Kapitel 119 - Harry
Mahlzeit! :D
Dieses Kapitel hatte ich eigentlich schon länger fertig, aber ich bin seit Dienstag Abend/Nacht wieder in Deutschland und irgendwie hatte ich seitdem keine ruhige Minute, um Bilder zu suchen und es zu posten.
Jetzt nutze ich ein paar Minuten, in denen ich mal alleine bin, um es endlich hochzuladen :D
Nur als Vorwarnung... Am Ende des Kapitels gibt es einen Cliffhanger, das nächste Kapitel ist außerdem noch in Arbeit, es könnte also eine Weile dauern, wer damit nicht umgehen kann, sollte mit dem Lesen bis zum nächsten Update warten (So. Ihr seid gewarnt worden 😎).
Dann wünsche ich mal viel Spaß beim Lesen 😇
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Nach einem erfolgreichen Konzert in Toronto, verbrachten wir erneut eine Nacht im Bus und kamen am späten Vormittag in Montréal an, wo wir verschlafen dabei zusahen, wie sich beide Busse durch den starken Verkehr arbeiteten. "Kann ich zur Band umsteigen?", erkundigte Harry sich gelangweilt, während er seinen Tee trank und aus dem Fenster starrte. "Auf einer vierspurigen Straße, wo uns Jeder sehen kann? Natürlich, Harold. Willst du da vorne bei dem Transporter noch nachfragen, ob er das Eis nicht nur liefert, sondern auch an dich verkauft?" Harry brauchte durch seine Müdigkeit einige Sekunden, bis er Pauls Sarkasmus verstanden hatte und er seinen Tourmanager angesäuert ansah. "Ich habe nur gefragt", grummelte er.
"Und ich habe geantwortet", erwiderte Paul schmunzelnd. "Wir durften das aber schon mal", nahm Harry die Diskussion nach einigen Minuten angenehmer Stille ein weiteres Mal auf. "Ja, Harry. Aber das war auf einer Autobahn, auf der wir standen. Wir stehen hier nicht komplett und auch die anderen Fahrzeuge bewegen sich. Ich habe keine Lust, Modest zu erklären, wieso du unter meiner Aufsicht überfahren worden bist." "Die würden mich doch nicht überfahren, du übertreibst auch immer gleich so", stöhnte Harry genervt und lehnte seinen Kopf gegen die kühle Scheibe. "Mir ist so langweilig, ich werde hier drinnen wahnsinnig!" "Dann schlaf noch ne Runde." "Ich kann nicht mehr schlafen." "Dann lies ein Buch." "Nein Danke." "Schau den Film mit Niall und Liam." "Sicherlich nicht." "Dann weiß ich auch nicht weiter", seufzte Paul und schüttelte den Kopf.
"Ich will hier einfach raus, der Bus ist so eng!" Ich verkniff mir zu sagen, dass der Tourbus zwar kein Platzwunder war, aber er war bei weitem auch nicht "eng". "Harry, wir bleiben in Montreal eine Nacht im Hotel, dort kannst du rumrennen, wie du willst. Aber im Moment geht es einfach nicht." "Alles, was ich machen will, geht nicht!", motzte der Bandjüngste und stapfte zurück in Richtung Betten. "Wieso liegt Zayn in MEINEM Bett?!", ertönte seine Stimme wenig später. Paul verdrehte stumm die Augen, während wir Harry zum Ort des Verbrechens folgten.
Zayn regte sich müde und vergrub sein Gesicht in Harrys Kissen, ehe er seinen früheren Bandkollegen ansah. "Niall wollte das Bett für die Kleidung und sein Zeug zurück, also habe ich mich ins erstbeste Bett gelegen, das frei war", antwortete er, bevor er sich wieder umdrehte. "Klar und das war zufälligerweise MEINS?!" Verwirrt sah ich zu Paul, der lediglich den Kopf schüttelte. "Dein Name steht nicht dran", brummte Zayn leise. "Du wolltest doch sowieso nicht mehr schlafen, Harry. Wo liegt dann das Problem, dass er sich bei dir nochmal hinlegt?" "Es ist mein Bett." "Ja und? Niall ist dort auch schon mal eingepennt und du hast nicht einen solchen Aufstand gemacht!" Harry sah wütend in meine Richtung, woraufhin ich abwehrend die Hände hob. "Ich sag es nur. Wo liegt das Problem?" "Ich wollte mich halt doch noch mal kurz hinlegen", antwortete er, wobei ich die Lüge sofort erkennen konnte. Zayn rutschte stumm weiter nach innen und schob das Kopfkissen ebenfalls etwas zur Seite.
