Kapitel 113 ▬ Katerfrühstück
Hallo zusammen :) Das Internet ging in der Unterkunft natürlich nicht, deswegen gibt es das Kapitel erst heute :D Ich hoffe, dass ich so langsam wieder fit werde, das Wochenende wollte ich mir von Fieber und sonstigem Kram, den ich hier nicht weiter breit treten werde, aber nicht versauen lassen^^
Danke, dass ihr so geduldig gewartet habt, Korrektur gelesen ist auch nicht, also falls irgendwas keinen Sinn macht... entschuldigt :D
Viel Spaß beim Lesen^^
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Der nächste Morgen brach für Louis' Magen wohl deutlich zu früh an, da dieser, nachdem wir durch lautstarkes Klopfen an der Hotelzimmertür geweckt worden waren, in Richtung Badezimmer stolperte. Ich schloss seufzend die Tür, als Louis die Toilettenschüssel begrüßte, während ich unsere Zimmertür öffnete. "Was?!", grummelte ich ebenfalls verschlafen. "Wir haben zwölf Uhr und ich dachte mir, dass du vor deinem Skype-Interview vielleicht noch etwas essen willst?" Ich bekam sofort ein schlechtes Gewissen, dass ich Preston so angefahren hatte, auch wenn dieser vergnügt grinste. "Wo ist denn dein Göttergatte?" "Wieso hast du so gute Laune?", fragte ich argwöhnisch. "Darf ich nicht einfach so gute Laune haben?" "Hm. Doch." "Es sind bisher keinerlei Skandale über gestern Nacht veröffentlicht worden, nicht einmal ein Trunkenheitsfoto. Deswegen hat uns keiner wütend angerufen und wir hatten einen entspannten Morgen." "Ah. Okay... essen wir hier oben?" "Ja, in unserem großen Raum, wir haben zwar schon gefrühstückt, aber ein zweites Frühstück schadet sicher nicht. Lasst euch ruhig Zeit und Louis soll sich sicher sein, dass er mit der Schüssel fertig ist."
Ich verdrehte die Augen und schob Preston aus dem Zimmer, da ich weiterhin verdächtige Geräusche hinter der Badezimmertür vernehmen konnte. "Alles okay?" "Bleib draußen! Ich will nicht, dass du das siehst!", keuchte er leidend, sodass ich ein weiteres Mal die Augen verdrehte und die Tür öffnete. "Ich muss mir aber die Zähne putzen. Außerdem ist das nichts, was ich noch nicht gesehen habe, sei nicht so weinerlich. Das hast du nur dir selbst zuzuschreiben und das weißt du." Louis stöhnte leidend und lehnte seinen Kopf an die kühle Badezimmerwand. Seufzend befeuchtete ich einen Waschlappen und kniete mich neben ihn, um ihm den kühlen Stoff auf die Stirn zu drücken, bevor ich die Spülung betätigte. "Denkst du, du kannst zum Essen?" "Nein", grummelte Louis und schob mich zur Seite, als ich ihn auf die Beine ziehen wollte. "Da kommt noch was, das spüre ich. Geh lieber zum Zähneputzen zu Harry oder so", murmelte er und sah mich traurig an.
Ich schüttelte den Kopf, da er sich der Wirkung dieses Blickes mit Sicherheit gewiss war und ihn bewusst einsetzte. "Ich sage Preston kurz Bescheid und hole mir was, ich bin gleich wieder da, ja?" Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und warf ihm kurzerhand noch die Bettdecke ins Bad, bevor ich im Schlafanzug unser Zimmer verließ.
"Neues Outfit?", begrüßte Liam mich grinsend, der einen Teller voller Essen trug. "Haha. Wo ist Niall?" "Hat ein Date." "Lass mich raten... Sie ist weiß, glänzt und steht im Badezimmer?" "Betrügt Louis dich also auch?" "Nach der Menge an Alkohol... kein Wunder, oder?" Liam nickte schmunzelnd und deutete auf seine Zimmertür. "Ich schaue dann lieber wieder nach meinem irren Iren. Der hat fast geweint, als ich abgehauen bin, aber ich verhungere gleich!" "Ja, ich sollte mich auch beeilen, dann kümmere dich mal um ihn." Ich winkte Liam kurz, bevor ich die angelehnte Tür aufstieß, hinter der sich ein Buffet befand.
