Kapitel 104 ▬ Jetlag
Nabend zusammen :)
Das Wochenende ist mal wieder viel zu schnell vorbei, aber dafür ist meine Laune super 😄 Wahrscheinlich sogar etwas zu gut für's Internet, ich kann nämlich überhaupt nichts ernst nehmen 🤔
Vielen Dank an die von euch, die bereits an unserem #MissYou Projekt auf Twitter teilgenommen haben, falls es dazu noch Fragen gibt, einfach melden :) Teilnahme ist auch ohne Twitteraccount möglich :)
Jetzt wünsche ich ganz viel Spaß beim Lesen!
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Paul zog sich im Hotel tatsächlich sofort aufs Zimmer zurück, allerdings nicht bevor er uns eingeschärft hatte, dass das Hotel heute nicht mehr verlassen wurde. Die Busse hatten glücklicherweise direkt in der Tiefgarage Platz gefunden, sodass wir unser Übernachtungsgepäck bequem nach oben bringen konnten.
Nach einem leichten Abendessen verschwanden Louis und Niall jeweils in einem der beiden Badezimmer unserer Suite, während ich einige E-Mails beantwortete, unter denen sich allerdings noch keine Rückmeldungen der Kindertagestätten aus London befanden. Logischerweise. Harry hatte sich zum Kartenspielen zu Josh und Sandy verabschiedet, sodass ich nur Liam im Wohnzimmer erwartete. "Liam, gehst du dann nach Niall ins Bad und ich in das von Louis und mi-..." Ich brach ab, als Liam ertappt zusammenzuckte und ein Handy fallen ließ, das sicherlich nicht ihm gehörte.
"Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?" Schnell stellte er sich vor das Sofa, auf dem das Handy inzwischen lag. "Was meinst du?" "Hast du gerade ernsthaft in Nialls Handy geschnüffelt?!" "Uhm... ich hab nur ein Foto gesucht, von New York das... ich wollte das posten und..." Er knickte unter meinem Blick ein und seufzte. "Du kaufst mir das nicht ab, oder?" "Oh Nein. Tue ich nicht." "Das ist echt nicht, wonach es aussieht." Ich verschränkte wütend die Arme vor der Brust und stellte zufrieden fest, dass das Wasser in dem Bad, in dem Niall unter der Dusche stand abgedreht wurde und Liam schlagartig bleich wurde. "Bitte, sag es ihm nicht! Er war vorhin nur so vertieft in sein Handy und... ich wollte nur..." "Ich sage ihm nichts." Liam atmete erleichtert auf und lächelte dankbar. "Du wirst es ihm sagen", zerstörte ich seine Hoffnungen. "Was?! Nein! Das... das kann ich nicht! Dann vertraut er mir nicht mehr!" "Du vertraust ihm doch genauso wenig, Liam." "Das stimmt nicht!" "Du hast in Nialls Handy nach Beweisen gesucht, dass er mit einem anderen Kerl schreibt, Liam!" "Nein, ich wollte doch nur wissen..." "Wieso fragst du ihn nicht einfach, mit wem er schreibt?!" "Ich will nicht so kontrollsüchtig rüberkommen", rechtfertigte er sich sofort. "Also spionierst du ihm lieber so hinterher?! Das ist das Letzte!" "Oh ja, weil bei Louis und dir ja alles so perfekt ist!" "Was soll das denn jetzt bitte heißen?!" "Deine Eltern hassen ihn und das weißt du! Außerdem will er, dass du in England bleibst, aber dafür liebst du ihn anscheinend nicht genug!"
"Was ist hier los?", ertönte Nialls Stimme hinter uns, der nur in Boxershorts bekleidet aus dem Badezimmer kam. "Nichts, Nialler." "Oh doch. Liam hat dir was zu sagen!" "Kümmere dich um deine eigene Beziehung!" "Da gibt es nichts zum kümmern, wir haben nämlich keine Probleme!" "Klar, wenn man mal das Gespräch ignoriert, das ihr um jeden Preis vermeidet?!" "Wir haben noch genügend Zeit, um uns damit auseinanderzusetzen, Liam!" "Was ist denn hier los?", mischte sich nun auch noch Louis ein und schob sich schützend vor mir, was beinahe etwas lächerlich wirkte, als er tatsächlich versuchte, sich gegenüber Liam zu behaupten.