"Siehst du? Er macht sogar Platz." Harry sah mich daraufhin an, als hätte er in eine Zitrone gebissen, ehe er theatralisch die Luft ausstieß und in sein Bett kletterte. Ich runzelte lediglich die Stirn, als er den Vorhang mit mehr Kraft als eigentlich nötig zur Seite zerrte, ehe ich Paul wieder nach hinten folgte, wo Louis im Schlaf den restlichen Tee seiner Tasse auf seinem bisher weißen T-Shirt verteilt hatte. "Lief da mal was zwischen den Beiden?" Paul ließ vor Schreck beinahe die Tasse fallen, die er Harry abgenommen hatte und stellte diese hastig auf dem niedrigen Tisch ab.
"Also ja?", riet ich, da diese Reaktion meine Vermutung nur bestärkte. "Harry bringt mich um, wenn ich dir das erzähle." "Dann frage ich Niall. Der sagt mir sicher, was Sache ist." Paul seufzte leise und sah aus dem Fenster. "Du hast sicher bemerkt, dass Harry noch verbitterter ist, dass Zayn die Band verlassen hat, als es die Anderen je waren." "Ach was." "Die Jungs sind wie Brüder, deswegen sehe ich jegliche Beziehen zwischen ihnen auch skeptisch. Auch die von Niall und Liam. Sie hocken ständig aufeinander, da ist Streit vorprogrammiert. Sie müssen sich auch mal austoben können, aber hier ist Beruf und Freizeit ständig miteinander verbunden..." "Austoben können?" "Sie können sich hier auch schlecht über den Partner beschweren, sie haben den gleichen Freundeskreis, das würde sofort rauskommen. Bei jeder Party hängen sie aufeinander, der Freund ist immer an der Seite. "Du hast mir immer noch nicht erzählt, was ich hören wollte."
"Bevor Zayn die Band verlassen hat, waren Harry und er fast ein halbes Jahr zusammen." Perplex starrte ich den Älteren an, da ich bei weitem nicht mit einer wirklich ernsten Beziehung gerechnet hatte. "Und das wurde zu viel?" "Nicht für Harry. Er hat Zayn vergöttert. Er hat alles für ihn gemacht, was ich schon immer für ein Problem gehalten habe. Er hat Zayn auch seinen Freiraum gegeben und ihn auch alleine feiern gehen lassen." "Oh nein." Paul nickte leicht. "Scott und ich waren damals mit. Scott hat auf Niall aufgepasst, ich auf Zayn. Sie hatten schon beide recht viel getrunken und Scott hat mich angefunkt, dass Niall sich draußen übergeben musste und sie Probleme mit Fotografen hatten. Ich habe Zayn vielleicht fünf Minuten alleine gelassen. Aber im VIP-Bereich und dort gibt es ja auch Security und Zayn habe ich gesagt, dass er sich nicht bewegen soll."