"Wolltest du so dein Interview antreten?" "Haha", grummelte ich, da Preston immer noch breit grinste und in seinem Kaffee rührte. "Ich will Louis nicht alleine lassen, also hole ich mir nur kurz was. Aber ich liefere ihn rechtzeitig ab, dass er beim Interview nicht stört." "Okay. Brauchst du sonst noch was dafür?" "Gutes Internet und Ruhe wären nicht schlecht." "Das bekommen wir hin", mischte Paul sich ein. Ich nickte zufrieden und belud einen Teller mit allem, was mich ansprach, ehe ich diesen mitsamt zwei Tassen Tee zurück zum Zimmer balancierte.
"Val?", rief Louis sofort, als ich die Tür ins Schloss warf. "Wer sonst?", erwiderte ich amüsiert und stellte meine Fracht auf dem kleinen Tisch ab. Dass ich meine Zähne noch nicht geputzt hatte, war mir momentan egal, immerhin konnte ich das auch noch vor dem Interview machen. Stattdessen nahm ich direkt einen Schluck Tee, ehe ich die zweite Tasse ins Bad trug. Dort kauerte Louis bedauernswert unter seiner Decke uns verzog das Gesicht, als er die Flüssigkeit in der Tasse sah. "Was ist das?" "Tee." "Nein. Da fehlt Milch." "In Kräutertee kommt keine Milch." "Willst du mich vergiften?!" "Nein. Aber dein Magen wird es dir danken. Trink den!" "Nö." "Dann lass es." Ich war deutlich zu müde, um mich mit einem Louis samt Kater herumzuschlagen, außerdem war mein Freund alt genug, um selber einzusehen, dass dieser Tee ihm helfen würde...
"Val!", ertönte nur wenige Minuten später Louis' Stimme erneut. "Was?", seufzte ich und legte meinen angebissenen Muffin zurück auf den kleinen Tisch. "Kannst du mir etwas Wasser bringen, damit ich mir den Mund ausspülen kann?" "Sind deine Füße defekt?" "Bitte!" Ich verdrehte stumm die Augen und stand von meinem Sitzplatz auf, um zurück ins Badezimmer zu gehen. "Das ist doch sicher nicht dein erster Kater, oder? Bist du da immer so weinerlich?" "Nein... aber du kümmerst dich so lieb um mich..." Ich unterdrückte den Drang, ihm den Zahnputzbecher Wasser ins Gesicht zu kippen, für einen kurzen Moment, bevor ich nachgab und der Inhalt doch auf seinem frechen Schmunzeln landete.
"EY!" "Ich bin nicht deine Krankenschwester!", erinnerte ich ihn kopfschüttelnd, füllte den Becher aber trotzdem noch einmal auf, um ihn dieses Mal an ihn weiterzureichen. "Danke", murmelte er und spuckte den Inhalt wenig später in die Toilettenschüssel, während ich ihn abwartend musterte. "Sorry", fügte er kleinlaut hinzu und schlang die Decke enger um sich. "Rieche ich da Toast?" "Ach, so gut geht es dir schon wieder, hm?" Er nippte schmunzelnd an seinem Kräutertee und nickte leicht. "Ich denke, so langsam geht es wieder." Ich seufzte leise und half ihm dabei, sich aus der Decke zu befreien. "Dann komm mal mit."
Pünktlich um halb zwei sammelte Preston alle Jungs ein, um sie zu einer Runde Fitnesstraining zu verdonnern, auch wenn er versprach, nicht zu hart zu sein, damit sie am Abend noch ausreichend Kraft für ihr Konzert hatten. "Scott wird sich aber trotzdem vor deine Tür hocken... nur zur Sicherheit", erklärte er mir und deutete auf Scott, der tatsächlich einen Stuhl neben unsere Hotelzimmertür stellte. "Das muss er echt nicht..." "Ich habe eine Beschäftigung, keine Panik. Ob ich mir den hier ansehe, oder auf dem Zimmer... das ist mir egal", winkte er ab und steckte seine Kopfhörer in seinen Laptop, ehe er einen mir unbekannten Film startete. "Okay, dann... danke. Und bis nachher." Ich winkte den Jungs kurz, die mit leidendem Gesichtsausdruck - Niall war noch bleicher, als er es in der Regel sowieso schon war - hinter Preston und Paul in den Fahrstuhl stiegen.