"Was auch immer du hier lostreten willst, Liam. Dieses Gespräch ist nicht überfällig und es geht dich nichts an, wann wir es führen, okay?! Wir haben noch ausreichend Zeit dafür!", griff Louis mein vorheriges Argument wieder auf. "Es geht Val auch nichts an, was zwischen Niall und mir ist!" "Was ist denn zwischen uns? Liam, was ist hier los?" "Sag es ihm, Liam. Ich werde nicht für dich lügen, klar?" Liam verzog das Gesicht und griff hinter sich, um Nialls Handy vom Sofa zu nehmen. "Wieso liegt da mein Handy?", fragte Niall verwirrt, während auf Louis' Gesichts Erkenntnis aufflackerte. "Ernsthaft, Liam?!" "Ich... ich wollte nur kurz..." Nun schien auch Niall ein Licht aufzugehen, da er mit einem Satz bei seinem Freund war und diesem das Handy aus der Hand riss. "Du hast in meinem Handy geschnüffelt?! Vertraust du mir nicht?!" "Doch, natürlich tue ich das!" "Ach ja?! Und was würdest du machen, wenn du mich dabei erwischt, hm? Du bist so ein... ein Blödmann, Liam!" Mit diesen Worten rauschte Niall aus der Suite und wenn Niall nicht dermaßen verzweifelt gewesen wäre, hätte ich die Wortwahl des Iren vielleicht sogar niedlich gefunden.
"Toll. Vielen Dank, Val!" "DU hast hier Handys durchsucht, nicht ich, klar?!" "Ja, aber du musstest es ja sagen!" "Hättest du ihn etwa auch noch angelogen?!" "Naja... nein.. ja.. Scheiße", fasste Liam die Situation dann doch recht drastisch zusammen. "Du hast es verbockt, Liam. Also geh ich gefälligst hinterher und entschuldige dich!", riet Louis ihm und schüttelte den Kopf. "Er liebt dich und wird dir das schon verzeihen, aber ich denke, du wirst auf den Knien um Vergebung bitten müssen." Ich verkniff mir einen mehr als zweideutigen Kommentar, der wohl auch Louis kurz in den Kopf kam, da er breit grinste. Liam verdrehte lediglich die Augen und schob sich mühelos an Louis vorbei. "Sorry, Val. Das war voll daneben, was ich dir an den Kopf geworfen habe, ich hab mich nur so erschrocken, dass du plötzlich da warst." Ich zuckte lediglich mit den Schultern, ehe ich in Richtung Tür nickte. "Jetzt hol ihn schon ein, bevor er noch irgendwas Dummes macht."
Liam nickte leicht und eilte aus der Suite, wobei er die Tür lautstark hinter sich ins Schloss warf. Ich seufzte erschöpft und rieb mir über die Augen. "Ich gehe auch kurz duschen", informierte ich Louis, ehe ich in Richtung Bad ging. "Okay, dann rufe ich kurz Zuhause an." "Louis, in England ist es nach Mitternacht." "Ich habe meiner Mum vorhin geschrieben, sie hat gesagt, sie bleibt wach, also kann ich noch kurz anrufen." "Okay, das ist nett von ihr", lächelte ich und gab Louis einen Kuss, als dieser an mir vorbei lief, um ins Schlafzimmer zu kommen, ehe ich mich ebenfalls wieder in Bewegung setzte.
Ich ließ mir nicht sonderlich viel Zeit unter der Dusche, dafür war ich viel zu müde, allerdings wollte ich vor dem Schlafengehen - wofür es eigentlich sowieso noch viel zu früh war - noch einmal nach Liam und Niall sehen. Louis telefonierte noch und von Harry war auch keine Spur zu sehen, sodass ich mir schnell eine Jogginghose und einen Pullover, der entweder Louis oder Niall gehörte, überzog. Danach schob ich mir meinen Generalschlüssel in die Hosentasche und begab mich auf die Suche nach den Beiden.
Scott, der nach Absprache mit Paul die erste "Fahrstuhlwache" übernahm, berichtete mir allerdings, dass er weder Liam noch Niall in der Nähe des Fahrstuhles oder des Treppenhauses gesehen hatte. Was mich zugegebenermaßen erleichterte. Also waren sie auf jeden Fall noch auf dem Stockwerk. "Liam? Niall?" Ich schob die Tür zu der etwa kleineren Suite, die uns als Gemeinschaftszimmer diente, auf und stockte, als ich die Beiden eindeutig beim Küssen unterbrach. Trotzdem konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Ihr habt euch wohl ausgesprochen und ich störe?", machte ich auf mich aufmerksam.
