| Kapitel 9 |

Natsu

"So ich glaube ich hab alles."

Ich war im Dorf um mir ein wenig Proviant und andere wichtige Sachen für unsere Reise zu besorgen. Mein Geld hatte gerade dazu ausgereicht. Die Leute machten mir tausende Vergünstigungen, da sie sagten, ich sei doch derjenige gewesen, der sie vor den Monstern befreit hätte, also müsste ich auch Belohnungen bekommen. Manche schenkten mir sogar ihre Waren und ich schlenderte glücklich über den Markt.

"Natsu-nii!"

Ich sah zur Seite und erkannte einen guten Freund von mir. Sein Name war Romeo. Er war so alt wie Wendy und der Sohn des Schmieds. Ich hatte vor etwas längerer Zeit öfters auf ihn aufpassen müssen und seitdem sieht er mich anscheinend als älteren Bruder.

"Romeo! Na wie gehts dir so?"

Er stand völlig aus der Puste vor mir.

"Wo bist du gewesen? Deine Familie sucht dich die ganze Zeit schon!"

Achja, meine Familie hatte ich völlig vergessen. Ob sich Mutter und Wendy wohl sehr große Sorgen machten? Also Vater bestimmt nicht. Ich will nichts mehr mit ihnen zutun haben.

"Ich gehe mit einer Freundin von mir auf eine Reise. Kannst ihnen ja sagen das ich erstmal ein paar Jahre nicht mehr bei ihnen auf kreuzen werde."

"E-Eine Reise? Wohin denn?"

"Einmal um die Welt."

Er sah mich nur ungläubig an. Sein Mund stand weit offen und er wollte wohl nicht glauben was er da zu Ohren bekam.

"Das ist doch total unmöglich!"

"Nein. Ich mache es. Ich schulde ihr was. Außerdem will ich nichts mehr mit Vater zutun haben. Sie sollen mich einfach vergessen. Richte ihnen das bitte aus wenn du sie demnächst siehst."

Ich wollte gerade an ihm vorbei gehen, als er mich versuchte an meinem Hemd festzuhalten.

"Du willst mich doch auf den Arm nehmen! Igneel und Grandline sind ganz krank vor Sorge! Sie haben spät Nachts bei uns angeklopft und nach dir gefragt. Sie suchen dich echt überall! Igneel ist gerade sogar im Wald und sucht dort!"

Vater war im Wald?! Verdammt, was wenn er Lucy findet? Ich hab ihr gesagt sie soll am Fluss auf mich warten und der ist nicht gerade weit vom alten Standort der Wolfdämonen entfernt! Ich rannte so schnell es ging los.

"NATSU-NII! WO WILLST DU HIN?!"

"Ich muss etwas überprüfen! Sag meiner Familie bitte, sie sollen sich keine Gedanken machen! Ich bin Erwachsen, ich komme gut alleine zurecht! Auf Wiedersehen Romeo!"

Damit rannte ich in den Wald und ließ ihn zurück.

Lucy

Natsu sagte mir, ich solle am Fluss auf ihn warten. Er wollte noch ein paar Sachen besorgen, bevor es los ging. Er war ein Mensch, was hätte ich anderes erwarten sollen? Die wollen doch nur im Luxus leben und wenn einmal etwas nicht ihren Ansprüchen entspricht, drehen sie total durch. Ich saß geduldig am Ufer und meditierte ein wenig. Eine ältere Dame unseres Stammes hatte es mir gezeigt. Es beruhigt die Seele. Dieser Menschenkörper war gar nicht mal so übel. Man konnte ihn auch nützlich verwenden. Plötzlich hörte ich ein Knacken und spitzte die Ohren. Wieder ein Knacken. Jetzt wurde ich vorsichtig. Ich sah mich um, ob es vielleicht Natsu war, der wieder zurückkehrte. Doch ich konnte ihn nirgends entdecken und riechen konnte ich ihn auch nicht. Ich stand auf und versteckte mich hinter einem Felsen am Ufer. Ich staarte auf die Stelle von der die Geräusche kamen und wartete. Kurz danach sah ich einen Mann. Er hatte rotes Haar und grüne Augen. Ich erkannte ihn sofort:
Es war der ältere Jäger. Ich glaube er hatte Natsu sogar Sohn genannt. Das bedeutete ja...Natsu war sein Sohn und er sein Vater. Bei dem Wort 'Vater' bekam ich wieder wässrige Augen und musste schwer atmen. Ich konnte mir kaum ein schluchtzen unterdrücken. Ich zuckte als wäre mir kalt. Ich hielt mir die Hand vor den Mund. Die Erinnerungen mit Vater und Mutter kamen hoch und wie sie mich verlassen hatten. Ich hörte wie die Schritte des Jägers lauter wurden und er immer näher kam. Plötzlich realisierte ich in welcher Gefahr ich jetzt eigentlich war. Aber es gab keinen Ausweg mehr! Wenn ich jetzt gerannt wäre, hätte er mich gesehen und erschossen. Dann roch ich etwas...es roch nach...

"Hey!"

...Natsu! Ich wusste doch das ich ihn gerochen hatte!

"Na-Natsu...? Bist du das mein Sohn?"

"Was machst du im Wald, Vater?"

Er klang ganz genervt, fast schon aggressiv. Als würde er seinen eigenen Vater verabscheuen. Ach halt, das tat er ja...so wie ich meinen verabscheute...da hatten wir wohl noch etwas gemeinsam...

"Ich...deine Mutter und ich suchen dich schon die ganze Nacht und den ganzen Tag über! Wie konntest du nur weglaufen und uns solche Sorgen bereiten? Wir hatten schon Angst der Wolfdämon hätte dich ergriffen!"

"Wieso glaubst du bin ich weg gelaufen?"

"Es..Es tut mir so Leid, mein Sohn....bitte verzeih deinem alten Vater!"

"Vater...ich werde auf eine Reise gehen...mit jemanden...und ich werde keine Anstalten machen in der nächsten Zeit nach Hause zurück zu kehren."

"Was?! Du bist doch noch so jung! Du kannst doch nicht einfach-"

"Doch das kann ich! Ich bin jetzt erwachsen und kann eigene Entscheidungen treffen! Außerdem...schulde ich demjenigen noch etwas..."

"Aber du hast dich doch nie verschuldet! Wem solltest du noch etwas schulden?"

"Das würdest du nicht verstehen...du bist viel zu stur dazu!"

"Junger Mann, nicht in diesem Ton!"

"Lass mich! Ich werde meine Schulden begleichen und wenn es heißt, dass ich nicht länger dieser Familie angehöre!"

Die beiden streiten zu hören brachte mir wieder Tränen in die Augen. Er gab seine Familie dafür auf um mir zu zeigen wie Leid es ihm tut...

"Du hast es nicht gewagt oder...?!"

"Doch das habe ich."

Ich luntzte hinter dem Felsen hervor um zu sehen, was da gerade ablief. Ich sah wie Natsus Vater Natsu nur so vor Zorn brennend ansah und Natsu ihn einfach nur frech angrinste.

"Na gut. Dann...DANN BIST DU EBEN NICHT LÄNGER MEIN SOHN!"

Und mit diesen Worten rannte er aus dem Wald heraus und ließ Natsu und mich am Fluss zurück...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top