Ich nutzte die freie Zeit, um mich umzuziehen, wobei ich mich für eine Jeans und eine einfache Bluse entschied. Gleichzeitig putzte ich mir auch endlich die Zähne und trug etwas Puder auf, damit mein Gesicht in der Kamera hoffentlich nicht all zu sehr glänzte. Zehn Minuten zu früh loggte ich mich bei Skype ein und kontrollierte erneut, dass alle Unterlagen, die ich vielleicht brauchen konnte, in meiner Reichweite lagen.
Nur wenige Minuten später verkündete mir ein Geräusch, dass ich einen eingehenden Anruf hatte, den ich nervös annahm. Ich hasste Skype-Interviews! Auch wenn man die Person vielleicht sah, ging durch oftmals schlechte Verbindungen viel verloren und ich fühlte mich vor der Kamera sowieso unwohl.
"Valerie?", ertönte eine weibliche Stimme, während das Bild sich langsam aufbaute. Ich unterdrückte den Drang, sie zu verbessern und lächelte höflich in die Kamera. "Hallo, Frau Gordon!" Ich atmete auf, als das Bild endlich ohne Störungen zu sehen war und mich eine Frau um die vierzig freundlich anlächelte. Sie hatte bereits in den letzten Emails, die wir hin und her geschickt hatten, damit begonnen, mich beim Vornamen zu nennen. Etwas, das mir glücklicherweise geläufig war, sodass ich mich nicht groß darüber wunderte.
Das Gespräch verlief so, wie ich es in etwa auch aus Deutschland kannte. Sie fragte mich einiges zu meinem Studium und Inhalten, die meiner Meinung nach besonders wichtig für meine spätere Arbeit waren. Außerdem schilderte sie mir ein paar Situationen und fragte mich, wie ich möglicherweise reagiert hätte. Man merkte sofort, dass die Leiterin des Kindergartens sich sehr gut vorbereitet hatte und ich war froh, dass ich in den letzten Tagen meine Unterlagen mehr als nur einmal durchgelesen hatte.
Nachdem auch ich einige Fragen stellen konnte, war ich mir sicher, dass ich mich in der Arbeitsumgebung wohlfühlen konnte. "Dann vielen Dank für deine Zeit und das schöne Gespräch, Valerie! Ich kann mir durchaus vorstellen, dass du eine großartige Bereicherung für unser Team sein könntest! Natürlich muss ich das aber erst mit der gesamten Führungsetage besprechen." Ich nickte leicht. "Insbesondere, da du ziemlich in der Öffentlichkeit stehst und wir natürlich sicher gehen müssen, dass unsere Kinder nicht dadurch beeinflusst werden." "Natürlich. Aber ich versuche auch, mich aus der Presse rauszuhalten", versicherte ich ihr. "Das dachte ich mir schon, so viele Artikel gibt es noch nicht, aber es zieht dann doch einiges an Aufmerksamkeit mit sich." Ich seufzte leise und nickte erneut. "Ich werde sehen, was meine Kollegen sagen und melde mich dann in spätestens drei Tagen bei dir, okay?" "Okay. Und vielen Dank für das Gespräch und Ihre Zeit, auch wenn es schon so spät für Sie ist." Frau Gordon winkte lachend ab. "Das war kein Problem, ich melde mich bei dir, Valerie! Habe noch einen schönen Tag!" "Okay, tschüss!"
Ich wartete, bis ich aufgelegt und den Laptop zugeklappt hatte, ehe ich aufatmete. Im selben Atemzug wurde die Zimmertür aufgerissen und die Jungs fielen förmlich übereinander, als sie ins Zimmer stürmten. "Sie hat Tschüss gesagt, also dürfen wir rein!", rechtfertigte Harry sich, als Preston zu einer Standpauke ansetzte. "Und, wie war es?", rief Louis, nachdem er Niall von sich geschoben hatte und aufstehen konnte. "Gut... denke ich." Louis schmunzelte leicht und schlang beide Arme um mich. "Du hast das sicher toll gemacht! Und ihr habt fast eine Stunde gesprochen, das ist sicher ein gutes Zeichen!" "Hoffentlich", antwortete ich nicht ganz so überzeugt, auch wenn ich innerlich eigentlich ein recht gutes Gefühl hatte.
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