Niall stützte sich sofort vom Boden auf und rutschte ein Stück nach hinten, um Abstand zu Liam aufzubauen, während er Ältere mich genervt ansah. Immerhin unterbrach ich ihn heute bereits zum zweiten Mal bei etwas. "Ja, du störst", antwortete er dementsprechend kurz angebunden und streckte eine Hand nach Niall aus, um ihn wieder zu sich zu ziehen. "Verlagert das Ganze doch einfach in euer Schlafzimmer und schließt ab, sonst poltert hier am Ende noch Harry rein und will mitmachen." Niall lachte befreit, was meine Hoffnung bestätigte, dass die Beiden sich tatsächlich ausgesprochen und der Ire seinem Freund verziehen hatte. Wie dieser das so schnell hinbekommen hatte, war mir zwar ein Rätsel, aber konnte mir persönlich auch egal sein. Die Hauptsache für mich war, dass sie die Sache geklärt hatten.
"Da bist du ja, ich dachte, du wolltest nur kurz duschen?" Ich drehte mich um, als Louis hinter uns auftauchte. "Hast du nicht mitbekommen, dass ich mich angezogen habe und raus bin? Ich wollte noch kurz nach den Beiden hier sehen." "Nein, ich habe mit Lottie gesprochen, war wohl etwas abgelenkt. Aber wieso trägst du einen von Nialls Pullovern?" Ich sah an mir herunter und zuckte mit den Schultern. "Der lag in meiner Tasche, ich war mir nicht sicher, wem der gehört", antwortete ich und warf einen kurzen Blick auf Liam. "Ich habe mich unter Kontrolle, außerdem weiß ich, dass du nicht auf Niall stehst", sagte dieser sofort und stand schließlich auf, bevor er seinen Freund auf die Füße zog. "Wie auch immer... wollen wir dann wieder zurück in die Suite? Harry ist auch eben zurück gekommen und hat gefragt, ob wir zusammen einen Film anschauen wollen. Ich glaube zwar, dass der Jetlag uns recht schnell erwischen wird, aber wir können es ja mal versuchen", meldete Louis sich wieder zu Wort.
"Klar, wieso nicht?", antwortete ich und griff nach Louis' Hand. "Außer ihr beide habt etwas Anderes vor?", wandte ich mich schmunzelnd an Liam und Niall. "Nein", antwortete Niall sofort, woraufhin Liam ihn doch etwas verletzt ansah, ehe er lächelte. "Niall hat recht, das wäre wohl unangebracht, nachdem wir gerade noch Streit hatten", seufzte er und schlang beide Arme um den Jüngeren. "Wenn du sowas noch mal machst, kratze ich dir die Augen aus und poste das Video auf Twitter", drohte Niall ihm halbherzig, bevor er sich in den Armen seines Freundes umdrehte und ihm einen Kuss gab.
Wenig später befanden wir uns alle auf dem riesigen Sofa und unter Decken, wobei Harry es sich in der Mitte von uns zwischen Niall und mir bequem gemacht hatte. Wir hatten Preston versichert, die Suite heute nicht mehr zu verlassen, sodass auch Scott Feierabend machen konnte. Wie Louis aber bereits befürchtet hatte, schlief Harry nach nicht einmal fünf Minuten ein.
Auch Niall kippte nach wenigen Minuten zu Seite und atmete gleichzeitig. "Wow. Da waren es nur noch drei", schmunzelte Liam und strich seinem Freund durch die Haare. "Zwei", korrigierte ich ihn nach einem kurzen Blick auf die Seite. Louis kuschelte mit der Armlehne des Sofas und hatte dabei die Fernbedienung auf den Boden geschmissen. Da die Couch einen eher an ein Boxspringbett erinnerte, lagen alle Schlafenden sogar halbwegs bequem. "Ich denke, wir wecken sie lieber nicht auf, sondern bleiben einfach hier, oder?"
Liam nickte zustimmend und zog Niall enger an sich, um sich an ihn schmiegen zu können. "Ich bin auch gleich weg", informierte er mich leise und schloss vorsorglich die Augen. Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf und ließ meinen Blick über die Vier schweifen. Man sah ihnen jeden Tag an, wie viel Spaß ihnen dieser Job machte, allerdings war ich mir sicher, dass es alles andere als gesund war, was sie gerade durchmachten. Sie standen permanent unter Strom und Situationen wie diese zeigten mir, wie erschöpft sie bereits waren. Besorgt strich ich Louis eine widerspenstige Haarsträhne aus den Augen und schob mich an seinen Rücken, um etwas mehr Körperwärme abzubekommen und Harry Platz zu machen, da dieser sich gerade auf den Rücken drehte und beide Arme zu den Seiten ausstreckte. Ich konnte das Gewicht auf meiner Schulter allerdings erfolgreich ausblenden und schlief so auch nach wenigen Minuten ein.
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