" „Hab Durst", nuschelte der Jüngste, woraufhin ich laut seufzte. „Ist die große Kanne Tee mit dem riesigen pinken Post-It mit deinem Namen drauf so schwer zu übersehen? Mann, Harry", grummelte ich, woraufhin Paul breit grinste. „Wir haben noch Papierkram zu erledigen. Wer wann aufnimmt und so. Kümmerst du dich um Harold?" „Klar", seufzte ich und rutschte vom Sitz, während Harry mich wie ein kleines Kind ansah und sich müde über die Augen rieb. „Da ist kein Tee!", maulte er, während ich ihn vor mir her schob. Er hatte das Kissen immer noch im Arm und gähnte herzzerreißend. „Natürlich ist da... wo ist der Tee?!" „Sag ich doch", ertönte Harrys Stimme triumphierend. „Unfassbar!", knurrte ich und stapfte in den Couch-Bereich, wo die drei Übeltäter tatsächlich dabei waren, Harrys Pfefferminztee zu schlürfen. „Was denkt ihr, tut ihr da?!" „Zocken?" „Und was noch?" „Uhm... Tee trinken?" „Wer hat den Tee geholt?" Niall sah betont unschuldig auf seinen Becher, sodass ich mich neben den Iren stellte.

„Ist dir an der Kanne nichts aufgefallen?" „Uhm... nö?" „Wo ist der pinke Zettel?" „Welcher Zettel?" Ich scannte den Raum kurz ab, bevor ich auf Nialls Jogginghose sah. „Muss ich dir erst in die Hosentasche greifen oder rückst du ihn raus?" „Da war kein Zettel dran, ich weiß gar nicht, was du meinst", erwiderte er mutig und leerte seinen Becher. „Das war mein Tee", schmollte Harry und grinste dankbar, als Liam ihm seinen Becher weiterreichte und den Bandjüngsten an seine Seite zog. „Niall", seufzte ich warnend, der Blonde spielte aber weiterhin den Unschuldigen.

„Dann eben so." Ich streckte meine Hand aus, woraufhin Niall lachend aufsprang und zu Louis auf das gegenüberliegende Sofa hüpfte. „Bleib stehen, du Feigling!", rief ich, da ich genau wusste, dass sich der Beweis in einer von Nialls Hosentaschen befand. „Fang mich doch!", ertönte das dreckige Lachen des Iren, als dieser die Verbindungstür aufriss und durch den Bus rannte. Anscheinend hatte er den Aufbau eines Busses nicht im Kopf, sodass es nicht lange dauerte, bis ich ihn an der vorderen Tür eingekesselt hatte. „Das traust du dich sowieso nicht", wählte er sofort eine andere Taktik und grinste überlegen. „Dein Patenonkel schaut zu", fügte er frech hinzu. „Und? Ich bin zweiundzwanzig", erwiderte ich und drückte Niall auf den Notsitz, der sich an der Tür befand. „Ey, geh runter von mir!" „Val, was...?" „Nicht jetzt!", fuhr ich Preston an, der natürlich sofort aufgetaucht war. „Wo ist der Zettel, Niall James Horan?!" „Weiß nicht, was für einen Zettel du meinst", erwiderte er unschuldig und lachte befreit.

Das Lachen verwandelte sich in ein unmännliches Quietschen, als ich zu seiner Überraschung tatsächlich eine Hand in die rechte Hosentasche des Anderen schob. Nach kurzem Tasten fand ich das Gesuchte und zog den pinken Zettel hervor. „Wo kommt der denn her?", keuchte er vor Lachen. „Du gehst jetzt in die Küche und machst Harry eine neue Kanne!" „Aber..." „Sofort!" Niall nickte immer noch nach Luft schnappend, als ich meine Knie von seinem Schoß entfernte und er aufstehen konnte. „Geht klar, Chefin", kicherte er und schlug tatsächlich den Weg zur Küche ein, wo er Wasser in den Wasserkocher gab.

„Alles in Ordnung?" Ich sah zu Preston, der mich wachsam ansah. „Klar. Niall sollte nur nicht damit davon kommen, den Tee zu klauen, den ich extra für Harry gemacht habe." „Du bestrafst ihn fürs Tee-Klauen?" „Na ja. Strafe? Er soll nur eine neue Kanne machen", winkte ich ab. „Und was hast du da eben aus seiner Hose gezogen?" Paul sah neugierig von seinen Unterlagen auf, als ob das Gespräch zwischen meinem Patenonkel und mir erst jetzt eine interessante Wendung nehmen würde. „Wer hat wem was aus der Hose gezogen?" Ich legte den pinken Zettel auf den Tisch der Beiden und verdrehte die Augen. „Nur den Zettel. Aus der Hosentasche. Also keine Panik, Großer", erwiderte ich und tätschelte Prestons Schulter, bevor ich wieder nach hinten ging, wo ich mich neben Louis auf die weichen Polster fallen ließ.

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