Ich schüttelte stumm den Kopf, da man kein Hellseher sein musste, um sich ausrechnen zu können, was danach passiert war. "Ich habe Scott geholfen, Niall ins Auto zu bringen und als ich danach zurück kam, war Zayn nicht mehr dort. Ich habe überall gesucht, mit Hilfe der Security im Club. Sie haben gemeint, er wäre nur kurz auf die Toilette gegangen. Dort war er dann auch." "Aber nicht alleine." Paul nickte stumm. "Und er hat es Harry gesagt?" "Harry hat es sofort gesehen, der andere Kerl war nicht gerade... unauffällig." "Scheiße." "Sie haben tagelang nicht gesprochen, Harry hat sich von allem abgekapselt, also habe ich Zayn zur Rede gestellt, dass er zumindest dazu stehen soll und endlich mit Harry spricht..." "War das, als ihr euch angeblich draußen gestritten habt?" "Nicht nur angeblich. Er hat gedacht, ich würde ihm Vorwürfe machen..." "Zu recht!" "Das habe ich aber nicht einmal. Ich wollte nur, dass er einsieht, wie schlecht es Harry ging. Er war aber sofort sauer, ich glaube, er wusste genau, dass er es verbockt hatte... Außerdem war er sowieso total gereizt, weil ihm das hier alles über den Kopf gewachsen ist und er vor jedem Auftritt eigentlich gar nicht auf die Bühne wollte..."
"Und dann ist er gegangen." "Ja." "Da fehlt noch was." "Er ist gegangen. Ohne ein Wort zu Harry." "Er ist einfach gegangen?! Nachdem er ..." Ich brach kopfschüttelnd ab, da ich nun sowohl die Reaktion bei Zayn Rückkehr, als auch die vor wenigen Minuten nachvollziehen konnte. "Haben sie sich jemals ausgesprochen?" "Nicht, dass ich wüsste." "Und du denkst, Harry hat noch Gefühle für ihn?" "Das ist offensichtlich. Ich weiß aber nicht wirklich, ob es inzwischen Hass anstatt Liebe ist." "Das liegt manchmal näher beieinander, als man denkt", erwiderte ich, woraufhin Paul nickte. "Das hast du allerdings recht." "Und was machen wir jetzt?"
"Nichts." Ich wirbelte förmlich herum, als Harrys Stimme hinter uns ertönte. "Ihr haltet euch da raus." Die Stimme des Jüngeren war betont ruhig, ein Zeichen dafür, dass er innerlich vor Wut kochte. "Harry..." "Ich fasse es nicht! Wieso erzählst du ihr das?! Das war nicht deine Geschichte, Paul!!"
Der Tourmanager schluckte und sah seinen Schützling entschuldigend an. "Sie hat es geahnt und ich wollte nicht, dass sie irgendwelche falschen Schlüsse zieht." "Also erzählst du ihr brühwarm, wie mir von einem Arschloch das Herz gebrochen wurde und der sich dann jahrelang nicht meldet?! Vielen Dank auch!" "Ich wollte nur helfen..." "Das nennst du Helfen?! Nein danke! Ich fasse es nicht! Erst taucht dieser Verräter hier auf und ich muss so tun, als ob alles super wäre und dann schmeißt du hier einfach mit privaten Sachen in der Gegend herum? Poste es doch gleich irgendwo online, da hast du mehr Zuhörer!"
"Das reicht jetzt auch mal!", unterbrach Preston die Schimpftirade des Jüngeren. "Aber..." "Nein, Harry. Kein Aber! Du weißt genau, dass Paul es gut gemeint hat und nur, weil du gerade an irgendwem deine Wut auslassen musst, musst du dich hier noch aufführen, wie ein kleines Kind!" "Aber er hat..." "Harold! Wenn du das wirklich endlich mal - und es wird wirklich Zeit! - loswerden willst... Der Übeltäter liegt dort hinten und ER ist es, der das Alles mal zu hören bekommen sollte! Nicht Paul." Harry schrumpfte deutlich in sich zusammen und sah zu Paul, der bedrückt auf den Boden sah. "Paul... es tut mir leid, ich weiß, dass wir Val vertrauen können. Es... es hat nur so weh getan, das alles nochmal zu hören", murmelte er leise. "Schon okay. Ich hätte es nicht hinter deinem Rücken erzählen sollen, das tut mir leid. Aber Preston hat recht. Du frisst das schon viel zu lange in dich hinein." Harry zuckte stumm mit den Schultern, ehe er zum Schlafbereich sah. Innerhalb einer Sekunde wurde sein Gesichtsausdruck allerdings wieder wütend.
"ZAYN!"
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